Kapitel 30

Wasserpfote erwachte und fand sich im Heilerbau. Mondpfote war schon weg.

Sie besah sich ihre Wunden. Sie taten noch weh, aber sie konnten sie trotzdem nicht von einem Spaziergang abhalten.

Sie stand auf und ging aus dem Bau in die Höhle. Farnstreif kam ihr entgegen. »Wo willst du hin?« »Spazieren gehen. Willst du mitkommen?« »Sehr gerne!« Gemeinsam gingen sie aus dem Lager und Richtung Fluss.

»Stimmt es, was Finkenstern sagt?«, fragte Farnstreif plötzlich unvermittelt. »Mit der Reise, dem Berg, dem Wasser... alles?« Wasserpfote nickte. »Ja. Aber glaub mir, es ist längst nicht so gut wie es sich anhört«. Farnstreif rieb sich an ihr. »Das weiß ich. Und trotzdem bewundere ich dich. Nicht wegen dem Abendteuer, sondern wegen deinem Mut«. Wasserpfote musste schnurren.

»Wollen wir umkehren?«, fragte Wasserpfote, als sie am Fluss ankamen. »Ja, das sollten wir. Ich glaube nämlich, Finkenstern hat noch eine Überraschung für dich und deine Schwester«.

Als sie wieder im Lager waren, sprang Finkenstern gerade auf den Erdhügel. »Alle Katzen die alt genug sind um selber Beute zu jagen mögen sich hier unter dem Erdhügel versammeln!«

Wasserpfote setzte sich neben Mondpfote und Farnstreif und schaute zu ihrer Anführerin empor. Sie meinte zu wissen, was gleich kommen würde, und unwillkürlich schaute sie sich nach Regensturm um.

Er saß am Rand der Lichtung, mit vor Stolz glühenden Augen. Er hob den Kopf zum Himmel, wie als wenn er etwas sucht, und Wasserpfote wusste, dass er zu Seewind sprach. Dann schaute er ihr direkt in die Augen und in seinem Blick lag Zuneigung und Wärme.

Finkenstern begann:

»Mondpfote, Wasserpfote, tretet vor. Ihr habt unglaubliches geleistet und die Clans vor einem Untergang bewahrt. Ihr habt es mehr als verdient, zu Kriegern ernannt zu werden. Dennoch werde ich die Worte sagen, die das Gesetz der Krieger vorschreibt.

Sturmwind, bist du davon überzeugt, dass deine Schülerin dazu bereit ist, eine Kriegerin zu werden?« Sturmwind reckte das Kinn. Auch in seinem Blick lag Stolz. »Mehr als das«, antwortete er. Finkenstern drehte den Kopf. »Himmelfell, bist auch du davon überzeugt, dass deine Schülerin dazu bereit ist, eine Kriegerin zu werden?« Himmelfell blickte zu Finkenstern empor. »Ja«. Finkenstern nickte und richtete ihren Blick zu dem kleinen Loch in der Decke.

»Ich, Finkenstern, Anfüherin des Höhlenclans, rufe meine Kriegerahnen an und bitte sie, auf diese Schülerinnen herabzublicken. Sie haben viel geleistet und hart trainiert, um eure edlen Gesetze zu erlernen und ich empfehle sie euch nun als Kriegerinnen. Wasserpfote, Mondpfote, versprecht ihr, das Gesetz der Krieger einzuhalten und den Clan zu beschützen und zu verteidigen, auch wenn es euer Leben kostet?« Die Antwort kam wie aus einem Munde: »Ja, ich verspreche es«. »Dann gebe ich euch mit der Kraft des Sternenclans eure Kriegernamen. Mondpfote, von diesem Tag an wirst du Mondflug heißen. Der Sternenclan ehrt deinen Mut und deine Gabe, immer kühlen Kopf zu bewahren und wir heißen dich als vollwertiges Mitglied des Höhlenclans willkommen!

Wasserpfote, von diesem Tag an wirst du Wassersturm heißen. Der Sternenclan ehrt deine Tapferkeit und deine Unerschrockenheit im Kampf und wir heißen dich als vollwertiges Mitglied des Höhlenclans willkommen!«

Wassersturm hatte das Gefühl, der Clan rief ihre Namen viel viel lauter als gewöhnlich. Durch die ganze Höhle schallten diese zwei Worte: »Mondflug! Wassersturm! Mondflug! Wassersturm!«

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