Prolog
Silberne Sterne erleuchteten die dunklen Pfade im Wald des Sternenclans. Der sanfte Wind raschelte leicht mit den Blättern und wehte sie über den Fluss. Blaustern trottete langsam über eine kleine Lichtung, doch sie hielt kurz an und streckte ihre Nase prüfend in die Luft mit der Hoffnung auf Beute. Plötzlich wehte ihr ein süßlicher Duft in die Nase. Blaustern setze sich und ringelte sauber ihren Schwanz um ihre Pfoten.
"Guten Abend, Tüpfelblatt. Wie war die Reise?", miaute sie ruhig und nickte der getüpfelten Kätzin zu, die aus einem Farngebüsch hervortrat. Die junge Heilerin glitt aus sanften Pfoten zu der ehemaligen Anführerin des Donnerclans. "Sehr erfreulich, danke der Nachfrage.", antwortete Tüpfelblatt, senkte grüßend den Kopf und lud Blaustern mit einer Geste ein, gemeinsam weiterzugehen.
Nach einer Weile brach sie das Schweigen. "Den Clans stehen neue Schwierigkeiten bevor." Blaustern legte ihren Kopf in den Nacken und sah zum Silberflies hinauf. "Ich weiß.", antwortete sie knapp. Tüpfelblatt sengte ihr Tempo und legte verwirrt den Kopf schief. "Willst du denn gar nicht den Donnerclan informieren?"
Blaustern sengte ebenfalls ihr Tempo, ihre Augen glitzerten weise. "Ich werde ihnen einen Traum schicken, wenn es soweit ist. Der Donnerclan wird eine besondere Heilerkatze bekommen."
Damit lief sie wieder schneller. Tüpfelblatt folgte ihr. Blaustern duckte sich unter dichten Zweigen hindurch und hielt vor einem schmalen Fluss. Die Wellen schwappten sanft über spitze Felsen, die aus dem Wasser herausragten. Blaustern zog ihre Pfoten unter den Bauch, sprang mit einem eleganten Satz und landete sanftpfotig auf der anderen Seite.
Doch Tüpfelblatt ließ nicht locker. "Sei vernünftig, Blaustern!", bat sie die silberne Kätzin und tat es ihr gleich. Blaustern schnippte ungehalten mit der Schwanzspitze.
"Ich bin vernünftig.", erwiderte sie leicht verärgert. Damit sprang sie in großen Sprüngen zu einem Stamm und bohrte ihre Krallen in die trockene Rinde. Geschickt kletterte sie einem dicken Ast hinauf.
Vergnügt beobachtete Blaustern, dass Tüpfelblatt in einem Brombeergebüsch verschwand. Ich bin die einzige, die weiß, was für meinen Clan gut ist und wie und wann sie etwas erfahren sollten.
Schläfrig balancierte sie Blaustern zum nächsten Baum und kletterte leise hinab. Ein dumpfes Rascheln ließ sie aufschrecken. Der warme Geruch von Wühlmaus wehte ihr in die Nase.
Blaustern lief das Wasser im Mund zusammen und sie duckte sich so tief, bis ihr Fell fast den Boden streifte. Mit flachem Schwanz schlich sie zu dem Nager, setze zum Sprung an und tötete ihn mit einem raschen Biss ins Genick.
Der süßliche Geschmack machte sie schläfrig. Schnell suchte Blaustern sich einen Schlafplatz und ließ sich nieder. In gierigen Bissen verschlang sie die Beute. Satt schloss sie ihre Augen und sank in einen ruhigen Schlaf.
Es schienen nur wenige Herzschläge vergangen, da wurde Blaustern von einer kräftigen Pfote wachgeschüttelt. Sie schlug die Augen auf und blinzelte gegen das Sonnenlicht an. Vor ihr stand Feuerstern. Blaustern richtete sich auf und sah dem roten Kater in die Augen.
Nachdem Feuerstern sich sicher war, ihre Aufmerksamkeit zu haben, sagte er ernst zu ihr: "Blaustern, du musst den Donnerclan informieren! Sonst sind sie alle verloren."
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