Lesenacht Teil 1
15. Kapitel
Eulenflug taumelte aus der Mondhöhle, unfähig irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Sie passte nicht auf wo sie ihre Pfoten hinsetzte und wäre beinahe abgerutscht. Doch all das kümmerte sie nicht. Auch die fragenden Blicke ihrer Clangefährten, die von Tannenpfote aufsahen als sie bemerkten dass Eulenflug mit fassungslosem Blick an ihnen vorbeistolperte, interessierten sie nicht. Sie wollte jetzt nur noch eins: Einschlafen, am nächsten Morgen aufwachen und herausstellen dass alles nur ein böser Albtraum war. Alles. Dass sie einfach wieder zurück im MoorClanlager war mit Flugmond an ihrer Seite und dass sie zusammen ein glückliches Leben führen konnten. Worin lag die Gerechtigkeit darin dass so etwas Tragisches passieren musste? Warum hatte der SternenClan den jungen Krieger nicht gerettet? Schuldgefühle nagten an Eulenflug. *Wenn ich doch bloß alleine aufgebrochen wäre, oder Flugmond zurückgehalten hätte als er nach Spatzenpelz und Tannenpfote suchen wollte*, warf sie sich vor und ihr Magen verkrampfte sich und sie bekam nur noch ganz schlecht Luft. Plötzlich stupste eine Katze sie in die Seiten und sie öffnete ihre Augen. Es war immer noch Nacht und sie lag immer noch auf dem Felsvorsprung. Ja es war quasi kaum Zeit vergangen. Über sie gebeugt stand Tupfenwind dort mit einem besorgten Blick. „Du siehst gar nicht gut aus", miaute sie. „Ich hole dir Kräuter." Sie wandte sich schnell ab und suchte nach Seeblüte. Weiter verfolgte Eulenflug die Heilerschülerin nicht mit ihren Augen. *Nein*, dachte sie sich. *Ich brauche keine Kräuter. Es gibt keine Kräuter gegen Trauer, Wut, Selbstvorwürfe und Entsetzen...* Sie schloss wieder ihre Augen und wartete auf Tupfenwinds Rückkehr. Die Heilerschülerin kam mit einem Kräuterbündel zurück und Eulenflug leckte es ohne Widerspruch auf. Die Kräuter stimmten sie so müde dass sie sofort in einen tiefen, traumlosen Schlaf glitt und erst wieder spät am nächsten Morgen aufwachte. Sie blinzelte um sich an das grelle Licht des Tages zu gewöhne. Zwar hatte ihr der Schlaf gut getan und die ärgste Trauer verdrängt, aber sie lastete noch schwer auf ihr. Doch immerhin gelang es ihr einen kühlen Kopf zu bewahren und wieder klar zu denken. *Ich muss Kalbstern berichten was ich weiß*, dachte sie sich und suchte nach dem Anführer. Er saß am anderen Ende des Felsvorsprungs und ließ seinen Blick in die Ferne schweifen. Er hatte bestimmt die ganze Nacht kein Auge zugedrückt. Kein Wunder wenn es seinem Clan so schlecht ging und er keine Lösung hatte. Es lastete so viel Verantwortung auf ihm. Nach all dem was Eulenflug schon erlebt hatte, im HimmelClan sowie auch im MoorClan, wollte sie keine Anführerin mehr sein. Als Junges hatte sie sich dies immer so sehr gewünscht und sie hatte immer daran geglaubt dass dies ihre Bestimmung war, doch nun wollte sie einfach nur noch ein ganz normales Kriegerleben. Mit einem Gefährten an ihrer Seite und... Sie schluckte als ihr klar wurde dass sie ein solches Leben nun auch nie wieder führen würde.
Zum Einsteigen in die Lesenacht erstmal ein kürzerer Teil ^^ gleich um halb kommt der nächste... es tut mir so sooo leid dass das jetzt erst so spät kommt... Aber ich wurde noch aufgehalten und kam gerade erst nach Hause... tut mir leid... Viel SPaß euch beim lesen! 😊
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