Prolog
Ein warmer Wind fegte durch das Land. Es war mitten in der Nacht, doch da es Blattfrische war, war es warm. Auf einer großen Wiese, in der Nähe eines Zweibeiner Ortes an der Küste, befand sich ein Loch in der Felswand. Eine leise Stimme ertönte, und ein blaugrauer winzig kleiner Kater kletterte aus dem Loch. >>Kommst du Düster?<< fragte er. Eine kleine schwarze Kätzin schob sich hinter ihm aus dem Bau. >> Ja,ja. Aber bist du dir sicher, das wir nach draußen müssen. Warum bleiben wir nicht bei unserer Familie?<<
Der Kater seufzte >> Oh mann, Düster!<< ,rief er aus, >> Wir gehen doch nicht dauerhaft weg! Nur ein Nächtlicher Spaziergang. Jemand muss doch das Territorium bewachen!<<
Düster seufzte >> Mitten in der Nacht?<<
>> Genau!<<
Dann lief der kleine Kater los. Er trabte geschmeidig durch den Sand hindurch, bis zum Mooshang. Hier war es ganz einfach hinauf und hinab zu kommen. >> Komm!<< rief er, und die Kätzin folgte ihm.
Sie liefen den Weg, den sie immer nahmen, wenn sie mit ihrer Familie spazieren gingen. Das graue Junge lief voran, und das schwarze folgte ihm. Die Wiese die die beiden überquerten war kurz. Düster sah die jämmerlichen Halme an. Vermutlich haben Zweibeiner sie zerstört. Düster verzog das Maul.
Nah an der Wiese befand sich ein Wald. Das graue Junge blieb stehen.
>> Was jetzt?<< quickte Düster. Der graue Kater deutete mit seinem wuscheligen Schweif auf den Wald. Er sah Nachts schrecklich düster aus. Überall raschelten Zweige, Äste und Büsche. Und man hörte Uhus rufen.
>> Ich will da nicht rein!<< jammerte Düster, und presste sich ins kurze Graß. Ihr Bruder funkelte die kleine Kätzin spöttisch an. >> Du ängstliches Eichhörnchen!<< ,rief er, >> Du traust dich ja überhaupt nichts!<< Die Kätzin funkelte zurück >> Lass das! Ich möchte eben zurück! Das heißt nicht das ich ein Eichhörnchen bin!<<
>> Du kannst ja zurück gehen, wenn du nicht mehr möchtest. Aber jetzt komm!<< Der Kater trabbte Mutig voran, in den dunklen Kiefernwald. Widerwillig folgte Düster ihm. Es gab keinen richtigen Weg, nicht mal einen richtigen Pfad. Der graue Kater schlug sich einfach blindlings durchs Unterholz, sprang über Wurzeln, und kroch durch pieksige Wacholderbüsche. Düster schrie auf, als sie ihm durch einen Busch folgte. Ihr Wurfgefährte lachte nur.
Selbstverständlich war Düster schon mal hier, aber Nachts sah alles so anders aus. Oder Villeicht lag es nur daran, daß sie hier erst einmal war. Doch nach einer Weile erkannte Düster garnichts mehr.
>> Wo sind wir?<< jammerte Sie, und sah sich ängstlich um. Ein Uhu schrie.
>> In unserem Territorium.<< knurrte ihr Bruder, doch Düster schüttelte den Kopf >> Hier war ich noch nie!<< Der graue Kater schnaubte. >> Dann geh halt nach Hause! Ich hab zu tun.<< Damit kletterte er weiter. Düster blieb stehen, und sah ihrem Bruder mit zusammengekniefenden Augen hinterher. Sie drehte sich um, doch Düster hatte keine Ahnung, unter welcher Wurzel sie vorher her gekrochen war.
>> Von wo sind wir gekommen?<< rief sie. Niemand antwortete. >> Kiesel?<< Düster drehte sich um. Doch von ihrem Wurfgefährten war keine Spur. >> Kiesel!<< rief Düster noch mal ängstlich. Wieder nichts.
Angstvoll sah sie nach oben. Ein Schatten flog über Düster her. Ein Uhu! Düster rannte los, blindlings durch das Unterholz, bis sie sich sicher war, daß sie ihren Verfolger abgehängt hatte. Keuchend blieb die kleine Kätzin stehen und sah sich um. Doch sie schien nurnoch Tiefer in den Wald vorgedrungen zu sein. Langsam schienen sich große Birken und Eichen unter den Wald zu mischen. So sieht es bei uns nicht aus. Da landete ein dicker kalter Regentropfen auf Düsters Schnauze. Dann noch ein zweiter auf ihrer Schulter. Und aufeinmal fing es an zu regnen. Sehr dicke und sehr kalte Tropfen landeten auf Düsters Pelz. Sofort sah sie sich nach einem Unterstand um, und entschied sich für eine höher geschlagene Wurzel. Düster kroch unter das morsche Holz, und legte sich ins Moos. Ein paar Tropfen landeten auf dem schwarzen Pelz der Kätzin, und sie kroch tiefer in die Höhle. Das Moos auf dem Düster lag war nass. Am besten warte ich einfach erst einmal ab. Dachte sie. Bis es Morgen ist.
Zitternt legte die Kätzin ihrem Kopf auf ihre kleinen Pfoten, und schloss die Augen.
Strahlendes Sonnenlicht schien durch die nassen Zweige des Mischwaldes. Ein schlanker dunkelbraun gestreifter Kater tappte fröhlich durch den Wald.
>> Aalpfote, warte!<< rief ihm eine große sandfarbende Kätzin hinterher. Der Kater nickte, und blieb stehen, bis die Kätzin eingeholt hatte. Sie stellte sich neben den jüngeren Kater und fragte: >> Was riechst du?<<
Aalpfote schnupperte >> nasses Laub, Bäume, Eine Elster, eine, nein zwei Mäuse und...<< ,er stutzte, >> der letzte Geruch... riecht nach Katze!<<
Nun öffnete auch die sandfarbende Kätzin ihr Maul >> Du hast recht Aalpfote!<< ,bemerkte sie,
>> und der Geruch kommt von dieser Kiefer.<< Sie deutete auf einen großen knorrigen Baum, dessen Wurzeln aus der Erde ragten. Aalpfote sprintete sofort los, die Kätzin trabbte ihm eilig hinterher.
Der gestreifte Kater lief schnüffelnd um den Baum herum, dann blieb er vor einer hochgeschlagenen Wurzel stehen.
>> Da passt keine Katze rein!<< rief die ältere Kätzin, doch Aalpfote steckte seinen Kopf bereits in das Loch.
>> Flüsterwind!<< ,rief er atemlos, >> ein schlafendes Junges!<<
Flüsterwind kamm eilig zu dem jüngeren Kater, und steckte ihren Kopf in das Loch. Tatsächlich lag auf einem Haufen Moos ein kleines schlafendes schwarzes Junges.
>> Beim Sternenclan!<< ,keuchte die sandfarbende Kätzin, >> ein Junges! Ein kleines Junges! Es ist doch noch viel zu Jung um seine Mutter zu verlassen!<<
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