3. Kapitel
Schneestreif rannte durch den Wald. Sein Herz pochte ihm bis zum Hals vor Zorn. Er steuerte zur Streunergrenze. Er wollte Weg von den Clans, weg von diesen bedauerlichen Kreaturen. Bevor er vom Wolkenclan verbannt werden würde, verbannte er sich lieber gleich selbst. Denn niemand hatte ihm nun noch etwas zu sagen. Er war noch nie so wütend gewesen wie jetzt. Er hätte sich mit dem ganzen Wald anlegen können. Ohne zu zögern und langsamer zu werden, überquerte er die Grenze. Während seinem Lauf prüfte er die Luft nach dem Geruch der Streuner. Und tatsächlich es führten viele Gerüche tiefer in den Wald. Er änderte seinen Kurs nur leicht und folgte den Fährten. Die Bäume schossen an ihm vorbei, doch er war kein Bisschen erschöpft. Vor ihm ragten plötzlich Felsen auf. Wie eine Festung türmten sie sich auf. Die Lücken und Spalte gaben perfekte Baue ab und schützten vor dem Wind. Eine steile Anhöhe stützte und trug die grossen Felsbrocken auf sich. Dies musste der Unterschlupf der Streuner sein. Als Schneestreif näher kam waren plötzlich viele Augen in den Lücken und Spalten zu erkennen. Sie leuchteten feindlich und aggressiev. Er verlangsamte seine Schritte und blickte mit feurigen Augen auf die Katzen die sich vor den höheren Felsen auf kleineren flachen Felsen niedergelassen hatte. Sie starrten ihn knurrend und mit abwehrender Haltung an. "Eine Clankatze, das riecht man sofort, so wie das stinkt!" rief ein Kater der auf dem höchsten Felsen stand. Doch Schneestreif knurrte auch und hatte das Fell angelegt. Clankatze! Er war keine Clankatze mehr. Niemehr! Er trat bedrohlich näher zu den Katzen. Er wollte bis zum höchsten Felsen um ihnen zu zeigen wer hier jetzt das sagen hatte. Plötzlich ging eine Katze auf ihn los. Er war ihnen wohl schon zu nahe gekommen. Doch er schlug sie mit der Pfote zurück und lief weiter. Schon kam der nächste auf den weissen Kater los. Der Kater hatte den Kopf gesenkt um ihn zu rammen. Schneestreif bohrte seine Zähne in den Nacken des Angreifers und schleuderte ihn rückligs zu Boden. Die Blicke der Katzen veränderten sich. Dann sprangen zwei Katzen von beiden Seite auf ihn zu. Er wich geschickt aus und die Beiden krachten zusammen. Mit erhobenem Kopf erklamm er den ersten Felsen. Er dachte immer wieder an den Wolkenclan und so entfachte das Feuer der Wut immer wieder von neuem in ihm. Eine Klaue blitzte aus eine der Lücken auf und kratzte ihm über die Nase. Er sah knurrend in den dunklen Spalt. Es war eine Kätzin. Hinter ihr leuchteten kleine ängstliche Augen. Er wollte einer Königin nichts tun und ignorrierte sie. In dem Moment stürzte sich ein Kater auf ihn und vergrub seine Krallen in Schneestreifs Rücken. Der zweiäugige Kater knurrte vor Schmerz und rammte den Gegner mit seinem Rücken an den Felsen andem er noch hinaufklettern würde. Der Kater lockerte seine Krallen und fiel von seinem Rücken wie ein Stück Beute. Schneestreif sprang zwei Stufen weiter hinauf. Nur noch eine Ebene Lag vor ihm, danach war er oben. Ein zerrzauster brauner Kater stand knurrend vor ihm und fauchte. Schneestreif fauchte lauter und machte sich so gross er nur konnte. Nun stürzte Schneestreif sich als erstes auf den Streuner. Der braune war darauf gefasst und wich aus. Nun stand dieser bei der Kante der Felsenebene. Er nutzte die Chance und rammte den Kater so fest er konnte. Dieser jaulte und stürzte hinunter. Ein Knacken hallte durch die plötzliche Stille als der Kater mit dem Nacken auf einem Felsbrocken auf kam. Schneestreif sah mit Herzklopfen auf den Körper der nun leblos da lag. Doch er zwang sich die letzte Ebene zu erklimmen. Niemand kam ihm mehr in die Quere, als er am höchsten Punkt stand. Er sah auf die Katzen hinab die ihn allesammt mit grossen Augen ansahen. Schneestreif rang zuerst eine Weile nach Luft. Dann wand er sich an die Streuner. "Ich bin Schneestreif und ich bin nun euer neuer Anführer!" Die Katzen sahen immernoch sprachlos aus, doch da war etwas in ihren Augen. Pure Furcht . Angstgeruch ging von ihnen aus und füllten die kalte Luft vollkommen. "Ich bin nun euer Anführer und ich habe ein klares Ziel im Auge. Leit mir eure Kraft, um den Clans zu zeigen das sie falsch liegen!" rief er hinunter. Die Katzen sahen misstrauisch aus. "Natürlich könnt ihr gehen und mir nicht vertrauen. Aber dann werdet ihr damit leben müssen, dass ihr in den Augen anderer Abschaum bleibt und immer wieder davon gejagt werdet!" sprach Schneestreif mit fester Stimme. "Du hast unseren Anführer gerade vor unseren Augen umgebracht! Wieso sollten wir dir Folgen!?" jaulte ein Kater. "Woher wusstet ihr den, dass ich Feindlich bin?" hinterfragte der weisse Kater. "Natürlich, weil ich wie eine Clankatze rieche. Weil diese euch immer Böses wollen! Weil ihr bei ihnen kein Recht zu überleben habt!" Viele Katzen murmelten zustimmend. "Ich will euch nur helfen euren Respekt in der Welt zu verdienen, wenn ihr nicht um Respekt in dieser Welt kämpfen wollt, seid ihr feige Mäusehirne!" fauchte Schneestreif und zeigte die Zähne. Nun sahen viele Streuner eher wütend und Selbstsicher aus. "Also, wer nicht mit macht, vordere ich auf zu gehen!" befahl er. Die Streuner fingen an mit einander zu diskutieren. "Ich kann nicht weg, alleine überlebe ich mit den Jungen in der Blattleere nicht!" hörte er aus den Stimmen heraus. "Aber dieser Schneestreif ist gefährlich, sieh doch nur was er getan hat!" antwortete eine Kätzin jemandem. "Ich finde aber, wir haben uns zu lange hier verkrochen und stumm da gesessen!" Schlussendlich verliessen nur ein kleines Grüppchen die Streuner. Sie verschwanden versträut im Wald. Schneestreif wand sich an die Katzen die vordernd zu ihm hinauf blickten. "Von diesem Tage an, sind wir ein Clan!" rief er mit fester Stimme. Plötzlich sahen die Blicke der Katzen wieder unsicher aus. Sie wollten kein Clan werden. Schneestreif verstand dies, deswegen fügte er hinzu: Aber wir werden kein normaler Clan sein. Nein, diesen Fehler machen wir nicht. Wir werden ein Clan sein, der die Fehler der anderen Clans korrigiert. Wir werden die Revolution!" beendete er seine Rede. Wenige standen schon jetzt vollkommen hinter seinem Vorhaben und jaulten triumphierend in die frostige Luft. Mit der Zeit stiegen auch andere mit ein. Und als er in den Himmel blickte, fielen plötzlich kleine Schneeflocken vom Himmel hinab.
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