Kapitel 2

Goldjunges lag neben ihrer Mutter Sandsturm in der Kinderstube und schlief. Ihre Schnauze war tief im wärmendem Fell ihrer Mutter vergraben. Sie zuckte mit den Pfoten und ihre Schnurrhaare zuckten. Als draußen ein Ast knackte, schreckte sie auf. Ihre Augen waren geweitet und sie blinzelte ein paar Mal verwirrt. Sie schaute sich in der Kinderstube um. Was war das? War jemand hier? Sie konnte jedoch niemanden sehen. Goldjunges wartete einen Moment und versuchte sich möglichst ruhig zu verhalten. Ihre Ohren waren gespitzt, doch sie hörte nichts mehr. Sie warf einen kurzen Blick nach draussen, sah aber nichts Verdächtiges. Vielleicht hatte sie sich nur etwas eingebildet. Sandsturm war auch nicht aufgewacht, und ihre Mutter war eine Kriegerin, die jedes noch so kleines Geräusch hörte. Schliesslich gähnte Goldjunges. Sie legte sich wieder hin und versuchte einzuschlafen. Doch als wieder ein Ast knackte, sprang sie auf ihre Mutter. Ihr goldfarbenes Fell war gesträubt. Sie schüttelte ihre Mutter, bis sie aufwachte.
,,Goldjunges, was ist?" fauchte die gelb braune Katze. Ihre Mutter sah verschlafen aus und Goldjunges sah, wie genervt Sandsturm war. Ihr Fell stand in allen Richtungen ab. Goldjunges sprang wieder auf den Boden. Es knackte wieder. Sandsturm sprang auf, als sie merkte, dass der Pelz von Goldjunges gesträubt war und sie das Knacken auch gehört hatte. Ihre Augen waren geweitet und sie fuhr ihre Krallen aus.
,,Da draußen ist jemand!" Die Stimme von Goldjunges klang hektisch. Sie versuchte die Angst zu unterdrücken. Ich bin ein DonnerClan-Junges! Ich fürchte mich vor nichts! Sandsturm plusterte ihr Fell auf, damit sie grösser wirkte. Schliesslich jaulte sie:,, Wer ist da draußen?" Goldjunges versteckte sich hinter dem schützendem Körper  ihrer Mutter und schaute angespannt nach draussen. Es knackte wieder und ein feuerroter Kopf tauchte in der Kinderstube auf. Goldjunges erkannte ihren Vater Feuerstern. Er zwang sich durch die Brombeerranken, die den Eingang bildeten.
,,Feuerstern, was machst du hier?" Sandsturm schaute ihn skeptisch an. Goldjunges Vater war in letzter Zeit sehr seltsam gewesen. Er sah krank aus und Russpelz, die Heilerin des DonnerClans meinte, er solle sich ausruhen und etwas fressen. Doch sobald niemand hinschaute brachte er seine Frischbeute zurück zum Frischbeutehaufen. Was macht er hier? Er will uns doch nicht in der Nacht besuchen. Oder doch?
,,Feuerstern was machst du hier?" rief Sandsturm noch einmal. Sorge blitzte in den Augen von Sandsturm auf. Plötzlich bekam Goldjunges doch Angst. Ihr Vater starrte sie an, und seine Augen sahen sie starr an, ohne jegliche Gefühle. Er schien durch sie durchzuschauen. Goldjunges fing an zu zittern und rief leise:,, Feuerstern! Was machst du?"Sandsturm leckte ihr kurz über den Kopf, um ihr Junges zu beruhigen. Goldjunges hörte aber nicht auf zu zittern. Sandsturm sah Feuerstern besorgt an.
,, Geht es dir gut? Sollen wir Russpelz holen?" Feuerstern sah sie lange an. Goldjunges sah, wie seine Beine anfingen zu zittern. Entsetzen spiegelte sich in seinen Augen. Er schien aus seiner Starre zu erwachen. Er wollte etwas erwidern, doch er fing an zu schwanken. Sandsturm wollte ihn stützen und rannte zu ihm.
,, Hörst du mich? Wir holen jetzt sofort einen Heiler!" Die Stimme von Sandsturm klang schrill vor Sorge. Feuerstern reagierte immer noch nicht. Goldjunges duckte sich flach auf den Boden und fing an, leise zu wimmern. Feuerstern warf ihr einen Blick zu. Goldjunges sah blanke Angst und ein kalter Schauer lief über ihren Rücken. Feuerstern seufzte leise und seine Augen wurden glasig. Die Angst verschwand und zurück blieb Leere.  Sein Körper erschlaffte und er fiel auf den Boden. Sandsturm jaulte laut auf. Goldjunges starrte entsetzt auf ihren Vater. 

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