Kapitel 9
Falkenstern schrie auf und schleuderte den grauen Kater von sich in eine Hecke. Immer mehr Katzen kamen hervor. Eispelz erkannte Streuner und SteinClan–Katzen. Ohne großartig zählen zu müssen, erkannte der weiße Kater, dass die Gegner zahlenmäßig in der Überzahl waren. »Erlenpfote«, flüsterte er seinem Schüler zu, der immer noch neben ihm stand, »Zeig, dass du klettern kannst. Kletter auf den Baum, spring auf der anderen Seite wieder runter und renn ins Lager und hol Verstärkung.« Weiter kam er nicht, denn ein brauner Kater stürzte sich auf ihn. Eispelz schlug ihm seine Krallen in die Seite. Der Kater täuschte an, ihm auf die rechte Wange schlagen zu wollen und schlug dann mit voller Kraft auf die linke. Eispelz schrie auf. Dann warf sein Gegner ihn um und wollte gerade anfangen seinen Bauch zu bearbeiten, als Eispelz unsanft zur Seite geschubst wurde. »Der da gehört mir«, fauchte Salbeinase und traf das Ohr des Gegners. »Oh Pfützenfuß, wie lange habe ich auf den Moment gewartet an dem ich Rache nehmen kann«, schnurrte sie und schlug erneut zu. Eispelz sah auf das Kampffeld. Die Gegner waren heillos in der Überzahl. Er sah den WaldClan Schüler Mondpfote, der gegen einen ausgewachsenen Kater kämpfte. Eispelz sprang auf ihn zu und erkannte Brandpelz, einen brutalen, feuerroten Kater. Er landete neben Mondpfote, und versetzte Brandpelz ein paar üble Kratzer an sein Bein. Dieser schrie auf und schlug zurück ehe Eispelz nachsetzen konnte.
Rußfell ging erschöpft von dem langen Tag in den neuen Kriegerbau. Auch wenn er nicht so war, wie ihr alter konnte man damit leben. Sie gähnte kurz und wollte sich gerade hinlegen, als ein lauter Schrei sie aufschrecken ließ.
»Alle mitkommen«, erkannte sie Erlenpfotes keuchende Stimme, »SteinClan Überfall.« So schnell sie konnte, sprang sie auf und lief zum WaldClan Lager. Dort stand Blitzkralle und rief seine Katzen beisammen. »WaldClan mit mir«, befahl der Krieger. »HeideClan, hinter mir her«, rief Farnschweif, »Graufell und Teichfuß, ihr bleibt hier und helft den Königinnen und Ältesten das Lager zu bewachen. Und jetzt los« Rußfell jagte hinter ihrem Vater her durch den Wald. Nach einem langen Sprint durch den dornigen Wald, kamen sie in der Versammlungskuhle an, in der bereits ein großes Chaos herrschte. Farnschweif war der erste, der sich in den Kampf stürzte. Er fiel sofort über eine weiße SteinClan Kätzin her, die verbissen mit Spechtruf gekämpft hatte.
Rußfell blickte sich um und versuchte sich einen Überblick von dem Kampf zu machen. Schnell musste sie feststellen, dass die Ausmaße wirklich gewaltig waren. Sogar Ikus kämpfte mit. Er stand gerade über einen cremefarbenen Kätzin und fauchte wütend. Rußfell entdeckte einen weißen Kater, der gerade vor Bleikralle in die Ecke der Kuhle floh, in der auch sie stand. Zuerst dachte sie, er wollte sich dort ausruhen, doch dann erkannte sie, was er geplant hatte. Der Kater schlich sich nämlich gerade an die junge WaldClan Kriegerin Giftauge an. Diese war allerdings schon in den Kampf mit einem Streuner verwickelt und bemerkte dies nicht. So schnell sie konnte rannte sie auf den weißen Kater zu und wollte ihn gerade angreifen, als er sich umdrehte und ihr auswich. Rußfells Krallen erwischten daher nicht wie erwartete das Fell des Katers, sondern streiften nur die Blätter eines Brombeerstrauchs. Blitzschnell richtete sie sich wieder auf und sprang erneut auf ihn zu. Diesmal konnte er nicht rechtzeitig ausweichen. Sie warf ihn um und bearbeitete seinen Bauch mit den Krallen, doch plötzlich wurde sie weggerissen. Erschrocken sah sie auf und erkannte einen weiteren Kater. Sie wusste, dass sie es niemals mit zwei Streunern auf einmal aufnehmen konnte. Doch zu ihrer Überraschung stand kein Feind, sondern Abendwind neben ihr. »Lass meinen Bruder ihn Ruhe«, fauchte er ärgerlich. Der weiße Kater richtete sich verwundert auf und sah Abendwind verwirrt an. Dann schien er plötzlich zu verstehen. »Abendjunges?«, flüsterte er. »Ja, Weißjunges«, schnurrte Abendwind, »Ich bin es, dein Bruder Abendwind«
Rußfell beschloss die beiden nicht weiter stören zu wollen und machte sich daher wieder auf den Weg zum Kamofgeschehen, als eine braune Kätzin plötzlich auf Rußfell sprang und sie umwarf. Rußfell versuchte sich zu befreien, doch ihre Gegnerin lockerte ihren Griff nicht. Sie bearbeitete Rußfells Flanke mit den Krallen und Blut tropte heraus. Rußfell wand sich verzweifelt unter ihr, doch sie konnte sich nicht befreien. Rußfell spürte weiterhin den stechenden Schmerz an ihrer Flanke und merkte, wie ihr langsam die Kraft zum Leben ausging. Sie glaubte gerade, dass ihre letzte Stunde geschlagen hatte da verschwand plötzlich das Gewicht über ihr. Blitzkralle, ein WaldClan Krieger, hatte die Kätzin gegen einen Baum geschleudert, wo sie kurz regungslos liegen blieb, dann mühsam aufstand und mit letzter Kraft in den Wald floh. »D-d-danke«, Rußfell konnte nicht glauben, dass sie noch lebte. »Gerne doch«, miaute Blitzkralle und musterte sie kritisch, »aber geh jetzt besser zu Salbeinase. So wirst du nicht mehr weiterkämpfen können.« Rußfell sah auf ihre blutüberströmte Flanke und nickte. Blitzkralle machte sich sofort wieder auf den Weg ins Kamofgetümmel und Rußfell humpelte zu Salbeinase und Lindenpfote. Salbeinase, die gerade Wurmpfotes zefetztes Bein behandelte, betrachtete sie sorgenvoll. »O weh, Lindenpfote tu schnell ein paar Spinnweben auf Rußfells Wunden«, seufzte sie. Rußfell fiel auf, dass Salbeiduft einige Kratzer im Gesicht und an der Flanke hatte. »Was ist mit dir passiert?«, fragte sie erschrocken, während Lindenpfote Spinnweben auf ihre Wunde legte, um die Blutung zu stillen. »Ich hatte einen Kampf mit jemandem der mir seinen Tod noch schuldig war«, antwortete Salbeinase. »Pfützenfuß«, fügte sie hinzu als sie Rußfells verwirrten Blick sah.
Wäbdrend Rußfell sich gerade behandeln ließ, war Eispelz immer noch in einen heftigen Kampf verwickelt. Brandpelz holte aus um auf Eispelz zuzuspringen, schlug dann aber nach links und wollte Mondpfote gegen einen Felsen schleudern, aber Mondpfote wich geschickt aus, sprang auf ihn und verbiss sich in seinem Fell. Während Brandpelz ihn wieder abschüttelte versenkte Eispelz seine Krallen in Brandpelz' Vorderbein. Er schrie erneut auf und floh. »Das war unglaublich, Mondpfote«, lobte Eispelz, »du warst super.« »Du auch«, sagte Mondpfote. Da entdeckte Eispelz einen grauen Kater der Nahe des Flusses saß und auf Echsenstern, der unerbittlich mit Bergstern kämpfte, blickte und zum Sprung ansetzte.q Eispelz rannte und konnte verhindern, dass der graue Kater auf Echsenstern landete. Mondpfote kam hinterher. Der graue Kater traf Eispelz an der Schulter. Doch ehe er nochmal zuschlagen konnte versenkte Mondpfote seine Krallen in dem Bein des Streuners. Eispelz schlug auf seine Schulter. »Blutzahn, hilf mir«, schrie der graue Kater. Ein weißer Streuner kam angehumpelt und griff Mondpfote an. »Jetzt bist du Krähenfraß«, fauchte der graue Kater. »Niemals«, widersprach Eispelz und schlug ihm auf die Schnauze. Sein Gegner holte zum Sprung aus. Da hatte Eispelz eine Idee. Er holte ebenfalls Anlauf und als der Streuner sprang, sprang er auch. Bevor sein Gegner etwas tun konnte holte er mit den Beinen aus und traf seinen Gegner so fest, dass er nach hinten flog. Eispelz rannte hinter ihm her. Der Streuner stand nun nur ein kleines Stück vor dem Fluss. Eispelz holte Anlauf und stieß ihn ins Wasser. Dieser schrie und ehe er noch mehr sagen konnte war er schon untergegangen. Blutzahn ließ von Mondpfote ab und sah nach hinten. »Stein ist tot«, schrie er. Diese Gelegenheit nutzte Mondpfote um ihm ein paar kräftige Hiebe auf die Schnauze zu verteilen. Blutzahn schrie auf und floh. Stein ist tot, überlegte Eispelz, Der Friede kommt erst wenn der Berg zerbricht und der Stein in den Fluss fällt. Stein war der Stein. Er ist in den Fluss gefallen. Jetzt muss nur noch Bergstern sterben, dann haben wir den Friede.
Doch bis Bergstern starb würde es noch eine Weile dauern, schließlich hatte er noch seine 9 Leben, befürchtete Eispelz. Er wollte gerade nachsehen, wo der SteinClan Anführer war, als er plötzlich den einen Schrei von Erzkralle, dem zweiten Anführer des SteinClan hörte. »SteinClan«, rief dieser, »Rüchzug!«
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