7. Kapitel
Schnaufend schleppte Silberjunges das Nestpolster hinter sich her und trabte damit Richtung Ältestenbau. Als sie sich durch das Gebüsch zwängte, der den Eingang schützte, fand sie Weißbart und Waldherz auf. Beide lagen zusammengerollt in ihren Nestern und redeten.
Waldherz blickte zu Silberjunges. "Hallo, Silberjunges", begrüßte die Älteste sie. Die junge Kätzin schickte den beiden nur ein knappes Nicken. "Tut mir wirklich Leid für dich, dass du dich um unsere Nester kümmern musst", krächzte Weißbart und hievte sich auf damit sie das alte Moos entfernen konnte.
"Ach, das ist nicht so schlimm", miaute Silberjunges und versuchte dabei glaubhaft zu klingen. Sie machte zwei neue Nester mit dem frischen Moos. "Als ich noch jung war, ging es mir nicht anders", erzählte Weißbart. "Du hast eben oft Ärger gemacht", schnurrte Waldherz amüsiert.
Silberjunges war fertig mit dem Nest und die zwei Ältesten legten sich hinein.
"Das ist schon viel besser, vielen Dank", miaute die getigerte Kätzin. Silberjunges nickte den Katzen zu und schob sich aus dem engen Bau.
Sie streckte sich ausgiebig und gähnte. Die harte Arbeit hatte sie ermüdet. Langsam bewegte sie sich auf die Kinderstube zu und sehnte sich nach dem weichem Fell ihrer Mutter.
Doch bei halbem Weg wurde sie von Finsterkralle aufgehalten. Der große Krieger bäumte sich vor Silberjunges auf. "Wo willst du denn hin?", fragte er kalt. Silberjunges sah ihn verdutzt an. "In die Kinderstube. Ich habe meine Arbeit erledigt."
Der zweite Anführer verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen.
"Und warum liegt das alte Nestpolster noch auf der Lichtung?" Finsterkralle deutete mit einem Ohrenschnippen auf das Moos, welches eine Schwanzlänge vor dem Ältestenbau verstreut auf dem Boden lag. "Denkst du etwa es würde sich von selbst entfernen?", erkundigte er sich.
Silberjunges Fell brannte vor Scham. "Nein, tut mir Leid. Ich erledige das."
Der schwarze Kater zischte: "Das würde ich dir raten."
Die getigerte Kätzin seufzte leise und marschierte auf das alte Moos zu. Sie rollte es zu einer Kugel zusammen, um es besser transportieren zu können, packte es mit den Zähnen und rannte mit schweren Pfoten aus dem Lager.
Silberjunges taumelte vor Müdigkeit, als sie durch den Wald stapfte. Die Sonne brannte auf ihren silbernen Pelz.
Sie warf den Moosball in eine Kuhle und trat den Rückweg an. Schlapp schob sie sich durch durch das Brombeergestrüpp und hoffte, dass Finsterkralle ihr nicht nochmal über den Weg laufen wird.
Kaum hatte Silberjunges die Lichtung überquert, als sie bemerkte wie der Boden unter ihren Pfoten schwankte.
Ihre Sicht wurde verschwommen und einen Herzschlag später kippte sie zur Seite. Sie schlug auf dem harten Boden auf und wurde von Dunkelheit umhüllt.
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