5. Kapitel
Blitzkralle setzte Silberjunges an der Uferböschung ab. Sein strenger Blick durchbohrte sie. Schuldbewusst blickte sie auf ihre Pfoten. "Was hast du dir dabei nur gedacht?", tadelte der Krieger. "Du darfst das Lager nicht verlassen, ehe du eine Schülerin bist!"
Silberjunges wiedersprach schnell: "Ich wollte nur unser Territorium erkunden!"
Blitzkralle miaute ungerührt: "Und was hast du dann im FinsterClan-Territorium verloren?" Die Kätzin schwieg und sah zur Seite. "Es tut mir Leid", murmelte sie.
Ihr Vater seufzte: "Versprich mir, dass du, bevor du sechs Monde alt bist, nicht das Lager verlässt. Und besonders nicht in das feindliche Territorium eindringst!"
Silberjunges zuckte bei dem barschen Ton zusammen, doch nickte gehorsam. "Ich verspreche es."
Blitzkralle erhob sich, packte seine Tochter am Nackenfell und kletterte die Uferböschung hoch. "Ich kann selbst laufen", murrte Silberjunges. Der Krieger ignorierte sie und tappte weiter.
"Blitzkralle!", rief plötzlich eine vertraute Stimme.
Ihr Vater wandte sich nach hinten. Goldstern und Flammensprung überquerten gerade die Baumbrücke und trabten auf die Katzen zu. Flammensprung hatte leichte Kratzer auf seinem Rücken. Silberjunges schauderte. Anscheinend hat es einen Kampf gegeben.
Blitzkralle setzte Silberjunges erneut ab. "Alles in Ordnung?", fragte er und blickte zu Flammensprung. Das Gesicht des roten Katers zeigte Wut. "Ja", murmelte er und grub die Krallen in das Gras. Goldstern fragte: "Geht es dir gut Silberjunges? Bist du verletzt?" Silberjunges machte eine aufrechte Position. "Mir geht es gut."
Der goldene Kater nickte und sagte knapp: "Gehen wir." Goldstern übernahm die Führung. Flammensprung trottete hinter ihm her und Blitzkralle hob Silberjunges wieder auf. Dieses Mal protestierte sie jedoch nicht. Ihr ist aufgefallen, dass Goldstern etwas verärgert wirkte. Ist er wegen mir wütend, oder ist etwas im FinsterClan vorgefallen
Schuldgefühle trafen sie, wie Dornen.
Die SonnenClan-Katzen erreichten das Brombeergestrüpp, welches den Lagereingang schützte. Blitzkralle setzte Silberjunges nun auf den Boden. Erleichtert trabte sie in das Lager. Die Sonnenstrahlen wärmten ihr Fell und beruhigten sie.
"Silberjunges!" Hastig wandte Silberjunges den Kopf zur Kinderstube. Ihre Mutter rannte zu ihr und leckte sie liebevoll.
"Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht! Ist dir auch nichts passiert?" Silberjunges schnurrte: "Alles Bestens."
"Dem SternenClan sei Dank", hauchte die schwarz-weiße Kätzin.
Goldstern wandte sich an Silberjunges.
"Da du noch keine sechs Monde alt bist, ist es dir nicht erlaubt alleine das Lager zu verlassen. Zudem hast du das FinsterClan-Territorium betreten, was dir auch untersagt ist."
Goldstern grüne Augen durchdringten sie und sie sah nervös auf ihre Pfoten. "Deshalb musst du bestraft werden. Du wirst einen Mond lang das Nest der Ältesten wechseln."
Erschüttert starrte Silberjunges den Anführer an, sagte aber nichts sondern nickte nur.
"Nur einen Mond?" Finsterkralle trottete auf die Katzen zu und betrachtete Silberjunges mit schmalen Augen. "Drei Monde mindestens!", verkündete der Zweite Anführer scharf. "Du kannst das nicht entscheiden!", meinte Kristallfluss verärgert. Blitzkralle fixierte den schwarzen Krieger mit einem entsetzten Blick.
Silberjunges war für einen Moment geschockt, doch Goldstern schaltete dazwischen: "Silberjunges hat einen großen Fehler begannen, trotzdem entscheide ich, wie sie bestraft wird. Es wird bei einem Mond bleiben."
Finsterkralle schwieg, sein Blick verfinsterte sich. Silberjunges erschauderte.
Blitzkralle trat zu seiner Tochter. "Ruh dich nun aus." Der hellbraune Kater leckte ihr über den Kopf.
Silberjunges tappte mit ihrer Mutter auf die Kinderstube zu.
Als sie drinnen im warmen Bau war, begrüßten sie Nachtjunges und Funkeljunges. "Wo hast du nur gesteckt?", fragte Funkeljunges. "Wurdest du wirklich vom FinsterClan entführt?", wollte Nachtjunges wissen.
Seine dunkelblauen Augen waren weit aufgerissen.
"Wie sah ihr Lager aus? Waren dort viele Krieger?" Silberjunges wollte gerade eifrig alle Fragen beantworten, doch Kristallfluss miaute streng: "Schluss jetzt. Silberjunges braucht nun Ruhe." Ihre Geschwister seufzten enttäuscht. "Ich erzähle euch später alles", versprach Silberjunges.
Da sie die letzte Nacht kaum geschlafen hatte, war sie über das kuschelige Nest neben ihrer Mutter dankbar. Als sie es sich bequem gemacht hatte, schloss sie ihre Augen und fiel in einen tiefen Schlaf.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top