11. Kapitel

Knochenfuß, der mit zerzaustem Fell in der Mitte der Lichtung kauerte berichtete Kurai über die zwei Hunde, die sich in ihrem Territorium aufhielten. Der FinsterClan-Anführer peitschte verärgert mit dem Schwanz. Er öffnete das Maul und wollte gerade etwas sagen, doch da preschte der Rest der Grenzpatrouille durch das Dornengebüsch.

An der Spitze Bernsteinauge, hinter ihm tauchte Fleckenpelz auf. Sein schwarz-weißes Fell war mit Dreck und Blut verschmiert. Einen Herzschlag später taumelte Schattenkralle in das Lager. Er war am Schlimmsten zugerichtet. Aus seiner Schulter klaffte eine tiefe Bisswunde. Sein Hinterbein war blutverklebt und von seiner Schwanzspitze fehlte ein Fellbüschel.

Der schwarze Krieger brach in der Mitte der Lichtung zusammen. Kurai trat einen Schritt vor und knurrte: "Habt ihr die Hunde in die Flucht geschlagen?" Bernsteinauge nickte, seine Flanke bebte. "Die werden nicht so schnell wieder auftauchen. Auch die Hunde haben einige Verletzungen davongetragen."

Fleckenpelz ergänzte: "Ohne Schattenkralle wären wir wahrscheinlich in Stücke zerfetzt worden. Er hat beide gleichzeitig bekämpft." Der Krieger blickte auf den schwarzen Kater, der mittlerweile von Schneeschweif behandelt wurde. Doch dieser schüttelte die Hilfe der Heilerin immer wieder ab. "Diese Köter waren auch nicht besonders stark", brummte er durch zusammengebissenen Zähnen.

Kurai betrachtete die Katzen nachdenklich und miaute dann: "Ich werde heute Abend mit ein paar Krieger in der Gegend patrouillieren, wo ihr die Hunde gesehen habt. Nur um sicher zu gehen."
Dann erhob sich der mächtige Kater und wandte sich ab.

Windbrise tappte nun zu seinen verletzten Clangefährten. "Halt doch mal still!", befahl Schneeschweif ungeduldig. Schwarzkralle peitschte, deutlich genervt, mit dem Schwanz. "Ich brauche keine Kräuter. Mir geht es gut."
Fleckenpelz leckte sich sein zerzaustes Fell. Er schien nicht besonders verletzt zu sein. Auch Bernsteinauge, hatte nur ein paar leichte Wunden.

Doch Knochenfuß' weißes Fell war mit Blut verklebt. Sein Blick zeigte Angst und Schock und seine Beine zitterten.
Karminpelz hatte sich neben Schattenkralle dazu gesellt und versuchte den mürrischen Kater dazu zu überreden, sich von Schneeschweif behandeln zu lassen. Schließlich gab Schwarzkralle seufzend auf und setzte sich, während die Heilerin einen Bund Spinnenweben auf die tiefe Wunde seiner Schulter befestigte.

Plötzlich sah Windbrise seinen Sohn, der auf die Krieger zu stürmte. "Wie sehen diese Hunde aus? Sind sie groß? Hattet ihr Angst? Werden sie wieder kommen?" Bevor seine Clangefährten mit noch mehr Fragen überhäuft wurden, packte Windbrise Raven am Nackenfell und zog ihn eine Fuchslänge von den anderen weg.

"Hey!", protestierte er mehr spielerisch, als verärgert. "Ich wollte wissen, wie diese Hunde aussehen."
"Du wirst alles früh genug erfahren. Die Krieger müssen sich jetzt erholen und ich glaube sie werden weniger erfreut sein, wenn du sie mit deinem Geplapper belästigst", meinte Windbrise in einem liebevollen Ton.

Raven wollte gerade den Mund öffnen, doch da kam Veilchenhauch angetrabt. "Dein Vater hat recht. Außerdem solltest du in der Kinderstube bleiben", pflichtete sie bei.
Raven knete mit den Pfoten. "Ich weiß", murmelte er.
"Dann komm." Die Königin gab ihm einen sanften Stups und Raven tapste auf die Kinderstube zu. Veilchenhauch folgte ihm hastig.

Windbrise blickte den zwei nach und ein dumpfes Gefühl machte sich in seinem Bauch breit. Er machte sich Vorwürfe, dass Raven nie die Wahrheit über seine Mutter erfahren wird.

Windbrise konnte es nicht. Er schaffte es nicht seinem Sohn zu sagen, dass er ihn angelogen hat. Doch er konnte es auch nicht verkraften, dass Raven mit einer Lüge leben muss.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top