13. Kapitel

Schleierpfote stolperte über ein Wurzel und der Fuchs konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und krachte in ihn rein. Ihm blieb die Luft unter dem Gewicht des orangen Fellknäuel weg. Er versuchte unter ihm hervorzukommen, doch das kräftige Tier erhob sich schon und schnappte sich Schleierpfotes Schwanz. Vor Schmerz heulte er laut auf. Er wusste nicht, wie er sich befreien sollte, weil er vor Angst kaum noch klar denken konnte.

In dem Moment kamen zwei Katzen aus dem Gebüsch geschossen. Überrascht schleuderte der Fuchs Schleierpfote weg und er krachte gegen einen Baum. Er bemühte sich aufzustehen, doch der stechende Schmerz in seiner Flanke ließ das nicht zu.
Währenddessen attackierten seine Clangefährten den Fuchs mit Schlägen von beiden Seiten. Schleierpfote erkannte Forellenteich und ihren Schüler Weißpfote. Hinter sich hörte er auch Hummelschweif, Kieselstein und Lawinenpfote mit lauten Geheul durchs Unterholz kommen. Die drei stürzten sich auch auf den Fuchs und schlugen auf seine Nase ein. Lawinenpfote erwischte ihn und das Biest heulte laut auf. Allerdings ließ der Fuchs sich dadurch nicht beeindrucken.

,,Wo sind Spatzenfluss, Lachsfell und Bachpfote?", rief Kieselstein zu Forellenteich.
,,Die sind noch an der Grenze und..."
Sie brach ab, als der Fuchs sie an der Flanke erwischte und im hohen Bogen an den nächsten Baum schleuderte. Dort blieb sie erst mal liegen. Weißpfote heulte auf und rannte zu ihr hin.
In dem Moment kamen die drei Katzen, die vorher noch an der Grenze waren, aus dem Unterholz und blieben abrupt stehen, als sie den Fuchs sahen. Schleierpfote atmete erleichtert aus, da sie Verstärkung bekommen hatten. Spatzenfluss stürzte sich sofort auf den Kopf des Tieres und Lachsfell nahm sich die Läufe des Fuchses vor. Bachpfote sprang dem stinkenden Tier an den Schwanz und biss kräftig rein, während Hummelschweif, Kieselstein und Lawinenpfote dem Fuchs weiter die Flanken zerkratzten.

Weißpfote, der bis vor einem Augenblick noch bei Forellenteich gehockt hatte, schoss auf den Fuchs zu und sprang dem Fuchs auf den Rücken.
,,Verschwinde, du böses Tier. Du hast meiner Mentorin schon genug wehgetan", fauchte er und fing an dem Fuchs den Rücken aufzureißen. Der heulte laut auf und schüttelte alle Katzen von sich runter. Danach biss er noch einmal nach Kieselstein und floh ins Unterholz. 

,,Der war aber ganz schön hartnäckig", stellte Hummelschweif erschrocken fest.
,,Wir sollten ihn vertreiben", miaute Lawinenpfote und bleckte ihre Zähne.
,,Ich glaube, das ist nicht mehr nötig", miaute Lachsfell.
,,Wieso?"
Bachpfote fauchte noch einmal, bevor sie zu Weißpfote und Lawinenpfote stolzierte.

,,Der Fuchs ist gerade über die NebelClan Grenze gelaufen", fauchte ihr Mentor sie an.
Bachpfote senkte verlegen den Kopf.
,,So, wir kön..."
Kieselstein brach ab, als er Schleierpfote und Forellenteich verletzt an zwei Bäumen liegen sah.
Lachsfell kreischte auf und stürzte zu seiner Schwester.  
,,Forellenteich, alles in Ordnung?", heulte er und leckte seiner Schwestern über die Ohren.
Kieselstein lief schnell zu Schleierpfote hin. Schleierpfote brachte vor Schmerz weiterhin keinen Ton raus.

,,Wir müssen die beiden ins Lager bringen", miaute Kieselstein besorgt.
,,Kannst du aufstehen?", fügte er an Schleierpfote gewandt hinzu. Er versuchte sich auf die Beine zu hieven, doch er kippte sofort wieder um.
,,Was hat er?", kreischte Lawinenpfote und stolperte zu Schleierpfote hin.
Spatzenfluss kam herbei und schnupperte an ihm.
Schleierpfote wollte etwas sagen, doch er war zu erschöpft.
,,Kieselstein, Lawinenpfote und Hummelschweif, ihr helft mir ihn zurück zum Lager zu tragen", miaute Spatzenfluss.

,,Weißfote und Bachpfote helfen mir Forellenteich zu stützen", miaute Lachfell immer noch besorgt.
,,Sie hat sich das Bein stark verletzt", fügte Weißpfote hinzu.
Spatzenfluss und Hummelschweif hievten Schleierpfotes Kopf auf ihre Schultern.
Lawinenpfote kreischte entsetzt auf. Schleierpfote merkte, wie er an seiner Flanke schnupperte.
,,Das Untier hat Schleierpfote Flanke aufgekratzt", heulte er verzweifelt.
Kieselstein kam zu ihm hin und leckte Schleierpfote das Blut aus dem Pelz.
,,Wie müssen ihn schnell ins Lager bringen."

Kieselstein schnappte sich seine Hinterläufe und Lawinenpfote nahm seinen Schwanz ins Maul, damit er nicht an irgendwelchen Pflanzen hängenblieb.
Als die vier ihn anheben, durchfuhr ein stechender Schmerz Schleierpfote und er heulte laut auf. Während seine Clankameraden ihn ins Lager schleppten, wurde Schleierpfote plötzlich schwarz vor Augen.

Als er wieder aufwachte, lag er im Heilerbau und Steinpfote schnupperte an ihm. Schleierpfote wollte aufstehen, doch sofort schubste Steinpfote ihn wieder in sein Nest zurück und fauchte.
Er spürte etwas Klebriges an seiner Flanke und drehte sich um. Steinpfote hatte riesige Spinnenweben um ihn rumgewickelt.
,,Du wirst einen Mond nicht trainieren können", miaute Steinpfote besorgt.
Schleierpfote blickte entsetzt auf.

,,Aber das ist viel zu lange!"
,,Du brauchst deine Ruhe, glaub mir."
Steinpfote schnurrte und legte ihm ihren Schwanz auf den Kopf.
Schleierpfote ließ seinen Kopf wieder sinken und legte seinen Schwanz über seine Nase.
,,Forellenteich hat eine verstauchte Pfote", miaute die Heilerschülerin. ,,Weißpfotes Mentor wird so lange Kieselstein sein."
Steinpfote redete noch etwas, doch er war schon wieder eingeschlafen.

Er erwachte auf einer mondbeschienenen Lichtung. Er wusste sofort, dass er sich in einem Traum befand, da seine Flanke nicht mehr schmerzte.
Vor ihm ragten hohe Bäume auf. Vorsichtig ging er durch die Baumreihe durch. Plötzlich ragte ein Zweibeinerort vor ihm auf.
Er ließ enttäuscht den Schwanz hängen.
Nur ein normaler Traum.
Er trabte einen schmalen Zweibeinerpfad entlang. Seine Beine trugen ihn automatisch zu einem kleinen Bau, der mit roten eckigen Steinen gebaut wurde.
Vor dem Haus lief ein schmaler Erdweg entlang.

Der Zweibeinerort verblasste und er fand sich vor einem anderem Zweibeinerbau wieder. Mit weißen Steinen. Davor hockten zwei Hauskätzchen und stritten sich.
Die dunkelgraue Kätzin, die Schleierpfote auch schon im letzten Traum besucht hatte, stand plötzlich neben ihm und miaute: ,,Weiß führt zu Rot, und Rot zum Ziel."
,,Was soll das heißen?", miaute Schleierpfote erschrocken, dass das hier doch ein Traum war.
,,Diese Hauskätzchen sind dein Start."
,,Welcher Start?"

,,Na, der zu meinem Gefährten."
,,Wieso kannst du mir nicht einfach sagen, wo er ist?" Schleierpfote verlor so langsam die Nerven.
,,Selbst der HimmelClan kennt nicht alle Antworten."
Steinpfotes Mutter verblasste wieder und er sah sich die Hauskätzchen genauer an. Eines war weiß mit Flecken und getigertem Schwanz und das andere war eine schwarze Schildpattkatze.
Das Bild verblasste wieder und Schleierpfote fand sich in Steinpfotes Bau wieder.

,,Deine Mutter hat mich im Traum besucht", miaute er an Steinpfote gewandt.
,,Blütenrose?"
,,Ja, wenn sie so heißt."
Steinpfote schnurrte und fragte: ,,Was hat sie gesagt?"
Flammenpfote kam durch den Eingang. Als sie Schleierpfote erblickte, setzte sie sich neben ihn.
,,Rotschweif und Stummelkralle sind jetzt Krieger", miaute sie erfreut.

Steinpfote bedeutete ihr mit dem Schwanz still zu sein.
Dann erzählte Schleierpfote die Geschichte und wie er erfahren hatte, dass er seinen Anführer wiederfinden musste.
,,Das ist doch toll", miaute Steinpfote erfreut. ,,Du hast eine Bestimmung, Schleierpfote."
,,Und ich werde dich immer begleiten", miaute Flammenpfote und drückte ihren Kopf an den von Schleierpfote.

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Nächstes Kapitel fertig. Ich hoffe, es hat auch gefallen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich Unmengen an Rechtschreibfehlern im Text habe. Aber wenn ihr welche findet, dann könnt ihr mir die gerne immer mitteilen. ;)

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