Planung
„Irgendwer muss jagen. Schließlich können wir ja noch verhungern. Deshalb gehe ich in den Wald. Sturmjunges, du kümmerst dich um die Verletzten. Blitzjunges hilft dir", meinte Heideflug. „In Ordnung. Viel Glück! Möge dir der SternenClan reiche Beute bescheren!" Dann lief die Kleine wieder in den Heilerbau. Blitzjunges folgte ihr etwas missmutig. Er wäre wahrscheinlich auch gerne aus dem Lager gegangen, kein Junges würde das nicht gerne tun. Heideflug lief in den Wald zu der Buche, an der sie und Flockenschweif ihre erste Beute gefangen hatten. Krampfhaft versuchte sie, sich zu erinnern, wie man es machen musste. Zuerst auf den Boden Kauern. Heideflug spürte den Boden an ihrem Fell. War das gut oder schlecht? Irgendwas hatte Moosfell doch dazu gesagt. Heideflug schloss die Augen und sah wieder sich, Paul und Flöckchen vor sich. ‚Achtet darauf, dass euer Fell den Boden nicht berührt. Dann schleicht ihr euch so leise wie möglich an. So ist es gut, Paul, aber halt den Schweif still. Flöckchen, dein Fell darf den Boden nicht berühren. Sehr gut, Heidi, aber zieh die Pfoten unter den Bauch, damit du beim Springen mehr Kraft hast.' Heideflug spürte warmes Blut im Maul. Verwirrt öffnete sie die Augen. Sie hockte neben der Buche, im Maul eine Maus. Irgendwie musste sie, während der Erinnerung eine Maus gefangen haben. Das war gut. Heideflug versuchte es gleich noch einmal und schlich sich an eine zweite Maus an. Die hob aber den Kopf und rannte davon. Wieder schoss eine Erinnerung durch Heideflugs Kopf. ‚Du musst immer auf den Wind achten. Weht er von der Beute zu dir, dann ist es gut. Weht er aber von dir zur Beute, dann riecht sie dich und kann sich in Sicherheit bringen.' Wieder hatte Heideflug eine Maus zwischen den Zähnen, als sie den Augen öffnete. Sie suchte sich die Stelle, an der der Wind von der Buche zu ihr wehte und wartete. Schon bald traute sich ein Wühler wieder an die Oberfläche. Heideflug sog die Nase voll von seinem Geruch und konzertierte sich auf die Jagd, sie blendete alles andere aus. Langsam schlich sie sich an. Der Wühler merkte es erst, als es zu spät war und sie ihm mit einem Knacken das Genick brach. Wieder erinnerte sie sich. ‚Willst du noch warten, bis dir das Eichhörnchen in den Mund springt? Nun, das wird nicht passieren, also kannst du auch einfach reinbeißen!' Am Abend trug Heideflug stolz drei Mäuse und eine Amsel ins Lager. Blitzjunges kam ihr entgegen. „Kannst du mir zeigen, wie man Mäuse jagt? Biiiteeee!" Er schaute sie erwartungsvoll aus seinen gelben Augen an. „Frag Mal deine Mutter, ich muss das hier in den Heilerbau bringen. Hilfst du mir?" „Ja, klar!" Eifrig griff Blitzjunges sich die Amsel und preschte los. Wolkenjunges kam angelaufen. „Ich will auch helfen", erklärte er und nahm sich eine Maus. Heideflug nahm die beiden Anderen und folgte den Jungen in den Heilerbau. Dunkelpfote kam ihr entgegen. „Löwenzahnpfote ist aufgewacht! Und die anderen auch fast alle. Nur nicht Mauspelz. Aber Sturmjunges ist bei ihm und sie sagt, dass er nur schläft, weil er schon so alt ist. Blitzjunges glaubt ihr nicht, weil sie ja hat keine Heilerin ist. Aber Löwenzahnpfote ist beruhigt, sie will raus und alle haben Hunger. Aber ihr habt ja was mitgebracht. Kommt alle her, Heideflug hat Essen mitgebracht!" Federkralle kam angetapappt, gefolgt von Flockenschweif, die Blütenstern stützte. Aneinander gelehnt schleppten sich jetzt auch Rankenschweif und Wiesenfuß dazu. Zum Schluss kamen Wolkenjunges und Blitzjunges mit Löwenzahnpfote. „Ich habe leider nicht genug für alle", fing Heideflug an zu erklären, ja Moosfell und Nebelschopf kamen. Danach fuhr die Heilerin fort: „Deshalb müssen wir uns die Beute teilen. Zuerst nimmt jeder sich einen Bissen von der Amsel. Drosselpelz auch. Komm her!" Zögernd lief Drosselpelz zu den anderen und setze sich mit zuckenden Schnurrhaaren neben Löwenzahnpfote. Danach nahm jeder reihum einen Bissen. Auch mit den Mäusen handhaben sie es so. Zum Schluss war keiner so richtig satt, aber es reichte, um nicht zu verhungern. Löwenzahnpfote wandte sich an Heideflug. „Darf ich raus? Wolkenjunges und Blitzjunges haben doch versprochen, dass sie mit Dunkelpfote und mir Moosball spielen!" Bittend sah die weiße Kätzin Heideflug an. Diese schnurrte: „Nagut, aber du gehst danach gleich wieder zurück." „Mach ich, versprochen!" Löwenzahnpfote hüpfte fröhlich aus die Lichtung. Moosfell lief den Jungen hinterher. Da ertönte aus Mauspelz' Nest ein verwirrtes Miauen. Sehr leise war es, wie ein Windhauch, aber es war ein Miauen. Sofort stürzte Heideflug zum zweiten Anführer des Clans hin und Sturmjunges tränkte Moos in Wasser, damit er trinken konnte. Schon kurz darauf kam sie zurück und hielt Mauspelz das Moos vor Die Schnauze. Der graue Kater leckte gierig das Wasser, bevor er wieder zurück in sein Nest sank. Moosfell steckte den Kopf in den Heilerbau: „Ist es in Ordnung, wenn wir fünf wieder in die Kinderstube ziehen?" „Ja, aber ich muss Löwenzahnpfote morgen dann wieder untersuchen." „Ist in Ordnung. Dann kommt mal, ihr könnt euch schon eure Nester bauen." Aufgeregtes Gemaunze war zu hören. Heideflug sah, dass Sturmjunges gähnte und riet ihr:„Richte jetzt mit deinen Geschwistern dein Nest in der Kinderstube her. Der Tag heute war sehr anstrengend für euch alle. Geh schon." Sturmjunges öffnete das Maul, um zu protestieren, aber stattdessen gähnte sie wieder. „Okay, ich mach's." Sturmjunges drehte sich herum und trottete zum Ausgang. Nebelschopf bleckte die Zähne. „Wenn Moosfell wieder in der Kinderstube schläft, will ich wieder in den Kriegerbau Ziehen. Was ist, wenn der FrostClan nochmal angreift und dann ist Moosfell in der Kinderstube und keiner kann ihr und den Junge helfen." „Ist ja gut, dann zieh halt wieder in den Kriegerbau. Blütenstern kann übrigens heute auch wieder in seinen Bau ziehen, ebenso wie Flockenschweif und Federkralle. Wiesenfuß schläft auf jeden Fall in der Kinderstube, deshalb wird Rankenschweif auch in den Kriegerbau Ziehen wollen. Drosselpelz ist auch gesund genug. Das sibdeigentlich alle außer Mauspelz. Der sollte noch einige Tage hier bleiben, nur zur Sicherheit." Alle nickten und liefen dann nach draußen, um sich ihre Nester zurecht zu machen. Erschöpft legte sich Heideflug in ihr Nest und schloss die Augen. Hoffentlich habe ich noch genug Pinlernelle für Wiesenfuß. In der Blattleere wächst schließlich nichts., dachte sie noch, bevor sie eins einschlief.
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