Maus

Heidepfote suchte sich für den Kriegerbau das starke Wurzelgeflecht des umgefallenen Baumes aus. So konnte Nebel trotzdem in der Nähe von Moos bleiben, störte die Jungen aber nicht beim Schlafen. Heidepfote flocht Efeuranken in das Wurzelgeflecht, um es zu stärken. Dann polsterte sie auch den Kriegerbau aus, indem sie Nebel ein Nest baute. Als das fertig war, lief sie wieder in den Wald, um ihren Kräutervorrat weiter anzulegen. Schon nach kurzer Zeit hatte sie nicht nur Borretsch und Pimpernelle, sondern auch Katzenminze, Ringelblumen, Ampfer, Schachtelhalm und Schafgarbe. Und davon nicht zu wenig. Mit einem Maul voller Blätter kehrte sie zum Lager zurück. Nebel stand mit gesträibtem Fell vor der Kinderstube, während Blütenfleck ruhig auf ihn einredet. Schnell verstaute Heidepfote die Kräuter und lief dann zu den beiden Katern. „Hallo, Blütenfleck! Blaustern hat mir schon gesagt, dass du kommst. Du sollst im Kriegerbau leben, bis du Anführer wirst. Ich zeig ihn dir. Nebel, komm mit. Du kennst den Kriegerbau auch noch nicht. Ich habe ihn und den Schülerbau gebaut, damit Moos in der Kinderstube gut schlafen kann. Und Wolke, Blitz und Sturm natürlich auch. Du musst nämlich wissen, Blütenfleck, Moos' Junge sind jetzt da. Ihre Namen hab ich ja schon genannt. Wenn du willst, kannst du sie nachher besuchen.“ „Aber...“ „Ganz ruhig, Nebel. Das kann sie. Moos ist nicht schwächer als andere Königinnen, die gerade neugeborene Junge haben. So, das hier ist der Kriegerbau. Was zum Postern liegt in der Ecke, ihr könnt euch also Nester machen. Federpfote und Flockenpfote schlafen dahinter in der Felsspalte, an der wir vorbeigegangen sind. Als sich Nebel und Blütenfleck fertig eingerichtet hatten, ging Heidepfote wieder nach draußen in den Wald, da ihr noch einige Kräuter fehlten. Auf dem Rückweg zum Lager, traf si die beiden anderen Schüler. Federpfote und Flockenpfote hatten einen alten, hellgrauen Kater bei sich. Er hatte weiße Pfoten und eines seiner Ohren war zerfetzt. Seine grünen Augen blickten müde in die Welt. Heidepfote bemerkte eine klaffende Wunde in der Flanke des Katers und schnappte entsetzt nach Luft. Sofort rannte sie zu ihren Freunden und half, den Grauen zum Lager zu führen, wo sie ihn sogleich in den Heilerbau verfrachtete. Dort nahm sie sich Ringelblumen und kaute daraus eine Paste, genau wie Tüpfelblatt es ihr gezeigt hatte. Die Schürze sie auf die Wunde des Katers. Der zuckte zusammen, sagte aber nichts. Nicht einmal, als Heidepfote ihm Spinnenweben auf die Wunde presste. Dann fiel er erschöpft in ein Nest, das Heidepfote ihm in aller Eile gemacht hatte und schlief sofort Ein. Als Heidepfote zurück nach draußen kam, betrachteten Federpfote, Flockenpfote, Nebel und Blütenfleck sie gespannt und Heidepfote fühlte sich genötigt, etwas zu sagen. „Er schläft jetzt. Die Wunde wird heilen." War das der richtige Wortlaut? Wahrscheinlich ja, denn ihre Clanmitglieder wendeten sich ab und gingen ihrer Wege. Federpfote kam zu Heidepfote. „Nebel hat uns gesagt, dass wir nicht mehr in der Kinderstube schlafen dürfen. Aber wir denn Dann?" „In einer Felsspalte dort drüben. Ich zeige sie euch“, antwortete Heidepfote. Am nächsten Morgen wachte Heidepfote auf, und kurz nach ihr der Verletzte Kater. Heidepfote lief zu ihm. „Wke geht es dir? Und wie heißt du eigentlich?“ „Ich heiß Maus und mir geht es bestens. Lass mich jetzt zu meiner Tochter Wiese zurückkehren, sie fragt sich bestimmt schon, wo ich bin und sucht mach mir.“

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