Kapitel 53

»Tut mir leid, Schneejunges, aber heute ist große Versammlung und ich möchte mich vorher noch einmal ausruhen. Vielleicht ja morgen«. Du leckst ihm über die Ohren und machst dich auf Richtung Schülerbau. Dort legst du dich in dein Nest und fällst in einen leichten Schlaf.

***

Eine Pfote reißt dich aus deinen Träumen. Du blickst auf und siehst gelbe Augen. Roststern.

Schnell springst du auf. »Ich möchte kurz mit dir reden«, meint dein Anführer und Vater. Du nickst und ihr beide geht in seinen Bau.

Dort angelangt setzt sich Roststern und bedeutet dir, seinem Beispiel zu folgen. Dann holt er tief Luft. »Also«, fängt er an. »Du - du hast dich bestimmt immer gefragt, wer dein Vater war?« Du nickst. Jetzt dämmert es dir, worauf dieses Gespräch hinauslaufen wird, doch du sagst nichts. Sonst würdest du zugeben müssen, dass du gelauscht hast.

»Ich bin dein Vater«, sagt er schließlich. Du versuchst, überrascht zu wirken. »Wirklich?«, sagst du, obwohl du es weißt. Du weißt nicht, was du empfinden sollst, deine Gefühle spielen verrückt.

»Ja«, antwortet Roststern. »Es tut mir leid. Aber du sollst wissen, dass ich dich mehr als alles andere liebe«. Du nickst. Ein Kloß blockiert deinen Hals.

Dann sprichst du eine der vielen Fragen aus, die dir seit dem Gespräch zwischen Roststern und Herbstfell auf der Zunge liegen. »Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?« »Meinst du mich und Rose?« Du nickst. »Ich war damals noch Krieger und habe allein gejagt, als ich einen fremden Geruch wahrnahm. Es war bei den Hügeln. Ich folgte ihm und begegnete Rose. Nun ja, und dann... Wir trafen uns immer öfter, in der Nacht schlich ich mich immer aus dem Lager. Ich erzählte ihr alles vom Clanleben und sie mir von ihrem Einzelläuferleben. Als ich dann zweiter Anführer und ganz unerwartet Anführer wurde, bot ich ihr an, in den Clan zu kommen. Sie liebte mich und ich liebte sie, doch das Clanleben war einfach nichts für sie. Ja und dann... Dann kamst du«. Er blickt dich mit einem Blick an, den du nicht entziffern kannst.

»Du warst das schönste Geschenk der Welt für mich, weißt du. Ein Junges... Mein Junges... Unser Junges. Aber natürlich war das gar nicht so einfach. Schließlich gehörte Rose nicht zum Clan. Sie zog dich auf. Wir beide beschlossen, wenn du alt genug wärst, dann würdest du in den Clan kommen. An dem Tag als es... geschah, da wollten Rose und ich uns treffen und Rose sollte dich mitbringen. Doch dann kam das unerwartete Unglück und ich nahm dich in den Clan auf, da du ohne Rose nicht überleben konntest«. Er schwieg. Dann flüsterte er: »Es fühlt sich vielleicht nicht so an, aber ich liebe dich über alles«.

Stumm nickst du. Ein Kloß blockiert deinen Hals. Roststern steht auf. »Ich bin froh, dass es raus ist«. Liebevoll leckt ihr dir über die Ohren und kuschelt sich an dich. So sitzt ihr lange da und du genießt die Wärme, die von seinem Pelz ausgeht.

Schließlich erhebt sich Roststern wieder. »Komm. Wir wollen ja schließlich nicht zu spät zur großen Versammlung kommen«. Du nickst und ihr geht hinaus.

»Alle vorhin aufgezählten Katzen versammeln sich hier vor dem Lagerausgang!« Sofort strömen die Katzen von überall her und bilden eine Traube hinter ihrem Anführer. Löwenfell, Herbstfell und Flugpfote laufen neben Roststern. Du schlüpfst schnell an Sturmpfote's Seite und ihr geht los.

Ihr lauft gemächlich durch den Wald. Ihr habt Zeit, da ihr zu früh aufgebrochen seid.

Plötzlich bliebt Roststern stehen. Ihr seid bei der Zweibeinerbrücke angelangt. In kleinen Gruppen geht ihr hinüber und wendet euch nach links.

Die Katzen warten gespannt. Dann gibt Roststern durch ein Schwanzschnippen das Zeichen und der Feuerclan ergießt sich in die Senke. Es ist noch kein anderer der Clans da.

Plötzlich taucht Nachtschatten an deiner Seite auf. »Eine Sache möchte ich dir noch schnell sagen«. Du blickst ihn fragend an. »Du kannst dich gern mit Katzen aus den anderen Clans austauschen, aber daraus sollte keine feste Freundschaft werden«. Du nickst. Das wusstest du schon. »Und außerdem solltest du nicht zu viel preisgeben. Erklär ihnen lieber keine Kampftricks oder beschreibe ihnen nicht genau unser Territorium oder was weiß ich«. Du nickst. »Mach ich nicht«, versicherst du. Nachtschatten nickt und trabt davon, als du plötzlich einen anderen Geruch warhnimmst. Sturmclan!

Da strömen auch schon Katzen in die Senke und vermischen sich mit den des Feuerclans. Unsicher blickst du dich um. Was sollst du tun?

Da kommt eine hellbraune Kätzin auf dich zu. »Hallo, ich habe dich noch nie gesehen. Bist du neu?«

Wie unterhälst du dich mit ihr?

- Du bist eher schüchtern (Kapitel 46)

- Du bist selbstbewusst (Kapitel 47)

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