Kapitel 58
Die flaumige, dünne Schneedecke, die das Lager überzog, verwirrte Glutherz etwas, als er am nächsten Morgen den Kriegerbau verließ. Der Schlaf steckte ihm noch in den Gliedern und sein Kopf war noch etwas vernebelt von einem angenehmen Traum, bei dem er zusammen mit Blaumond über eine sommerfrische Wiese gerannt war. Blaumond! Bei dem Gedanken an seine wundervolle Gefährtin und ihre verspielten Jungen, ließ der rote Krieger schnellen Schrittes den Bau hinter sich und schob sich an den vereinzelten Katzen, die bereits auf den Aufbruch der Patrouille warteten, vorbei zur Kinderstube.
Er wusste, dass sie es eilig hatten, aber er kam einfach nicht umhin sich von Blaumond und den drei Kleinen zu verabschieden. Natürlich war es sehr wahrscheinlich, dass sie noch schliefen, immerhin war die Sonne bisher noch nicht aufgegangen und nur der gemächlich heller werdende Horizont deutete an, dass sie sich bald zum Himmel erheben würde.
Trotzdem hoffte Glutherz, zumindest einen Blick auf die Kleinen zu erhaschen. Seit es sie gab, hatte sich eine Angst in seinem Unterbewusstsein breit gemacht. Die Angst, dass die drei eines Tages, wenn er von einer Patrouille zurückkehrte, nicht mehr da sein könnten. So, wie es mit Tulpenjunges und Traumjunges in den vergangenen Monden geschehen war. Die eine musste zwar krank gewesen sein, doch was sagte ihm, dass Schneejunges das nicht auch war? Zumal sie ihre Augen noch immer nicht geöffnet hatte! Und Traumjunges war einfach mitten im Lager gestorben. Angegriffen von einem Vogel! Das war mehr als beunruhigend. Bisher hatte er die seitdem noch größere ständige Wachsamkeit der Königinnen nicht verstanden. Jetzt tat er es. Blaumond und er wären am Boden zerstört, wenn sie eines der Jungen verlieren würden.
Zögerlich, da er niemanden aufwecken wollte, schob er seinen Kopf zwischen den Brombeersträuchern der Kinderstube hindurch. Sofort schlugen ihm die wohlige Wärme und der vertraute Geruch nach Milch entgegen. Es war noch dunkel im Bau, die einzigen erkennbaren Bewegungen machten Blaumond, Flammenstern und Fischschweif im Schlaf.
Vorsichtig und so leise wie irgend möglich, betrat der rote Krieger den Bau und schlich zu seiner Gefährtin, die schnurrte, wahrscheinlich, weil sie etwas angenehmes träumte. Belustigt zuckte Glutherz mit den Schnurrhaaren. Dann leckte er ihr liebevoll über den Kopf. Die blaugraue Königin schnurrte wieder, öffnete ihre Augen aber nicht, was gut so war. Er wollte ihren Schlaf nicht stören.
Dann blickte Glutherz auf Eisjunges, Frostjunges und Schneejunges, die als eng aneinandergekuscheltes Fellknäul an Blaumonds Bauch schliefen, hinab. Frostjunges Nase zuckte, aber der kleine bläulich graue Kater schlief tief und fest. Es war eine Seltenheit, dass der rote Krieger seinen Sohn so ruhig sah. Er war schon jetzt eine Ausgeburt an Übermut und Tatendrang.
Glutherz' Augen wanderten weiter zu Eisjunges, der erst gestern seine Augen geöffnet hatte. Es war ein anstrengender Tag für den weißen Kater mit dem grau-blau getigerten Rücken gewesen. Kein Wunder, also, dass er so seelenruhig schlief.
Zwischen den beiden Katern lag ihre etwas kleinere Schwester, die sich im Schlaf rekelte. Glutherz betrachtete die weiße Kätzin mit den roten Tupfen, bis ihn plötzlich zwei grüne Augen anblinzelten. „Papa?", murmelte Schneejunges müde. Überrascht schnappte Glutherz nach Luft. Seine Tochter hatte ihre Augen geöffnet! Und sie hatte seine Augenfarbe!
„Guten Morgen, meine Kleine", flüsterte Glutherz und leckte seiner Tochter über die etwas zerzauste Wange. „Schlaf schön weiter und wecke deine Wurfgefährten nicht auf, in Ordnung?", murmelte er und verließ nach einem Nicken der getupften Kätzin den Bau wieder. Es wurde langsam Zeit, sich seiner Patrouille anzuschließen.
Als er zurück in die Senke trat, war er, wie schon zuvor, überrascht über die Kälte, die dort herrschte. Am liebsten wäre er umgedreht und zurück in die Wärme der Kinderstube geflohen, aber dazu hatte er heute keine Zeit. Der Zweibeinerort musste erkundet werden! Und außerdem musste er auch noch mit Blattstern reden.
„Glutherz! Da bist du ja endlich, wir haben dich schon gesucht!", kam sofort Polarlicht auf ihn zu. Die schneeweiße Kätzin sprach mit gesenkter Stimme, sodass sie niemanden aufweckte und trotzdem war sie im Lager gut zu hören, denn die wartenden Krieger blickten alle sofort auf, als sie sprach. Etwas verlegen leckte Glutherz sein noch vom Schlaf zerzaustes Brustfell. „Ich habe kurz nach Blaumond und den Jungen gesehen", erklärte er und Polarlicht nickte verständnisvoll. In ihren blauen Augen spiegelte sich die Erinnerung an eine längst vergangene Zeit, das konnte Glutherz daran erkennen, dass sie plötzlich abwesend wirkte. Wahrscheinlich erinnerte sie sich daran, wie sie selbst von ihrem Gefährten, dessen Name Glutherz schon fast vergessen hatte, besucht wurde, als sie ihre Jungen säugte. Von diesen Jungen war nun nur noch eines übrig, stellte er bedauernd fest. Polarlicht hatte so viel verloren.
Nachdem die weiße Kriegerin mit dem Schwanz geschnippt hatte, versammelten sich die restlichen Katzen, die den Aufbruch erwarteten, um sie. Streifenfluss trat zusammen mit seinem Schüler Morgenpfote an Glutherz' Seite. Fliederschatten trottete ebenfalls zu ihnen, genauso wie Seepelz, Kekstatze und Lilienpfote. Nur Kämpferherz fehlte also noch, was Glutherz etwas überraschte. Der kämpferische Krieger gehörte eigentlich zu den Katzen, die als erste bereit waren, sich einer gefährlichen Aktion, wie dieser, anzuschließen. Gerade als er sich nach dem Verbleib des vernarbten Katers erkundigen wollte, miaute Streifenfluss: „Kämpferherz wird nicht mitkommen. Gelbfang geht es noch nicht besser und er wird heute bei ihr bleiben."
Bestürzt stellte Glutherz fest, dass es wirklich sehr schlecht um die junge Königin stehen musste, wenn Kämpferherz das Lager nicht mit ihnen verlassen wollte. Gleichzeitig war er sich aber sicher, dass Gelbfang kämpfen würde. Wenn eine Katze den grünen Husten überleben konnte, dann war es Gelbfang, mit ihrer unendlichen Willensstärke.
„Wenn das so ist, dann lasst uns jetzt aufbrechen", miaute Glutherz und schnippte mit dem Schwanz. Wenn sie hier herumstanden und Löcher in die Luft starrten, dann machte das Gelbfang schließlich auch nicht wieder gesund.
„Reisekräuter nicht vergessen!", jaulte plötzlich Rottupf, gerade als Glutherz bereits herumwirbeln wollte. Gleich darauf kam Mondpfote noch etwas verschlafen zu ihnen gestolpert, er trug mehrere Bündel Kräuter im Maul, die er vor seinen Clangefährten fallen ließ. „Alles, auffressen", befahl er und blickte dabei besonder seinen Wurfgefähren misstrauisch an, während dieser angeekelt die Nase kraus zog. Der Heilerschüler war wahrscheinlich die einzige Katze in diesem Alter, die Kriegern befehle erteilen konnte, ohne das irgendwer ihn in die Schranken wies. Gehorsam schluckten die Katzen unter Mondpfotes prüfendem Blick die Kräuter. Glutherz würgte. Sie schmeckten einfach ekelhaft, aber es musste sein. Es lag schließlich ein langer Marsch vor ihnen und sie würden keine Zeit zum Jagen haben.
„Danke", murmelten die Katzen, was Mondpfote mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. „Viel Glück heute", antwortete der grau-weiße Schüler und wandte sich ab.
Mit zügigen Schritten verließ Glutherz daraufhin an der Spitze der Patrouille das Lager. Der pulvrige Schnee fühlte sich weich unter seinen Pfoten an, war aber so fein, dass er noch nicht einmal ansatzweise deutliche Pfotenspuren hinterließ. Polarlicht lief gleich hinter ihm zwischen den Holunder- und Heidelbeersträuchern die mit Reif überzogen waren, hindurch. Der Rest der Patrouille folgte, auch wenn der rote Krieger hören konnte, dass sich Lilienpfote wunderte, weshalb sie nun einfach mit einer Katze weniger als erwartet aufbrachen, statt eine weitere zu bitten, sie zu begleiten. Dass die anderen trainieren sollten, war ihr wohl entgangen.
Gerade so schnell, dass sie alle auf dem - dank der dünnen Schneedecke rutschigen - Boden Halt fanden, rannten sie durch den Wald, vorbei an der Trainingslichtung und dem Ort, an dem die Katzen gegen die Ratten gekämpft hatten. Zügig hielten sie auf das Baumgesiebt zu. Die Pfoten trommelten dumpf über den Waldboden. Nach einer Weile setzte der Schneefall wieder ein, nachdem sich der Himmel immer weiter verdunkelt hatte. Sehr zu Glutherz Unmut musste er unterwegs feststellen, dass er kaum Zeichen von Beute entdecken konnte. Die Blattleere würde es ihnen sehr schwer machen, Beute zu finden.
„Glutherz? Wollen wir eigentlich alle zusammen zum WolkenClan gehen? Sie könnten denken, dass wir sie angreifen", miaute Polarlicht irgendwann und überrascht wie Glutherz war, gab er vorerst keine Antwort. Daran hatte er noch gar nicht gedacht! Wahrscheinlich war es das beste, wenn einige von ihnen in der Nähe warten würden...
„Streifenfluss, du und ich, wir werden gehen. Der Rest soll am Baumgeviert warten, würde ich sagen", miaute er, kurz bevor sie an besagtem Ort ankamen. Er wusste nicht, wieso Polarlicht ihn diese Entscheidungen treffen ließ, immerhin war sie die viel erfahrenere Kriegerin, doch er war froh darüber. So konnte sich das Ganze für ihn tatsächlich wie sein Plan anfühlen.
„Einverstanden", erwiderte Polarlicht, während sie gemeinsam das Baumgesiebt umrundeten, damit sie zu der südwestlich gelegenen flacheren Ebene gelangten, von der aus sie das Baumgesiebt normalerweise immer betraten, wenn sie zu Großen Versammlungen gingen. Mit einem Schwanzschnippen bedeutete Glutherz seinen Clangefährten stehen zu bleiben.
Die Gespräche verstummten und die Katzen blickten überrascht zu ihm. Morgenpfote raunte seinem Mentor etwas zu, woraufhin dieser belustigt den Kopf schüttelte. Lilienpfote nieste, als sie eine Schneeflocke einatmete. Dann war es still, die ganze Aufmerksamkeit lag auf Polarlicht und Glutherz.
Der rote Krieger wusste nicht wirklich, was er nun sagen sollte. Polarlicht neben ihm räusperte sich hörbar, als sie alle einige Herzschläge einfach nur dort gestanden hatten und warf ihm einen auffordernden Blick zu. Verlegen blickte er zu seinen Pfoten, bevor er miaute: „Wenn wir alle im WolkenClan-Territorium gesehen werden, dann könnten sie denken, dass wir sie angreifen. Deshalb haben wir beschlossen, dass es schlauer ist, wenn nur drei Katzen gehen werden. Streifenfluss, du begleitest Polarlicht und mich. Der Rest kann hier jagen, oder so..."
Sofort bemerkte Glutherz die enttäuschten Blicke von Morgenpfote und Lilienpfote, aber er konnte darauf nun keine Rücksicht nehmen. Ihm war klar, dass die Schüler unglaublich gern von dem Besuch im WolkenClan-Lager erzählt hätten, wenn sie heimkommen würden, doch sie würden auch so genug zu berichten haben.
„Seepelz, du hast so lange die Verantwortung", fügte Polarlicht hinzu, was die Augen des braunen Kriegers stolz aufleuchten ließ.
„Wir kehren so bald wie möglich und hoffentlich mit Unterstützung vom WolkenClan zurück", miaute Glutherz zum Abschied. Zusammen mit Polarlicht und Streifenfluss trottete er die wenigen Fuchslängen bis zu den Büschen, hinter denen sich der Donnerweg verbarg. Der Schnee fiel nun immer stärker, die Flocken wurden größer. In der ferne erklang das Brüllen eines Monsters, das immer näher kam. Vorsichtig schoben die drei Krieger sich unter den Strauch, sodass sie die andere Seite sehen konnten. Die leuchtenden Augen blendeten sie, als ein weiteres Monster vorbeirannte. Von ihrem Standpunkt aus konnten die Katzen gerade so den Rand des WolkenClan-Territoriums erkennen, was aber viel mehr mit dem Schnee als mit der Entfernung zusammenhing. Vorsichtig betraten sie den schmalen Grasstreifen, der nun mit dreckigem Schnee bedeckt war. Der Donnerweg war genauso dreckig, der Schnee war darauf geschmolzen und die Nässe bedeckte ihn komplett. Das würde ein rutschiges Unterfangen werden.
„Vielleicht wäre es schlauer, die Tunnel zu nehmen", gab Streifenfluss zögernd zu bedenken, doch Polarlicht schüttelte ihren Kopf. „Das würde jetzt zu lange dauern. Eigentlich wäre es die bessere Idee gewesen..."
Glutherz wäre am liebsten im Erdboden versunken. Wie hatte er nur die Tunnel vergessen können? So hätten sie den Donnerweg meiden können!
„Nun gut, dann bringen wir es mal besser hinter uns", seufzte Streifenfluss, spitzte die Ohren und verengte die Augen zu Schlitzen. Polarlicht und Glutherz taten es ihm gleich. Kein Monster war zu sehen oder zu hören.
„Auf 'Los', in Ordnung?", meinte Polarlicht schließlich und die Kater nickten. Noch immer war nichts zu hören.
Aber gerade als die weiße Kriegerin ihr Maul öffnete, um sie zum starten aufzufordern, erklang ein fernes Dröhnen. Zeitgleich traten die Katzen einen Schritt zurück und pressten sich an den Busch, bis das rote Monster an ihnen vorbeigerannt war. Gleich darauf folgte ein weißes, das viel näher an ihnen vorbeikam, sie anscheinend aber nicht bemerkte. Dann war es wieder ruhig.
„Los!", jaulte Polarlicht und sofort schossen die drei Katzen auf den rutschigen Donnerweg. Glutherz hatte Mühe, sich auf den Pfoten zu halten, doch es gelang ihm, genau wie seinen Clangefährten. Der schlammige Schnee spritzte bei jedem ihrer Sprünge und blieb an seinem Bauchfell hängen. Endlich erreichten sie die andere Seite des schwarzen Weges, gerade, als hinter ihnen ein weiteres Monster vorbeipreschte. Schwer atmend krochen sie unter den Sträuchern auf der anderen Seite hindurch. Die Durfmarken des WolkenClans waren ganz frisch, stellte der rote Kater zufrieden fest. Die Katzen mussten gerade erst hier vorbeigekommen sein, also würde es ein leichtes sein, sie zu finden.
„Was haben FeuerClan-Katzen auf unserem Territorium verloren?", jaulte in diesem Moment bereits eine Stimme, unweit von ihnen entfernt. Glutherz dankte dem SternenClan, für dieses Glück. So würden sie viel schneller zum Lager kommen, um mit Blattstern zu sprechen.
„Wespenbart!", begrüßte Polarlicht den Stellvertreter des WolkenClans, als dieser an der Spitze einer kleinen Grenzpatrouille, auf sie zukam. Etwas unsicher, schließlich befanden sie sich auf fremdem Territorium, stellten sich Glutherz und Streifenfluss ziemlich dicht neben Polarlicht. Sie wollten nicht bedrohlich wirken, trotzdem waren sie kampfbereit. Man konnte nie wissen, wie Katzen auf das Eindringen eines anderen Clans reagierten, hatte Staubwolke sie gelehrt.
„Polarlicht, Glutherz, Streifenfluss", miaute der grau-weiße Zweite Anführer und blickte ihnen nacheinander prüfend in die Augen. Amselschweif, Harrysturm und Spitzmauszahn, die hinter ihm standen, musterten sie misstrauisch. „Was wollt ihr?"
Polarlicht, die an irgendeiner Stelle wohl die Führung übernommen hatte, was nur logisch war, antwortete freundlich: „Wir würden gerne mit Blattstern sprechen. Es ist wichtig."
Überrascht runzelte Wespenbart die Stirn. Es war offensichtlich, dass er nicht wusste, wie er reagieren sollte. Er war noch keinen Halbmond lang Stellvertreter, da war das nur verständlich.
„Nun gut, dann kommt mit", brummte er und bedeutete ihnen ihm zu folgen, was die drei FeuerClan-Katzen auch taten. Niemand sprach ein Wort, während sie sich der Schlucht, in der das Lager lag, näherten. Glutherz spürte, dass Amselschweifs anklagender Blick auf ihnen ruhte, während die anderen WolkenClan-Krieger relativ gelassen wirkten. Er konnte es ihr nicht verübeln. Ihr Vater war im Kampf für seinen Clan gestorben.
Der Schnee machte den Abstieg in das Lager des WolkenClans beschwerlich. Glutherz fühlte sich unwohl, als er eine Pfote vor die andere setzte und sich dabei alle Mühe geben musste, nicht abzurutschen. Streifenfluss ging es sichtlich genauso, immer wieder stieß er einen Fluch aus. Anscheinend hatte auch seine Geschicklichkeit ihre Grenzen. Als sie es endlich nach unten geschafft hatten, waren sie sofort umringt von WolkenClan-Katzen die sie entweder freudig begrüßten, oder aber finster und/oder misstrauisch anstarrten.
„Schmetterlingspfote, gib Blattstern Bescheid, dass wir Besuch haben", befahl Wespenbart der schildpattfarbenen Schülerin, die sofort losrannte.
Während die drei FeuerClan-Krieger also auf die Anführerin warteten, standen sie etwas verlegen neben der riesigen Felswand der Schlucht. Von allen Seiten wurden ihnen neugierige Blicke zugeworfen. Glutherz entdeckte zwei Königinnen mit ihren Jungen etwas unterhalb eines Baus, bei dem es sich um die Kinderstube handeln musste, saßen. Die drei Jungen rannten aufgeregt umher, ihre Augen leuchteten, als sie versuchten, Schneeflocken zu fangen. Nicht weit von den Jungen entfernt saß die WolkenClan-Heilerin Echoklang, deren grüne Augen die FeuerClan-Katzen aufmerksam musterten.
Es dauerte nicht lange, da erschien Schmetterlingspfote wieder aus dem Bau der Anführerin, dicht gefolgt von ihrer Mentorin Blattstern, die die Neuankömmlinge höflich begrüßte: „Willkommen, Polarlicht, Streifenfluss und Glutherz! Wie läuft die Beute im FeuerClan?"
Die gestreifte Anführerin trottete mit stolz erhobenem Kopf zu ihnen und beobachtete ihre Gegenüber dabei genau. Es war offensichtlich, dass sie sich mit dieser Frage eigentlich nach dem Grund ihres Besuchs fragen wollte. Glutherz war erleichtert, als Polarlicht das Sprechen übernahm.
„Gut, danke. Aber deshalb sind wir nicht gekommen", erwiderte die schneeweiße Kätzin freundlich, woraufhin Blattstern ihnen bedeutete, ihr zu einem großen Felshaufen zu folgen, der etwas entfernt von den WolkenClan-Katzen, die sich unterdessen interessiert um sie gescharrt hatten, lag.
„Wespenbart, Echoklang! Kommt ihr bitte?", miaute die Anführerin mit einem autoritären Ton in ihrer Stimme, der von der blattwechsellangen Übung, stammte. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich der Stellvertreter und die Heilerin zu ihnen gesellt. Die Heilerin nickte allen dreien jeweils etwas verhalten zu, wohingegen sich Wespenbart einfach neben seine Anführerin fallen ließ und erst einmal gedehnt gähnte.
„So, nun könnt ihr sprechen", meinte Blattstern und blickte dabei Polarlicht an, als erwartete sie von ihr, dies zu übernehmen, was nur logisch war. Die weiße Kätzin warf jedoch erst einmal einen Blick zu Glutherz, der ihr daraufhin nur etwas verwirrt zunickte. Streifenfluss wirkte unterdessen reichlich fehl am Platz, er saß einfach nur schweigend daneben, ohne dabei einen bestimmten Nutzen zu erfüllen.
Polarlicht begann eindringlich zu sprechen: „Unser Besuch ist von äußerster Wichtigkeit für unsere Clans, Blattstern. Es geht um die Ratten. Glutherz hat einen Plan entwickelt, durch den wir sie ein für alle Mal loswerden können. Doch dazu brauchen wir die Unterstützung des WolkenClans. Ein Clan allein kann sie nicht besiegen, aber zwei... gemeinsam wären wir unbesiegbar!"
Glutherz bemerkte Wespenbarts finsteren Blick, als die Flutwelle aus Informationen auf ihn einströmte. Auch Blattstern hatte die Augen zu Schlitzen verengt, sie schien angestrengt über das nachzudenken, was Polarlicht sagte. Im Gegensatz dazu stieß Echoklang nur einen genervten Seufzer aus, wahrscheinlich sah sie bereits ihren überfüllten Bau vor sich, wenn die Krieger vom Kampf zurückkehren würden.
„Gerade sind wir auf dem Weg, das Nest der Ratten zu finden. Wir wollen die Umgebung auskundschaften, damit die Ratten uns nicht im Vorteil sind, wenn wir sie in ihrem eigenen Lager angreifen. Wir werden das Problem bei der Wurzel packen und vernichten! Doch dieses Mal ganz, es wird keine Überlebenden geben", setzte Glutherz hinzu, als seine Clangefährtin geendet hatte.
Wespenbart und seine Anführerin tauschten einen langen Blick, in dem sie über die Teilname an diesem Plan zu beraten schienen, bis sie dann schließlich beide nickten.
„Einverstanden. Wir müssen die Ratten endlich loswerden. Wespenbart, Hasensprung und Spatzenpelz werden euch jetzt gleich begleiten. An dem Tag des Angriffs, wird eine angemessen große Patrouille unseres Clans eure unterstützen", miaute Blattstern und Glutherz musste einen erleichterten Seufzer unterdrücken. Hätte der WolkenClan abgesagt, wäre sein ganzer Plan hinfällig gewesen. Der FeuerClan hatte alleine nicht mehr genug Krieger, um diesen Kampf zu gewinnen.
„Wunderbar! Vielen Dank, Blattstern", miaute Polarlicht und neigte den Kopf vor der gestreiften Anführerin. Alle sechs Katzen erhoben sich wieder auf die Pfoten, als Glutherz noch etwas in den Sinn kam, was er beinahe vergessen hätte.
„Blattstern, ich hätte noch eine weitere Bitte", murmelte er unsicher. Als Antwort runzelte die WolkenClan-Anführerin verwundert die Stirn. „Eine unserer Schülerinnen, Glanzpfote, hat eine Krankheit, die Rottupf unbekannt ist. Da eine andere Katze aber schwer krank ist, kann Rottupf das Lager nicht verlassen, um den SternenClan oder Echoklang selbst zu treffen. Deshalb wollte ich fragen, ob Echoklang Rottupf besuchen könnte, da sie vielleicht mehr darüber wissen könnte."
Blattstern musste keinen Herzschlag lang überlegen, bevor sie bereits ihre Zustimmung gab. Auch Echoklang nickte überschwänglich. „Das ist doch selbstverständlich!", schnurrte die silbern getigerte Heilerin, „ich werde noch heute zu ihr gehen."
„Und ich werde dich begleiten", fügte Blattstern zur allgemeinen Überraschung hinzu. „Ich wollte Flammenstern sowieso besuchen, immerhin hat sie Junge! Bestimmt wird Feuersonne auch mitkommen wollen, um Blaumond zu besuchen. Es ist doch in Ordnung, wenn wir beide mitkommen, oder?"
Etwas überrumpelt, stimme Glutherz zu. „Ich schätze schon", miaute er, war sich aber ziemlich sicher, dass es die schlechteste Idee überhaupt war, Feuersonne ins WolkenClan-Lager zu schicken. Als der rote Krieger Streifenfluss' bestürzten Blick bemerkte, war klar, dass er nicht der einzige war, der so dachte. Trotzdem schwiegen sie. Sie wollten die rote Kätzin schließlich nicht verpetzen, denn beim WolkenClan wusste niemand über sie und Winterschweif. Auch wenn sie es nach diesem Tag wohl wissen würden.
Polarlicht, Glutherz und Streifenfluss standen einige Zeit , nachdem sie sich von Echoklang und Blattstern verabschiedet hatten, mit Wespenbart, an der Stelle, von der aus sie das WolkenClan-Lager betreten hatten, bis schließlich die besagten zwei Krieger, die sie begleiten sollten, zu ihnen stießen.
Gemeinsam kletterten die sechs Katzen die Felswand wieder hinauf, wobei dies glücklicherweise nicht ganz so beschwerlich war, wie der Abstieg. Hätte kein Schnee gelegen, so hätte es möglicherweise sogar Spaß gemacht. Als sie oben ankamen, liefen sie zügig über die verschneite Ebene, bis sie den Donnerweg erreichten. Sie sprachen nicht viel miteinander. Hin und wieder erinnerte sich Spatzenpelz an den ersten Kampf des WolkenClans gegen die Ratten, ansonsten schwiegen sie.
Selbst, als sie den Donnerweg überquerten, wechselten sie nicht viele Worte. Bis sie schließlich wieder neben dem Baumgeviert ankamen, wo Kekstatze, Seepelz, Lilienpfote, Fliederschatten und Morgenpfote auf sie warteten.
„Na endlich!", miaute Fliederschatten genervt und sprang sofort, zusammen mit ihrer Wurfgefährtin Lilienpfote auf ihre Pfoten. Die jungen Kätzinnen waren sofort bereit zum Aufbruch, während Morgenpfote, der so aussah, als hätte er gerade versäumten Schlaf nachgeholt, nur müde grunzte. Kekstatze und Seepelz waren die einzigen, die davon Kenntnis nahmen, dass die WolkenClan-Krieger sie begleiteten. Sie nickten ihnen kurz zu, bevor sie abwartend zu Glutherz blickten.
„Nun gut, lasst uns zum Zweibeinerort gehen", miaute er und mit einem Schwanzschnippen bedeutete er den Katzen, ihm zu folgen, als er aufbrach. Bewusst hielt er sich dabei immer in der Nähe der Sträucher, die gleich neben dem Donnerweg wuchsen, schließlich wollte er nicht, dass die WolkenClan-Krieger zu viel von ihrem Territorium sahen, auch wenn die Angst vor einem Angriff wahrscheinlich unbegründet war. In all den Monden, die sie nun hier lebten, hatte der WolkenClan sich ihnen gegenüber niemals feindlich verhalten.
Es musste etwa Sonnenhoch sein, als die Katzen den Wald verließen und über die Wiese, die auch Teil des FeuerClan-Territoriums war, trotteten. Irgendwann, während ihres Weges, hatte es sich ergeben, dass Glutherz zusammen mit Streifenfluss an der Spitze lief, während Polarlicht und Wespenbart ihnen dicht auf den Fersen folgten. Der Rest der Patrouille unterhielt sich angeregt, während die vier Katzen größtenteils schwiegen. Sie liefen mit gesenkten Köpfen und angelegten Ohren, da der Schneefall zu einem Sturm auszuarten schien.
„Irgendwie war meine Anwesenheit beim WolkenClan ziemlich sinnlos", miaute Streifenfluss irgendwann, er war bekanntlich keine schweigsame Katze. „Aber ich muss sagen, dass ich es ziemlich schade finde, nicht dabei zu sein, wenn Winterschweif auf Feuersonne trifft. Das Drama kann ich schon fast riechen!", fügte er noch immer fröhlich hinzu, weshalb Glutherz es sich nicht nehmen lassen konnte, seinem Freund einen finsteren Blick zuzuwerfen. Ihnen beiden war sehr wohl klar, dass das alles andere als lustig war.
„Aber du kannst nicht bestreiten, dass du es gerne sehen würdest", murmelte Streifenfluss noch, woraufhin der rote Krieger den getigerten in die Seite knuffte. Er kam jedoch nicht dazu, etwas zu sagen, da sie den schmalen Fluss erreicht hatten und Polarlicht sie deshalb unterbrach.
„Glutherz! Wir müssen weiter ins innere des Territoriums, zu den Trittsteinen", miaute die schneeweiße Königin, woraufhin Glutherz überrascht einen Blick über seine Schulter warf. Es schneite nun so stark, dass er seine Clangefährtin fast nicht mehr erkennen konnte, da ihr Fell mit dem Schnee zu verschmelzen schien.
„Das dauert doch viel zu lang! Außerdem ist der Bach bestimmt zugefroren und wir können darüber laufen, wenn du schon nicht schwimmen willst!", antwortete Glutherz leicht gereizt. Immer ihr Problem mit dem Wasser! Er wusste gar nicht, wie oft sie das jetzt schon diskutiert hatten.
Polarlicht schwieg, bis sie den Fluss erreichten. Er war zugefroren, genau wie Glutherz erwartet hatte. Schnee lag auf der Eisfläche, sodass sich schwer erkennen ließ, ob dieses dick genug war, um sie zu tragen.
Vorsichtig schob sich Streifenfluss als erster durch das Schilf zu dem Fluss und trat behutsam mit einer Pfote auf das Eis. Es knarzte sofort. Kein gutes Zeichen. Der hellbraun getigerte Kater musste nur einen Blick zu Glutherz zurück werfen und dieser wusste, dass sie dort nicht hinüberlaufen konnten. Ihm persönlich würde es nichts ausmachen zu schwimmen... doch ihm war klar, dass die meisten anderen nicht sonderlich erpicht darauf waren.
„Gut, dann gehen wir zu den Trittsteinen", miaute er, woraufhin Polarlicht beruhigt ausatmete. Keine Katze war so wasserscheu wie die weiße Kriegerin, da war sich Glutherz ganz sicher.
Hätte es nicht geschneit, hätte Glutherz wahrscheinlich einfach bei einer der schmaleren Stellen des Flusses vorgeschlagen, hinüber zu springen. So aber trottete er brav, wie er gesagt hatte, zu den Trittsteinen. Das bedeutete aber, dass sie den Wald wieder betraten, was dem roten Krieger sehr gelegen kam. Er fühlte sich unter Bäumen und in der Nähe eines Flusses einfach am heimischsten.
Die Katzen überquerten den Fluss also über die Trittsteine, die dank des Schnees ziemlich glatt und rutschig waren. Während Streifenfluss und Glutherz ohne jegliche Probleme am anderen Ufer ankamen, dauerte es Ewigkeiten, bis die restlichen Katzen diesen Weg bewältigten. Lilienpfote, der das zu lange dauern schien, sprang irgendwann einfach in das, hier nur am Rande zugefrorene Wasser, und schwamm zu ihnen herüber. Natürlich fror sie etwas, als sie aus dem Wasser stieg, doch sie störte das wohl nicht sonderlich.
Nachdem sie den Fluss jedoch endlich hinter sich gelassen hatten, war es nicht mehr sehr weit, bis sie den Zweibeinerort erreichten. Wie zu erwarten, endete ihr Weg fürs erste an dem Zweibeinerzaun, des Zweibeinernests, wo sich Kekstatze damals mit Apfelteich gestritten hatte und den Clan verlassen hatte.
„Kekstatze, Seepelz. Ich schätze, von hier aus übernehmt ihr beiden die Führung", miaute Polarlicht und blickte sich die ganze Zeit über misstrauisch um, als würde sie jeden Augenblick mit einem Angriff der Ratten, oder aber mit einem Monster oder Zweibeiner rechnen.
„In Ordnung", miaute Seepelz, ließ Kekstatze aber vorausgehen. Hasensprung schien das etwas zu irritieren, er sagte aber nichts dazu.
„Folgt mir, ich kenne jemanden, der uns den Weg sagen kann", bellte der gescheckte Hund und trottete am Zweibeinerzaun entlang. Noch waren sie im FeuerClan-Territorium, ermahnte sich Glutherz, als er schon begann, nervös zu werden.
Kurz bevor sie an den Donnerweg, der derselbe sein musste, wie der, der Wolken- und FeuerClan-Territorrum von einander trennte, erreichten, bog der junge Hund ab. Sie mussten unter einem Zaun hindurch schlüpfen, wobei Hasensprung, Spatzenpelz und Wespenbart aber darüber hinweg sprangen. Dann liefen sie von einigen kahlen Sträuchern verborgen durch den Garten, in dem der Schnee so hoch lag, dass ihre Pfoten darin versinken konnten. Glücklicherweise hatte der Schneefall aber etwas nachgelassen, sodass sie wenigstens alles um sich herum sehen konnten.
Die Patrouille musste einen schmalen Donnerweg überqueren und trottete noch durch ein paar weitere Gärten. Die Zweibeinernester wurden, umso weiter sie kamen, immer kleiner und standen dichter beisammen. Es war ein ziemliches Wunder, dass ihnen unterwegs noch keine Monster oder Hunde über den Weg gelaufen waren. Wahrscheinlich hätten sie aber kein sonderliches Problem, wenn es Hunde wären, immerhin hatten sie Kekstatze dabei.
„Wir sind da!", bellte der gescheckte Hund ganz plötzlich und blieb vor einer recht hohen Mauer stehen, hinter der sich mit Sicherheit ein weiterer Garten verbarg, was an den Ästen eines Baumes, die über die Mauer ragten, zu erkennen war. Zögernd blickten die Katzen die Mauer an. Ein Bellen erschallte dahinter. Alle zuckten zusammen, was Kekstatze genervt schnauben ließ.
„Dein Freund ist ein Hund?", miaute Morgenpfote überrascht, woraufhin Kekstatze den Kopf schüttelte. „Nein, aber eine junge Hündin lebt im selben Zweibeinernest wie mein Freund", erklärte er.
Dann tappte er, ohne sich weiter mit den Katzen zu befassen, zu einem mit Efeu bewachsenen Teil der Mauer. Er schob einige der Ranken beiseite, woraufhin ein Loch in der Mauer zum Vorschein kam.
„Ihr könnt hier warten, oder mir folgen." Mit diesen Worten verschwand er in dem Loch in der Mauer. Die Katzen tauschten unsichere Blicke. Alle zögerten, also ergriff Glutherz seine Chance und folgte Kekstatze als erster. Es war ein ziemlich kleines Loch, sodass er kaum hindurchpasste.
Im inneren schnappte Glutherz überrascht nach Luft. Es war ein ziemlich kleiner Garten, die schneebedeckten Pflanzen wucherten in alle Richtungen, genau wie bei der Zweibeinerruine am Rande ihres Territoriums. Der Welpe, der sich mit Kekstatze unterhielt, hatte jedoch sauber gepflegtes Fell, weshalb der rote Krieger davon ausging, dass die Zweibeiner sich sehr wohl um ihn kümmerten, wenn auch ihr Garten nicht so aussah, wie der normaler Zweibeiner.
Zu Glutherz' Verwunderung unterhielten sich die zwei Hunde so, dass er sie größtenteils verstehen konnte.
„...hat Junge geworfen, deswegen ist Simba nicht da. Aber er sein bei Susi!", erklärte die junge Hündin gerade und wedelte aufgeregt mit ihrem Schwanz. Kekstatze schien ihre Antwort jedoch nicht sehr zu freuen, er hatte die Stirn gerunzelt.
„In Ordnung, danke Augustine. Bis irgendwann", bellte er und leckte ihr über den Kopf, bevor er sich zu Glutherz umdrehte.
„Wir müssen noch ein paar Zweibeinernester weiter. Simba ist nicht da", teilte er Glutherz mit, nickte Augustine, wie die Hündin wohl hieß, noch einmal zu und schlüpfte dann wieder durch das Loch in der Mauer. Glutherz folgte ihm.
Zurück bei der Patrouille erklärten sie schnell ihr Problem, bevor sie Kekstatze folgten, während er sie weiter über Donnerwege und vorbei an Gärten, Zweibeinernestern und vereinzelten dunklen Gassen, führte.
Nach einiger Zeit überquerten die Katzen eine unbebaute Fläche und dann zu einem weiteren Garten. Dieser war weitläufig, mit knorrigen, alten Bäumen.
„Simba! Susi!", kläffte Kekstatze und lief an dem Maschendrahtzaun entlang. Die Katzen setzten sich unterdessen neben den Zaun und leckten ihre Beine, die vom langen Laufen auf dem harten Untergrund des Zweibeinerorts, ganz wund waren.
Irgendwann tauchte dann ein goldfarben getigerter Kater auf, bei dem es sich wohl um Simba handeln musste. Aufgrund der Menge an Katzen, die ihn erwartete, schien er etwas sprachlos zu sein, fing sich aber bald, als Kekstatze ihm einige Fragen stellte.
„Und du bist dir sicher, dass sie dort noch immer sind?", fragte der junge Hund zum gefühlt zweihundersten Mal. Der Kater nickte leicht gereizt, bevor er wieder im Garten des Zweibeinernests verschwand.
Glutherz hatte nicht wirklich zugehört, deshalb wusste er nicht, wohin sie nun aufbrachen. Er war erschöpft von dem langen Marsch, seine Beine schmerzten. Außerdem fror er, seine Schnurrhaare waren mit Eiskristallen besetzt. Dreckiger Schneeschlamm hing in seinem Fell. Wie gern er jetzt nach Blaumond gesehen hätte. Ob es ihr gut ging? Er war jetzt schon so lange von ihr getrennt! Seine Sehnsucht nach seiner Gefährtin sprach er jedoch nicht laut aus. Er wusste, dass Streifenfluss sich, wahrscheinlich sogar zurecht, über ihn lustig machen würde.
Schweigend folgte er Kekstatze, bis sie endlich das Lager der Ratten erreichten.
Frage: Wessen Wiedergeburt ist Schneejunges?
Falls sich jemand fragt, wieso ich schon wieder so lange nicht update: Ich bin zu beschäftigt damit, zu leben. Ich weiß nicht, ob ihr versteht, wie ich das meine, aber das beschreibt es wahrscheinlich am besten. Ich hoffe trotzdem, das Buch noch in den Ferien zu beenden.
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