Kapitel 34

Etwas unschlüssig ließ Glutherz seinen Blick über die Ansammlung an Katzen schweifen. Wo sollten sie mit der Suche beginnen? Welche Katzen sollte er zusammen auf Patrouille schicken? An dem Morgen nach Bienenfalls Totenwache hatte er sich bei weitem nicht so unsicher gefühlt. Doch nun, da die Katzen ihn so erwartungsvoll anblickten, wusste er nicht, was er sagen oder tun sollte. Er durfte nicht zu viele Katzen wegschicken, da der Clan weiterhin durch die Ratten bedroht wurde. Gleichzeitig brauchten sie so viele Katzen wie möglich auf der Suche nach Winterschweif. Die Morgenpatrouillen durften auch nicht vernachlässigt werden. Später musste der Frischbeutehaufen aufgefüllt werden.

Glutherz seufzte. Wie bekam Staubwolke das nur immer alles hin, ohne etwas zu vergessen?

Unruhig trat der rote Kater von einer Pfote auf die andere. Er war es nicht gewohnt, vor so vielen Katzen zu sprechen. Plötzlich erhob sich Fliederpfote, die neben Rabensturm und Lilienpfote gesessen war und trottete zu ihm. Ihre grünen Augen funkelten genervt, als sie flüsterte: „Glutherz, ich will hier keine Wurzeln schlagen. Du kannst das doch, wieso teilst du uns nicht einfach ein?“

Glutherz runzelte überrascht seine Stirn. Wieso sollte er das können? Meinte sie das eine Mal, als er die Patrouillen eingeteilt hatte? Aber wieso funkelten ihre Augen dann so... wissend? Der rote Krieger wurde aus der schwarzen Schülerin beim besten Willen nicht schlau. Sie schien bei weitem mehr zu wissen, als sie wollte. Doch worüber?

Während er noch etwas verwirrt dastand, trottete die schwarze Kätzin zurück zu ihrem Vater und ihrer Schwester. Rabensturm musterte ihn misstrauisch, noch immer wirkte er zutiefst bestürzt, dass gerade er Flammensterns Geheimnis ausgeplaudert hatte. Dies hielt ihn aber nicht davon ab, genervt zu schnauben, als Glutherz nach mehreren Herzschlägen noch immer nichts gesagt hatte.

Streifenfluss, der neben Ahornblatt stand und auch wie Glutherz selbst von Herbstblatts Schmerzensschreien geweckt worden war, räusperte sich, was den feuerroten Kater daran erinnerte, das er wirklich dringend Patrouillen einteilen sollte. Wäre die Sonne nicht durch Wolken und Nebelschwaden verdeckt, so würde sie wohl schon eine ganze Weile aufgegangen sein, weshalb es wirklich höchste Zeit war.

Kurz blickte er zwischen den Katzen, die etwas genervt wirkten, hin und her. Tautropfen tropften von der Weide, die neben dem Lagereingang wuchs, auf sie herab und immer wieder schüttelte sich der eine oder andere von ihnen. Glanzpfote, Dämmerpfote und Morgenpfote starrten hinüber zum Heilerbau und auch wenn sie dort nichts sehen konnten, zuckten sie bei jedem Geräusch aus dieser Richtung zusammen. Glutherz schluckte, dann begann er endlich zu sprechen:

„Wir müssen heute nicht nur normale Morgenpatrouillen durchführen, sondern auch nach Winterschweif suchen. Ich möchte also, dass wirklich jeder seine Ohren gespitzt hält. Niemand darf vergessen, dass auch die Ratten noch irgendwo dort draußen sind. Verstanden?“

Einvernehmliches Nicken von allen Katzen folgte. Einige von ihnen, besonders die drei Schüler, deren Mutter solche Schmerzen litt, schienen wirklich erleichtert, endlich ein Ziel vor Augen zu haben.

„Nun gut. Rabensturm, du nimmst Dämmerpfote, Seepelz, Lavendelpfote und Felsbart mit dir. Ihr geht die Grenze vom Baumgesiebt bis zu dem Zweibeinernest ab. Bitte durchsucht auch die Zweibeinernest Ruine. Das Baumgesiebt selbst müsst ihr nicht durchsuchen, das übernimmt meine Patrouille“, erklärte er und sofort sammelten sich genannte Katzen um den kleinen, schwarzen Krieger. Dieser nickte nur. Es schien ihm sehr wohl bewusst zu sein, weshalb Glutherz das Baumgesiebt selbst durchsuchen wollte. Denn dort vermutete der rote Kater seinen Nicht-Bruder am ehesten. Zusammen mit Feuersonne. Vielleicht war er aber auch im WolkenClan-Territorium selbst.

„Laubsprenkel. Du nimmst Kieselpelz, Glanzpfote, Fliederpfote und Ahornblatt mit dir zum...“, als Glutherz den Namen seiner Schwester aussprach, zog diese scharf die Luft an. Er unterbrach seinen Befehl und blickte zu der hellorangenen Kätzin, die ihn anstarrte, als wäre er mehr als vollkommen mäusehirnig. Laubsprenkel zuckte zusammen, als er bemerkte, weshalb die Kriegerin die Luft eingezogen hatte. Der hellbraun getigerte Kater schien so viel Ablehnung nicht erwartet zu haben. Aber er war schließlich selbst Schuld.

„Ich kann ja anstelle von Ahornblatt mitkommen“, schlug Wasserwirbel in diesem Moment vor. Die silbern-weiß getigerte Kätzin leckte ihrer Nicht-Schwester aufmunternd über die Wange und trottete zu dem hellbraun getigerten Kater, den sie mit einem missmutigen Blick bedachte. Glutherz nichte ihr dankbar zu. Immerhin dieses Problem ließ sich schnell lösen.

„Also, auf jeden Fall geht Laubsprenkels Patrouille von der Grenze am Zweibeinerort vorbei an den Natterfelsen zu den Hochweiden und dem Zweibeinernest, in Ordnung?“, erklärte Glutherz, woraufhin die Katzen nickten. Rabensturms Patrouille war in der Zwischenzeit schon zwischen den Holunder- und Heidelbeersträuchern verschwunden, die den Eingang des Lagers bildeten. Die zweite Patrouille folgte nun, weshalb nur noch Streifenfluss, Ahornblatt, Morgenpfote und Glutherz selbst übrig waren. Da somit Regenpelz, Staubwolke und Kämpferherz noch im Lager waren, war auch für die Sicherheit des Lagers gesorgt, ohne das von ihnen jemand zurückbleiben musste, weshalb der rote Kater miaute: „Gut und wir werden jetzt das Baumgesiebt, die Grenze beim Donnerweg und das WolkenClan-Terriotrium absuchen.“

Von den drei Katzen schien nur Morgenpfote von seinen Worten überrascht zu sein, auch wenn Ahornblatt eine genervte Grimasse zog. Glutherz hatte nicht vergessen, wie sie am vergangenen Abend auf die Beziehung zwischen Feuersonne und Winterschweif reagiert hatte, weshalb er bereits mit Missbilligung ihrerseits gerechnet hatte. „Du denkst also, er ist bei dieser WolkenClan-Kätzin?“, miaute sie schnippisch. Ihr Kiefer war angespannt, es war offensichtlich, das ihr das alles andere als Recht war.

„Dann stimmt das also, was Lilienpfote aufgeschnappt hat? Winterschweif hat eine Gefährtin beim WolkenClan?“, staunte Morgenpfote, woraufhin alle drei Katzen nickten. Keiner von ihnen war sonderlich begeistert davon, so viel war klar, wobei Glutherz wohl der war, der seinem Nicht-Bruder noch am meisten Verständnis entgegenbrachte.

„Können wir bitte einfach losgehen? Ich will das hinter mir haben“, maulte Ahornblatt und lief auf den Lagerausgang zu. Streifenfluss und Glutherz tauschten einen nervösen Blick. War es eine gute Idee, Ahornblatt mit zum WolkenClan zu nehmen? Bei ihrem ungezügelten Temperament konnte es schnell zu Auseinandersetzungen kommen. Und ein Kampf mit dem WolkenClan war wohl das letzte, was der FeuerClan nun brauchte. Gleichzeitig zuckten die beiden Kater mit den Schultern und folgten der hellorangenen Kätzin in den Wald. Morgenpfote tappte ihnen hinterher.

Vom vielen Regen war der Boden schlammig und rutschig. Regentropfen hingen an den Zweigen der Sträucher und Bäume. Immer wieder rieselten einzelne herab, wenn eine der Katzen eine Pflanze berührte. Hin und wieder geschah das auch einfach, weil die Tropfen auf den dünnen Zweigen zu schwer wurden. Wenn sie herabfielen waren die Tropfen meist riesig, sie erinnerten Glutherz an Hagelkörner, nur das sie eben vollkommen aus Wasser waren und folglich nicht weh taten. Regelmäßig schüttelte eine der Katzen genervt ihren Kopf, da ein solcher Tropfen sie erwischt hatte.

Glutherz hatte die Führung über seine Patrouille übernommen, die anderen drei folgten ihm dicht auf den Pfoten. Ahornblatt und Streifenfluss liefen für seinen Geschmack etwas zu dicht nebeneinander, was ihm in den letzten Tagen jedoch schon mehrfach aufgefallen war. Langsam fragte er sich, ob seine Schwester möglicherweise Laubsprenkel eifersüchtig machen wollte, indem sie ihm das Gefühl gab, das sie bereits über seinen Verrat hinweg war. Er verwarf den Gedanken jedoch ziemlich schnell wieder. Seine Schwester war alles mögliche, aber nicht so rücksichtslos und gemein seinem Freund das anzutun. Denn Streifenfluss wäre mit Sicherheit nicht begeistert davon, ausgenutzt zu werden.

Die Katzen liefen, so schnell es der glitschige Untergrund zuließ in Richtung des Zweibeinerorts. Glutherz wollte zuerst die Patrouille von dort aus bis zum Baumgesiebt führen, bevor er den WolkenClan aufsuchte. Mit etwas Glück würde er Winterschweif bereits finden, ohne Blattstern von der Beziehung zwischen ihrer Tochter und seinem Nicht-Bruder erzählen zu müssen. Leider hatte der Regen jegliche mögliche Spur Winterschweifs verwischt, was das ganze Unterfangen nur unnötig schwerer machte.

Zielstrebig lief die Patrouille zu den Trittsteinen, die sich ziemlich genau auf halbem Weg zwischen dem Lager des FeuerClans und dem Zweibeinerort befanden. Sie waren zusammen mit den Trittsteinen bei den Hochweiden, die einzige Möglichkeit, den Fluss ohne nasse Pfoten zu überqueren. Glutherz selbst hätte es dabei nicht einmal sonderlich gestört, wenn er hätte schwimmen müssen. Er wusste aber, dass Ahornblatt diesbezüglich ganz anderer Meinung war, weshalb er es nicht darauf ankommen ließ.

Das Rauschen des Flusses war schon von weitem zu hören. Durch den Regen des vergangenen Tages und der Nacht musste er angeschwollen und über die Ufer getreten sein. Als die vier Katzen näher kamen, war ein genervtes Schnauben von Ahornblatt zu vernehmen. Wie zu erwarten waren die Trittsteine nicht mehr zu sehen.

„Ich. Werde. Nicht. Schwimmen“, erklärte Ahornblatt trotzig, noch bevor sie jemand dazu aufgefordert hatte. Streifenfluss und Glutherz schnurrten amüsiert, während Morgenpfote der orangenen Kätzin sofort zustimmte. Ein weiteres Mal standen sie vor einem Problem. Wortwörtlich.

Der Fluss floss an ihren Pfoten vorbei. Kein einziges Mal war ein silbernes Aufblitzen im trüben Wasser zu sehen. Die Fische hielten sich aufgrund des Hochwassers etwas tiefer auf. Nebel hing direkt über des Wassers, auch wenn er sich rund um sich herum langsam verflüchtigte. Die Bäume, die am anderen Ufer wuchsen, streckten ihre Krallen drohend nach ihnen aus. Wurzeln waren überschwemmt. Hin und wieder schwammen lose Blätter vorbei.

Die vier Katzen seufzten gleichzeitig, was wiederum in belustigtem Schnurren endete. Dann blickten sie sich etwas planlos um. Glutherz war klar, dass Ahornblatt bereits auf der Hut war. Sie wusste, dass er Polarlicht einmal in den Fluss geschubst hatte, als sie nicht schwimmen wollte. Diese Option fiel also weg. Der rote Krieger verengte die Augen zu Schlitzen. Es musste doch eine Möglichkeit geben, wie sie mit relativ trockenen Pelzen ans andere Ufer gelangen konnten!

Gerade als er dieses Unterfangen als aussichtslos erklären wollte, machte Streifenfluss neben ihm einen Satz und sprang in den Fluss hinein. Ahornblatt und Morgenpfote schnappten überrumpelt nach Luft, während Glutherz nur verwirrt blinzelte. Dann erkannte er, was sein Freund vor hatte. Der große Kater hatte erkannt, wo sich die Trittsteine unter Wasser befanden und war nun zu dem ersten gesprungen! Doch woher wusste er, wo die Steine waren? So häufig nutzten die Katzen diesen Weg schließlich nicht.

Als die anderen beiden Katzen ebenfalls realisierten, dass Streifenfluss überhaupt nicht schwimmen musste, nickten sie beifällig. Morgenpfotes Augen funkelten sogar ehrfürchtig. „Woher wusstest du, dass du dort hin springen musst?“, staunte er, während der hellbraune Kater bereits auf den nächsten Stein sprang. Außer seinen Pfoten wurde dabei kaum etwas nass.

Schmunzelnd blickte Streifenfluss über seine Schulter, gleich darauf sprang er zum nächsten Stein. Da der Fluss normalerweise nicht sonderlich breit war und wenn man so darüber nachdachte den Titel eigentlich gar nicht verdient hatte, war dies auch der letzte Stein, den er erreichen musste. Ein weiterer Sprung und schon stand er am anderen Ufer. Dummerweise wurde er nun jedoch von dem lästigen Nebel verschluckt.

„Ihr müsst darauf achten, wo das Wasser sich kräuselt. Dort befinden sich die Trittsteine. Und Vorsicht, sie sind rutschig!“, jaulte Streifenfluss. Nun verstand Glutherz auch endlich, wie sein Freund die Steine hatte finden können. Das war eine unglaublich intelligente Taktik!

Die drei Katzen folgten Streifenfluss ans andere Ufer. Dank der Idee mussten sie nicht unnötig Kraft dafür aufwenden durch den Fluss zu schwimmen und kamen gerade, als die Sonne es das erste Mal schaffte die Wolkendecke zu durchbrechen, beim Zweibeinerort an.

Glutherz fühlte sich unangenehm an den Tag erinnert, an dem er Kekspfote hierher gefolgt war. Der junge Hund hatte damals ziemlich gemeine Dinge gesagt. Wie es ihm ergangen war wusste keine Katze im Clan, auch wenn Annabell und Mandy von ihm gesprochen hatten.

„Von dem Zweibeinergarten dort vorne sollen wir bis zum Zweibeinernest patrouillieren, oder?“, miaute Morgenpfote, wobei er auf die Frage anscheinend keine Antwort brauchte, denn er trottete zu einem Pfahl, der die Ecke jenes Gartens bildete und brachte eine Duftmarke an. Die FeuerClan-Katzen patrouillierten nur sehr selten an diesem Teil ihrer Grenze, auch wenn die Möglichkeit bestand, dass die Ratten vom Zweibeinerort aus in den Wald kamen. Dieser Teil des Territoriums war einfach zu weit vom Lager entfernt und zu unnütz. Im FeuerClan gab es kaum Katzen, die gerne auf den Wiesen zwischen dem Zweibeinerort und dem Baumgesiebt jagen wollten. Glutherz konnte sich gut vorstellen, das Flammenstern diesen Teil des Territoriums später an den WindClan oder einen anderen Clan abgeben würde, wenn diese erst einmal hier wären. Wann auch immer das sein sollte.

Das Kläffen eines Hundes riss Glutherz aus seinen Gedanken. Auch Ahornblatt und Streifenfluss, die sich neben ihm darüber unterhalten hatten, wie viele Katzen es geschafft hatten, das Geheimnis um Wasserwirbel und Winterschweif für sich zu behalten, verstummten. Die drei Krieger spitzten ihre Ohren, ihre Köpfe schnellten in die Richtung des Bellens. Morgenpfote jaulte überrascht auf.

Sofort rannten die drei Katzen zu dem Zweibeinerzaun, zu dem Morgenpfote getrottet war. Wohin war der junge Schüler verschwunden? Konnte man ihn denn nicht für zwei Herzschläge aus den Augen lassen? Glutherz blickte sich hektisch um, als er das rötlich braune Fell des Schülers durch den hölzernen Zaun hindurch entdeckte. Der junge Krieger spannte seine Hinterläufe an, dann sprang er über den Zaun hinweg. Seine Freunde folgten ihm augenblicklich.

Pelz an Pelz stürmten sie auf den Schüler zu, der mit gesträubtem Fell einem jungen weiß-braunen Hund gegenüberstand. Drohend bauten sie sich hinter dem Schüler auf, ihre Krallen waren kampfbereit ausgefahren. Plötzlich erkannte Glutherz den Hund. Kekspfote... ähm, Chester!

„Chester?“, miaute Streifenfluss neben ihm ungläubig. Jede Kampfhaltung war auf beiden Seiten sofort verloren. Der junge Hund blickte überrascht zwischen den vier Katzen hin und her. Er hatten Morgenpfote wohl nicht erkannt. Ablehnung lag in seinem brauenen Blick und der rötlich-braune Schüler tappte unsicher ein paar Schritte zurück, um sich neben seinen Mentor zu stellen.

„Seit auf Suche nach Winterschweif?“, bellte er stockend. Glutherz blinzelte überrascht. Als Schüler des FeuerClans hatte er ihre Sprache bei weitem besser gesprochen.

„Ja, weißt du wo er ist?“, wollte Ahornblatt wissen, die sich an der ungewöhnlichen Aussprache nicht zu stören schien. Ungeduldig warf sie einen Blick über ihre Schulter, als würde sie jeden Moment einen weiteren, dieses Mal jedoch wirklich gefährlichen, Hund erwarten.

„Vergangenen Abend. Recht durcheinander. Von Feuersonne und Streit geredet. War traurig. Seit wann Interesse an Kätzinnen?“, erläuterte Chester sehr wortgewandt. Glutherz runzelte die Stirn, auf die Frage am Ende ging er nicht weiter ein. Also war Winterschweif nicht beim WolkenClan... doch wo war er dann?

„Weißt du zufällig, wohin er gegangen ist?“, beteiligte sich nun auch Streifenfluss an dem Gespräch. Gespannt auf die Antwort beobachtete Glutherz den jungen Hund und plötzlich fiel ihm etwas auf: Wenn der Rüde jedes Wort ohne Probleme große Probleme verstand, wieso konnte er dann nicht mehr richtig sprechen? Spielte er ihnen nur etwas vor? Wollte er einfach nicht mit ihnen sprechen?

„Der hat gejammert wie ein Welpe und... oh... Mäusedreck“, kläffte der weiß-braune Hund, womit sich Glutherz' Vermutung bestätigte. Chester hatte wohl gedacht, er könnte nach dem 'Tu so als könntest du es nicht, dann musst du es auch nicht tun'-Prinzip handeln. Dumm war er ja nicht, beinahe währen die Katzen wohl ohne weitere Fragen gegangen. Glutherz schnaubte. Was sollte dieses Verhalten? Sie waren doch einmal so etwas wie Freunde gewesen!

„Wenn du nicht mit uns reden willst; bitte, tu dir keinen Zwang auf. Sag uns einfach, wohin er verschwunden ist“, fauchte Glutherz ungehalten. Seine smaragdgrünen Augen funkelten anklagend. Chester zuckte zurück. Die Mitglieder seiner Patrouille starten ihn an, als hätte er einem Jungen seinen Moosball weggenommen, was ihn aber nicht weiter störte. Er wusste, dass er Recht hatte.

„Er hat mich gebeten nichts zu erzählen, verstanden?“, knurrte Chester. Falls das eine Entschuldigung sein sollte, war das nicht zu erkennen. Ahornblatt seufzte theatralisch. „War ja klar“, schnaubte sie.

Gleich darauf trat die hellorangene Kätzin aus der Reihe an Katzen heraus auf den Hund zu und blickte ihm direkt in die braunen Augen. Eine stumme Herausforderung lag in ihrem Blick. „Wohin wollte er?“, knurrte sie, doch Glutherz brauchte keine Antwort mehr. Denn genau in diesem Augenblick hatte er einen Geistesblitz.

„Winterschweif ist bei Annabell“, erklärte er, woraufhin sich vier überraschte Augenpaare auf ihn richteten. Chesters geschockter Gesichtsausdruck bestätigte seine Vermutung.

„Und das weißt du, weil...?“, miaute Streifenfluss konfus. Daraufhin schnurrte Glutherz amüsiert.

„Er hat von Kätzinnen gesprochen und nicht von Feuersonne. Aber eigentlich hab ich geraten und sein Gesichtsausdruck hat ihn verraten“, verkündete er mit einem selbstgefälligen Zucken der Schnurrhaare. Seine Clangefährten nickten beeindruckt, während Chester nur aussah, als würde er nur zu gerne fluchen.

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