Kapitel 25

Die Sonne war bereits hinter den Baumwipfeln verschwunden, der Himmel leuchtete in einem letzten Aufbäumen scharlachrot. Lange Schatten wurden auf die Senke geworfen, die Eiche in der Mitte des Lagers krächzte im Wind, der buntes Laub durch die Luft wirbelte. Nachdenklich betrachtete Flammenstern das Farbenspiel in der Luft. Ihr flammenroter Pelz, der, wie Wasserwirbel ihr vor einigen Augenblicken gesagt hatte, perfekt zu dem blutenden Himmel passte, wurde von dem Wind immer mehr zerzaust. Dies störte sie nicht weiter, sie war viel zu sehr in ihre Gedanken versunken, die den wundervollen Sonnenuntergang auszublenden schienen.

Jeder hat eine zweite Chance verdient. Die Erinnerung an ihre eigenen Worte brannten sich mahnend in ihrem Kopf ein. Zwei Blattwechsel waren vergangen, seit sie dies voller Überzeugung verkündet hatte. Und nun hielt sie sich fast nicht mehr an ihre eigenen Worte. Beschämt schloss sie kurz die Augen. Die Erinnerung an eine kleine schwarze Katze flammte auf, war aber so schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen war. Geißel. Der schwarze Kater hatte so viele Tode verursacht, so viel Leid über die Clans gebracht. Und trotzdem hatte sie ihm die Chance gegeben sich zu beweisen. Es war die richtige Entscheidung gewesen.

War es nun also gerecht, wie Apfelteich behandelt wurde? Sogar Geißel, ein Mörder, war nach einiger Zeit mehr willkommen gewesen, als es die hellbraun getigerte Königin nun war. Dabei konnte man ihr nichts nachweisen. Niemand wusste, ob sie ihre Schwester wirklich getötet hatte. Sie hatte keinen Grund dafür gehabt, wie es schien. Nichts deutete darauf hin, dass Apfelteich log. War sie zu unrecht aus dem Stamm verbannt worden?

„Worüber denkst du nach?“, miaute plötzlich Wasserwirbel neben ihr. Das Eichhörnchen, das die beiden sich hatten teilen wollen, lag noch unangetastet vor ihnen.

Flammenstern warf ihrer Tochter einen langen Blick zu. Das silbern-weiße Fell der Kriegerin war ebenfalls zerzaust, ihre klaren, blauen Augen musterten sie aufmerksam. In diesem Moment sah die junge Kätzin Silberfluss so ähnlich, dass es der Anführerin einen Schauer über den Rücken jagte. Sie wurde an ein weiteres ihrer Probleme erinnert. Die Wiedergeburten.

Bevor sie zu einer Antwort ansetzte, schluckte sie hörbar. „Anführerzeugs“, brummte sie mit einem wegwerfenden Schwanzschnippen. Wasserwirbel zog die Stirn kraus. „Bist du nicht eigentlich außer Dienst?“, schnurrte die weiß und silbern getigerte Kätzin. Besorgnis lag in ihrem blauen Blick. Flammenstern seufzte nur als Antwort.

„Du weißt auch nicht, wo dein Bruder ist, oder?“, wechselte sie bemüht unauffällig das Thema. Auch wenn die junge Kätzin sofort ihre Absicht zu erkennen schien, ging sie auf den Versuch ihrer Mutter ein und miaute: „Nein, Staubwolke hat mich schon ganz am Anfang gefragt. Das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe, war, als er sich vergangene Nacht ziemlich spät in sein Nest zwischen Glutherz, Streifenstern und mir gelegt hat. Als ich mit Rabensturm und den anderen heute Morgen auf Grenzpatrouille gegangen bin, war er noch nicht wach.“

Flammenstern nickte grübelnd. Winterschweifs Verschwinden konnte sie wohl auf ihre lange Liste an ungelösten Problemen setzen. Am liebsten wäre sie aufgesprungen, hätte ein paar Katzen um sich gescharrt und wäre losgezogen, um ihren Sohn zu suchen, doch das war ihr nun nicht möglich. Es kam ihr vor, als wäre sie ein Junges, dem man befohlen hatte, das Lager nicht zu verlassen. Wenigstens waren Regenpelz und Polarlicht jeweils mit einer Patrouille unterwegs und hielten beim Jagen nach dem weißen Kater Ausschau.

Wasserwirbel beugte sich vor und nahm einen Bissen von dem jungen Eichhörnchen, das sie gefangen hatte, als sie Mondpfote beim Suchen nach einigen Kräutern geholfen hatte. Auffordernd schob sie es ihrer Mutter vor die Pfoten. „Du musst fressen“, miaute sie, als Flammenstern die Frischbeute eine Weile nur ausdruckslos anstarrte. Die flammenfarbene Anführerin seufzte und nahm ebenfalls einen Bissen. Ihre Kehle war trocken, das schlucken fiel ihr schwer. Zu viele Sorgen tummelten sich in ihrem Kopf, sodass das saftige Fleisch fade schmeckte. Das Gesicht zu einer Grimasse verziehend schob sie es wieder zu Wasserwirbel, die davon glücklicherweise nichts bemerkte. Zufrieden kauend grub die silbern-weiße Katze ihre Zähne in das Tier.

„Flammenstern! Wieso macht Lilienpfote gerade ein Nest für Apfelteich in der Kinderstube? Ich will nicht, dass sie in der Nähe meines Jungen schläft!“, miaute plötzlich eine aufgebrachte Stimme. Überrascht hob Flammenstern ihren Kopf, sie vertrieb die Gedanken an das Wiedergeburten Problem, die nun wieder herumspukten und seufzte. Sie war nicht überrascht, dass sie direkt in Fischschweifs blaue Augen blickte.

„Kannst du das bitte wiederholen?“, nuschelte sie, leckte ihre Pfote ab und fuhr sich träge übers Gesicht. Erste Sternenkrieger erstrahlten am Silbervlies, die Sonne war vollends verschwunden. Flammenstern wurde langsam müde, der Tag war lang gewesen. Doch zum Schlafen würde diese Nacht keine Zeit sein, denn es stand noch Bienenfells Totenwache an. Bienenfell...

„Apfelteich soll nicht in der Kinderstube schlafen!“, verkündete Fischschweif und klang dabei wie ein trotziges Junges. Flammenstern, die kurzzeitig gehofft hatte sich verhört zu haben, blinzelte mehrfach. Eigentlich hatte sie gedacht, zumindest dieses Problem gelöst zu haben.

„Was hat sie dir getan?“, murmelte die orangerote Kätzin genervt. Langsam erhob sie sich auf ihre Pfoten und baute sich zu ihrer vollen Größe auf, was bedeutete, dass sie die Schildpattkätzin fast um einen Kopf überragte.

Wasserwirbel blickte überrascht zwischen den Königinnen hin und her, sie schien nicht zu wissen, was sie von dem Ganzen halten sollte.

„Bisher nichts, aber ich will nicht, dass sich das ändert“, miaute Fischschweif spitz. Ihre blauen Augen funkelten herausfordernd. Flammenstern seufzte.

„Ist das dein Ernst? Will denn wirklich niemand in diesem Clan Apfelteich vertrauen?“, miaute sie lauter, als vorhergesehen. Rabensturm, der gerade zusammen mit Rottupf Bienenfells Körper auf die Lichtung trug, blieb überrascht stehen. Düstersturm und Apfelteich, die sich vor dem Bau der Ältesten Zungen gaben, hielten Inne. Es schien, als hätten alle Katzen im Lager ihre Ohren gespitzt und lauschten gespannt auf ihre nächsten Worte.

„Ich zumindest traue ihr nicht über den Weg. Denk dir bitte etwas aus, damit sie nicht in der Kinderstube schläft“, miaute die schildpattfarbene Kätzin, wirbelte herum und lief zu Gelbfang, die in der Nähe der Kinderstube saß und Bussardjunges und Diamantenjunges beobachtete, die einem Moosball hinterherjagten. Flammenstern stutzte. War das wirklich der Ernst ihrer Clangefährten? Das Vertrauen der Katzen untereinander schien wirklich schlecht zu sein, was Flammenstern bisher gar nicht aufgefallen war. Es war allgemein bekannt, dass Apfelteich ihre Schwester wahrscheinlich gar nicht getötet hatte und trotzdem war das Misstrauen der Katzen so groß, dass sie nicht einmal mit ihr im selben Bau schlafen wollten. Fischschweif war nur eine von vielen, die so dachten, da war sich die Anführerin leider sicher.

Schnaubend starrte Flammenstern der Königin noch einen Augenblick hinterher, bevor sie sich umdrehte, eine Entschuldigung zu Wasserwirbel murmelte und zu Apfelteich trottete. Schmerz und Wut glänzten in den sturmgrauen Augen der hellbraun getigerten Kätzin. Düstersturm neben ihr leckte ihr tröstend über die Wange, doch die Königin schien dies gar nicht zu bemerken. Mit gesträubtem Fell starrte Apfelteich zu Fischschweif und Gelbfang. Sie schien ehrlich verletzt zu sein.

„Apfelteich...“, miaute Flammenstern mitfühlend, wusste aber gar nicht, was sie überhaupt sagen wollte. Die getigerte Kätzin schloss eine Zeit lang die Augen. Langsam wurde es um die Katzen herum dunkler. Die Nacht war dabei den Tag abzulösen. Polarlichts Jagdpatrouille kehrte ins Lager zurück, einige Katzen blieben überrascht stehen, als sie die Anspannung bemerkten, die in der Senke herrschte.

Endlich blickte Apfelteich zu der flammenroten Anführerin. Ihre Augen wirkten wie Gewitterwolken. Düstersturm war näher zu seiner Gefährtin gerückt, seine blinden Augen schweiften aufmerksam über die Lichtung, als würde er jede Katze bemerken wollen, die abseits über seine Apfelteich tuschelte. Dabei waren das nicht einmal viele, denn die meisten Katzen waren unnatürlich ruhig, gaben keinen Laut von sich. Alle waren gespannt auf das Gespräch zwischen den Königinnen.

„Bist du gekommen um mich zu verbannen?“, miaute die ehemalige Stammeskätzin trocken. Düstersturm hustete überrascht. Flammenstern stutzte. Machte sie diesen Eindruck auf ihre Clangefährtin?

„Nein. Ich will mich bei dir entschuldigen“, erwiderte Flammenstern. Sie hörte, wie eine Katze irgendwo hinter ihr scharf die Luft einsog. Im selben Atemzug war ihr klar, dass es sich um Herbstblatt handelte, auch wenn sie sich nicht umschaute. Apfelteich runzelte überrascht die Stirn.

„Damals, als du zu uns gekommen bist, habe ich versprochen, dass jede Katze in meinem Clan eine zweite Chance bekommen würde. Ich habe einen Fehler gemacht“, begann Flammenstern zu erklären und wählte ihre Worte sehr zögernd. Sie wollte nicht, dass irgendjemand in ihrem Clan dies falsch verstehen würde. Als sich Apfelteichs Augen erschrocken weiteten und auch einige der umstehenden Clankatzen zu tuscheln begannen, war ihr klar, dass sie es wohl doch falsch ausgedrückt hatte. Sie atmete tief ein und fuhr fort: „Ich habe ein Versprechen gegeben, das ich nicht halten kann. Als Anführerin dachte ich, für meinen Clan sprechen zu können, doch in diesem Fall ist das nicht so. Ich habe versprochen, dass der Clan dir eine zweite Chance geben würde. Aber das ist nicht geschehen. Deswegen möchte ich meine Worte berichtigen. Ich gebe dir eine zweite Chance und ich hoffe, dass mein Clan dies auch tun wird.“

Sofort wurde das Getuschel unter den Clankatzen noch lauter. Flammenstern ignorierte es. Sie hatte das richtige getan. Sie hatte Apfelteich die Chance gegeben, die jede Katze verdiente, doch ihre Clangefährten mussten dies selbst tun. Sie konnte niemandem vorschreiben jemandem zu vertrauen, sie konnte nur als gutes Beispiel voran gehen. Die hellbraun getigerte Kätzin schien dies ebenfalls zu verstehen und nickte der Anführerin dankbar zu.

Schließlich erhob sich eine Stimme aus den aufgeregten Gesprächen der FeuerClan-Katzen heraus, die alle am Rand der Lichtung versträut standen. Anscheinend war nun auch die Abendpatrouille zurückgekehrt, die Staubwolke angeführt hatte, denn es befanden sich mehr Katzen als erwartet auf der Lichtung.

„Darf ich daran erinnern, dass noch immer der Leichnam einer Clangefährtin in unserem Lager liegt? Es ist an der Zeit ihre Totenwache zu halten!“, miaute Rottupf mit gewohnter Autorität. Ihre Bernsteinaugen schweiften mahnend über ihre Clangefährten, von denen nicht wenige die Blicke senkten.

Bedächtig hob Flammenstern ihren Kopf zum Himmel, wo nun bereits einige Sterne funkelten. Ihre Ahnen blickten auf sie herab. Schaudernd wurde ihr bewusst, dass Bienenfell nun zu diesen Sternenkriegern zählte. Viel zu früh.

Der Anführerin fiel auf, dass viele ihrer Clangefährten ihrem Blick folgten. In dieser Nacht war nicht der Zeitpunkt um über Apfelteich herzuziehen. Eine treue Kriegerin musste verabschiedet werden. Nachdenklich blickte Flammenstern sich in der Senke um. Sie suchte nach Bienenfells Körper, den sie in der späten Abenddämmerung wohl am besten fand, indem sie nach Polarlichts schneeweißem Pelz Ausschau hielt.

Nach kurzer Zeit entdeckte sie die Kriegerin zusammen mit Rabensturm, Kieselpelz und Felsbart an der Seite eines Felllhaufens, der sich zwischen der Heilerlichtung und der Kinderstube hinter dem Rinnsal befand. Dort hatten Rabensturm und Rottupf Bienenfell also abgelegt.

Seufzend wandte Flammenstern sich noch einmal kurz von ihrer Pflicht ab. Sie würde sich als letzte von Bienenfell verabschieden, so würde sie noch Zeit haben, um mit Apfelteich zu reden. Prüfend blickte sie zu der getigerten Königin, die tief in ihren Gedanken versunken schien. Vorsichtig räusperte sie sich, woraufhin Apfelteich aufschreckte und Düstersturm verwirrt den Kopf schieflegte.

„Ich möchte, dass du anstelle von Herbstblatt in meinem Bau schläfst. Dort wirst du immerhin nicht von misstrauischen Blicken gequält“, erklärte sie etwas unsicher. Trotz größter Bemühungen konnte sie Apfelteich nicht zu hundert Prozent vertrauen. Zu tief saß die Sorge um die „Falsche“ Katze, von der Glutherz ihr berichtet hatte. Trotzdem würde sie ihr diese Chance geben. Und selbst wenn sie sich als abgrundtief böse entpuppen sollte, was Flammenstern jedoch nicht erwartete, hätte sie noch immer Zähne, Krallen und acht Leben um sich und ihren Clan zu verteidigen. Apfelteich nickte nur ehrfürchtig.

Dieses Thema abgehackt drehte Flammenstern der Königin den Rücken zu und blickte sich kurz im Lager um. Einige Katzen lagen bereits um Bienenfells Körper herum, bereit, eine lange Nacht Wache zu halten. Andere Katzen, die nicht viel mit der gelbbraunen Kätzin zu tun gehabt hatten, hatten sich etwas zu fressen vom Frischbeutehaufen geholt und aßen nun. Fischschweif, Gelbfang, Blaumond und Herbstblatt unterhielten sich vor der Kinderstube, wobei die beiden Schwestern Gelbfang und Blaumond etwas verlegen wirkten. Dämmerpfote trottete an Flammenstern vorbei, sie hielt einen mageren Wühler im Maul und lief auf Glanzpfote vor dem Schülerbau zu. Einer Eingebung folgend hielt die flammenrote Königin die junge Schülerin an.

„Dämmerpfote, könntest du bitte zu Herbstblatt gehen und ihr mitteilen, dass sie sich doch ein Nest in der Kinderstube machen lassen kann? Apfelteich wird mit ihr Platz tauschen“, bat sie Dämmerpfote, die gar nicht zu wissen schien, wie ihr geschah.

„J-ja, Flammenstern!“, nuschelte die dunkelbraune Kätzin durch die Frischbeute hindurch und rannte dann aufgeregt zu ihrer Schwester.

Müde erinnerte sich die Anführerin an die Zeit, in der sie selbst so jung gewesen war. Und diese Erinnerung führte sie direkt zum DonnerClan, ihren Freunden und ihrer Familie. Doch diese gehörten ihrem alten Leben an. Und anscheinend würde es noch einige Blattwechsel dauern, bis sie die Katzen, mit denen sie aufgewachsen war, wiedersehen würde. Ihre Schwestern, ihre Eltern, Dornenkralle, Ampferschweif,... Gedankenverloren schloss sie die Augen. An Tagen wie diesen wünschte sie sich, wieder die einfache Kriegerin aus dem DonnerClan zu sein. Ihre Pflichten und Sorgen als Anführerin zu vergessen. Doch diese Leben war schon lange vorbei. Fast vier Blattwechsel, seit Blaustern ihr zum ersten Mal im Traum erschienen war...

Die Holunder- und Heidelbeersträucher, die den Eingang des Lagers bildeten, erzitterten. Pfoten donnerten über den Pfad und Flammenstern wurde aus ihren Gedanken gerissen. Im ersten Moment rechnete sie mit einem Angriff, es wehte ihr aber kein feindlicher Geruch entgegen. Mit gespitzten Ohren witterte sie einen Moment, bis ihr die vertrauten Gerüche von Regenpelz, Glutherz, Ahornblatt, Streifenfluss, Morgenpfote und... Winterschweif entgegenschlugen. Winterschweif! Noch einmal schnupperte sie, entdeckte zu ihrer Erleichterung aber keinen Blutgeruch. Es ging ihm gut! Wo er wohl gesteckt hatte?

Sie wusste, dass die Antwort auf diese Frage bis zum nächsten Morgen warten musste. Denn nun war es schon fast gänzlich dunkel, die Nacht war über sie hereingebrochen. Der Mond, der kaum mehr als ein Kratzer am Himmel war, erhellte die Senke nur spärlich. Es war an der Zeit für Bienenfells Totenwache.

Ohne die Ankunft der Patrouille abzuwarten, trottete Flammenstern um einige Wurzeln der Eiche herum, sprang träge über das Rinnsal und kauerte sich neben den leblosen Fellhaufen, der einmal Bienenfell gewesen war. Polarlicht, die ihre Schnauze an die Flanke ihrer Schwester gedrückt hatte, blickte einen Moment niedergeschlagen zu der Anführerin. Flammenstern konnte es ihr nicht verdenken. Nicht auszumalen, wenn sie Eichhornschweif oder Blattsee verlieren würde. Der Schmerz wäre für sie unerträglich.

Vorsichtig berührte sie den kalten Körper mit der Schnauze, leckte ihrer toten Clangefährtin das Fell, wie es Brauch war. Erinnerung an das erste Aufblitzen ihres gelbbraunen Fells an dem Tag vor über sechs Monden, als Herbstblatt ihre Jungen zur Welt brachte flammte in ihr auf. Sie hatten gekämpft... Bienenfell war eine großartige Kriegerin gewesen. Treu, immer aufmerksam. Sie war eine herzensgute Kätzin gewesen. Und so jung.

„Danke, Bienenfell, dass du dich damals dem Clan angeschlossen hast“, raunte Flammenstern in das kalte Fell. „Es war mir eine Ehre dich gekannt zu haben. Mögest du auf Ewig im SternenClan jagen. Eine so wundervolle Kriegerin wie dich werden sie dort gerne willkommen heißen, auch wenn es mir lieber gewesen wäre, wenn sie das nicht so früh gemusst hätten.“ Flammenstern schluckte, ihre Augen brannten. „Wache über uns, Bienenfell. Wache über deinen Clan.“

Falls es irgendwie wirr ist... ich geb jetzt einfach mal dem Fasching Schuld ;)

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