12. Kapitel
Das saftige, grüne Gras raschelte leicht. Knospen fingen an langsam sich zu Blättern und Blüten zu entfalten. Der Wald erwachte zum Leben.
Ahornpfote, Federpfote, Sturmpfote, Graupfote, Bienenwolke und Blattsprenkel waren auf der Jagd. Nun, da der Blattfall vorbei war, gab es deutlich mehr Beute. Es war Ahornpfotes' erste Jagd, seit sie wieder gesund war. Sie hatte manchmal Kopfschmerzen, die aber bald weggehen würden.
Die orangene Kätzin schlich sich leise an ein Eichhörnchen dran. Als sie eine Schwanzlänge von der Beute entfernt war, kreischte sie auf und jagte das Eichhörnchen zu Sturmpfote, der sich hinter einem Baumstamm versteckte. Der Schüler sprang aus seinem Versteck und warf sich auf die Beute.
"Super! Ihr kennt diese Technik einfach ausgezeichnet", lobte Blattsprenkel begeistert.
Ahornpfote legte den Kopf schief. "Danke. Aber wieso kann ich nicht mit meiner Schwester üben, und Sturmpfote mit Graupfote?"
"Es gibt zwei Gründe. Der eine ist, du brauchst jemanden, der diese Technik schon kennt. Und zweitens, ist es gut ab und zu mit jemanden zu trainieren den du nicht so gut kennst. Wieso fragst du denn? Magst du etwa Sturmpfote nicht?"
"Was? Nein, natürlich mag ich ihn, wir sind doch Freunde", Ahornpfote schaute unsicher zum älteren Schüler, der lächelte, "Falls ich mal selber Mentorin werde, wollte ich informiert sein".
Ihre Mentorin nickte verständnisvoll.
"Dann könnt ihr das Eichhörnchen erstmal vergraben, wir holen es dann später ab. Ich geh jetzt ebenfalls jagen, also entscheidet, ob ihr alleine oder zusammen jagen wollt"
Bevor Ahornpfote irgendwas sagen konnte, meldete sich Sturmpfote: "Wir Jagen zusammen"
"Wir treffen uns bei der großen Eiche. Bis dann", miaute Blattsprenkel und sprang davon.
"Wo möchtest du jagen?", fragte Sturmpfote freundlich nach einiger Zeit.
"Ich, ähm, weiß nicht. Es ist mir eigentlich egal", sagte die Schülerin schüchtern. Sturmpfote schnurrte: "Dann gehen wir gerade aus, bis wir
auf Beute stoßen!"
Die Schüler kehrten zur großen Eiche zurück. Ahornpfote trug eine Maus und eine Drossel. Sturmpfote hingegen trug das Eichhörnchen, eine Taube und eine Spitzmaus, die er aus Versehen gefangen hat. Gleich darauf trafen sie auf die Krieger und auf Federpfote, die böse Graupfote anfunkelte.
"Wir haben alle gut gejagt und sollten zurück kehren. Es dämmert bereits", miaute Bienenwolke knapp und ging voran. Federpfote schnaubte in stolzierte davon. Ihre schaute fragend zu Sturmpfote, dann zu Graupfote, diese jedoch schüttelten nur den Kopf.
Ahornpfote holte ihre Schwester ein und murmelte, gedämpft durch ihre Ausbeute: "Alles in Ordnung mit dir?"
"Nein! Es ist nicht alles in Ordnung. Dieses Mäusehirn regt mich auf!"
"Wer? Graupfote?", fragte die Schülerin ungläubig.
"Ja! Erst meint er, ich könnte nicht jagen. Dann lässt er den Vogel entkommen, und meint ich wäre daran schuld!", schnaufte Federpfote aufgebracht.
"Beruhige dich! Bestimmt hat er es nicht so gemeint"
"Gut, ich mache einen kleinen Spaziergang. Wir sehen uns", mit diesen Worten verließ sie den Pfad und verschwand zwischen den Bäumen.
Nachdem die Jagt-Parouille das Lager erreichte, ruhten sie sich aus. Ahornpfote unterhielt sich mit Sturmpfote und Moospfote, wobei sie Graupfote so gut sie konnte ignorierte. Als die Sonne bereits unterging, machte sich Ahornpfote auf den in ihr Nest. Sie war unglaublich müde, weswegen sie beschloss, erst morgen mit ihrem Vater zu reden. Sie wollte mehr Zeit mit ihm verbringen, denn jetzt, wo sie eine Schülerin ist, sieht sie ihren Vater noch kaum.
Plötzlich hörte Ahornpfote laute Stimmen aus dem Schülerbau. Sie blieb vor dem Eingang stehen und lauschte.
"Wann hört es endlich auf?", knurrte die eine Stimme. Sie hörte sich an wie die einer Kätzin.
"Was meinst du?", fragte die andere empört. Das war eindeutig eine Kater-Stimme, so tief sie war.
"Du hast nie Zeit für mich! Immer bist du mit dieser Federpfote zusammen!", zürnte die Kätzin.
"Na und? Was, wenn wir Spaß zusammen haben?"
Es geht mich nichts an, ich sollte lieber später kommen. Obwohl.... sie sprechen über meine Schwester. Vielleicht sollte ich doch bleiben...
"Und Ich? Was ist mit mir?! Hatten wir denn nie zusammen Spaß? Und Blütenduft? Magst du sie auch nicht mehr?!", hörte man wieder von der Kättin.
Ahornpfote schlich sich etwas näher heran. Sie probierte in den Bau zu schauen, hatte aber Angst, entdeckt zu werden.
"Was redest du da?! Ich mag euch beide! Und überhaupt, was geht es dich an, mit wem ich meine Heute verbringe?!" knurrte der Kater außer sich.
Ahornpfote hatte schon eine Vermutung, wer es sein könnte. Sie war sich so gut wie sicher.
"Was?! Ich bin deine Schwester! Ist dir irgendeine leichtsinnige Schülerin wichtiger als ich und Blütenpfote?"
Der Kater schwieg.
Federpfote ist nicht leichtsinnig! Naja, vielleicht ein wenig, aber das ist ihr Charakter!
"Na gut! Dann kannst du ab jetzt machen was du willst, mir ist es egal! Aber denk daran, dass du deine Schwestern so verlieren kannst!", fauchte die Kätzin wütend. Ahornpfote merkte im richtigem Augenblick, dass sie gerade dabei war den Bau zu verlassen. Sie machte ein paar Schritte weg und tat so, als ob sie gerade ihr Fell putzen würde.
Korallenofote stampfte aus dem Bau direkt auf den Heilerbau zu. Wahrscheinlich wollte sie alles Blütenpfote berichten.
Ahornpfote lugte in den Bau und ging langsam hinein. Sie gähnte ein paar mal und setzte sich in ihr Nest.
Rabenpfotes Nackenhaare waren aufgestellt und er blickte ins Leere.
"Oh, Ahornpfote, hallo", bemerkte er die Schülerin.
"Hallo", begrüßte ihn Ahornpfote.
"Weißt du vielleicht wo Federpfote ist? Sie ist nach der Jagd nicht zurück gekommen.", fragte Rabenpfote, immer noch mit leerem Blick.
"Ähm, ja, sie ist wollte noch einen kleinen Spaziergang machen. Sie sollte aber bald zurückkommen"
Rabenpfote nickte und legte seinen Kopf auf die Pfoten.
Ahornpfote wollte noch auf ihre Schwester warten, war jedoch zu müde und schlief ein.
Tüpfelfeuer berührte sie sanft mit der Nase. "Hallo Ahornpfote! Schön, dich wiederzusehen"
"Tüpfelfeuer!", freute sich die Schülerin.
"Ich habe leider nicht so viel Zeit, aber wir werden uns bald wiedersehen. Ganz bestimmt!"
Tüpfelfeuer fing an zu verblassen, genau wie alles andere.
Ahornpfote wachte auf, weil jemand sie wachrüttelte.
"Ahornpfote, wach endlich auf!", miaute jemand.
"Was?...", murmelte sie schläfrig und erkannte Federpfote.
"Wir begleiten heute Löwenstern zum Mondstein! Toll, oder?", jubelte diese.
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