2. Dezember

,,Sag das nochmal. Wir dürfen unsere Markierungen dort setzten, wo wir wollen. Streuner sind uns egal."
,,Wir sind keine Streuner", fauchte Ahorn zurück.
Der braune Kater schnaubte nur kurz und fauchte dann: ,,Bleibt einfach von unserem Territorium weg."
,,Ahorn, das bringt nichts", miaute Blitz.
Sie wollte keinen unnötigen Kampf provozieren. Vor allem, weil der Kater ihrer Schwester stark überlegen wäre.
Ahorn fauchte noch ein letztes Mal und stolzierte zu ihrer Schwester. Der braune Kater schnurrte zufrieden, warf ihnen einen letzten vernichtenden Blick zu und verschwand in den Büschen.
,,Lass uns zurück gehen", miaute Blitz und zuckte mit den Schnurrhaaren.
Ahorn nickte und zusammen machten sie sich auf den Rückweg zu ihrem Unterschlupf.
Es kam eine Schlucht im Waldboden in Sicht und Blitz und ihre Schwester sprangen leichtfüßig nach unten.
Die schwarze Kätzin hörte Stimmen aus einer Höhle kommen. Vorsichtig spähte sie hinein.
Ahorn folgte ihr sofort.
In dem Nest drinnen lag eine cremefarbene Kätzin glänzenden Augen. Neben ihr saß ein kleiner weißer Kater.
Ahorn schnappte nach Luft. Blitz schaute nach unten und sah drei kleine Fellbündel an Samts Bauch liegen.
,,Sind sie nicht wunderschön!?"
Samt betrachtete ihre und Blattfunkens Jungen mit großem Stolz. Das kleinste Junge von ihnen hob den Kopf und maunzte jämmerlich. Es hatte die Augen noch geschlossen. Genauso wie seine Geschwister. Samt schob die weiße Kätzin wieder zu sich an den Bauch.
,,Ich nenne sie Schnee", miaute die cremefarbene Kätzin.
,,Was ist hier los?", ertönte eine Stimme hinter ihnen.
Ahorn schob sich zur Seite und ließ Stein bewundernd durch. Ihre Schwester mochte ihn gerne, vermutete Blitz.
,,Samt hat Junge bekommen", miaute Blattfunken.
Der graue Kater brummte einen Glückwunsch und schob der Kätzin einen Vogel zu.
Sie nahm in dankbar an und schluckte ihn in wenigen Happen runter.
Blitz schaute nach draußen. Es wurde langsam dunkel.
Ahorn gähnte.
,,Lass uns schlafen gehen", schlug Blitz vor.
Ahorn stimmte ihr zu. Zusammen gingen die beiden nach draußen.
Blitz sprang ein paar Steine runter und trabte in eine windgeschützte Höhle. Dort lag Ruß, eine dunkelgraue Kätzin und Brombeere eine dunkelbraune Kätzin. In der hinteren Ecke lagen Großer Flug und Kleiner Stein und unterhielten sich leise.
Blitz rollte sich zusammen und schlief schon bald ein.
Als sie aufwachte, stand sie auf einer Lichtung. Ein schwarzer Kater trat aus den Schatten.
,,Etwas neues muss geschehen. Ein neuer Clan muss her. Ein Clan, der anders ist als die anderen. Eine Gruppe von Katzen, die wissen was Frieden ist."
Blitz starrte den Kater unverständlich an. Was erzählte er da? Doch bevor sie fragen konnte, tauchten Bilder in Blitzs Kopf auf. Als erstes die Schlucht in der, die lebten, dann kämpfende Katzen. Plötzlich zuckte ein greller Blitz über den Himmel und die schwarze Kätzin wachte mit einem Ruck auf.
In ihren Ohren hörte sie eine Stimme, die noch sagte: ,,Du und deine Schwester werdet den dritten Clan gründen und Frieden in den Wald bringen."

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,,Die einzig echten Grenzen liegen zwischen Tag und Nacht, zwischen Leben und Tod, zwischen Hoffnung und Verlust.„
Brombeerblüte in Staffel 4 Band 6

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