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"Mannnn, ich hasse Wasser." Jammerte Kevin, der gerade seine nassen Hände über der Schüssel voll Wasser hielt.
Wir versuchten bereits seit ein paar Stunden ihm beizubringen, wie man als Feuermagier auch Blitze nutzen konnte.
Die Theorie hatten wir weit genug durch, dabei war die Praxis eher das Problem. Kevin hatte sich so sehr den Gedanken in den Kopf gesetzt, dass das Wasser schlecht für seine Magie war.
Wodurch es natürlich nicht einfach klappte. Magie hing stark mit dem eigenen Willen zusammen und wenn man denkt etwas ging nicht, würde es auch nicht funktionieren.
Daher saß Kevin im Schneidersitz am Boden in dem Trainingsraum, eine große Wasserschüssel vor sich stehend.
Ich stand an einen der Säulen gelehnt, meinen Dolch in der Hand, welchen ich gerade etwas schärfer schliff.
"Das Wasser hasst dich sicher noch mehr, wenn du es die ganze Zeit grundlos beleidigst." Mit einem leichten Schwung, drehte ich die Klinge einmal in der Hand und steckte sie zurück in die vorgesehene Halterung.
Dann lief ich die paar Meter zu ihm rüber und ging vor ihm in die Hocke, wobei mein Umhang perfekt um meinen Körper fiel.
"Jetzt sein kein Kleinkind und steck die Patscherchen wieder ins Wasser." Sagte ich schmunzelnd, griff nach seinen Armen und tunkte seine Hände wieder ins Wasser.
"Oh man..." Seufzte er stark und blickte mich schmollend an. "Konzentrieren Kevin! Da kann ich Santiago ja besser das Reden lehren, als dir das hier."
"Pfff, übertreib." Lachte er und schüttelte seinen Kopf, bevor er nickte und dann zu seinen Händen sah.
"Klar, ich schaff das. Wasser ist mein Freund. Es hat alles was ich brauche, ich muss es nur wollen." Er kniff die Augen leicht zusammen, konzentrierte sich anscheinend mehr.
Die Magie floss durch seinen Körper, ich konnte es an der Hitze seine Haut spüren. Noch immer hielt ich meine Hände auf seinen Armen.
Teils um ihn zu helfen sich zu konzentrieren, aber teils auch aus egoistischen Gründen. Er war so warm... Und ich liebte Wärme, am liebsten würde ich ihn nie wieder los lassen.
Doch gerade das tat ich, als ein kleiner Blitz zwischen seinen beiden Zeigefingern zuckte und ich einen leichten Stromschlag bekam.
"Oha aua..." Murmelte ich mit einem Grinsen, er hatte es tatsächlich geschafft. Auch wenn es nur von kurzer Dauer war, er hatte es geschaft Elektrizität zu erzeugen.
"Boom! Und jetzt sag nochmal, dass deine Katze besser ist als ich!" Rief Kevin triumphierend und klatschte dabei in die Hände, welche noch immer nass waren, wodurch er uns beide einfach nur mit Tropfen voll spritze.
"Oh. Sorry." Er hielt inne als er das sah, bevor er wieder anfing zu lachen. "Du hast wirklich die Wahrnehmung einer Kartoffel." Kommentierte ich, während ich mir mit meinem Ärmel die Tropfen aus dem Gesicht wischte.
Schritte, keine mir bekannten, das heißt keiner aus meinem Reich. Doch sie waren schwer, markant. Jemand mit Stolz trat zu uns hin.
Kevin schien mein Blick zum Eingang zu bemerken, da er still wurde und ebenfalls dort hin sah.
Herein trat ein Mann, etwas älter als wir. Seine Kleidung sprach von seinem Rang, die Haltung genau so edel wie der Stoff selbst.
Er war nicht zum Kampf gekleidet, jedoch entging mir der Sebel an seiner Seite nicht.
Ebenso der Kopfschmuck, imposant, aber keine richtige Krone. Vor uns stand ein Prinz.
Langsam erhob ich mich aus meiner Hocke, behielt den Blick auf ihn gerichtet und die Mine kalt.
"Was ist dein Anliegen?" Fragte ich laut und mit genug Kraft hinter der Stimme. Falls dieser Prinz Stress suchte, so sollte er wissen, dass ich alle Male bereit war ihm diesen zu geben.
Was er anscheinend auch sofort bemerkt, der kleinen Schritt zurück war offensichtlich genug für mich.
Kevin neben mir, stand nun auch auf, wobei er sich leicht hinter mich schob. Kein Wunder, wenn er von mir eingeschüchtert war, dann auch von dem Prinzen.
Welcher sich gerade eine Hand auf die Brust legte und den Kopf respektvoll runter neigte.
Wie komisch es sein musste, ein Prinz zu sein, der sich vor einem viel jüngeren verbeugt, welcher bereits König war.
"König Bastian, mein Name ist Josef und ich bitte vielmals um Verzeihung für diese Störung. Auf den Wünschen meines Vaters hin, bin ich hier, um Ihnen eine Einladung zu übermitteln."
Wenn ein König seinen Sohn los schickt, dann war das definitiv etwas offizielles und damit wichtiges.
"Fahre fort." Gab ich ihm die Erlaubnis weiter zu reden. Dabei wird, was auch immer jetzt kommt, etwas sein, was ich schlecht verneinen konnte.
Beziehung aufzubauen war wichtig, extrem wichtig, vorallem in einer Zeit wie dieser. Phobos war noch immer hier, da musste ich eigentlich für mein Volk da sein.
Doch weiter gedacht, wenn ich jetzt dieser Einladung folgen würde und GHG ein neues verkündetes Königreich findet, so sind wir in Krisenzeiten besser dran.
"Meine Schwester, Fuxel, feiert am Abend ihre Volljährigkeit in Form eines Maskenballs. Mein Vater bittet Sie, ebenfalls zu erscheinen." Oh Gott, okay. Darum ging es also.
"Ich nehme diese Einladung an, doch ich werde für meinen Schutz einen meiner Magier mitnehmen." Josef beugte erneut seinen Kopf runter und hielt mir das feine Papier hier.
"Dies ist Ihnen natürlich erlaubt. Eine Kutschte steht für Sie bereit, welche bei Dämmerung losfahren wird. Ich entschuldige mich erneut für die Spontanität der Einladung."
Ich trat die wenigen Schritte zu ihm rüber, blieb etwas weiter weg von ihm stehen und nahm das Stück Papier an.
Josef verbeugte sich noch ein letztes Mal, bevor er sich wieder verabschiedete.
Bis ich seine Schritte nicht mehr war nahm und mir sicher war, dass er weg war, seufzte ich und drehte mich zu Kevin. "Na toll..."
"Du gehst... feiern... jetzt?" Fragte Kevin überrascht und beäugte die Einladung in meinen Händen, welche ich ihm hin hielt.
"Wenn es was offizielles ist, muss ich da leider hin." Seufzte ich, ich hasste solche Feiern.
"Wow, das Papier ist so fein... Und die Tinte auch sehr teuer, so wie es scheint." Kevin schnupperte an dem Papier und sah mit großen Augen zu mir hin. "Und es riecht gut, hä?"
Ich lachte leicht. "Du wirst dich an das ganze königliche Schnickschnack gewöhnen müssen, zumindest für diesen Abend."
"Huh, warum?" Er blickte mich verwirrt an, bevor es in seinem Kopf klick zu machen schien. "Warte. Ich soll mitkommen? Ich?! Auf ein Königsfest?!"
"Jup, du kommst mit. Phobos ist noch immer hier..." Dieser Gedanke beunruhigte mich, doch dagegen konnte ich jetzt nichts tun.
"Dann gehen wir uns mal schick machen, na komm." Ich lief los und merkte, dass er mir nicht folgte weswegen ich leicht gegen den Türrahmen klopfte. "Bei Fuß, Großer."
Kevin öffnete empört den Mund, blickte mit leicht roten Wangen zu mir und folgte dann leise murmelnd. "Bei Fuß sagt er... Ja, eure Majestät, natürlich eure Majestät... Pfff..."
Zu mir selbst kichernd, steuerte ich den Weg aus dem Schloss geraus an. Wir liefen den kleinen Weg herunter und trafen auf die ersten Häuser.
Direkt hier war die Schneiderei, welche sich stetig um meine Kleidung kümmerte.
Genau zu dieser wollte ich. Dank der Magie vieler die dort arbeiteten, schafften sie es hochwertige Klamotten innerhalb weniger Minuten fertig zu stellen.
Und zumindest Kevin brauchte für den Ball definitiv noch ein neues Gewand.
"Guten Tag." Sagte ich freundlich, als wir den Laden betraten. Die Inhaberin sah mich sofort mit einem Strahlen im Gesicht an.
"Unser König! Was dürfen wir heute für Sie tun?" Ich mochte es hier, der Laden duftete immer sehr frisch, alles war sauber und die Leute sehr liebevoll.
"Ich würde mich und meinen Magier gerne für einen Maskenball einkleiden lassen, heute Abend noch." Sie zu fragen, ob das möglich war, tat ich nicht.
Wir alle wussten, dass es möglich war. Und selbst wenn sie dafür einen anderen Auftrag pausieren müssten, würden sie das tun.
Selbst wenn ich nicht darum bitten würde, der Status des Königs ging noch immer vor. Und mein Volk war auch so respektvoll, dass ein jeder dies einhielt.
"Folgen Sie mir bitte, ich denke da schon an etwas schönes." Kevin blickte mir hilfesuchend nach, als er in einen anderen Raum geführt wurde.
Mit einem amüsiersten Grinsen, wank ich ihm nach, bevor ich in das andere Zimmer trat.
Es ging alles wie immer sehr schnell, meine Maße wurden genommen, der Stoff vorbereitet und das Schneidern geschah noch im gleichen Moment.
Keine Stunde später, trug ich die fertige Kleidung am Leib. Ein Seidenhemd in Schwarz, darüber ein lilanes Korsett, eine schwarze Hose, mit lilanen Akzenten, welche sich auch auf den dunklen Schuhen wieder fanden und natürlich ein Umhang, aus dünnen Material, in Schwarz, jedoch war er von Lila umrandet.
Die Maske war ebenfalls sehr edel, perfekt an meinen Kopf angepasst und im gleichen Farbverlauf mit ähnlichen Akztenten gehalten.
Meine restlichen Klamotten hatte ich in meinem Void verstaut, um sie im Notfall noch erreichen zu können.
"Sie haben sich mal wieder selber übertroffen, ich bin sehr zufrieden." Lobt ich, strich einmal über die Ärmel und rückte die Krone im Spiegel gerade.
Mein Blick fiel auf die Bewegung hinter mir im Spiegel. Kevin trat zurück in den Hauptraum. Er sah... wirklich gut aus.
Seine Kleidung war passend zu meiner, nur dass sein Korsett kleiner war, er keinen Umhang trug und alles Rot anstatt Lila war.
Unsere Blicke trafen sich im Spiegel und wir beide frohren für ein paar Sekunden ein, eher ich mich los riss und umdrehte.
"Mein kleiner Feuermagier hat sich heute mal richtig raus putzen lassen. Schick, steht dir, Kevin." Ich lächelte bei dem Rot werden seiner Wangen.
Er war wirklich einfach ihn in Verlegenheit zu bringen. Kevin räusperte sich, während er meinen Blick mied. "Danke... du- du siehst auch gut aus."
Die Inhaberin blickte zwischen uns beiden hin und her, bevor sie ihren Kollegen anlächelte.
"Eine Sache fehlt aber noch." Sprach sie und trat an mich heran, der Kollege an Kevin. Mir wurde eine Lavendelblüte in die kleine Tasche an der Brust gesteckt, Kevin eine rote Rose.
"Perfekt! Jetzt sehen Sie beide einfach perfekt aus." Mit einer leichten Verbeugung bedankte ich mich bei der Schneiderei, bezahlte und verließ mit Kevin den Laden.
Wir machten uns zurück auf dem Weg in Schloss. Die Sonne strahlte genau auf ihn drauf und hob damit die roten Akzente hervor.
Ich musste stark schlucken und blickte zurück nach vorne. Meine eigenen Wangen wurden warm.
Authors note: Vielen vielen Dank an all die Ideen! Der ganze Stress ist zwar noch im nicht weg, ABER ich blockiere einfach die Schreibblockade >:3
Daher hier schonmal ein neues Chapter, frisch fertig gestellt ^^"
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