❥ 62.
"Sie sind in Gefahr!", war das einzige gewesen was ich sagen konnte, ich war immer noch nicht ganz bei mir, zu sehr hatte mich die Vision in ihren Bann gezogen. Noch immer war ich gefangen, als würde sie mich mit Fesseln festhalten. Zu schockiert war ich über das was ich gesehen hatte.
Meine Eltern waren in unmittelbarer Gefahr. Diese vier Worte brannten sich in mein Gedächtnis ein und ermöglichten mir die Rückkehr in die Realität. Sie. Sind. In. Gefahr.
Langsam wurden die verschwommenen Umrisse schärfer und ich spürte wie die gesamte Klasse mich mit meinem merkwürdigen Blick beäugte. Die Vision hatte mich eiskalt erwischt.
Als ich wieder zu mir kam, ging alles ganz schnell.
"Wir müssen zu ihnen!", war meine erste Institution und ich sprang auf, Sirius mit mir.
Ich stürmte Hals über Kopf aus dem Klassenraum und ignorierte die Rufe von McGonagall, dass ich zurückkommen solle. Es war mir egal.
"Scarlett warte kurz, bleib stehen", hörte ich Sirius weit entfernt rufen, doch ich hörte nicht auf ihn.
Mein leiblicher Vater hatte vor meine Eltern anzugreifen. Verdammt. Mir wurde ganz schwarz vor Augen. Getötet hat er sie in meiner Vision. Blanke Panik stieg mir die Galle hoch. Das konnte doch nicht möglich sein. Schwindel plagte mich auf dem Weg. Fragen um Fragen formten sich zu einem Wirbelsturm in meinem Kopf. Fragen, auf die ich die Antwort lieber gar nicht wissen wollte. Wie hatte er sie gefunden? Was hatte er vor und war es schon zu spät?
Anstelle er mich töten wollte, hat er es jetzt auf die Menschen abgesehen, die mir am wichtigsten waren.
Mir wurde ganz schlecht und ich verlor allmählich den Boden unter den Füßen.
Doch ich konnte jetzt nicht schwach werden. Ich musste zu Dumbledore. Ich musste meine Eltern retten.
Ich konnte an nichts mehr anderes denken als das Blut das an Vaters Händen klebte. Ich hatte am ganzen Körper Gänsehaut. Ich war eine Banshee. Banshees können den Tod anderer hervorsagen. Ich habe den Tod meiner Eltern hervor gesagt.
Ich verlor das Gleichgewicht und war bereit zu fallen, doch Sirius konnte mich in letzter Sekunde davor bewahren. Er sagte nichts, sondern stützte mich einfach. Wir müssen zu Dumbledore, wollte ich sagen, doch es kam kein Ton über meine Lippen. Ich wusste nicht wie mir geschah, ich war zu sehr in Trance, zu sehr vereinnahmt von dem bloßen Gedanken, ich könnte meine Eltern verlieren.
Sirius führte mich gerade Wegs zum Schulleiterbüro, ohne ihn hätte ich den Weg niemals so schnell geschafft. Ich wäre irgendwo auf der Strecke liegen geblieben, weil die Angst mich sonst gelähmt hätte.
Da standen wir nun vor dem Eingang des Büros und blieben stehen. "Weißt du das Passwort?", fragte mich Sirius vorsichtig. Ich schüttelte den Kopf. Verdammt. Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Ich war ein einziges Nervenbündel, jede Minute, sogar jede Sekunde zählte und das hier konnte ich jetzt als letztes gebrauchen. Ich raufte mir die Haare und lief hin und her. Ich stand am Abgrund meiner Gefühle. Vor Sorge, vor Angst und vor Wut, ich drohte abzustürzen.
"Scarlett, bitte versuche dich zu beruhigen, wir-", mein Kopf schnellte in seine Richtung und er verstummte sofort. Ich sollte mich beruhigen? Das Leben meiner Eltern stand auf dem Spiel, von beruhigen war ich weit entfernt.
"Das Passwort ist Phönix Träne", rief Professor McGonagall die mit meinem Bruder im Schlepptau zu uns lief. Ich wusste erst nicht wie ich reagieren sollte, doch da hatte Sirius bereits das Passwort gesagt und der Weg zum Schulleiterbüro wurde freigegeben.
Ich nahm zwei Stufen auf einmal, stolperte dabei fast, doch es konnte nicht schnell genug gehen.
Energisch klopfte ich gegen die Tür und wartete erst gar nicht auf eine Antwort, sondern stürmte ins Büro "Professor, wir brauchen Ihre Hilfe."
Dumbledore blickte von seinem Buch auf und blickte mich durch seine Halbmondbrille an, er erkannte in meinen Augen sofort den Ernst der Lage.
Die Erinnerungen an die Visionen sprudelten nur so aus mir heraus und ich war mir fast sicher, dass mir niemand folgen konnte. Doch mir war es in der momentanen Lage nicht möglich, mich klarer auszudrücken. Wie denn auch? Meine Eltern waren in Gefahr.
"Trink erst mal einen Schluck, es wird dir helfen dich zu beruhigen", meinte der Professor, nachdem ich aufgehört hatte zu reden wie ein Wasserfall. Er machte einen Wink mit seinem Finger und eines der Gläser aus der Vitrine füllte sich mit einer Flüssigen Substanz. Er ließ es auf seinen Schreibtisch schweben, damit ich es entgegen nehmen konnte. Ich tat wie mir geheißen und trank. Es half tatsächlich, schließlich stand ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
Der Tranceartige Zustand der mich umgab schwand ebenso wie der Schwindel. Ich atmete mehrmals tief durch und begann von neuem zu erzählen was ich gesehen hatte.
Das mein Vater mit den Todessern einen Angriff auf meine Eltern vorbereitete um sie zu töten. Um meine Existenz zu zerstören, mit auch die von Jackson. Jackson. Ihn hatte ich bei der Sache komplett vergessen. Die beiden waren nun auch Teil seines Lebens und ich sah ihm an, wie sehr ihn das alles beschäftigte. Eben weil unser Vater auch noch eine offene Rechnung mit ihm hatte.
War das der Grund weshalb sie es auf unsere Adoptiveltern abgesehen hatten?
Doch darüber machte ich mir jetzt keine Gedanken, denn der Fakt war, sie waren noch am Leben. Das war das einzige was zählte. Das hatte auch Dumbledore gesagt. Der Vorteil an meiner Vision durch meine Banshee Kraft war es, dass es kleine Teile der Zukunft hervor sehen konnte, nicht die Gegenwart oder Vergangenheit. Wir wussten nicht wie viel Zeit wir noch hatten, aber zumindest so viel, dass wir noch handeln konnten. Das hoffte ich zumindest.
"Wir müssen dort hin, wir müssen sie retten", sagte ich nach einem kurzen Moment der Stille und blickte in die Runde. Dumbledore blickte nachdenklich, Sirius war kampfbereit, Jackson mitgenommen und McGonagall bestürzt. Sie war eine der wenigen Lehrer, die meine Geschichte kannten, die wussten das ich eine Banshee war.
"Nun", sprach Dumbledore und stand auf "Eigentlich ist es als Schulleiter meine Pflicht, die Sicherheit meiner Schüler zu gewährleisten", er ging um den Tisch, sein Umhang wehte dabei leicht durch die Bewegung. "Aber auf Grund dieser Lage und der Tatsache, dass ihr alle drei volljährig seid, werde ich euch nicht aufhalten können", er holte eine Schüssel mit Flohpulver von seinem Kamin. Er blickte zu uns dreien "Ich werde euch aber nicht alleine dorthin schicken. Die Ordensmitglieder werden zu eurer Unterstützung kommen"
Ich nahm eine Handvoll des Pulvers und trat ohne ein weiteres Wort in den Kamin. "Gebt auf einander Acht", sagte Dumbledore, während die grünen Flammen mich verschlangen.
Ich trat aus dem Kamin in unser Wohnzimmer. Sirius und Jackson standen kurz darauf neben mir. Wir kamen keine Sekunde zu spät. Wir kamen genau an dem Zeitpunkt an, bei dem meine Vision begonnen hatte. Die Stimmen meiner Eltern drangen durch das Haus, sie lachten. Hoffnung machte sich in mir breit. Sie lebten. Doch sie hielt nicht lange an, denn ich wusste die Todesser kamen immer näher. Wir verloren an Zeit. Zeit die wir dringend brauchen.
Sirius legte seine Hand auf meine Schulter "Jackson und ich werden schon einmal rausgehen, bring du die beiden in Sicherheit", flüsterte er mir ins Ohr. Ich nickte und machte mich auf den Weg in die Küche. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Zu solch einer Situation hätte es nie kommen sollen. Meine Eltern hätten nie da mit rein gezogen werden dürfen. Niemals.
Sie hatten mir alles gegeben, ohne Sie würde es mich nicht mehr gegeben. Sie bedeuteten alles für mich und nun würde ich sie beschützen und wenn es das letzte ist was ich tue.
"Mum, Dad!", begann ich. Die beiden erschraken und drehten sich zu mir um. "Scarlett, was machst du denn hier?", sie waren überrascht, verständlicherweise wie hätten sie hier mit mir rechnen sollen. "Ich würde es euch gerne in Ruhe erklären, aber ihr müsst von hier verschwinden!"
Sie blickten verdutzt drein, bis der erste Fluch der Todesser unser Haus traf. Wir fuhren zusammen. Es war eine Druckwelle gewesen, wie ein Donnerschlag, der den Start des Kampfes ansagte. Ich stürmte auf meine Eltern zu, zog sie weg von den Fenstern, weiter ins Hausinnere. "Ihr müsst von hier verschwinden!", wiederholte ich noch einmal und blickte sie eindringlich an. "Scarlett, liebes... ich verstehe nicht", meinte mein Dad. Ich versuchte zu erklären was geschah, doch wieder sprudelten die Worte nur so aus mir heraus. Diese Nervosität legte mir immer mehr Steine in den Weg.
Meine Mum schrie auf als sie die Todesser entdeckte "Mein Vater versucht uns anzugreifen, er will euch was antun. Deswegen müsst ihr so schnell wie möglich in Sicherheit", beeilte ich mich zu sagen.
"Wir werden dich hier nicht allein lassen, das kannst du vergessen!", sagte mein Vater. "Ich werde nicht alleine sein... bitte, lasst mich euch in Sicherheit bringen!", flehte ich, warum war das nur so schwer?
Die beiden zu verlieren wäre für mich das schlimmste. Allein die Vorstellung ließ mich beinahe in Tränen ausbrechen. Ich konnte und würde niemals zu lassen, dass ihnen etwas geschah.
"Bitte, ihr müsst mir vertrauen!"
Sirius und Jackson begannen zu kämpfen, die Todesser waren nun definitiv fast bei uns angelangt. Nun begann mein Dad zu verstehen.
Meine Mum wollte mich umarmen, doch uns blieb keine Zeit für dafür. Es würde ohnehin kein Abschied sein. Stattdessen warfen mir die beiden einen Blick zu der soviel sagte wie "Pass auf dich auf, wir lieben dich", ehe sie disapparieren wollten. Doch es geschah nichts.
"Ihr könnt nicht entkommen!", ertönte die Stimme meines Vaters, die so laut war als würde er durch ein Mikrofon sprechen. Mir wurde ganz komisch und blickte mich panisch um, doch Fehlanzeige. Wir waren immer noch zu dritt hier drinnen. Er war noch dort draußen, hatte seine Stimme nur mit einem Zauber verstärkt. Im nächsten Moment wurde mir klar, dass es meinen Eltern nicht möglich war von hier zu verschwinden. Sie mussten irgendeinen Zauber verwendet haben, damit niemand hier von entkommen konnte. Verdammt. Da war sie wieder, die blanke Panik, wieder erwischte sie mich eiskalt.
Wir alle blickten uns ratlos an, bis meinem Dad etwas einfiel. "Wir haben einen kleinen Bunker unter dem Haus. Ich werde deine Mutter in Sicherheit bringen und dann wiederkommen!"
"Aber-", setzte ich an, denn ich wollte meinen Dad genauso in Sicherheit wissen. Doch auf der anderen Seite war klar, dass er mit kämpfen würde.
"Okay. Passt auf euch auf!", sagte ich und drückte meine Eltern dann doch noch. Ich hatte so wahnsinnige Angst um die beiden, dass es schmerzte.
Der Kampf war schon voll im Gange und die Todesser waren einfach zu viele. Kaum war ich draußen begann ich auch schon mit Zaubersprüchen und Flüchen um mich zu werfen. Es musste gut ausgehen, dass musste es einfach. Mit jedem Todesser der sich mit mir ein erbarmungsloses Duell lieferte, stieg die Wut in mir. Durch die Wut schaffte ich es neue Kraft zu schöpfen.
Ich zerbrach einen Zauberstab nach dem anderen. Den dieses Mal konnte ich meine Kräfte voll ausschöpfen, nicht wie das letzte Mal als ich geschwächt war von der Gefangenschaft.
Und eben die Erinnerung an die Gefangenschaft, an das unschuldige Mädchen, dass sie getötet hatten, ließen mich blind vor Wut werden.
"Expelliarmus!", rief ich und fing den Zauberstab mit meinen Händen, kurz darauf war er zerbrochen. Auch wenn wir es schafften gegen sie anzukämpfen, waren wir zu wenig. Dumbledore, hatte uns doch Unterstützung zu gesichert, wo waren sie denn? Wir würden das alleine niemals schaffen. Der Todesser lag am Boden, geschwächt war er und zog einen Dolch aus der Tasche. "Denk nicht mal dran", sagte ich und trat mit meinem Fuß auf seine Hand. Ich nahm ihm den Dolch ab, wollte gerade etwas sagen, als er grinste. Ich verstand nicht und ehe ich mich umdrehen konnte, hatte man mich gepackt und hochgehoben. "Du kleines dummes Ding!", sagte eine mir unbekannte Stimme an meinem Ohr. Ich strampelte, versuchte mich zu wehren, doch es war zwecklos. Er hatte mich zu fest im Griff. Ich stöhnte auf, er hielt mich so fest, dass es schmerzte. Drei Todesser kamen auf mich zu, waren sich fast sicher mich zu haben. Sirius und Jackson, waren weiter vorne, sie waren zu weit weg. "Scarlett!", hörte ich meinen Vater rufen, mein Kopf schnellte nach links, gerade als ein Cruciatus-Fluch ihn zu Boden warf.
Ich ließ meinen Schrei aus mir und die drei Todesser wurden von der Druckwelle mehrere Meter nach hinten katapultiert. Unsanft fiel ich zu Boden, der Todesser der mich festgehalten hatte, war ohnmächtig geworden. Mühsam stand ich auf, der Schrei hatte an meinen Kräften gezerrt.
Ich stolperte zu meinem Vater, die Meter zu ihm wirkten endlos. "Dad!", schrie ich. Er lag noch immer am Boden und blutete stark an seinem Bein. Nein! Nein, das durfte nicht wahr sein!
"Dad!", schrie ich erneut. Er war total geschwächt, regte sich nicht mehr. Tränen stiegen mir in die Augen. Ihn so zu sehen, ließ mich innerlich zerbrechen.
"Er wird wieder gesund", ein Mann den ich noch nie zu vor gesehen hatte, hatte sich gegenüber von mir gesetzt. Auch wenn ich nicht wusste, wer er war, wusste ich, dass er einer von den Guten ist. Ich blickte mich um, unsere Hilfe war nun da. Wir waren nicht mehr allein. Nun stand das Verhältnis von Gut und Böse beinahe im Gleichgewicht. Plötzlich schlug mein Dad wieder seine Augen auf und blickte direkt in mein von Tränen überströmtes Gesicht "Es wird alles wieder Gut mein Kind", sagte er und legte seine Hand auf meine Wange.
"Ich werde ihn von hier weg bringen, hilf du deinen Freunden", sagte der Mann zu mir, ich nickte nur.
Der Kampf ging weiter. Gut kämpfte gegen Böse. Es ging nicht mehr allein darum das Leben meiner Eltern zu retten und mein Zuhause zu beschützen. Es ging viel mehr auch darum, gegen all die grausamen Taten, die durch Todesser vollbracht werden anzukämpfen. Doch das kämpfen war anstrengend und es machte mich müde, zerrte an meinen Kräften. Jackson und Sirius gab immer wieder Deckung, unterstützte sie und ließ sie nicht allein. Wir hatten den Kampf fast für uns gewonnen. Die Guten standen kurz vor ihrem Sieg.
"Du wirst diesen Kampf nicht gewinnen!", ich zuckte zusammen. Ich kannte diese Stimme nur zu gut, aber das konnte fast nicht möglich sein. Niemals hätte ich mir vorstellen können sie noch einmal zu sehen. Ich drehte mich um und es war der nächste Albtraum der wahr wurde. Ich sah meine Mum wie sie festgehalten wurde, wie man ihr ein Messer an den Hals legte. Gehalten wurde sie von niemand geringeren als meine leibliche Mutter. Imogen Avery. Viele Jahre ist es her, seitdem ich sie gesehen hatte. Doch sie sah immer noch so aus wie früher. Langes blondes Haar, dürr, ein eingefallenes Gesicht und stechend grüne Augen. Dunkle Schatten lagen unter ihren Augen und ließen sie dadurch gebrechlich und alt wirken. Doch wohl immer noch stets bereit, ihrem Mann blind zu folgen ohne zu hinterfragen.
Ich hob meinen Zauberstab "Lass sie gehen!", meine Mutter lachte kalt "Warum sollte ich? Du weißt wer deine wahren Eltern sind!"
Ich schüttelte den Kopf "Kein Grund dieser Welt gibt euch das Recht immer wieder in mein Leben zu kommen und alles zu zerstören was mir wichtig ist!", rief ich während mir Tränen in die Augen stiegen. "Lass sie gehen!", sagte Jackson, der zu mir getreten war. "Wir sind doch aber eine Familie", sprach meine Mutter. "Wir sind keine Familie", sagten Jackson und ich wie aus einem Mund. "Wie könnt ihr so etwas sagen?"
"Der Zug ist längst abgefahren. Du hättest mich beschützen sollen, komme was wolle, hättest für mich da sein sollen, mir eine Mutter sein sollen. Wie kannst du es auch nur wagen, zu behaupten wir seien eine Familie?"
Sie wollte gerade etwas sagen, als ein Fluch die beiden traf und zu Boden warf. "Nein!", schrie ich und stolperte zu ihnen hin. Ich erkannte schnell, dass es meiner Mum gut ging, sie wurde nicht getroffen. Sie lebte und konnte aufstehen. Meine leibliche Mutter hingegen, hatte der Fluch voll erwischt. Sie blutete aus mehreren Stellen ihres Körpers. Ich blickte nach oben und sah wie ein Todesser mit weit aufgerissenen Augen da stand und dann schnell das Weite suchte. Es war ein Fluch den meine Mum hätte treffen sollen, der ihren Tod hätte bedeuten sollen. Stattdessen wurde sie aber verschont und Imogen Avery von ihren eigenen Leuten getroffen.
Ich sank auf die Knie, wusste nicht so recht was ich da tat, aber ich nahm ihre Hand in meine.
Die Todesser, die noch nicht besiegt und gefangen genommen wurden, flohen. Der Kampf war somit zu Ende. "Es tut mir leid", brachte sie noch hervor. Tränen liefen mir die Wangen hinab, so sehr ich die Menschen, die mich auf die Welt brachten auch verabscheute, den Tod hatte ich niemanden gewünscht. Jemand sank ebenfalls auf die Knie, ich musste gar nicht aufblicken, ich wusste wer mir gegenüber saß. Jackson war es nicht, denn der strich mit seiner Hand über ihren Kopf.
Es war ein kurzer Moment, auch wenn er noch so klein war, in dem kein Hass zwischen uns herrschte. Ein Moment in dem alle atemlos dabei zu sehen mussten, wie sie ihren letzten Atemzug nahm und für immer ihre Augen schloss.
"Mister Avery, sie sind verhaftet-", fing ein Auror an, doch was unser Vater dann tat, hätte niemand in diesem Moment erwartet. Er disapparierte einfach ohne ein weiteres Wort. Sein eigenen Hals zu retten, war ihm im Endeffekt wichtiger als seine Frau. Es hätte damit endgültig vorbei sein können, das ganze hätte ein Ende nehmen können, doch er war immer noch bereit einen drauf zu setzen.
Der Kampf war gewonnen, meine Eltern in Sicherheit am Leben, doch mein Vater war erneut entkommen. Geflohen war er, obwohl sein größtes Opfer gebracht wurde, dass er noch hatte. Damit wurde mir auch bewusst, dass das Blut, welches in meiner Vision an seinen Händen klebte, nicht das meiner Eltern war. Es war das Blut von Imogen Avery, meiner Mutter. Die dem Kampf zum Opfer gefallen war, ermordet von den Todessern.
~♡~
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top