❥ 51.
Triggerwarnung: Explizite Gewalt
Da war er nun. Der Moment war gekommen. Der Moment in dem ich wieder vor meinem Vater stand. Nach all den Jahren, nach all den Momenten meiner Freiheit. Da stand ich nun vor meinem größten Feind, nach dem ich mich so lange Zeit versteckt hatte und es wunderte mich nicht einmal. Ich hätte es wissen müssen. Ich hätte damit rechnen müssen, dass es eines Tages so kommen wird.
Das er mich früher oder später finden würde, um das zu Ende zu bringen was er begonnen hatte.
Aber anstatt ich weiter auf der Hut war, immer weiter auf der Flucht vor dem Tod, hatte ich mich dazu verleiten lassen mein altes Leben hinter mir zu lassen und mein Neues zu genießen. Ich hatte meine Vergangenheit aus den Augen verloren und nun als ich nach fast zwei Jahren, wieder vor ihm stand und in seine kalten leeren Augen blickte, brach sie über mich ein wie ein Schwall von Messerstichen, holte mich zu sich mit ihren scharfen Klauen.
Mein Vater grinste, seine strahlenden Zähne blendeten beinahe im düsteren Licht, es war ein dreckiges Grinsen.
"Lange ist es her, liebste Tochter", wieder versprühten seine Worte nur Gift. Er lief um mich herum, zog seine Kreise um mich, wie ein Löwe um seine Beute. Ich stand einfach nur da und starrte in die Leere. Zu oft hatte ich mir eine Situation wie diese, meinen schlimmsten Albtraum, ausgemalt und überlegt wie ich am ehesten reagieren sollte, was ich sagen und was ich machen wollte. Wie ich mich am besten rächen und vor allen Dingen schützen konnte. Doch genau in diesem Moment, als der perfekte Zeitpunkt zum greifen nah war um zu handeln, stand ich einfach nur reglos da. Gedanken und Gefühle, alles wich aus mir und ließen eine Leere Hülle zurück. Den so oft ich mir das auch ausgemalt hatte, es ging nicht einmal gut aus.
Mein Vater fuhr mit seinem Zauberstab über meine Schultern, drückte so fest zu, dass er dabei eine rote Spur hinter ließ. Ich presste meine Lippen aufeinander. Es schmerzte, aber ich wusste, das war erst der Anfang.
"Was hat es dir etwa die Sprache verschlagen?", er lachte und drückte mit der Spitze des Stabs unter mein Kinn. Der Schmerz zog sich durch die ganze Verspannung im Kiefer, als könnte er unter dem ganzem Druck zerbrechen.
"Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen Kleines. Aber dann erfahre ich, dass du quicklebendig bist", er verstärkte den Druck unter meinem Kinn. Ich schloss angespannt meine Augen.
So fern mir meine Emotionen auch waren, so konnte auch die unermessliche Angst nicht von mir Besitz ergreifen. Verdammt, ich hatte es schon einmal geschafft ihn zu besiegen, hatte sogar gelaubt sein Leben beendet zu haben, warum sollte ich es nicht auch wieder schaffen?
"Du auch, wie ich sehe. Wie geht es deinen Ohren?", feuerte ich ihm entgegen und würde mich danach am liebsten Ohrfeigen. Es war nicht der richtige Zeitpunkt für solche Frechheiten. Schließlich lag mein Leben praktisch in seinen Händen. Schon wieder. Er selbst war die Sense des Todes.
Seine Augenbrauen schnallten in die Höhe, er ließ mit seinem Zauberstab von meinem Kinn ab, nur um seine Hand an meinen Kiefer zu legen und meine Wangen zusammenzudrücken. Wieder fuhr die Spannung durch meinen ganzen Körper. In seinen Augen blitzte Zorn und Verachtung.
"Herzallerliebst, dass du dachtest, dein kleiner dramatischer Auftakt hätte mich zu Fall bringen können", sagte er und demonstrierte damit die Macht, die er über mich hatte. Ich war verloren in seinen Fängen.
"Obwohl wir doch beide wissen, das ich dir die Freiheit schenkte, die du dir glaubst erkämpft zu haben!"
"Das stimmt nicht!", wollte ich schreien, was unter dem Druck seiner Hand nicht funktionierte. Meine Worte gingen in ein Zischen über.
Dann kam allmählich die Verzweiflung, ich lachte und mein ganzer Körper zitterte dabei. Ich war tatsächlich machtlos, selbst mein Schrei würde mir jetzt nicht weiterhelfen. Ohne Schrei und Zauberstab war ich nichts weiter als ein sechszehnjähriges Mädchen. Gegenüber einem starken über vierzigjährigen Mann, der meiner Selbst körperlich überlegen war, standen meine Chancen bei Null.
Er verstärkte den Druck auf meinen Kiefer und stieß mich somit nach hinten, ich stolperte rückwärts und landete mit einem schmerzerfüllten Schrei auf meinem Steißbein. Er lachte erneut und schüttelte grinsend den Kopf "Oh Scarlett, oh Scarlett! Wie naiv du doch immer noch bist."
Kurz darauf erreichte mich auch schon sein erster Fußtritt "Du hast nie aufgehört mir zu gehören, meine liebste Tochter", wieder trat er auf mich ein.
Und plötzlich brachen alle Emotionen auf mich ein und warfen mich um mit all ihrer Kraft, fesselten mich auf dem kalten Marmorboden. Tränen des Schmerzes stiegen mir in die Augen. Ich versuchte meine Beine näher an mich zu ziehen um meinen Bauch von ihm abzuschirmen. Da war er nun, der Anfang vom Ende meines Lebens.
Er lachte während er auf mich eintrat, wie sehr er das wohl vermisst haben musste. Er hatte mir nicht einmal die Chance gegeben mich zu wehren. Meine Schreie und die Schluchzer drangen durch den ganzen Raum. Während die Tritte über mich einprasselten, war ich so benommen von den Schmerzen, dass ich einfach nur betete, dass all das bald ein Ende nahm.
Mit einem Mal war es schlagartig ruhig und für einen kurzen Moment hörte ich nur mein eigenes Wimmern.
Ich merkte, das ich am Rande der Bewusstlosigkeit war. Mein Vater zog mich in seine Arme "Shhh", flüsterte er dicht an meinem Kopf und strich mir übers Haar "Shhh", wieder
"Du verstehst sicher warum ich das machen musste", sagte er, als ich kraftlos in seinen Armen lag. "Du weißt, dass du es nicht anders verdient hast Scarlett!"
Ich konnte nichts tun, als die Demütigung über mich ergehen zu lassen. Ich spürte Wut, unermessliche Wut, aber ich konnte sie nicht zum Ausdruck bringen. Nicht nachdem er mich fast bewusstlos geprügelt hatte. Das war alles genauso geplant gewesen. Seine Abscheuliche Art. Prügeln, bis man die Sterne tanzen sieht, aber nur soweit, dass ich seine Demütigungen mitbekam ohne mich wehren zu können. Es war alles wie früher. Er ließ seinen Zorn an mir aus, nur um mir anschließend einzureden, dass alles meine eigene Schuld war.
"Bringt sie fort!", hörte ich meinen Vater sagen. Kurz darauf wurde ich an den Armen gepackt und über den Boden geschliffen, da mir jegliche Kraft fehlte um aufzustehen, war immer noch zu benommen.
Als sie mich zurück in den Käfig stießen und ich erneut hart aufprallte, war das zu viel für meinen Körper. Ich konnte mich gerade noch rechtzeitig umdrehen, ehe sich mein Mageninhalt von mir verabschiedete.
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