Triggerwarnung: Explizite Gewaltszene
~Scarlett~
Als ich meine Augen öffnete blickte ich ins Schwarze.
Mein Kopf schmerzte höllisch.
Während ich langsam zu mir kam, merkte ich, dass ich keinen Boden unter meinen Füßen hatte. Es waren nicht meine eigenen Füße die ich mich trugen.
Es dauerte einige Augenblicke bis ich wirklich begriff, was hier vor sich ging.
Ich wurde entführt und war ihnen machtlos ausgeliefert.
Was passierte hier?
Was wollen diese Männer von mir?
Ich wollte schreien, nach Hilfe rufen, doch sie hatten mir einen Fluch auf den Hals gejagt, der es mir nicht erlaubte.
Blanke Panik machte sich in mir breit.
Ich versuchte mich zu wehren, ich strampelte um mich, in der Hoffnung etwas oder jemanden zu treffen.
Mir fiel jeglicher Sinn von Orientierung.
Jemand schrie schmerzerfüllt auf und kurz darauf landete ich weich.
Es war kalt. Wir waren also immer noch draußen im Schnee. Ich war also nicht allzu lang bewusstlos.
"Du kleines Miststück!", hörte ich.
"Sie ist aufgewacht!", sagte jemand anderes.
"Das sehe ich selbst, du Idiot!",
Ich versuchte aufzustehen, doch so schnell sie mich entführt hatten, so schnell hatten sie mir auch meine Kraft genommen. Es war zwecklos.
"Du wirst nicht entkommen, du dummes kleines Ding", es war ein dreckiges Lachen, das er lachte.
"Petrificus Totalus", damit war noch das letzte bisschen Kontrolle über meinen Körper verloren. Ich hätte damit rechnen müssen, aber was mir blieb mir anderes übrig?
Sollte ich einfach alles über mich geschehen lassen ohne es auch nur probiert zu haben, mir die Freiheit zu erkämpfen?
Ich wurde grob hochgezogen und über eine Schulter geworfen, wie ein nasser Sack.
Warum brachten sie mich nicht einfach um, was hatten sie vor?
Auch darauf würde ich keine Antwort erhalten.
Jetzt wusste ich auch, weshalb mein Kopf so schmerzte, weil mir das ganze Blut in den Kopf stieg.
Ich fühlte eine plötzliche Leere, in den Momenten, als ich meine Entführung einfach geschehen lassen musste. Ich versuchte mich, auf das Geräusch des knirschenden Schnees zu konzentrieren, der unter ihren Füßen zusammen gedrückt wurde.
Irgendwann versetzte mich die Machtlosigkeit in einen Tranceartigen Zustand.
Als ich wieder zu mir kam und meinen Körper wieder spürte, lag ich in einer dunklen Ecke.
Es war eisig. Meine Füße waren Schuhlos. Ich tastete mich ab, ich trug nur noch ein Stück Stoff, ein altes Hemd. Ich schnappte erschrocken nach Luft. Sie hatten mir meine Kleidung genommen, hatten mir was anderes über gezogen. Ich kauerte mich zusammen, versuchte erst gar nicht darüber nachzudenken, was sie mit mir gemacht hatten, als ich ihnen machtlos und schutzlos ausgeliefert war.
Meine Augen, die bereits an die Dunkelheit gewöhnt waren, erkundschafteten den Raum. Raum war falsch, es glich eher einem Käfig. Vor mir, links und rechts von mir war der sogenannte Raum mit Gitterstäben zugesäumt. Ich versuchte aufzustehen, was mir unter starken Schmerzen erstaunlicherweise auch gelang. Mühsam versuchte ich in meinen Gefängnis auf und ab zu laufen, mir zu überlegen, wie ich hier am besten entkommen konnte. Doch tief im inneren wusste ich, dass es zwecklos war. Mit meiner Kleidung, hatten sie mir auch meinen Zauberstab genommen und mein Schrei konnte ich ohne Stimme nicht einsetzen. Selbst wenn ich es aus eigener Kraft aus dem Käfig schaffen sollte, würden mich außerhalb des Kerkers, in dem ich mich wohl befand, die Entführer erwarten. Ich war allein, es war also aussichtslos. Ich konnte nichts machen. Machtlos. Hilflos. Allein. Diese Worte brannten sich in meinen Kopf und ich sah sie immer vor mir sobald ich meine Lider schloss.
Obwohl jeder normale Mensch in hysterische Panik verfallen würde, fragte ich mich einfach nur was Sirius wohl denken musste und ob er sich vielleicht um mich sorgte.
Aber wahrscheinlich lag das einfach an dem Schockzustand, in dem ich mich noch befinden musste.
Plötzlich erklang das laute Geräusch, eines Metall Baseballschlägers der über die Gitterstäbe fuhr. Ich zuckte so heftig zusammen, dass einer der Entführer in ein lautes dreckiges Lachen verfiel. Kurz danach erstarb es "Steh auf, na los!", brüllte er und wieder zuckte ich zusammen.
Doch ich rührte mich nicht.
"Aufstehen, Miststück!",
Doch wieder rührte ich mich nicht.
Er öffnete die Tür schwungvoll, sodass sie krachend gegen die anderen Gitterstäbe flog.
Er kam auf mich zu und ich wich instinktiv vor ihm zurück, obwohl ich schon nach wenigen Zentimetern mit dem Rücken zur Wand saß.
"Nein!", hauchte ich. Nun wusste ich immerhin, dass ich meine Stimme wieder hatte.
"Tun Sie mir bitte nichts", flehte ich, als ob so jemand wie er Gnade zeigen würde.
Seine Hand umschloss meinen Arm wie einen Schraubstock, er riss mich so grob auf die Füße, dass es ein Wunder war, das er mir dabei nicht die Schulter auskugelte.
Er riss mich hinter sich her, als wir eine Treppe erreichten, musste ich oft meine Hände als Stütze nehmen um nicht gänzlich über die Stufen gezogen zu werden.
Er nahm keine Rücksicht auf mich, ich stolperte und knickte immer wieder um. Anstelle er mir die Möglichkeit gab mich wieder richtig aufzustellen, zog er mich lieber hinter sich her, sodass eine Reibung zwischen Fußrücken und Boden entstand, was höllisch brannte.
Ich betrachtete meine Umgebung und versuchte dadurch, die aufkommenden Schmerzen zu ignorieren.
Die Wände waren hoch und alles war so düster, dass es selbst bei Tag so dunkel war wie am späten Abend.
Der Boden war aus Marmor, was es für meine nackten Füße nicht angenehmer machte.
"Da ist sie Kenneth", sagte er, blieb dabei so abrupt stehen, dass ich gegen seinen Rücken prallte.
Bei dem Namen stellten sich meine Nackenhärchen auf und ich schloss angespannt meine Augen.
Ich zitterte, versuchte mir klar zu machen, dass ich mir das alles nur einbildete und nur wegen der Kälte fror, nicht etwa wegen des Namens.
Es funktionierte bis schwere Schritte erklangen und dicht vor mir zum stehen kamen.
Meine Augen waren immer noch geschlossen, mein Herz klopfte wild in meiner Brust. Ich hatte immer noch Hoffnung.
"Na kleines, hast du mich vermisst?", seine Worte, seine Stimme waren pures Gift.
Ich öffnete meine Augen und es stimmte. Mein größter Albtraum wurde gerade zur Wirklichkeit.
"Hallo Vater", sagte ich und blickte direkt in seine kalten leeren Augen. Kristallblau traf auf Kristallblau.
~♡~
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