❥ 21.

~Scarlett~

In dieser Nacht schlief ich schlecht, wälzte mich hin und her und fand keinen Schlaf. Je mehr ich mich in meine Decke kuschelte und je fester ich meine Augen zu kniff, desto wacher schien ich zu werden. Ich drehte mich auf den Rücken und seufzte, die Mädchen um mich herum schliefen tief und fest. Ich schlug meine Decke beiseite, die kühle der Nacht strich über meine Beine. Mein Kopf schmerzte und meine Nervosität versorgte mich ungewollt mit Energie. Ich kreiste meine verspannten Schultern und stand leise auf. Mit sanften Schritten schlich ich aus dem Schlafsaal. Die Treppe war in einem warmen Orange beleuchtet, die Helligkeit blendete meine an die Dunkelheit gewöhnten Augen. Langsam trat ich Stufe für Stufe hinab in den Gemeinschaftsraum. Das Feuer brodelte im Kamin vor sich hin. Allein das Geräusch füllte den leeren stillen Raum mit Geborgenheit. Das Feuer wärmte meinen Körper, ich schloss meine Augen und genoss die Wärme. „Na kannst du auch nicht schlafen?", ich zuckte zusammen und drehte mich langsam um. Sirius Black stand in T-Shirt und Jogginghose auf der Treppe die zu den Jungs Schlafsälen führte. „Nicht wirklich", flüsterte ich beinahe. Er lief langsam zu mir und ließ sich auf das Sofa sinken. Mein Blick folgte ihm „Ich wollte dich nicht stören. Stör ich dich?", er hob die Schultern und senkte sie wieder. Ich schüttelte den Kopf und wand mich wieder dem Feuer zu. Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust, wollte zu dem ungestörten Moment von eben zurück. Stille breitete sich zwischen uns aus und ich spürte seinen Blick auf meinem Rücken. „Denkst du das der sprechende Hut einen Fehler machen könnte?", fragte ich während ich in die Flammen blickte. „Wie kommst du denn darauf?", lautete seine Antwort. Ich strich mit meiner Hand über meinen Arm „Ich weiß nicht, was wenn ich hier nicht her gehöre?" Sirius hinter mir lachte leise „Wow du bist kaum ein paar Stunden hier und schon zweifelst du daran?" Ich runzelte die Stirn, ich dachte tatsächlich darüber nach auch wenn es für ihn überflüssig erschien. Ich wusste doch selbst nicht, warum ich an allem Möglichen zweifelte oder warum bestimmte Gefühle in mir aufkamen. Manchmal war mein Selbst ein ungeöffnetes Buch für mich. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm in die Augen. „Was ist wenn ich nirgends hingehöre?" Er schien meiner Mimik anzusehen dass ich es ernst meinte. Er setzte sich richtig hin und seufzte „Deshalb kannst du also nicht schlafen", stellte er fest, ich nickte. Er klopfte mit seiner Hand neben sich und bedeutete mir mich zu setzen. „Hör mal...in ein Haus passt du auf jeden Fall und das ist Gryffindor. Der sprechende Hut hat es nicht umsonst ausgewählt, denn er macht niemals einen Fehler und das kannst du mir glauben." Ich zog meine Knie nah an meinen Körper und umschlang sie mit meinen Armen „Was macht dich da so sicher?" „Meine gesamte Familie war und ist seit Generationen in Slytherin und ich war der erste der in Gryffindor gelandet ist. Und das war die richtige Entscheidung, der Hut irrt sich nie."

Von einer Sekunde auf die andere überrannte mich die Müdigkeit. „Danke. Sirius." Er grinste schief „Kein Ding. Ich denke du solltest wieder versuchen zu schlafen", riet er mir. „Du hast mir noch nicht gesagt warum du nicht schlafen kannst", bemerkte ich während ich aufstand. Er schmunzelte „Ist nicht so wichtig." Ich wollte widersprechen, allerdings fehlte mir die Energie dafür. Ich verabschiedete mich von ihm und lief die Treppe nach oben. „Scarlett." Ich hielt inne, Gänsehaut breitete sich bei der Erwähnung meines Namens aus. „Es tut mir leid, dass ich letztes Schuljahr so ein Arsch war." Ich senkte meinen Blick, wollte etwas sagen doch stattdessen lief ich einfach weiter. Ich konnte mir nicht einmal mehr Gedanken darüber machen warum Sirius Black auf einmal so nett zu mir war, denn kaum lag ich meinem Bett war ich auch schon eingeschlafen.

„Aufstehen du Schlafmütze!", Lily hatte sich über mich gebeugt, ihre Haare kitzelten in meinem Gesicht. Im nächsten Moment wurden meine Vorhänge aufgerissen. Die Helligkeit tat in meinen Augen weh „Guten Morgen", trällerte Alice. Ich legte meinen Arm schützend vor meine Augen. „Nicht wieder einschlafen Lene", mahnte Alice „Lass mich in Ruhe", grummelte diese. „Guten Morgen", sagte ich schließlich und setzte mich verschlafen auf. Alice lächelte mich an, wand sich anschließend Marlene zu. Die ganzen Zweifel und Sorgen dieser Nacht waren verschwunden, sobald ich aufstand.

Als ich mir das erste Mal die Gryffindor Robe überwarf war ich fast wieder so glücklich wie gestern Abend. Das Rot und Gold in der Uniform, verliehen meinen Haaren einen goldenen Schimmer. Die dunklen Ringe unter meinen Augen, verrieten wie kurz die Nacht für mich war. Als ich fertig gerichtet aus dem Badezimmer trat sah mich Marlene belustigt an „Du siehst aus als hättest du die ganze Nacht nicht geschlafen." Ich zuckte daraufhin nur mit den Schultern.

Gemeinsam liefen wir zur großen Halle. Es fühlte sich unbeschreiblich schön an, nicht mehr allein ein Zimmer teilen zu müssen. Während wir liefen lauschte ich den Gesprächen meiner Freundinnen und bestaunte die Bilder an denen wir vorbei gingen. Beim Frühstück entschied ich mich für Porridge mit Sirup und Sahne. Während ich aß traten die Rumtreiber in die Halle. James und Remus winkten uns zu, während Sirius und Peter Pettigrew nur daneben standen. Ein Hauch von Enttäuschung stieg in mir auf. Hatte ich tatsächlich erwartet, dass Sirius etwas mehr tat als so zu tun, dass unser Gespräch nie stattgefunden hätte? Jedoch sah ich das Lächeln nicht das er mir zu warf als ich meinen Kopf abwand. „Seht mal! Professor McGonagall verteilt die Stundenpläne", meinte Alice aufgeregt. Die Hauslehrer liefen um die Tische und drückten jedem Schüler eine Seite Pergament in die Hand. „Ich hoffe nur, dass wir montags nicht wieder so lange Unterricht haben", seufzte Marlene „Ich bitte dich Lene, du warst doch eh fast nie anwesend..." „Stimmt doch gar nicht!" verteidigte sie sich. Alice wollte etwas sagen, als McGonagall uns erreichte und die Stundenpläne verteilte. Kaum hatte den letzten Löffel Porridge gegessen, schnappte ich mir den Plan und begann ihn zu studieren. Erleichtert stellte ich fest dass wir heute keinen Unterricht mit den Slytherins haben werden. So hatte ich die Chance Jackson einen weiteren Tag aus dem Weg zu gehen. Mein Blick flog zum Tisch der Schlangen, von Jackson war keine Spur zu sehen. Erleichtert atmete ich auf "Oh Mann, wir haben als erstes zwei Stunden Wahrsagen", jammerte Lene und ließ ihren Kopf auf die Tischplatte sinken. „Scarlett wir haben als erstes Muggelkunde!", Lilys Augen leuchteten aufgeregt. Ich war gespannt auf Muggelkunde, noch konnte ich mir nicht viel darunter vorstellen.

„Scarlett, bevor in den Klassenraum gehen will ich dir jemanden vorstellen." Lily biss sich nervös auf die Unterlippe in der Hoffnung, dass es mir nicht auffallen würde. Ich runzelte die Stirn, verstand nicht warum sie so aufgeregt war. „Er ist mein bester Freund, das war er schon bevor wir nach Hogwarts kamen", begann sie zu erzählen. Ich lachte leicht „Lily! Jetzt stell ihn mir vor", grinste ich. Sie seufzte „Er ist total nett wirklich. Nicht so wie die anderen", nuschelte sie unverständlich. In der Ferne entdeckte ich einen dürren Jungen mit schwarzen längeren Haaren. „Darf ich vorstellen: Das ist Severus Snape", sagte sie vorsichtig. Sie umarmte ihn zur Begrüßung und er grinste sie breit an. Das erste das mir ins Auge stach war seine Slytherin Krawatte, scharf zog ich die Luft ein und presste meine Lippen aufeinander. Es wunderte mich das Lily mit einem Slytherin befreundet war, es kam mir suspekt vor. Ich merkte erst gar nicht dass er mir seine Hand hinhielt. „Du musst wohl Scarlett sein", sagte er als ich seinen Handgriff erwiderte. Ich nickte benommen und zwang mich zu einem schmalen Lächeln. Lily und er unterhielten sich angeregt und merkten nicht wie ich mich langsam entfernte.

Mit schnellen Schritten lief ich ins Zimmer und suchte nach einer freien Sitzbank. Ich legte meine Hände schützend über meine Schultern. Tief in mir drinnen, regte ich mich auf was mein Problem ist. Allerdings wusste ich es nicht. Es war falsch alle Slytherins über einen Kamm zu scheren, das wusste ich. Jedoch war er nun mal im selben Haus wie Jackson. Im Augenwinkel nahm ich war wie sich Lily neben mich setzte. „Scarlett?", sie sah mich besorgt an. Langsam hob ich meinen Kopf und sah zu ihr „Ich-", setzte sie an, wurde jedoch von mir unterbrochen „Tut mir leid dass ich so reagiert habe. Es war nur-" „Ich weiß dass du die Slytherins nicht sonderlich magst, aber ich hätte es dir früher sagen sollen." Ich nickte, dass hätte sie durchaus früher erwähnen können. Ich wand meinen Blick ab, ich sollte nicht sauer auf sie sein. Vielleicht ist er tatsächlich nett und ihr ein guter Freund. Es tat ihr Leid, ich wollte nicht dass sie sich wegen mir schlecht fühlte. Allerdings schien ich Zeit zu brauchen um das zu verarbeiten.

~♡~


Ihr habt sicher gemerkt das ich den Namen der Story geändert habe von Only a Squib zu War of my heart.
Ich fand den Titel irgendwie passender.

Außerdem wie findet ihr den Spitznamen  Lene für Marlene?

Ich wünsche euch noch einen Wunderschönen Sonntag <3

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