Kapitel 1

Geziehlt nehme ich den Blumenstrauß vom Potest des Marktstandes. Aus meinem selbst geflochtenen Korb nehme ich 4€ und bezahle die ältere Dame, die mir ein schwaches Lächeln entgegen drückt.
Ich packe den Blumenstrauß, bestehend aus Rosen und Tulpen, vorsichtig in meinen Korb und verabschiede mich von der Verkäuferin.
Traditionell ist es angebracht dass die Dienerinnen an besonderen Tagen deren Herrinnen die schönsten Blumen bringen.
Kopf gesenkt gehe ich in die Richtung der großen Halle, wo alle auserwählten jungen Damen vorbereitet werden. Es ist eine große Ehre eine der Auserwählten zu sein, manche haben es verdient, andere wiederum nicht. So wie meine Herrin, sie ist eine der schrecklichsten Menschen die je jemand gesehen hat. Amanda war unfreundlich, gemein und vorallem herablassend.
Daran sollte ich nicht denken, denn immerhin bin ich ihre Dienerin und muss wirklich aufpassen was ich zu ihr sage oder wie ich mit ihr umgehe.
Nach einen 20 Minuten Marsch öffne ich die zwei großen Tore der großen Halle und gehe hinein. Es sitzen bereits die vier auserwählten Mädchen in einer Reihe und werde zurecht gemacht. Zumindest drei davon, meine Herrin steht nur wütend mit bösem Blick auf und geht direkt auf mich zu. Sie holt tief Luft und fing an zu schreien: "Wo warst du, du solltest längst mit meinen Haaren fertig sein und mich zurecht gemacht haben. Die anderen Dienerinnen sind alle schon fast fertig und die Zeremonie beginnt in einer Stunde. Also los, los, beeil dich."
Meinen Korb lege ich weg, nehme mir Bürste und Equipment und bereite meine Herrin für die Zeremonie vor als sie sich endlich hin gesetzt hat.
Mit verachtenden Blicken sehen die anderen Mädchen sie an und verdrehen nur die Augen.
Amanda ist nicht wirklich beliebt bei den anderen, die jungen Damen sind alle so freundlich wovon sie sich eine Scheibe abschneiden kann.
Als wir Dienerinnen fertig sind, stehen die Auserwählten auf und gehen nach draußen an die frische Luft.
Die Zeremonie stand kurz davor, also gehen alle Menschen die in dem Dorf leben zur großen Wiese. Da ich mich hinter meiner Herrin halten muss, bin ich etwas weiter vorne dabei.
Unsere Stammesälteste steht bereits direkt neben dem großen Kirschbaum, seine Äste strecken sich weit hinaus und bedecken fast alle Bewohner des Dorfes.
Es sind nicht mehr viele Kirschen oben, der Sommer geht immerhin bald zu ende. Die Auserwählten jungen Damen setzten sich direkt vor die Stammesälteste, die Dienerinnen dahinter und dann das restliche Volk.

"Vor langer Zeit, als es noch Krieg gab und Menschen noch eine seltene Spezies waren, gab uns die Mutter aller Götter, Gaia, ihre vier Söhne. Elijah, Aviv, Nevis und Jesien. Der älteste und mächtigste der vier Brüder, Elijah, wurde der König der Unterwelt, seither herrscht er über Leben und Tod, Paradies oder Hölle. Der zweite, Jesien, der Gott der Erde, weilt seither auf unserem Planeten und sorgt für Fruchtbarkeit und Frieden. Aviv lebt hoch in den Wolken und gibt uns im zu warmen Sommer eine kühle Brise, er sorgt dafür dass die Samen der Pflanzen weiter getragen werden und neues Leben entstehen kann. Der jüngste der Götter, Nevis, lebt in den tiefen der Meere und gibt uns Wasser um zu überleben, sorgt dafür dass die Natur gedeiht. Er hat auch mittlerweile die Überschwemmungen auf unserem Planeten im Griff.", erzählt die Stammesälteste. Die Geschichte faszinierte mich schon als kleines Mädchen, sie begeistert mich noch heute egal wie oft ich sie schon gehört habe.
Die Stammesälteste atmet kurz auf und fährt fort:
"Es ist vorherbestimmt dass 4 junge Damen aus diesem Dorf auserwählt werden und jeder unserer vier Götter sich eine Dame aussucht, um mit ihr für immer zu leben. Nicht nur um Gesellschaft zu haben, sondern vielleicht auch die Liebe zu finden..... Es ist bekannt dass unsere Götter sehr leidenschaftlich sind. Einige junge Damen haben es nicht überlebt dass sie von den Göttern nur als einmalige Sache betrachtet wurden. Deswegen hat die Mutter der Götter, unsere allerheiligste, es veranlasst, für immer nur eine Dame sich auszusuchen."

Sie sieht zur Sonne und erkennt dass es an der Zeit war. Zielstrebig geht sie voran und die Auserwählten und die Dienerinnen gehen ihr hinterher.
Wir blieben natürlich zwei Meter hinter den Auserwählten stehen und sahen den vieren nur zu.
Als die Stammesälteste sich vor die vier hinstellt, sieht sie in deren Richtung.
"Nun neigt eure Häupter und seht die Götter erst an wenn sie vor euch stehen", erwähnt die Stammesälteste.
Von der Weite kann man ein Leuchten sehen, ein breites rundes Feld erscheint und vier gut gebaute Gestalten treten durch dieses Portal. Deren Ziel sind eindeutig wir alle, weswegen sie direkt auf uns zu kommen.
Wir alle senken unser Haupt zu Boden und warten bis die Herren vor den Auserwählten stehen blieben, mit etwas größerem Abstand. Danach heben wir alle unsere Häupter uns sehen die Götter erwartungsvoll an. "Bitte streckt eure Handfläche nach oben aus, die Flammen die in eurer Hand erscheinen, zeigen euch wohin eure Bestimmung führt", meint die Älteste und nickt ihnen zu als Zeichen zu beginnen. Die vier Mädchen strecken die Hände aus, mit der Fläche nach oben und warten auf die Flamme die Entscheiden soll. Irgendein Gefühl lässt nicht los von mir, ich sehe in die Richtung der Götter und mir fällt auf das einer der Vier mich ansieht.
Es war der Gott der Hölle, König der Toten. Er lässt den Blick nicht ab von mir bis er es warscheinlich selbst merkt, er schüttelt den Kopf und sieht zu den Auserwählten.
Bei dreien erscheint eine Flamme in deren Händen, eine blaue, eine grüne und eine braune Flamme. Die ersten drei Elemente sind vergeben, nur meine Herrin ist noch über.
Plötzlich spüre ich ein kratzen und Hitze in meiner Handfläche. Ich strecke meine Hand aus und erkenne darauf eine Flamme, sie hat mehrere Farben, blau, grün, braun und vorallem rot. Die Flamme ist nicht heiß, nicht kalt, ich sehe auf und bemerke dass mich alle ansehen, die Götter, die Älteste, die Auserwählten und das gesamte Dorf.
Langsam aber geziehlt kommt der älteste der Brüder auf mich zu und nimmt sanft meine Hand in seine, er sieht sich die Flamme genau an.
Elijah blickt zu der Ältesten und spricht: "Es sieht so aus als hätte das Universum einen Fehler gemacht, diese junge Dame ist die eigentliche Auserwählte, die Bestimmung der Hölle. Die falsche, die da vorne steht, wird nun einen normalen Rang einnehmen."
Er hat so eine sanfte, beruhigende und angenehm tiefe Stimme das ich fast darin versinken könnte.
Amanda ist sofort mehr als wütend, sie sieht die Götter alle böse an und schreit: "Ihr werdet das alle noch bereuhen, ich bin die Auserwählte, die, die die Gefährtin des mächtigsten Gottes sein sollte. Ihr werdet es bereuhen!", wütend rennt sie weg. Das ist Amanda, immer ein besonderer Auftritt von nöten.

"Nun, da alle, auch wenn durch Umwege, ihre Gefährten gefunden haben, lasst uns nun die Auserwählten für die heutige Feier am Abend vorbereiten", meint die Älteste. Die Götter nicken und gehen bereits, sie verteilen sich im Dorf um sich etwas umzusehen.
Eine gute Freundin von mir, erklärt sich bereit meine Dienerin zu sein und begleitet mich in ihr Haus.
Sie strahlt über beide Ohren und mein: "Du hast nach all diesen Jahren endlich was gutes bekommen, etwas super gutes", ich nicke nur und versuche etwas zu lächeln.

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