Kompliziert
Hermine wachte mit Augenringen und verwüsteten Haaren auf. Ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass sie gerade mal zwei Stunden geschlafen hatte. Sie seufzte. Die ganze Nacht war sie wachgelegen und hatte nachgedacht. Über Blaise.
Wieso musste immer alles so kompliziert sein?
Sie schlüpfte aus ihrem Bett und zog ihre Pantoffeln und eine Strickjacke an.
Es war Samstag, und am Wochenende machten Ginny und sie es sich immer in Ginny's Bett gemütlich. Dort quatschten sie immer über den möglichen Mädchenkram und natürlich auch über die Jungs. Bis jetzt waren in ihren Gesprächen immer nur zwei Jungs aufgetaucht- Harry und Ron.
Hermine wusste nicht, wie Ginny wohl auf Blaise reagieren würde, doch sie war ihre beste Freundin, und würde das sicherlich verstehen.
Hermine lief so leise wie möglich die steinernen Stufen zum Schlafsaal der jüngeren Gryffindormädchen hinunter.
Es war Herbst, und draußen ging bereits die Sonne auf und ließ den glitzernden Frost auf den Wiesen tauen.
In den wenigen Stunden, die Hermine schlafen konnte, hatte sie von sich und Blaise geträumt. In ihrem Traum waren sie am See gewesen und hatten einen wirklich schönen Tag gehabt.
Sie seufzte, denn sie haben sich auch geküsst.
Und dann konnte Hermine die Tränen nicht mehr aufhalten.
Der Traum schien zum Greifen nah, jedoch war sie davon auch meilenweit davon entfernt.
Das schöne Bild vom See und den Feldern vor ihr verschwamm von ihrem Tränenschleier.
Plötzlich ging die Tür des Schlafsaals auf und Ginny kam heraus.
„Hermine? Ich wollte dich gerade holen gehen... Ist alles in Ordnung?"
Ginny ging zu Hermine und drehte sie zu sich.
„He... Was ist denn los?", fragte Ginny mitfühlend und umarmte ihre älteren Freundin liebevoll.
„Ach, es ist alles so kompliziert...", flüsterte Hermine schniefend.
„Hört sich so an, als würde dass heute ein langer Tag werden. Setz dich schonmal in mein Bett, ich hole dir ne heiße Schokolade aus der Küche."
•••
„Also. Um welchen Jungen geht's?", fragte Ginny ihre beste Freundin, die sich inzwischen wieder beruhigt hatte und eine Tasse mit heißer Schokolade umklammerte.
„Kann ich dir denn vertrauen?", fragte Hermine.
„Klar! Los, jetzt sag schon!"
„Okay. Es geht um Blaise Zabini."
Ginny riss die Augen auf.
„Du meinst DEN Blaise Zabini?"
„Ja!"
„Oh. Mein. Gott!!", schrie Ginny.
Hermine verdrehte lächelnd die Augen.
„Du musst mir alles erzählen!", rief Ginny aufgeregt.
Also fing Hermine zu erzählen an.
•••
„Hey Blaise", grüßte Draco seinen Freund und setzte sich neben ihn auf das Sofa im Slytherin-Gemeinschaftsraum.
Blaise antwortete nicht.
„Alles klar, Kumpel?", fragte Draco und sah in stirnrunzelnd an.
Blaise antwortete immer noch nicht.
Draco stand auf.
„Wenn dir nicht nach reden ist, okay. Ich wollte nur wissen was wir bei Professor Sprout aufhaben", sagte Draco sichtlich genervt und ließ Blaise allein.
Blaise starrte wie angewurzelt auf das prasselnde Feuer im Kamin.
Er dachte über sich und Hermine nach.
Ob sie jemals eine Zukunft zusammen haben würden und was die anderen wohl sagen würden.
Er schüttelte den Kopf.
Er war ein Slytherin und sie eine Gryffindor! Das ging nicht!
Völlig frustriert fuhr er sich über das Gesicht.
„Aber ich liebe sie doch!", murmelte er.
Wieso war das so kompliziert?
•••
„Ich versteh dein Problem nicht, Mine", sagte Ginny kopfschüttelnd.
„Du datest immerhin einen gut-aussehenden Slytherin! Das ist doch bestimmt voll aufregend!"
„Ja schon. Aber verstehst du denn nicht? Wir dürfen nicht zusammen sein!"
„Wieso? Nur weil ihr in verschiedenen Häusern seid? Wenn es wahre Liebe ist...", sagte Ginny.
„Woher soll ich wissen, ob er meine wahre Liebe ist?", fragte Hermine verzweifelt.
„Ganz einfach. Du küsst ihn heute und wenn du Schmetterlinge im Bauch hast und so, bist du wirklich in ihn verliebt!", freute Ginny sich.
Hermine schloss die Augen und seufzte.
Natürlich würde es auf einen Kuss rauslaufen.
•••
Blaise überlegte lange, doch er kam auf nur eine Lösung des Problems.
War er wirklich verliebt?
Oder war es nur Freundschaft?
Bei dem heutigen Treffen würde er es rausfinden.
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