Gefühle
„Nathan? Aufwachen Nathan."
Immer noch müde öffnete ich meine Augen. Ich brauchte eine Weile um mich an das Licht zu gewöhnen, fast genau über mir hing eine Deckenlampe.
„Entschuldige das ich dich wecke, aber ich habe jemanden mitgebracht", sagte Isaac.
Mühsam setzte ich mich auf und schaute auf Isaac und einen Arzt.
„Das ist Doktor Moore, er schaut sich deine Verletzungen an."
Ich nickte und musterte den dunkelhäutigen Arzt im weißen Kittel. Er schaute mich etwas angeekelt an. Na ganz toll.
„Stehen Sie auf und ziehen Sie sich Oberteil und Hose aus."
Ich stand vorsichtig auf und tat was er von mir verlangte, immerhin wollte er sich um meine Verletzungen kümmern.
Sorgfältig begutachtete er meinen Körper. „Gut, öffnen Sie Ihren Mund."
Er leuchtete mir in den Mund, untersuchte die Verletzungen in meinem Gesicht, an meinem Oberkörper und schaute sich zum Schluss die Narbe an meinem linken Bein an.
„Gut, es sieht alles soweit gut aus." Er drehte sich zu Isaac. „Er benötigt für fünf weitere Tage Antibiotikum, ich bring nachher noch etwas neues Schmerzmittel und naja, für sein Bein wäre eine Art Exoskelett angebracht. Das ist eine Orthese die dem Bein Stabilität gibt, es gibt ein paar Konfigurationen die ich vorgenommen habe, damit sollte man normal laufen können."
„Dann holen Sie so ein Teil", sagte Issac.
„Das geht leider nicht. Wir haben alle in Gebrauch."
Isaac zog eine Augenbraue nach oben. „Das ist mir doch egal."
„Ich kann ihn auf die Warteliste schreiben. Unsere Männer benötigen sie ebenfalls."
„Haben Sie mich nicht verstanden? Sie holen jetzt so ein verdammtes Teil, das Beste was Sie haben."
Doktor Moore nickte. „Ja, ich habe Sie verstanden. Entschuldigen Sie vielmals, ich bin gleich zurück." Mit diesen Worten verließ er Isaacs Zimmer.
„Danke", sagte ich.
Isaac grinste mich an und kam ein paar Schritte auf mich zu. „Ich glaube du kannst dich wieder anziehen."
Er legte seine Hand auf meine Brust und musterte mich.
„Ich glaube nicht, der Arzt will mir doch noch die Orthese bringen."
Zwar könnte ich mir mein Shirt schon wieder anziehen, aber um ehrlich zu sein gefiel es mir wie Isaac mich anschaute.
„Hm", antwortete er gedankenverloren und machte einen Schritt nach hinten. Wieder wanderte sein Blick über meinen Körper.
Sollte es mir unangenehm sein das ich in Unterhose vor ihm stehe, während er komplett angezogen war und mich anstarrte?
Vielleicht. War's aber nicht. Im Gegenteil, ich mochte es wie er mich anschaute.
Ein Klopfen an der Tür zerstörte die Situation. Es war Doktor Moore. Als er den Raum betraten, schaute er uns verwirrt an, ignorierte die Situation dann allerdings und kam zu mir.
„Das hier ist das Exoskelett", sagte er und ging vor mir in die Hocke. „Das schmiegt sich perfekt an deine Haut und hat eine KI verbaut. Es unterstützt Ihre Bewegung und entlastet das Kniegelenk. Sie werden sie kaum bemerken."
Er befestigte die dunkelblaue Orthese an meinem Bein. Sie reichte von der Mitte meines Oberschenkels bis knapp über mein Knie nach unten. „Wenn Sie die Orthese entfernen wollen, müssen Sie sie hier mit diesem Knopf ausschalten und dann entfernen."
„Danke, Doktor Moore. Sie können jetzt gehen und morgen Abend um die selbe Zeit wiederkommen."
Er nickte, zwang sich ein Lächeln auf und verschwand dann wieder.
„Boah!", sagte ich und lief ein paar Schritte. „Das fühlt sich total gut an."
Ich konnte mein linkes Bein wieder mehr belasten und fühlte mich mit jedem Schritt sicherer. Ich hatte keine Ahnung wie diese Technologie funktionierte, aber es half mir. Wie es wohl erst in Amerika vor Ort sein würde?
„Wo genau wohnst du eigentlich?", fragte ich neugierig.
„In Florida, um genau zu sein in Miami."
„Wow, direkt am Meer?"
Isaac nickte. „Direkt am Meer."
Er kam wieder ein paar Schritte auf mich zu und blieb genau vor mir stehen. „Ich nehm dich mit in die USA", sagte er grinsend.
„Ich habe England noch niemals verlassen. Es ging immer nur um die Army oder um Krieg. Mein Vater trainiert mich seitdem ich fünf bin."
„Seitdem du fünf bist", wiederholte er. „Wolltest du das?"
„Nicht wirklich, aber wiederum wollte ich ihn nicht enttäuschen. Aber irgendwie hatte ich dadurch absolut keine Kindheit. Und eine Jugend erst recht nicht."
„Du standest mit fünfzehn schon auf dem Schlachtfeld", stellte er fest.
„An der Front sogar."
Isaac schüttelte den Kopf. „Ich kann dich gern auf andere Gedanken bringen."
„Ja? Wie?"
Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen und er trat noch näher an mich heran. Er stand nun direkt vor mir, uns trennten nur noch weniger Zentimeter von einander. Er legte seine Hände an meine Hüften und zog mich an sich um auch noch die letzten Zentimeter zu überbrücken.
Er legte seine Arme um mich und ich spürte seine Hände an meinem Rücken. Seine Fingerspitzen streiften meine Haut und wanderten auf und ab. Fast augenblicklich breitete sich eine angenehme Gänsehaut auf meinem kompletten Körper aus.
Seine Berührungen fühlten sich gut an. Sie hinterließen eine angenehme Hitze auf meiner Haut.
Seine grünen Augen brannten sich regelrecht in meine. Er hatte echt lange, dichte Wimpern. Sie umschlossen seine perfekt geformten, großen Augen.
Unsere Nasenspitzen berührten sich, ich spürte seinen heißen Atem genau an meinen Lippen. Sowas hatte ich noch nie gefühlt. Diese Aufregung nicht zu wissen was als nächstes passieren wird, diese Nähe zu einer anderen Person und diese Vorfreude auf alles was gleich geschehen wird.
Mein Puls stieg rasant in die Höhe und das nur, weil er mir so nahe war. Mein Herz schlug schneller und das bereitete mir ein angenehmes Kribbeln in den Armen und im Bauch.
In diesem Moment existierte der Krieg nicht. In diesem Moment war nur Isaac in meinem Kopf.
Und endlich passierte es; er legte seine weichen Lippen auf meine.
Ich hatte das Gefühl in meinem Bauch flatterten tausend Schmetterlinge umher. Mindestens tausend. Es fühlte sich gut an, unbeschreiblich. Das hier war mein erster Kuss und er war mit einem Mann. Mit Isaac.
Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte und tat einfach das, was er auch machte. Es passierte einfach instinktiv, ich musste nicht darüber nachdenken.
Seine Hände lagen nun auf meinen Flanken, er drückte mich fest an sich. Dieser Moment sollte nie enden.
Ich spürte wie seine Zunge meine Lippen streifte, also öffnete ich meinen Mund. Ich stellte mich zuerst etwas unbeholfen an, verstand allerdings schnell was ich tun musste.
Isaac schmeckte unglaublich.
Mit der Zeit wurde unser Kuss intensiver und ich spürte wie meine Gedanken immer unklarer wurden. Dieser Kuss und seine Anwesenheit benebelten mich regelrecht.
Isaac löste sich von mir und schaute mich grinsend, mit einem etwas benommenen Blick, an. Er zog sich den Pullover, mit dem Camouflage Muster, über den Kopf und warf ihn achtlos auf den Boden.
Endlich konnte ich auch seinen nackten Oberkörper sehen. Er war trainiert, hatte ich mir auch schon gedacht, immerhin war er ein Soldat.
Er verwickelte mich wieder in einen Kuss und drückte mich ein wenig nach hinten, ich spürte das Bett an meinen Unterschenkeln und setzte mich wie automatisch hin. Isaac war sofort wieder über mir und drückte mich mit dem Rücken auf die weiche Matratze.
Seine Hände wanderten über meinen Oberkörper, berührten jede empfindliche Stelle. Er wusste genau was er tun musste.
Ein leises Stöhnen kam aus meiner Kehle, als er dieses Mal nicht an dem Bund meiner Unterhose stoppte, sondern seine Finger weiter nach unten wanderten. Immer wieder streiften seine Finger meine empfindlichste Stelle.
Mit einer flüssigen Bewegung zog er mir die Unterhose nach unten und warf mir einen prüfenden Blick zu, um zu schauen ob es für mich in Ordnung war. Vermutlich war mein verträumter Blick Antwort genug.
Er kam zurück nach oben, gab mir einen kurzen Kuss, bevor er sein Gesicht an meinem Hals vergrub und seine Finger wieder quälend langsam zu meiner Körpermitte wanderten.
Als er endlich meine Errektion berührte, konnte ich mir ein erneutes Stöhnen nicht verkneifen. Ich war im Himmel. Das musste es sein.
Er fing an seine Hand auf und ab zu bewegen, ich hatte das Gefühl es raubte mir den kompletten restlichen Verstand.
Seine Lippen lagen an meinem Hals und benetzten ihn mit sanften Küssen. Manchmal biss er leicht in die empfindliche Haut oder leckte mit seiner Zunge darüber.
Ich krallte meine Finger in das Bettlaken und mittlerweile war es mir vollkommen egal, ob ich nun etwas lauter stöhnte oder nicht.
Alles in mir zog sich zusammen, ich spürte die Hitze in meiner Körpermitte und ein unbeschreibliches Gefühl breitete sich in meinem Unterbauch aus.
Und dann war es endlich soweit, mit einem Stöhnen kam ich in seine Hand. Wobei die Hälfte davon vermutlich eher auf meinem Bauch landete.
Schwer atmend lag ich auf dem Rücken, ich fühlte mich wie in Trance. Ein leichter Schauer durchfuhr meinen Körper und ich brauchte eine Weile um zu realisieren was gerade passiert war.
Isaac sah mich grinsend an und zog seine Augenbrauen nach oben. Ich sah deutlich die Erektion in seiner Hose und fragte mich, was jetzt wohl zu tun war.
Doch er nahm mir die Entscheidung schnell ab. Mit einer geschickten Bewegung drehte er mich auf den Bauch, immer bedacht darauf meine Verletzungen nicht zu berühren.
Ich wusste was kommen würde. War ich bereit dafür? Keine Ahnung, aber ich wollte es. Ich wollte ihn.
Ich hörte wie er seine Hose öffnete und bemerkte wie er sich kurz zurückzog.
Mein Herzschlag wurde immer stärker und schneller. Ich war aufgeregt, hatte etwas Angst, aber wollte ihn so sehr in mir spüren.
„Isaac", murmelte ich, als ich bemerkte das er wieder da war. „Mach vorsichtig... ja?"
Er beugte sich zu mir nach unten und gab mir einen Kuss zwischen die Schulterblätter.
„Versprochen", hauchte er direkt an mein Ohr.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top