Wie die Welt endete...
25. Oktober 2609 - London, England - Vereinigtes Königreich
Die Möwen ziehen schreiend über das weite, tiefe, blaue Meer, während sanfte Wellen gegen die kahlen Klippen, die aus den Tiefen des Meeresgrundes ragen, peitschen. Von dem einst so prachtvollen Kirchenturm kann man nur noch durch unregelmäßige Wellenaufschläge die Turmspitze emporstehen sehen.
Nicht nur die Stadt London steht unter Wasser, die gesamte Welt ist davon betroffen. Einige gestrandete Überlebende konnten sich auf höheren Gebieten retten. Sie sind schwer erschöpft. Viele davon trauern über Menschen, die sie verloren haben. Familien wurden auseinandergerissen und einzelne Kulturen vermischt.
Es gleicht fast der Vorstellung Atlantis, verborgene Städte unter Wasser. Vielleicht könnte neues Leben entstehen?
Fischmenschen, Meerjungfrauen, Wassermänner ...
An solche Phänomene denken die Menschen nicht. Sie sind in Panik. Die Wut, Angst und Trauer überwältigt den menschlichen Körper, übernimmt die Kontrolle des Verstandes und lässt die Menschen handeln ohne sie nachdenken zu lassen.
Schon kommt die nächste Flutwelle. Sie reißt einige Metallstangen mit sich, langsam gleiten sie nach unten, bis sie am Meeresgrunde aufprallen. Bald wird die gesamte Weltkugel mit Wasser bedeckt sein.
Schon lange warnten die Wissenschaftler vor der Erderwärmung, dass beide Pole schmelzen könnten. Pinguine, Eisbären, Seerobben und weitere Tiere waren vom Aussterben bedroht. In den letzten Jahren konnte sich die Menschheit kaum noch in Sicherheit bringen, denn das Wasser fließt schnell und das Eis schmilzt schneller.
Noch ist es nicht vorbei. Hoffnung ist tief in den Herzen der noch lebendigen Menschen verborgen, doch das bringt ihnen jetzt auch nichts mehr. Wer nicht hören will muss fühlen, so sagen die Eltern zu den Kindern, doch kaum sind sie selbst davon betroffen scheint das Sprichwort in Vergessenheit geraten zu sein.
Die Todesopfer betragen zurzeit über 9 Milliarden Menschen. Der Rest ist noch nicht bestätigt oder gilt als vermisst. Ein großer Verlust der Menschheit. Was wird wohl noch passieren? Keiner weiß etwas. Keiner kann in die Zukunft blicken und keiner von denen will das je können. Sie haben Angst. Panische Angst vor dem, was noch auf die Menschheit zukommen könnte. Flutwellen versuchen immer wieder Menschen mit sich zu reißen, im Untergrund versinken und die sonst so herrschsüchtigen Lebewesen aussterben lassen. Immerhin waren sie es, die diese Katastrophe hervorgerufen haben.
Doch wie kam es überhaupt zu den heutigen Geschehnissen?
Beginnen wir doch von ganz von vorne:
Wissenschaftler stellten Spekulationen auf, die besagten, dass die Welt untergehen würde. Natürlich glaubten nicht alle Mensch daran, denn wie oft hieß es schon, dass die Welt untergehe? Schon am 21. Dezember 2012 hatte kaum jemand der Vorhersage Glauben geschenkt. Weitere Weltuntergangsverschwörungen kamen im Jahre 2017, welches genauso ein normales Jahr, wie jedes andere gewesen war. Doch nun waren es die Wissenschaftler, keine Mythologien, Vorhersagen oder Sagen. Sie hatten einen Durchbruch erlangt, dem nur wenige zu glauben schienen.
Einige religiöse Menschen munkelten von Apokalypse und Weltveränderung oder Evolution. Clubs wurden gegründet, die sich nur mit diesem Thema beschäftigt hatten, wodurch auch viele Theorien auf Basis der Bibel zustande kamen.
Die Apokalypse hatte nie etwas mit Zombies oder derartigem zu tun, es waren die Umweltgewalten Gottes. Sie übernehmen die Welt und zeigen dem Menschen, wie falsch er dieses wundervolle Geschenk, die Natur, ausgenutzt hatte. Egoistisches Verhalten muss eben bestraft werden.
So ging es den ganzen Tag und hörte nicht einmal bei Nacht auf. Schon bald wurden derartige Verhaltensmuster abgestellt. Einige kamen in die Zelle, andere wurden auf schlimmste Art und Weise ermordet, da die Menschen solche Gruppen als Bedrohung sahen. Meist waren in solchen Zusammenschließungen Terroristen anwesend, die Häuser der Politiker und höheren, wichtigen Mächten in die Luft sprengten, um endlich Frieden zu erlangen.
Den Frieden hatte es nie gegeben und würde es auf so eine Art und Weise sowieso nie geben.
Das war das Motto der gegnerischen Gruppe. Deren Einstellung war komplett das Gegenteil. Ihnen war bewusst, dass etwas passieren würde. Wenn es passierte, dann konnte man nichts dagegen machen. Diese Menschen waren der Ansicht, dass solch eine Erfahrung zum Leben dazugehöre und bald darauf ein viel schöneres Leben auf sie wartete. Meist wurden diese missachtet und ausgespottet, wurden aber als weniger bedrohlich empfunden, als die Anti-Evolutions-Gruppe.
Dann gab es noch die Menschen, die Angst hatten vor Krieg. Denn es gab tatsächlich Länder, die trotz all dieser Warnungen und Vorhersagen streiten konnten - um Geld und Macht. Diese Menschen glaubten nicht daran, dass die Welt untergehen würde, denn die Erde würde ewig bestehen bleiben, so glaubten sie zumindest.
Religion stand plötzlich nicht mehr für alle Menschen im Mittelpunkt, denn durch die beständigen Katastrophen und die Auswirkungen der Erderwärmung durch die beschädigte Ozonschicht, hatten sich neue Denkweisen entwickelt.
Psychologen verdienten zu der Zeit am meisten Geld. Viele Kinder und Jugendliche hatten Angst um deren Leben. Die Eltern davon begangen zu klagen, weil in deren Augen, solche Behauptungen aufzustellen, psychischer Terror von den Wissenschaftlern war.
Zu guter Letzt: viele Menschen starben an Hautkrebs, wegen der starken Sonneneinstrahlung. Ärzte waren generell überfordert und hatten sowohl volle Terminpläne, als auch Mangel an medizinischer Versorgungskräfte.
Im Großen und Ganzen hat die Menschheit vor lauter Möglichkeiten, die Welt zu erobern, die Tatsachen der Auswirkungen nicht mehr gesehen...
Wenn erst einmal die Vergangenheit in den Fluten der Meere ertrinkt, kann man die Zukunft erst erblicken, wenn man klaren Verstand beherrscht.
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