Die Flucht
Kiara hastete in die Küche. ,,Anna was ist los?",fragte Magda und musterte Kiara, diese schwer atmend vor ihr stand. Kiara fiel in Magdas Arme und seufzte. ,,Machs gut",murmelte sie und ließ von Magda ab. ,,Anna, mach keine Scherze. Heute ist viel Arbeit zu tun",meinte Magda aber Kiara schüttelte den Kopf.
Sie wusste selber nicht was sie tat, sie ging mit ihrem Feind weg, der ihr das Leben retten wollte. Sie hatte keinen klaren Kopf mehr bekommen nur noch das sie in Lebensgefahr schwebte und das sie fliehen musste, dann aber auch noch mit ihrem Feind.
Kiara hatte ein schlechtes Gewissen wegen Magda, sie war schwanger und Kiara lässt sie hier einfach allein...es gab ja noch David, aber er war draußen und Magda war hier in der Höhle des Löwens...es ging nicht anders. Kiara verließ die Küche und rannte zu den Ställen, aber sie wurde hinter ein Fass gezogen. ,,Du bist zu früh!",raunte ihr Matteo zu. ,,Du wärst geradewegs in die Arme des Gecko's gelaufen!",zischte er.
Eine schwarze Kutsche stand im Hof und ein Mann mit einem schwarzen Mantel stieg aus. ,,Dieser Veräter!!",zischte Kiara und wollte aufspringen. ,,Was ist denn mit dir los?! Kennst du ihn?",fragte Matteo und hielt sie am Ärmel zurück. ,,Zu gut! Der war auf der Black Sky. Bill...wie konntest du uns sowas an tun!",flüsterte sie und ballte ihre Hände zu Fäusten. ,,Du wirst noch eine Gelegenheit haben. Ihn zur Rede zu stellen. Aber jetzt nicht!",meinte Matteo, er hielt immer noch Kiaras Handgelenk fest, sodass sie nicht fort konnte. ,,Ich habe ihm vertraut!",murmelte Kiara wütend. Wieso er?! Träume ich. Bitte lass das nicht war sein!,flehte Kiara. Aber was sollte das bringen, er war jetzt einer der Feinde.
,,Reiß dich zusammen er wird seine Gründe gehabt haben",meinte Matteo uns zog Kiara mit sich. ,,Um uns zu veraten. Was ist wenn er uns alle einfach nur hinterher spioniert hat und uns ausgenutzt hat",sagte Kiara und war kurz davor in Tränen aus zubrechen.
~Rückblick~
,,Kiara komm runter!",rief Bill hoch zu ihr und lächelte, sie saß auf dem Mast und schmollte. Wie sie sein Lachen liebte. ,,Nein, komm doch hoch!",brüllte sie runter mit ihrem zuckersüßen lächeln. Bill hatte Höhenangst und das wusste Kiara, deshalb versuchte sie ihn immer auf den Mast zuholen. ,,Du bist gemein!",rief er ihr zu und kletterte hoch.
,,Och komm schon Prinzessin. Komm mir wenigstens entgegen...",bettelte er als er zwei Meter hoch geklettert war. ,,Nein, nur wenn du mit mir spielst!",rief sie runter und streckte ihm die Zunge raus. ,,Nagut. Alles was du willst!",rief er und sie kletterte runter.
,,Schade, dass du kaum Zeit hast für mich",jammerte Kiara und zog einen Schmollmund. ,,Du weißt doch, ich würde dir die Sterne vom Himmer holen wenn ich könnte",sagte er und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.
~Rückblick ende~
Ich würde dir die Sterne vom Himmel holen wenn ich könnte, wie oft hatte er dies zu Kiara gesagt. Und jetzt würde er sie töten wenn er sie sehen würde! Es war alles nur gelogen. Jeder Satz den er zu ihr gesagt hatte, jedes Wort war erstunken und erlogen! Welchen Hass sie auf ihn verspürte, sie wollte ihn nie wieder sehen!
,,Steig auf! Jetzt können wir noch fliehen!",flüsterte Matteo und stieg auf ein schwarzes Pferd. Kiara war immer noch völlig in Gedanken versunken als sie aus dem Anwesen ritten. Matteo hatte aber recht, es bringt nichts wenn sie sich jetzt den Kopf an Bill oder eher den Gecko zerbricht. ,,Und wohin soll die Reise gehen?",fragte Kiara und musterte Matteo. ,,Wohin du willst, Cäpten. Ich bin noch nie zur See gefahren. Also...",sagte er und hielt mit seinem Pferd an. Sie waren wieder am Hafen. Kiara atmete tief ein, wie hatte sie den Geruch von Meerwasser vermisst. Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. ,,Ich wusste das du es vermisst hast. Dort steht sie. Die Black Rose. Es ist alles bereit zur Abreise",meinte Matteo und zeigte auf ein Schiff. Es sah mächtig aus, es war aus schwarzen Holz gefertigt und hatte eine silberne Galeonsfigur. Es hatte zwei Mäster mit schwarzen Segeln.
,,Sie ist wunderschön",staunte Kiara und schrich am Rupf des Schiffes entlang. ,,Mein Vater hat sie von Poseidon persönlich bekommen. Er sticht aber nicht mehr in See",sagte Matteo und stieg auf das Schiff. ,,Die Crew habe ich auf dem Markt angeheuert. Es ist alles genau geplant",erzählte er weiter und stellte ihr die Crew vor. ,,Seit wann bist du so nett?",fragte Kiara skeptisch und strich sich ihre Haare aus dem Gesicht. ,,Darf man nicht nett sein? Und wenn wir sollten aufbrechen. Mein Vater wird uns bald vermissen",meinte er und wendete sich um. Er ging ihren Fragen aus dem Weg einfach so, als wollte er ihr nicht zu viel an vertrauen. ,,Anker lichten! Segel ausfahren! Kurs Richtung Westen!",brüllte Kiara und fing erstmal verwirrte Blicke. Die Crew war es nicht gewöhnt von einem Mädchen,was gerade mal anfang zwanzig war, rum kommantiert zu werden. ,,Auf was wartet ihr?!",brüllte nun auch Matteo, diesmal hörte die Crew und ging an die Arbeit.
Kiara hatte ein großes Zimmer bekommen mit riesigen Fenstern, die aufs Meer zeigten. Ein großer Tisch mit Seekarten stand zwei Meter von den Fenster entfernt. Ein Bett stand an der linken Wand, sowohl eine Hängematte schaukelte an der rechten Wand. Auch zwei Bücherregale standen an der Wand, daneben ein Globus. Kiara strich über den Globus und drehte an ihm. ,,Ich wusste nicht wie du dein Zimmer wolltest, deshalb Bett und Hängematte",sagte Matteo der plötzlich in der Tür stand. ,,Musst du mich immer so erschrecken?!",fuhr sie ihn an und drehte sich ruckartig zu ihm um. ,,Ich wollte dir nur das hier geben. Das habe ich in deiner Truhe gefunden",meinte er und hielt ihr ihre alten Sachen hin. ,,Die Crew hat dich für eine einfache Magd in deinem Kleid gehalten...deshalb möchte ich das du den hier trägst",sagte er und reichte ihr einen Hut, dieser mit einer weißen Feder geschmückt war. ,,Danke,du bist so anders...wieso tust du das für mich?",fragte sie und strich über die Feder. ,,Das erkläre ich dir ein anderes Mal",meinte er und verließ ihr Zimmer.
War das alles nur ein Traum? Der schön und doch so schrecklich war? Was ist wenn sie immer noch auf der White Angle saß und das nur alles träumte. Nein, einen Monat sowas zu träumen, nein! Es war alles echt. Und sie würde dieses Schiff segeln. Nein, sie wollte endlich an einem Ort bleiben und nicht nach einem Monat wieder flüchten, diesmal muss es besser werden! Diesmal, es war genug mit flüchten und Gefahr. Sie wollte ein halbwegs normales Leben führen mit hier und da einem Abenteuer und nie wieder geliebte Menschen verlieren!
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