44) Freudige Nachrichten

+++Rasten+++

„Worüber habt ihr gesprochen?", fragte ich meine Frau als wir wieder auf der schmalen Gasse vor meinem Elternhaus standen.

„Ach, über dies und das", entgegnete sie ausweichend.

„Erzähl es mir bloß nicht zu genau", erwiderte ich lachend. „Nicht, dass es mich interessieren würde, was meine Frau so macht. Gibt es etwas Neues?"

„Der Mädchenkram interessiert dich sowieso nicht", antwortete Mara. Aber dann wurde ihre Miene plötzlich ernst und sie blieb stehen. Ich hielt ebenfalls an und drehte mich zu ihr um.

„Stimmt etwas nicht?", fragte ich sie.

„Naja, eine Neuigkeit gibt es schon", begann Mara zögernd.

Ich schaute sie neugierig an. „Rede schon weiter", forderte ich sie auf.

„Aber ich weiß nicht, wie du darauf reagierst." Ihre Stimme klang unsicher und irritierte mich. Meine Müdigkeit war mit einem Mal wie weggeblasen.

„Na los, spuck es aus und mache es nicht so spannend, dann erfährst du auch wie ich darauf reagiere." Ich hasste es, wenn sie mich dermaßen auf die Folter spannte und wurde ungeduldig.

„Ich erwarte ein Kind", eröffnete sie. Ich schaute sie mit offenem Mund an, während ich einen Augenblick brauchte, um die Bedeutung ihrer Worte zu erfassen.

„Ein Kind?", stammelte ich bloß. Sie schaute mich immer noch unsicher und erwartungsvoll an. „Ja, wir bekommen ein Kind", erklärte sie mir. Endlich verstand ich die Bedeutung ihrer Worte und ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht, bevor ich ihr erneut um den Hals fiel und sie liebevoll küsste. Mitten auf der Straße. Aber es war mir egal, ob die Leute uns sahen. Meine Frau hatte mir gerade mitgeteilt, dass ich Vater wurde.

Sie schob mich zärtlich von sich. Ich schaute sie immer noch grinsend an und nahm ihre Hände in meine. „Was hast du denn gedacht, wie ich reagieren würde?", verlangte ich zu wissen.

„So, wie du es getan hast", erklärte sie mir und fügte an, „aber ich war mir nicht sicher, ob du dich freuen würdest. Schließlich musst du mich bald mit einem kleinen Wesen teilen, dass mich noch viel mehr braucht als du. Vielleicht musst du dann zurückstecken und ich weiß nicht, ob dir das gefällt."

Ich überlegte. „Aber sicher freue ich mich Vater zu werden. Und bis dahin möchte ich so viel Aufmerksamkeit von dir kriegen, wie ich kann." Ich griff erneut nach ihrer Hand und wir setzten unseren Heimweg fort. „Lass uns heimgehen und ausnutzen, dass wir noch ungestört alleine sein können." Ich zwinkerte ihr zu und sie schlug mir verspielt mit ihrer freien Hand auf den Arm. „Au", rief ich gespielt empört und sie kicherte ausgelassen.

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