Kälte
Ich gehe vorwärts, tief gebückt
Und jeder Schritt ist schwer wie Blei
Der Wind auf meine Lungen drückt
Ich bin schon lange nicht mehr frei
Der Wind, er zerrt an meinen Haaren
Und er zerrt an meiner Haut
Ach, als wir noch Kinder waren
Hat er sich das nie getraut
Der Wind zerfleischt mir das Gesicht
Doch seine Kälte spür ich nicht
Und so geh ich, geh ich
Immer weiter
Und der Wind umarmt mich kalt
Und der Schmerz, der Schmerz, er
Stimmt mich heiter
Und ich weiß, ich bin schon bald-
Der Wind hat Dolche mitgebracht
Und mein Blut fließt rot und warm
Und der Wind, er malt und lacht
Nimmt sein Kunstwerk in den Arm
Seine Klingen schneiden tief
Öffnen unter Schmerzen Venen
In welchen einst die Liebe schlief
Und ich weine rote Tränen
Der Wind zerstört mein Augenlicht
Doch seine Kälte spür ich nicht
Und so geh ich, geh ich
Immer weiter
Und der Wind umarmt mich kalt
Und der Schmerz, der Schmerz, er
Stimmt mich heiter
Und ich weiß, ich bin schon bald-
Kann mich kaum noch aufrecht halten
Hab vergessen, was mein Ziel
Ich überlass mich Urgewalten
Bin nur Dreck in ihrem Spiel
Meine Hoffnung, längst verflogen
Kenne keinen Frieden mehr
Herz, du hast mich angelogen
Überleben lastet schwer
Ich spür, wie jeder Knochen bricht
Allein die Kälte spür ich nicht
Und so geh ich, geh ich
Immer weiter
Und der Wind umarmt mich kalt
Und der Schmerz, der Schmerz, er
Stimmt mich heiter
Und ich weiß, ich bin schon bald-
Und so geh ich, geh ins
Abendrot
Denn im Westen wohnt der Tod
Will ihm meine Hitze bringen
Ihn mit Haut und Haar verschlingen
Ich bin Feuer, Flammenpracht
Werde euch die Wärme geben
Ich bin Licht in dunkler Nacht
Wenn ich sterbe, könnt ihr leben
Bin bald Richter
Und Gericht
Und des Windes Kälte sticht
Oktober 2019
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