Buchhaim
Inspiriert von Walter Moers' "Das Labyrinth der träumenden Bücher"
Wo sich Wege hölzern winden
Und im Winde Bücher wehen
Wo die Träume Träumer finden
Und die Worte Sterne sehen
Wo nicht Schnee noch Regen fällt
Beginnt des Schattenkönigs Welt
Schächte führen tief ins Dunkel
Wo die Bücher Dich erwarten
Zwischen Lug, Geschicht' und Munkel
Lauern Wesen aller Arten
Manch' aus Tinte und Papier
Aber auch manch Ungetier
Lederrücken in Regalen
Dicht gestellt in Reih' und Glied
Sind der Wunderwelten Schalen
Singen leis' ein seltsam' Lied
Welches aus den Tiefen dringt
Wo das Echo einsam singt
Doch es lauert auch Gefahr
Es schleicht der Tod durchs Labyrinth
Oft ist falsch was manchmal wahr
Auch Lügen nur Geschichten sind
Doch auch die Wirklichkeit ist Mord
An diesem schattengleichen Ort
Denn Flammen prasseln in den Tiefen
Feuer wütet in den Gängen
Und wo grad noch Bücher schliefen
Stirbt Papier in seinen Fängen
Lichterloh brennt Buch um Buch
Endlos ist der rote Fluch
Wie der Odem eines Drachen
Schlingt Papier und Leder er
Füllt mit Tinte seinen Rachen
Niemand wird der Flammen Herr
Ewig glüht die Asche noch
Immer qualmt ein jedes Loch
Warum, fragst Du, steigen Leute
Immer noch hinab zum Grund
Wenn sie doch dort unten Beute
Sind für Tod, für Feuer und
Für die Schatten aus Papier
Und für jenes Buchgetier?
Nun, dort unten träumen Bücher
Träumen von vergang'nen Jahren
Flüstern leis' von all den Wundern
Als die Bücher Bäume waren
Nur dort unten bist Du frei
Nie ist die Geschicht' vorbei
November 2019
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