Montag - 34.4 - Jeder Mensch kann singen!
Don't forget - it's fiction!
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Mein Blick fällt auf die Uhr. Ich möchte das Kaffeetrinken rum haben, wenn Heike kommt.
„Tae, hast du Lust auf das übliche Kaffee-Tee-Ritual?"
Der steht sofort freudestrahlend auf und macht sich ans Werk, auch Jin erhebt sich und hilft und schaut, ob er noch was tun kann. Ziemlich bald genießt Yoongi seinen „Americano", und auch alle anderen halten ihr Lieblingsgetränk in den Händen, während ich die Kuchen anbiete und verteile. Wir lassen uns fallen in die entspannte, zufriedene, glückliche Atmosphäre und verputzen den Kuchen. Kurz vor 4:00 zwinkere ich Jimin zu, und wir fangen an, abzudecken. Sofort helfen alle anderen Jungs mit. Ich fege die Krümel vom Boden wegen Mauri. In wenigen Minuten ist alles erledigt und verräumt.
Jetzt kann Heike kommen ...
Und da klingelt es auch schon. Jimin steht auf und flitzt zur Haustür, während ich die Runde informiere.
"Ach ja, es kommt noch jemand. Damit ihr nicht vor Neid auf Jimin platzen müsst."
Die Gesichter der Jungs sind unbezahlbar irritiert und komisch.
„Ich bitte euch nur, euch nicht auf den Hund zu stürzen und zu laut zu sein. Das Tier ist es gewohnt, nebenher zu laufen und selbst zu entscheiden, mit wem er schmust."
Noch verstänsnislosere Blicke treffen mich. Und wandern dann zur Tür, wo Jimin mit Heike und Mauri auftaucht. Mal wieder fällt bei Yoongi zuerst der Groschen.
„Hast du sie doch gefesselt und geknebelt und mit geschleppt?"
„Nein, sie ist ganz von alleine und freiwillig hier. Weil sie nämlich neugierig ist auf euch. Jungs, das ist Heike, meine wundervolle Gesangslehrerin."
Jimin stellt sie allen vor und bietet ihr seinen Platz an. Dann geht er auf die Knie und schaut Mauri an, bis der von alleine zu ihm geht und sich an ihn lehnt.
„Und das ist Mauri. Mauri ist mein Seelenwächter gewesen in diesen Tagen."
Belustigt sehen Heike und ich uns an. Es ist offensichtlich, dass zumindest Tae und Jin sich ziemlich zusammenreißen müssen, nicht sofort nach Mauri zu greifen und um seine Aufmerksamkeit zu buhlen. Aber Mauri geht ganz selbständig rum und begutachtet alle, bevor er sich neben Heike legt.
Heike lässt sich auf dem angebotenen Platz nieder, und ich ergreife das Wort.
„Ich finde es total toll, dass du hier bist, Heike. Wenn ich dran denke, wie ich werben musste, damit du überhaupt mit Jimin arbeitest. Und jetzt sitzen hier noch sechs lernhungrige Schüler vor dir. Am besten stellen sich einfach mal alle vor. Du hast ja ein paar Videos gesehen."
Natürlich stelle ich zuerst PD und Sung-Deuk vor, die sich sehr respektvoll erheben und verbeugen.
Dann habe ich eine Idee.
„Jungs, stellt euch mal in einer Reihe hin und sortiert euch als erstes nach dem Alter."
Gesagt, getan - für Spielchen sind sie immer zu haben.
„Und jetzt bitte einfach mal gaaaanz langsam und deutlich eure Namen."
Guk und Tae kriegen erst einen Lachanfall und dann einen strafenden Blick von Namjoon und einen Nackenschlag von Yoongi. Dabei müssen wir eigentlich alle grinsen, weil uns nämlich die Namens-Runterratter-Runden vom ersten Tag im März einfallen. Aber dann sagen sie doch geduldig ihre Namen auf.
„So, jetzt sortiert euch mal nach Rapper-Line und Singer-Line."
Darüber müssen sie einen Moment nachdenken, bevor sie drei Gruppen bilden. Jin und Jimin stellen sich als reine Sänger und Tenöre vor, Tae ergänzt, dass er ein Bariton und ein energisch verhinderter Rapper ist. Dann kommt Jeongguk, der vor allem Tenor, aber selten auch mal Aushilfsrapper ist, zusammen mit Hoseok, der normalerweise rappt, aber eigentlich auch ganz gut singt und irgendwo zwischen Tenor und Bariton hängt. Am anderen Ende der Schlange folgen Yoongi, der der einzige Bass der Gruppe ist, und schließlich Namjoon, der sich als reinen Rapper und als unfähig zum Singen outet, wofür er von mir einen gaaaanz bösen Blick erntet.
„So. Sortiert euch nochmal um. Diesmal als Tänzer."
Schnell flitzen die Jungs auf die neuen Positionen, und Heike staunt, dass Hobi sich - für alle selbstverständlich - noch jenseits von Jimin einordnet. Ich dagegen staune, dass Guk sich klaglos auf die andere Seite von Jimin stellt. Zwischen Tae und Yoongi entsteht eine größere Lücke. Zur allgemeinen Erheiterung schubsen sich Namjoon und Jin, wer ganz am anderen Ende stehen darf. Wieder stellen sie sich vor und sagen kurz was zu ihren Vorerfahrungen. Hier hakt Heike ein.
„Könntet ihr Tänzer mir mal ganz kurz einen Eindruck geben? Ich staune grade - ohne irgendwie werten zu wollen -, dass es noch ein 'Jenseits von Jimin' geben kann, nach dem, was ich in den letzten Tagen gesehen habe."
Hobi hat damit überhaupt keine Probleme. Im Handumdrehen sind die entsprechenden Songs auf den Handys gefunden. Hobi steigt einfach mitten im „Boy meets Evil" ein. Heike fallen die Augen aus dem Kopf.
„Alles klar! Aber sag nicht, dass du dabei noch singst!"
Hobi grinst.
„Nein nein, das ist der einzige Song, bei dem die Stimme vollständig vom Band kommt. Das ginge echt nicht."
Jimin zeigt ein kleines Stück aus „Butterfly". Jeongguk präsentiert sich mit „Begin". Und Tae mit ein bisschen genussvoll gealbertem „Anpanman". Schade eigentlich, er ist so vielseitig. Und was seinen Stil, seine tänzerische Ausstrahlung ausmacht, sieht man bei „Singularity" viel besser ...
Yoongi dagegen winkt grinsend ab.
„Ab hier willst du das nicht mehr sehen. Wir Drei sind nur 'Füllmasse'."
„So, ein letztes. Sortiert euch noch nach Producer, Komponisten, Texter und reine Ausführende."
Diesmal bilden Namjoon und Yoongi eine Gruppe, Jeongguk, Tae und Hobi eine. Und Jin weiß nicht so recht, ob er sich zur zweiten Gruppe stellen soll oder zu Jimin. Der wiederum grinst nur breit.
"Irgendjemand muss das ja auch singen, was die anderen alle am laufenden Band ausspucken."
Heike schaut einmal die Reihe entlang.
„Habt ihr denn Lust, dass ich ein bisschen mit euch arbeite?"
Die Jungs kriegen kullerrunde Augen, nicken, stammeln, klatschen und verbeugen sich durcheinander. Und wir anderen lachen uns schief über diese saukomisch ausgedrückte Begeisterung.
„Na, dann."
Sie schaut zu mir und seufzt.
„Ihr habt ja kein Klavier, oder? Das könnte ich jetzt brauchen."
Doch als Kwon das übersetzt, holt Yoongi sofort seinen Laptop und seine Klaviertastatur aus dem Gepäck und baut ihr das auf. Wissend, dass da nichts kommen wird, fordert Heike nun die Jungs auf, sich einzusingen. Jimin und ich grinsen, die anderen schauen verständnislos. Jimin hakt ein.
"Sie meint das, was wir normalerweise mit 'pbpbpbpbpbpbpbpbpbpbpb' dahin blubbern."
Alle machen Lippenblubbern und schauen dabei recht fragend. Ohne eine Miene zu verziehen, stellt Heike gezielt die Sänger und Rapper durcheinander, damit sich die Stimmen gut mischen, und legt mit ihrem normalen Einsingprogramm los, macht Atemübungen, Körperarbeit und Stimmbildung, bis den Jungs fast der Schweiß ausbricht. Auch Kwon muss manchmal überlegen, wie er das übersetzen soll, obwohl er es am Samstag ja schonmal erlebt hat. Als dann die ersten Tonleitern erklingen, fallen allen Jungs beinahe die Augen aus dem Kopf.
Jimin strahlt sowieso die ganze Zeit und genießt es wie in den letzten Tagen, ganz bei sich zu sein und sich selbst zu spüren. Jin und Guk sehen aus, als wollten sie ihre eigenen Töne umarmen. Alle Köpfe fliegen herum, als aus Yoongis sowieso sauberem Bass ein tiefer, voller, sonorer Klang wird. Und Jimin kriegt einen Lachflash, als er Namjoon ansieht. Der hat nämlich riesige runde Augen bekommen und spielt mit den Tönen, als könne er nicht glauben, dass die grade aus seinem eigenen Mund kommen.
„Ist es für euch in Ordnung, wenn ich vor der ganzen Gruppe einfach ausspreche, was ich höre?"
Heike schaut sie nun fragend an. Alle nicken - jetzt ist alles egal! Sie demonstriert nun, wie der Unterschied zwischen kindlichem Singen und Singen mit Technik klingt, zwischen geklemmten Tönen und weitem Hals - kurz, sie zieht im Zeitraffer das durch, was Jimin am ersten Tag so genossen hat. Dann nimmt sie sich die Jungs einzeln vor. Jimin geht ein bisschen auf die Seite und schaut zu. Diese Perspektive ist für ihn neu. Es ist wichtig für ihn zu beobachten, was die einzelnen Member tatsächlich brauchen, und das kann er von niemand so gut lernen wie von Heike.
Heike setzt bei Jin und Guk an, und erarbeitet mit ihnen, wie sie den Übergang zur Kopfstimme noch besser hinkriegen und ihre Höhe sanfter nutzen können. Vor allem Jin muss auf einmal nicht mehr so ackern da oben. Und das klingt wunderschön. Bei Tae muss sie sich echt Mühe geben, ihre Begeisterung nicht zu sehr zu zeigen, denn der hat einfach ganz von alleine genau die Technik drauf, die den von ihr bevorzugten Klang erzeugt. Nur der starke Hauch gefällt ihr nicht, also arbeitet sie daran, die Töne klarer zu kriegen und dadurch die Stimmbänder zu schonen, ohne dass er den souligen Charakter seiner Stimme aufgibt.
Mit Hobi wird es echt lustig, denn der kann singen, sollte ursprünglich sogar einer der Sänger werden, aber er singt leider manchmal zu flach stattdessen. Da geht es vor allem um die Kehlkopf- und Lippenstellung. Weil Hobis Rap immer ein bisschen gesungen klingt und sein Singen nie ganz das Herbe des Rap verliert, gilt es, dem Unterschied nachzuspüren und sich auf die unterschiedliche Technik einzulassen. Sein Rap klingt am Ende immer noch sehr melodisch, aber sein Gesang ist nun ein völlig anderer.
Bei Yoongi fragt sie direkt nach.
"Kann es sein, dass du schon mit klassischer Musik in Berührung gekommen bist und darum eine ganz andere Vorstellung von Gesang hast als nur reiner Popgesang? Das ging grade so schnell bei dir."
Yoongi nickt.
„Ich bin groß geworden mit Klavierunterricht, und zwar bis zu meinem 14. Lebensjahr nur Klassik."
Sie wünscht sich, dass sie etwas vorrappen. Der Einfachheit halber legen die Drei daraufhin Cypher pt.2 hin, weil Heike da gleich alle einzeln gut hören kann. Als Yoongi dann loslegt, fallen nun ihr fast die Augen aus dem Kopf.
„Phantastisch! Wenn du so schnell so sauber artikulieren kannst und so gut mit deiner Atmung klar kommst, müsstest du eigentlich unglaublich gut singen können! Das üben wir jetzt."
Als auch Yoongi sich zufrieden zurücklehnen kann, schaut sie Namjoon an.
„So. Du kannst nicht singen. Tina hat mich ja vorgewarnt. Und ich habe reingehört. Und ich habe dich eben gehört. Du bist ein klassischer Fall von 'Jeder Mensch kann singen!' Darf ich dir das ein für alle Mal beweisen?"
Sie lächelt Namjoon an, der ganz verlegen geworden ist. Ganz bei den Basics angefangen arbeitet sie dann mit ihm alleine nochmal Atem und Stimmbildung durch und kann dabei ganz individuell auf ihn eingehen, bis er zufrieden aufseufzt.
„Ich kann grade gar nicht glauben, dass ich das bin, der diese Töne macht!"
Heike lächelt ihn an.
„Doch! Und da ist noch viel mehr drin."
Sie schaut wieder alle an.
"Aber ich schlage vor, wir machen eine Pause. Das müsst ihr erstmal verdauen, habe ich den Eindruck. Und dann zeigen Jimin und ich euch, wie wir in den letzten Tagen miteinander gearbeitet haben. Wenn euch die Methode, die wir miteinander gefunden haben, gefällt, kann er dann zu Hause mit euch daran weiterarbeiten."
Jimin läuft vor Stolz und Freude und Verlegenheit und Überhaupt dunkelrot an und versteckt mal wieder sein Gesicht hinter den Händen. Aber Heike geht hin, zieht sie ihm sanft weg und fängt ihn gleich wieder ein.
"Das hast du gar nicht nötig, mein Lieber! Du hast mich mit deinen Fähigkeiten, deinem Eifer und deiner Freude reich beschenkt in den letzten Tagen. Das musst du nicht verstecken!"
Jimin lächelt verlegen und streckt hilfesuchend die Hände nach Mauri aus, der sofort zu ihm kommt und sich praktisch auf ihn drauflegt, um ihm Nähe und Wärme und Sicherheit zu schenken. Jimin steckt seine Nase in Mauris Fell und entspannt.
Son Sung-Deuk und Bang Si-Hyuk haben nun fast zwei Stunden stumm auf der Sofakante gehockt und mit wachsendem Staunen verfolgt, was da mit ihren Jungs grade passiert. Bei jedem einzelnen hat sich die Stimme deutlich verändert. Und alle sieben strahlen von innen heraus. Jetzt spricht PD Kwon an, und sie reden eine Weile auf koreanisch. Kwon ist unschlüssig, kommt dann aber zu mir und Heike rüber.
„PD möchte gerne wissen, wie er dir möglichst elegant ein ordentliches Honorar zahlen kann für das, was du hier grade im Durchmarsch leistest. Ich habe ihm gesagt, dass Jimin dir pro Stunde einen Hunderter überweisen wird, und er möchte für heute nochmal einen Tausender drauf legen."
Heike schüttelt den Kopf.
„Kannst du ihn bitte vertrösten? Ich glaube, das ist schlicht deshalb zu viel, weil ich nicht über einen bestimmten Monatsverdienst raus kommen darf, wenn ich nicht aus der Familienkrankenversicherung fliegen will. Das muss ich erst checken. Schon Jimin wird die Summe auf mehrere Monate verteilen müssen. Und dann verhackstücken wir das über dich per Mail. Heute würde ich das gerne einfach raushalten hier."
Mit diesem Bescheid geht Kwon zurück zu PD, der damit sichtlich nicht zufrieden ist, sich aber geschlagen gibt.
„So, könnt ihr wieder?"
fragt Heike in die Runde, und sofort stehen die Jungs wieder grade. Heike lächelt.
„Gut. Jimin, könntest du wieder Tina einsingen? Und dich selbst dann aufwärmen?"
Jimin singt mich ein, wärmt dann seine Muskeln auf und fordert die anderen auch dazu auf.
"Ihr auch!"
Anschließend macht Jimin „Lie" an und spult das gewohnte Programm ab - einmal vortanzen und singen wie gehabt. Den Text emotional durchbuchstabieren, laut für alle - und da steckt einfach unglaublich viel drin in diesem Song. Dann nur singen mit geschlossenen Augen und lauschendem Herzen. Und dann zeigt er, wie das ganze klingt, wenn er mit dem Herzen singt, während der Körper tanzt. Es ist totenstill im Raum neben der Musik. Nun sehen und hören sie live, was bisher nur per WhatsApp bei ihnen angelandet ist. Plötzlich registriere ich, dass Mauri aufsteht und zu Jeongguk geht. Er klettert auf seinen Schoß und schmiegt sich an ihn, bis der seinen Arm um ihn legt und ihn automatisch krault.
Jetzt wüsste ich ja ZU gerne, was DAS zu bedeuten hat. Für Mauri scheint bei Jeongguk eine Spannung mitzuschwingen.
Er scheint gradezu mitgenommen zu sein von dem, was er sieht und hört. Die emotional dargebotene Variante von Lie geht wirklich unter die Haut, weil sie wahnsinnig viel mit dem Jimin zu tun hat, der so sehr mit sich selbst zu kämpfen hat.
Vielleicht regen sich da nun die so lange unterdrückten Gefühle des jugendlichen Jeongguk?
Kaum ist Jimin fertig mit dem Song, rufen die Sänger alle gleichzeitig durcheinander.
"Wie hast du das gemacht???"
Jimin erklärt, welche Rolle für ihn das emotionale Aufbereiten des Textes, sogar einzelner Wörter und das Automatisieren der Gesangstechnik spielen. Wie das Verstehen und Fühlen des Textes und der Musik dazu führen, dass Gesang und Tanz so stabil ineinander greifen können, weil er es nicht mehr zusammen-denken muss.
„Wenn ihr wollt, machen wir das jetzt mit 'Idol' gemeinsam."
Das muss er nicht zweimal sagen. Sofort stehen alle auf. Sie hören den Song einmal durch, dann singen sie ihn einmal zum Playback, und dann führt Jimin die anderen Wort für Wort und Ton für Ton durch den Song. Sie lassen sich von Namjoon und Yoongi manche Phrase, manches Intervall, manchen Einsatz eines Instrumentes erklären. Sung-Deuk wird interviewt zu einigen Bewegungen, die traditionellen Tänzen entlehnt sind. Sie reden darüber, was sie fühlen, was ihnen besonders wichtig ist an dem Song. Sie hören noch einmal, und Jimin weist konzentriert auf all das hin, was sie grade erarbeitet haben. Heike hört die ganze Zeit nur zu und konzentriert sich auf das spannende Zusammenspiel der Jungs, das wir anderen ja schon gewohnt sind.
Doch nun sehen sich die Jungs irritiert um. Platz ... Sie brauchen mehr Platz. Also Tische weg, Sofa rüber, Stühle an die Seite. Sie stellen sich auf. Noch einmal bringt Jimin die Gruppe bewusst in die Konzentration und in das erarbeitete 'Idol'-Gefühl, lässt sie noch einmal richtig atmen. Dann tanzen sie los und singen dazu. Heike und ich kennen den Effekt ja schon, Jimin lebt ihn inzwischen gradezu. Aber alle anderen werden auch mitgerissen von dem fantastischen Effekt. Am Ende sind sie außer Puste, denn das Stück ist wirklich hardcore. Aber sie sind sich einig: sie haben noch nieeeeee beim Tanzen so stabil gesungen - Jeongguks und Jins Stimmen haben in der Höhe geradezu gestrahlt -, und sie sind viel weniger ausgepowert als sonst bei diesem Song. Ich drehe mich derweil zu Heike um und grinse.
"So. Weißt du jetzt, warum ich am Samstag die ChaCha als 'nicht ganz so anstrengend' bezeichnet habe?"
Heike nickt nur noch.
„Ich kann nicht mehr!"
Tae japst völlig verausgabt nach Luft.
„Ich kann schon lange nicht mehr"
Yoongi liegt neben ihm auf dem Boden und schnappt ebenfalls nach Luft.
„Nein, das meine ich nicht. Ich kann im Kopf nicht mehr, ich muss das erstmal verarbeiten!"
Mit Sehnsucht in der Stimme, aus der man seine ganze Liebe zum Singen heraushört, wendet Jin sich Heike.
"Du hast nicht zufällig Lust, nach Südkorea zu ziehen?"
Aber Heike schüttelt lächelnd den Kopf.
"So leid es mir tut, nein. Mein Leben findet hier statt. Aber ihr habt doch Jimin. Er hat so schnell und tief verinnerlicht, worauf es ankommt. Er kann mit euch arbeiten, und ich bin sicher, dass ihr davon profitieren werdet. Ihr habt euch heute so super auf mich und auch auf seine Führung eingelassen. Das wird schon. Er macht das richtig gut!"
Jin schaut enttäuscht, obwohl er die Antwort erwartet hat. Dann fragt er Jimin aus.
„Warum hast du vorhin Tina eingesungen?"
Der wird ein bisschen schüchtern.
„Weil ihr sehen solltet, wie es wäre, wenn ich das in Zukunft mit euch machen würde."
Dann schaut er mich an, mit einem ganz kleinen Fragezeichen im Gesicht. Ich nicke ihm zu. Er lächelt. Und wirft sein Handy an. Gemeinsam, im Wechsel, übereinander singen wir für die anderen „Serendipity". Und diesmal geht Mauri zu Namjoon ...
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14.2.2019 - 5.6.2019 - 1.11.2019
11.4.2020
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