Kapitel 63

Felix und Annika

Am nächsten Morgen starteten sie in Richtung Köln. Sie wollten eine Woche bei ihren Eltern bleiben, danach nach Berlin reisen, wo sie sich eine Weile in seiner Stadtvilla aufhalten wollten.

Die Woche zu Hause genoss Annika sehr. Sie traf alte Freunde aus der Schulzeit, ging zusammen mit ihnen und ihrem unvergleichlichen Ehemann in die Clubs ihrer Heimatstadt.

Felix war überglücklich, sie so jung und gelöst zu sehen!

Ihre Eltern waren überglücklich, sie wieder einmal bei sich zu haben.
ihr Bruder war überglücklich, seine kleine Schwester wieder einmal über einen längeren Zeitpunkt aufziehen zu können!

Sie gingen zusammen zu ihrer alten Frauenärztin zum nächsten Vorsorgetermin. Sie druckte ihnen das Ultraschallbild aus.
„Hübsch!" merkte Annika an. „Ich glaube, die kommen nach dir!"

Felix lachte Tränen. Sein aufgedrehter Käfer!

Zur Feier des Tages führte er sie groß zum Essen aus, erlaubte ihr fast alle Speisen, die sie sich aussuchte. Nur bei der Hummersuppe erhob er Einwände.
„Ach? Ist der Hummer ein Meerestier? Das habe ich gar nicht gewusst!" stellte sie sich dumm.
„Manchmal! Manchmal lebt er auch im Kuhstall!" antwortete er todernst.

Als sie schwieg, wusste er, dass er wieder einmal einen Punkt gemacht hatte.
Arm in Arm gingen sie zum Taxistand. Es war frisch geworden, in Deutschland war der Herbst gekommen.
„Zu Hause wäre es noch schön warm!" maulte sie.
„Du bist doch in Köln zu Hause!" erklärte er lächelnd und küsste sie.

„Ich? Ich bin da zu Hause, wo du bist!" antwortete sie an seinen wunderbaren Lippen. „Und jetzt hör auf zu quatschen und küss mich!"
„Genau! Da wird dir wenigstens warm, oder?" flüsterte er und knabberte an ihrem höchst erogenen Ohr. Sie presste sich an ihn, rieb sich an seinem Oberschenkel, während seine Zunge ihr zeigte, was er mit ihr machen wollte, wenn sie endlich ein Bett gefunden hatten!

„Braves Mädchen!" stöhnte er, als er an eine Hauswand gelehnt, ihren Orgasmus in jeder Faser seines erregten Körpers fühlte.

Ihre Eltern grinsten sich an, als die beiden sich nach einem kurzen Gruß in ihr altes Kinderzimmer verzogen.
„Na, hoffentlich hält die Stromversorgung der elektrischen Überspannung stand!" bemerkte Peter.

Patrick verabschiedete sich. Er hatte gehofft, sich mit den beiden noch ein wenig unterhalten zu können. Aber da bestand wohl keine Chance!

„Sag ihnen, sie sollen morgen zum Frühstück zu mir kommen!" bat er seine Mutter, als er sie zum Abschied küsste.

Sie lachte ihn an. „Falls sie morgen überhaupt aus dem Bett kommen!" Sie erinnerte sich an die Zeit, als sie in Saint-Tropez waren. Da hatten die beiden oft erst deutlich nach den Frühstückszeiten das Tageslicht erblickt.

„Na, bei euch werden sie sich schon zusammenreißen!" vermutete Patrick.

„Müssen sie ja gar nicht! Seien wir doch froh, dass sie sich wieder haben!" wandte Peter ein. Dafür bekam er einen zärtlichen Kuss von Margit.
„Mein Gott! Jetzt fangen die Oldies auch noch an zu Knutschen!" meinte Patrick genervt und fuhr in seine Wohnung.

Überrascht öffnete er am nächsten Morgen um zehn die Türe. „Oha! So früh hätte ich nicht mit euch gerechnet!" gestand er ein.
Annika umarmte ihn stürmisch. „Ach Brüderchen! Sei doch nicht so steif! Nimm das Leben doch locker, locker, locker!" Sie tanzte mit ihm in das Esszimmer.
„Hm! Das riecht nach Koffein-Infusion!" lobte sie ihn.

Felix war einfach nur wieder einmal glücklich. Sie hatte ihre Familie, diese so wunderbare Familie zurückbekommen, die er ihr weggenommen hatte.

Und alle hatten ihn wieder in ihrer Mitte aufgenommen, als wäre nichts geschehen!
Als hätte er diesen wunderbaren Schmetterling nicht jahrelang gequält!

Als hätte er diese Familie nicht aufs grausamste auseinandergerissen!

Sie hatten seine Entschuldigung, seine Bitte um Vergebung akzeptiert!
Es war kein Wunder, dass sie so großartig war, da sie doch bei diesen Menschen aufgewachsen war!

„Wie steht es eigentlich an der Jennifer-Front?" fragte sie mit vollem Mund. Patrick hatte mächtig aufgefahren – und alles durfte sie essen!
„Mit vollem Mund spricht man nicht!" wies er sie lächelnd zurecht.
Felix begann zu lachen. „Das würde dann ein sehr schweigsames Frühstück! So lange noch ein Krümel auf dem Tisch ist, wird sie ihn aufsaugen!"

Annika boxte ihn ordentlich. „Er sagt immer, ich esse wie ein Scheunendrescher!" beschwerte sie sich bei ihrem Bruder.
Patrick musste seinem Schwager allerdings recht geben. „Da kann ich ihm nicht einmal widersprechen! Jede Frau in deiner Nähe wollte dich immer töten, weil du essen konntest, so viel du wolltest, ohne ein Gramm zuzunehmen!"

Sie sah ihren Mann gelassen an. „Na, das wird sich ja in absehbarer Zeit ändern! Er hat gesagt, Walrösser sind süß. Aber da wusste er noch nicht, dass ich ein Doppel-Walross werde!"

Felix nahm sie in die Arme. „Doppel-Walrösser sind auch doppelt süß!"
Sie lächelte ihn mit Tränen in den Augen an. Dieser Mann war schon echt der Hammer!
Und heute hatte er sich nicht rasiert!
Und heute duftete er verdammt gefährlich!
Und heute hatte er diese engen Jeans an!

Und dazu noch dieses T-Shirt, von dem er genau wusste, wie es sie anturnte, weil es nur knapp bis zum Gürtel reichte und diese feinen Härchen freilegte, die nach Süden zeigten, wenn er sich etwas bewegte!

Sie atmete tief ein. Diese Hormone! „Also! Was ist jetzt mit Jennifer?" fragte sie. Vor lauter Felix-Anhimmeln hatte sie direkt das Essen vergessen!

Patrick wich ihrem Blick aus.
„O nein! Du bist wieder schwach geworden?" rief sie entsetzt.
„Was soll ich denn machen? Ich liebe sie!" antwortete er.
„Dir ist wirklich nicht mehr zu helfen!" knallte sie ihm hin.

„Das sagt die Richtige!" wehrte er sich genervt. „Hast du schon einmal nachgedacht, was du alles verzeihen konntest?" Er wollte Felix nicht vorführen oder beleidigen. Aber was der seiner Schwester angetan hatte, war ja wohl ein Vielfaches von dem, was er sich von Jennifer gefallen ließ!

Annika sah ihn verblüfft an und wusste im selben Moment, dass er Recht hatte.
Liebe konnte so viel aushalten, so unendlich viel verzeihen!
Und Liebe musste das auch! Denn was sonst sollte denn vergeben, wenn nicht die Liebe?

Sie fasste nach Patricks Hand. „Es tut mir leid! Ich hatte keine Ahnung, dass das so tief geht!"

Patricks Blick ging in die Ferne. „Ich habe sie schon im Gymnasium geliebt! Wir waren zusammen, dann auseinander, weil sie sich zu jung für eine Beziehung gefühlt hatte. Dann wieder zusammen, weil wir ohne einander auch nicht sein konnten! Dann wieder auseinander, weil sie ein Jahr nach Neuseeland ging. Danach wieder zusammen!

Dann kam Florian ins Spiel, mein bester Kumpel! Er hat sie systematisch angebaggert, hat sich mit ihr verlobt und nach einem Jahr waren sie verheiratet! Für mich ist eine Welt zusammengebrochen! Für mich hatte es immer nur sie gegeben! Auch während der Trennungen hatte ich keine andere Frau! Ein halbes Jahr nach der Hochzeit hat er sie zum ersten Mal betrogen. Sie kam zu mir, ich sollte sie trösten. Die Gefühle schwappten wieder hoch, wir haben zusammen geschlafen. 

Am nächsten Morgen war sie weg. Ich habe mich so benutzt gefühlt, war der Meinung, sie hatte es ihm nur heimzahlen wollen! Und so ging es weiter. Er hat sie betrogen, sie hat ihn mit mir betrogen. Und ich habe jedes Mal gehofft, dass sie bleibt. Für immer! Das klingt jetzt ein bisschen altmodisch, aber sie war die einzige Frau, mit der ich je geschlafen habe! Und ich habe nie etwas vermisst! Nur sie!"

Die Tränen liefen ihm übers Gesicht. Er wischte sie wütend weg. Er hatte in den letzten Jahren so oft wegen ihr geheult, er wollte das hier und heute nicht!
Annika heulte mit ihrem geliebten Bruder, fühlte seinen Schmerz tief in sich.
Felix hielt sich zurück.

Da klingelte es an der Türe, und es zeigte sich wieder einmal, dass das Schicksal zwar manchmal verrückt war, aber nicht dumm. Denn draußen stand Jenny, seine Jenny, die Liebe seines Lebens. Aber heute hatte sie einen schweren Koffer dabei, sie keuchte, weil sie ihn selbst zwei Stockwerke hoch geschleppt hatte.
Wortlos hielt sie ihm ein Blatt Papier hin. „Antrag auf Scheidung einer Ehe" las er und riss sie in seine Arme.

Felix und Annika verließen die Wohnung. Sie wussten, dass sie im Augenblick nur störten. Die beiden hatten ein paar verlorene Jahre aufzuarbeiten und viele Jahre der Zukunft zu planen.

Sie schlenderten durch die Straßen ihrer Heimatstadt. Sie erzählte ihm Anekdoten aus ihrer Kindheit und Jugend. Sie kauften ein paar unsinnige Sachen, aßen ausnahmsweise ein wenig Fastfood, zum Ausgleich tranken sie einen frisch gepressten Orangensaft.

„Amelie!" sagte er plötzlich. „Amelie und Moritz!"
Sie sah ihn verständnislos an.
„Das wären meine Favoriten!" stieß er hervor.
Lachend umarmte sie ihn. „Das klingt total süß! Amelie und Moritz Vanderberg! Ja, das finde ich superhübsch!"

Er wirbelte sie im Kreis herum. „Und wenn es zwei Mädels oder zwei Jungs werden?"
„Dann überlegen wir weiter!" meinte sie trocken. „Arbeit soll man sich erst machen, wenn sie nötig ist!"

Nach sieben Tagen flogen sie nach Berlin weiter. In dem riesigen Stadthaus hatten sie am Anfang ihrer Beziehung immer wieder ein paar Tage verbracht. Damals hatte es im Vorstand ziemlich gekriselt.
Dieses Mal wollten sie einfach mal vorbei sehen, sich den Leuten, die für sie arbeiteten, zeigen.

Cornelia, die Haushälterin, freute sich unglaublich. Sie war eigentlich schon im Ruhestand, kam nur vorbei, wenn er und seine liebe Frau ein paar Tage in Berlin waren. Sonst kümmerte sich das Haumeisterehepaar um die Villa.
Sie hatte ein Abendessen gekocht, Felix hatte ihr am Telefon genaue Anweisungen gegeben, was Annika essen durfte. Auch sie wunderte sich, was für Mengen das zierliche Persönchen verputzen konnte.

An das Schlafzimmer in diesem Haus hatten sie eine besondere Erinnerung. Hier hatten sie ihre eigentliche Hochzeitsnacht verbracht, nach der kirchlichen Trauung.
Er hatte sie von dem wunderbaren Kleid befreit, das ein Modedesigner für sie entworfen und angefertigt hatte. Es war wunderschön, aber auch ein bisschen unbequem.

Sie atmete erleichtert auf, als er das engen Korsett aufschnürte.

„So gefällst du mir sowie so besser!" hatte er sie geneckt, als sie in der Spitzenwäsche vor ihm stand.

„Aber so hätte ich ja schlecht heiraten können!" hatte sie erwidert.

Er war mit seinen Lippen schon auf ihrem flachen Bauch unterwegs. „Warum eigentlich nicht? Wir sind die Vanderbergs! Wir können alles, Baby!" Aber zuerst zeigte er ihr, was seine Lippen und seine Zunge alles mit ihr anstellen konnten!

Über die Traumhochzeit des Traumpaares berichteten alle Illustrierten und einige Magazinsendungen im Fernsehen.
Danach flogen sie mit dem kleinen Firmenjet in die Karibik. Er hatte einen Bungalow in einem Resort gebucht, in dem sie allen Luxus genossen, der nur vorstellbar war, aber auch ungestört waren, wenn sie alleine sein wollten – was sie sehr oft wollten!

Als sie mit ihm geschimpft hatte, weil die Hochzeit und die Reise so teuer waren, hatte er bereitwillig wie immer die Spendenquittung vor ihr auf den Tisch gelegt!

Er sah sie liebevoll an, als sie versonnen zum Fenster hinaus in den Park sah. „Denkst du auch an die Hochzeit?"

„Hm!" antwortete sie und sah ihn gefährlich keck an. „Vor allem an die Hochzeitsnacht!"

„Das war mir schon klar!" zog er sie auf. „Mein schwangeres Weibchen denkt ja immer nur an das Eine!"
„An das Eine und auch an das Andere!" konterte sie.

„Das wirst du mir sicher gleich näher erklären!" flüsterte er und zog sie an sich. „Oder besser noch: Zeigen!"

Sie besuchten einen Ball, eine Opernaufführung und ein Konzert der Berliner Philharmoniker. Überall, wo sie auftauchten, stand das schöne, verliebte Paar im Mittelpunkt, wurden sie fotografiert, um ein Interview gebeten.
Und natürlich kam die Frage, die die Nation zu bewegen schien.
„Herr Vanderberg! Seit der Traumhochzeit wartet Berlin auf die Taufe des Kronprinzen!"

„Wenn Sie sich noch etwa acht Monate gedulden, können wir Ihnen sogar eine Doppeltaufe bieten!" erklärte er. Dabei sah er so strahlend in die Runde, dass bei allen die Herzen schmolzen.

Danach schien Berlin nur noch ein Thema zu haben: Annika, die schöne Ehefrau des Industriemagnaten erwartete Zwillinge.
Julio, Marcel und Jacques trafen zeitgleich mit ihnen ein. Sie hatten zwei Wochen auf Guadeloupe verbracht, die arbeitsreich aber auch erholsam gewesen waren. Sie hatten ein Netzwerk aufgebaut, das Ben lückenlos überwachte. Er konnte keinen Schritt tun, ohne dass Felix darüber erfahren konnte.
Sie bezogen ihre Posten in der Villa und am Tor, aßen und schliefen aber mit im Haus.

Annika und Felix blieben zwei Wochen in der Stadt. Dann sehnten sie sich nach den milderen Temperaturen am Mittelmeer.

Alaya hatte alles für ihre Ankunft vorbereitet. Sie war froh, wieder gebraucht zu werden. In den letzten Wochen hatte sie viel Zeit bei ihrer Familie verbracht, hatte in der Küche ausgeholfen, das Personal auf Vordermann gebracht. Nun lief der Hotelbetrieb reibungslos und sie freute sich wieder auf ihren eigentlichen Job.

Beim nächsten Vorsorgetermin lächelte Dr. Bassier besonders intensiv. „Na, die beiden wachsen ja sehr brav!" freute er sich.
„Sie werden ja auch gut ernährt bei mir!" antwortete Annika selbstironisch.
„Möchten sie meine Vermutung zum Geschlecht der Kleine wissen?" fragte der Arzt.
„Ja, natürlich!" antworteten die Eltern wie aus einem Mund.
„Also, wenn mich mein geschulter Blick nicht trügt, erwarten Sie...." Er machte eine Kunstpause. „Ein Pärchen!"

Felix nahm Annika in die Arme. „Ich wusste es!" jubelte er. „Eine Amelie und einen Moritz!"

Danach gingen sie zum ersten Mal einkaufen für ihre Kinder. Annika hatte ihn immer gebremst, wenn losziehen hatte wollen, weil die Vorfreude ihn so gepackt hatte. Sie hatte immer gefürchtet, es könnte etwas mit den Babys passieren, wenn sie zu früh zu sicher waren.

Dieses Mal genehmigte sie ihm einen hellblauen und einen rosafarbenen Strampelanzug.

„Aha! Rosa für Moritz und Hellblau für Amelie! Wir wollen doch nicht jetzt schon eine geschlechterspezifische Einordnung vornehmen, oder?" gab sie altklug von sich.

Er sah sie ungläubig an, platzte dann mit einem Lachanfall heraus. „Eine was?" Er wirbelte sie durch die Luft. „Aber du hast nicht vor, meinen Sohn als Mädchen und meine Tochter als Jungen zu erziehen, oder?"

Sie lächelte ihn an. „Nein! Ich werde sie einfach liebhaben!"

Er hielt inne, sah sie ernst an. „Ja! Das werden wir beide, Nicki! Wir werden sie einfach lieb haben!"

Die nächsten Monate vergingen. Annika arbeitete mit den beiden Bürgermeistern an den gemeinsamen Plänen. Hin und wieder legte ihr Margaux Recherchen zu kleineren Hilfsprojekten auf den Schreibtisch, die sie meist umgehend erledigen konnte.
Felix plante die Übernahme von drei weiteren Firmen, deren Besitzer ihn gebeten hatten, sie unter seine Fittiche zu nehmen.

Annika wurde langsam runder, er war begeistert, als er zum ersten Mal etwas wie ein Babybäuchlein an ihr entdeckte.
Aufgedreht gingen sie Klamotten für sie kaufen, die etwas weiter geschnitten waren.
„Aber so etwas Sackartiges wie die Frauen früher getragen haben, kommt mir nicht ins Haus!" erklärte er kategorisch.

Die weiteren Untersuchungen bestätigten Dr. Bassiers Anfangsüberzeugung über das Geschlecht der Babys.

Langsam wurde sie rund und runder. Felix lachte sich halbtot über sein wunderschönes Doppel-Walross. Aber es störte sie nicht! Im Gegenteil, sie musste noch mehr über sich selbst lachen!
„Meine Beine sind weg!" stellte sie eines Morgens trocken fest.
„Die kommen schon wieder!" versicherte er und drückte sie an sich.

Mit dem Sex machten sie etwas langsamer, fanden durchaus Stellungen, die für die Kinder ungefährlich waren und für Annika bequem.
Doch oft hielten sie sich nun auch einfach nur im Arm, und zur Not gab es ja noch Petting, worin sie es zu einer wahren Meisterschaft brachten.

Ende des siebten Monats bekam sie leicht Blutungen. Felix brachte sie panisch in die Klinik, doch der Gynäkologe gab Entwarnung.
„Das ist normal! Aber sicherheitshalber bleiben Sie ein paar Tage hier, ja?" schlug er vor. Sie bezog ein großes Krankenzimmer, Felix zog mit ein. Das Personal belächelte den großen aufgeregten Kerl zwar, aber gegen Felix Vanderberg hatte niemand eine Chance!

Nach drei Tagen konnten sie die Klinik wieder verlassen. Den kritischen achten Monat überstand sie mit viel Ruhe, Zuwendung, Liebe.
Oft liefen die Tränen, weil sie so hilflos war, sich so unförmig fühlte, teilweise weder sitzen noch stehen noch liegen konnte.

Felix tröstete sie stundenlang, hielt sie im Arm, streichelte sie, küsste sie, erzählte ihr, wie tapfer sie war, wie er sich auf die Kinder freute, wie wunderbar ihr Leben zu viert werden würde.

Alaya kochte ihr Lieblingsessen, beide ließen sie mampfen so viel sie wollte. Sie hatte praktisch nur das Gewicht der Kinder zugenommen.
Dann platzte die Fruchtblase, und eigentlich waren alle erleichtert darüber. Der Sanka war innerhalb von Minuten vor dem Haus, eine Stunde später erblickte erst Amelie und gleich danach Moritz das Licht der Welt.

Es waren natürlich die hübschesten Kinder der Welt, und sie hatten die seligsten Eltern der Welt.


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