Kapitel 25
Felix sah noch immer zur Türe hinaus, durch die sie gerade verschwunden war.
Süße Annika, lass mich dich lieben, so lange ich lebe! dachte er.
Dann setzten sie sich alle um den Tisch und ließen sich die Tasse Kaffee schmecken, dazu die Schokocroissants, die Annika mitgebracht hatte.
Abends bat sie Julio und Marcel, den Pavillon etwas romantisch zu dekorieren, den Tisch zu decken und die Sachen aus dem Kühlschrank raus zu schaffen.
Gegen sieben überredete sie Felix und Philip, mit ihr eine Runde durch den Park zu drehen. Da keiner der beiden ihr eine Bitte abschlagen konnte, wenn sie ihre Bernstein-Augen so unfair einsetzte, willigten sie ein.
Felix schossen die Tränen in die Augen, als er die Überraschung sah. Sie hatte es nicht vergessen! Sie hatte sich an den Tag erinnert, als er um ihre Hand angehalten hatte!
Sie hatte die Zeit einfach zurückgedreht, als wäre nichts geschehen!
„Hier haben wir uns damals verlobt!" erklärte er Philip mit belegter Stimmung.
Und plötzlich fühlte sich der Gast vollkommen fehl am Platz. „Da fällt mir ein, ich muss mal meine Eltern anrufen! Und dann möchte ich endlich was von der Stadt sehen! Vor allem von den hübschen Französinnen!"
Dankbar sah Felix dem sensiblen jungen Mann nach. Er kniete sich wie damals vor seine Frau. „Innig geliebte Annika! Würdest du mir die Ehre erweisen und meine Frau bleiben?"
„Ja, Felix! Das werde ich!" antwortete sie, während die Tränen auf seine Hand tropften, die die ihre hielt. Sie zog ihn hoch.
„Einen Ring habe ich heute nicht!" bedauerte er.
„Mir ist ja auch kein zusätzlicher Finger gewachsen!" scherzte sie schniefend und zeigte ihm beide Hände. Links trug sie den Verlobungsring, rechts den wunderbaren Ehering, den er selbst entworfen hatte.
Ihr Scherz entspannte die Stimmung ein wenig, sie ließen sich die Leckereien schmecken.
Sie erzählte von ihrem Einkaufsbummel, den Vorstellungsgesprächen, von Alayas Familie.
Felix wurde nachdenklich.
„Du wirst dich darum kümmern, dass ihre Familie da rauskommt! Wir haben ein Hotel in der Stadt, dafür suchen wir eine neue Geschäftsführung. Du machst einen Arbeitsvertrag mit ihrem Vater, dann klappt es besser."
Sie sah ihn ungläubig an. „Ich? Ich kann das nicht! Wie soll ich das denn machen?"
„Du bist Madame Vanderberg! Du schaffst alles, was du willst! Versuche es einfach!" erwiderte er. Er nannte ihr ein paar Namen von Leuten in der Firmenleitung, die ihr behilflich sein konnten.
„Puh!" sagte sie nur, war aber auch unheimlich stolz über sein Vertrauen.
Philip telefonierte mit seiner Mutter, die sich schon Sorgen gemacht hatte, ihm ein paar Mal auf die Mailbox gesprochen hatte.
Als er ihr von den letzten beiden Tagen erzählt hatte, blieb sie eine Weile still.
Dann begann sie leise zu lachen, wurde aber immer lauter. „Das ist jetzt nicht wahr, oder? Du sitzt in Saint-Tropez und trainierst ihren Mann, der sie Jahre lang misshandelt hat?"
„Ja! So zusammengefasst klingt das blöd, aber die Sache ist vielschichtiger. Er liebt sie wirklich, ist überglücklich, dass sie ihm verziehen hat!" versuchte er, richtig zu stellen.
„Ja! Bis zur nächsten Ohrfeige! Du weißt doch, dass prügelnde Männer sich nicht ändern! Vielleicht mit einer Therapie! Aber nicht von einer Minute auf die andere! Schnipp, schnipp! Ab sofort bin ich ein anderer Mensch!" Er hörte ihr ungläubiges Kopfschütteln förmlich.
„Nein Mama, so ist das nicht! Er ist wirklich ein netter Kerl! Er hat eben viel durchgemacht, und sein Bruder hat schwer intrigiert!" Er fand es seltsam, wie sehr er Felix verteidigte.
Es ging noch eine Weile hin und her. „Na, die Zukunft wird zeigen, wer Recht hat!" meinte seine Mutter schließlich. „Aber behalte sie im Auge! Die Kleine tut mir leid!"
Nach dem Gespräch war Philip etwas verunsichert. Gut, er war vor Ort, hatte die beiden hautnah miterlebt.
Andererseits hatte sie mit Sicherheit mehr Lebenserfahrung.
Doch er hatte auch ziemlich viel Psychologie belegt während des Studiums, glaubte sehr daran, dass er Felix nicht falsch einschätzte. So konnte kein Mann sich verstellen!
Aber, wenn er heute glaubte, ihr nie wieder etwas anzutun, und dann gingen ihm doch wieder die Gäule durch?
Behalte sie im Auge! hatte Mum ihm geraten. Gut! Das würde er tun!
Dann war er unschlüssig, was er mit dem restlichen Abend anfangen sollte. Das turtelnde Paar wollte er nicht stören, aber alleine losziehen und eine Mieze aufreißen? Schärfte ihn auch nicht wirklich!
Da hörte er Annika nach ihm rufen. Er trat auf den Flur.
„O! Gut! Du bist noch da! Komm, wir gehen mit dir in den angesagtesten Club! Da kommst du als Fremder gar nicht rein! Mach dich chic!"
Sie hatten sich das Picknick schmecken lassen, hatten viel gelacht, hatten sich lange und oft geküsst. Beide hatten den Abend sehr genossen. Doch Felix bremste seine Leidenschaft, er dachte an Philip. Er hatte dem jungen Mann unheimlich viel zu verdanken, es war nicht richtig gewesen, ihn heute so abzuservieren.
Er teilte seine Gedanken Annika mit, die ihn auch sofort verstand. „Dann führen wir ihn in die Gesellschaft ein und gehen in den Star-Club!" schlug sie vor.
Felix zögerte. Er war fünf Jahre nicht mehr in der Szene unterwegs gewesen! Er war 46, er war entstellt! Die Leute würden ihn anstarren! Würden sich den Mund über ihn zerreißen! Die Gerüchteküche würde brodeln!
Aber Annika war 24! Er hatte sie fünf Jahre lang eingesperrt, hatte sie von Familie und Freunden ferngehalten, hatte sie gequält und misshandelt!
Sie, die beste und schönste Frau der Welt! Er musste über seinen Schatten springen! Er musste zurück ins Leben finden, ihr zu Liebe!
Aber auch sich selbst zu Liebe!
Er wollte wieder jung, losgelöst, frei, glücklich sein wie damals! Wie früher!
Er. Wollte. Sein. Leben. Zurück.
Sein. Ganzes.
Nicht. Nur. Einen. Teil.
„Ja, Süße! Das ist eine gute Idee! Wir machen uns total chic und flashen die Welt! Wie früher!" Er küsste ihr hübsches Näschen.
Sie hatte sein Zögern bemerkt, konnte die Gedanken hinter seiner Stirn fast hören. Sie hielt die Luft an. Er musste wieder hinaus in die Welt! Dort war es so wunderbar!
Bei seiner Antwort atmete sie befreit aus. Er hatte verstanden!
Als er ihre Erleichterung spürte, zog er sie in seine Arme. Er hatte ihr schon wieder Sorgen gemacht! Dabei musste sie an jedem Tag in seiner Zukunft das Wichtigste in seinem Leben sein!
Nur sie durfte zählen!
Nur ihr Glück war wichtig!
Er musste alles andere hinten anstellen!
Seine Bedenken, seine Ängste, seine Unsicherheiten!
Sein Schmetterling sollte jeden einzelnen Tag im Sonnenlicht fliegen!
Ihre Augen sollten jeden Tag strahlen!
Ihre Lippen sollten jeden Tag lächeln!
„Annika! Wenn ich jetzt Nein gesagt hätte, was hättest du gemacht?" fragte er mit großem Ernst in seiner Stimme.
Sie verstand, was er ihr sagen wollte. „Ich hätte dich so lange gekitzelt, bis du ja gesagt hättest!" antwortete sie leise.
„Dann ist es ja gut!" stieß er hervor.
Das war ein Running-Gag bei ihnen gewesen. „Ich kitzle dich, bis du ja sagst!" hatte er unzählige Male zu ihr gesagt, wenn sie sich kein Kleid oder kein Armband kaufen lassen wollte. Sie war unheimlich empfindlich, hatte dann immer bereitwillig nachgegeben.
„Für den Rest unseres Lebens zählt nur, was du willst, Nicki! Versprichst du mir das?" bat er.
„Ich versuche es!" gestand sie ihm zu.
„Das ist zu wenig! Du musst es schwören! Ich muss eine Chance bekommen, meine Schuld abzutragen!" Seine Augen hielten sie fest.
„Okay! Ich schwöre, dass ich in Zukunft die Kommandos gebe, was wir tun! Und du, edler Knappe, wirst gehorchen!" scherzte sie.
„Na, also! Geht doch!" Er küsste sie zärtlich und dankbar.
„Julio? Wir gehen aus!" rief sie dem Freund zu, der vor den Bildschirmen saß.
Der hob den Daumen, um seine Zustimmung zu signalisieren. Sein zufriedenes Grinsen konnten sie aber beide nicht so richtig deuten.
Er hatte geahnt, dass sie sich früher oder später wieder in die Öffentlichkeit wagen würden.
Er wusste auch, dass dieser erste Auftritt von ihnen beiden als Paar nach all den Jahren sehr aufmerksam beobachtet werden würde.
Deshalb war er heute Morgen schnell in eine Nobelboutique gerast, hatte zwei Outfits für sein Lieblings-Liebes-Paar besorgt. Jeweils eine Nummer kleiner als früher, sie hatte beide an Gewicht verloren in diesen schlimmen Jahren.
„Wenn ihr was zum Anziehen sucht, schaut in eure Schränke!" rief er ihnen zu.
Annika sah ihn etwas konsterniert an. „Ja, in der Gefriertruhe hätte ich jetzt nicht gesucht!" knallte sie ihm hin.
Er lachte leise in sich hinein.
Annika informierte Philip, ging dann schnell unter die Dusche. Make-Up brauchte sie nicht, benutzte sie praktisch nie.
Währenddessen hatte Felix die Schranktüren geöffnet, fand einen neuen, modernen Anzug mit einem flippigen Shirt.
Daneben hatte der Freund ein wunderschönes, blaues Kleid deponiert. Er setzte sich aufs Bett, wischte wieder einmal seine Augen trocken. Auch an Julio hatte er viel wieder gut zu machen!
Als Annika die neuen Klamotten sah, wusste auch sie sofort, wer die Sachen besorgt hatte.
„Er ist ein Freund!" sagte sie nur und schlüpfte in den Traum in Blau, Felix' Lieblingsfarbe für sie.
„Du siehst in allen Farben heiß aus! Aber Blau macht mich total an!" hatte er ihr einmal gestanden - früher.
Als sie sich schon eine Weile kannten, natürlich! Denn so lockere Worte hatte er anfangs nicht gewagt, in den Mund zu nehmen! Der vollkommene Gentleman!
Da hatte er eher gesagt: „Dieses Kleid steht dir hervorragend!"
Als sie sich zu dritt in der Halle trafen, mussten sie lachen. „Wir sind bestimmt die drei hübschesten Menschen heute im Club!" japste sie. „Mann! Sehen wir gut aus!"
Und zum ersten Mal seit Jahren vergaß Felix die Narben in seinem Gesicht. Sie fand ihn schön, also war er es auch nach wie vor.
Früher hatte er sich immer geziert, wenn sie ihn schön genannt hatte.
„Ein Mann ist nicht schön!" hatte er sie aufgezogen. „Ein Mann ist gutaussehend, attraktiv, aber nicht schön!"
Sie hatte ihn nur mit diesem geliebten kecken Blick angesehen und gesagt: „Ein Mann ist schön! Ein einziger!"
Und er hatte sich nicht länger gewehrt dagegen, dass sie ihn schön fand!
„Wer hat Fahrdienst?" fragte Felix mit diesem atemberaubenden Selbstbewusstsein, das er wieder zurückbekommen hatte.
„Luc!" antwortete Julio. „Er wartet schon draußen mit der Limousine!"
Philip atmete tief ein. Gut, das Leben hier war schon ein paar Nummern größer als seines zu Hause.
Da rief man sich halt ein Taxi.
Am Club gingen Annika und Felix wie selbstverständlich an der schier endlosen Schlange vorbei. An einem Nebeneingang drückte Felix auf einem Klingelknopf.
„Ja? Bitte?" erklang eine blecherne Stimme.
„Felix Vanderberg mit Frau und einem Freund!" sagte Felix.
Schon ertönte ein Summer, die Türe öffnete sich, ein Angestellter empfing sie.
„Monsieur Vanderberg, Madame! Bitte folge Sie mir!"
Er brachte sie an einen freien Tisch in der Nähe der Tanzfläche.
Philip war ziemlich geplättet.
In Sekundenschnelle tauchte ein Ober auf, nahm ihre Wünsche entgegen. Genauso schnell kamen die Drinks.
„Auf die Rechnung?" fragte der Kellner.
„Ja, danke!" antwortete Felix und schob ihm einen größeren Schein zu, den der andere diskret in seiner Jackentasche verschwinden ließ.
Sie saßen noch nicht lange, hatten gerade einmal angestoßen und an ihren Drinks genippt, als Felix aufstöhnte.
„Oh nein! Bitte nicht Lydia!" Doch sein Wunsch wurde nicht erhört. Eine füllige junge Dame steuerte ihn an.
„Felix! Wie wunderschön, dich endlich mal wieder zu sehen!" rief sie und saß auch schon auf seinem Schoß.
Er stand so schnell auf, dass sie unsanft auf dem Boden landete. Dümmlich kichernd rappelte sie sich wieder hoch.
Annika reichte ihr die Hand, um ihr zu helfen, konnte ihr Grinsen schlecht verbergen. Lydia durchbohrte sie mit Blicken.
„Du traust dich tatsächlich hierher? Nach allem, was du ihm angetan hast?" fragte sie, als sie wieder auf ihren Beinen stand.
Annika blieb vollkommen ruhig. „Was habe ich ihm denn angetan?" fragte sie mit eiskalter Stimme.
„Na! Schau ihn doch an!" knallte die andere ihr hin, ohne nachzudenken.
Annika sah erst Felix fest in die Augen, wandte dann den Blick wieder zu der Xanthippe. „Gut! Ich habe ihn angesehen, weiß aber noch immer nicht, was du meinst! Was du sagen willst!"
Da bemerkte Lydia ihren Fauxpas, versuchte, zurück zu rudern. „Na ja, ich meine, also, ich wollte sagen.....!" Sie verhedderte sich immer mehr in ihren eigenen Worten
Doch Annika war gnadenlos. „Ich höre?"
„Er sieht, er sieht halt, halt...... anders aus!" druckste Lydia schließlich heraus.
Da holte Annika zu ihrem letzten Schlag aus. „Das tust du auch! Aber im Gegensatz zu dir sieht er verdammt gut aus!" Sie war sicher, die andere hatte nicht genau verstanden, was sie ihr hatte sagen wollen, war aber froh, dass die Schlange sich zurückzog.
Felix nahm sie in die Arme, küsste sie ehrfurchtsvoll. „Hat die Löwenmutter ihr Junges verteidigt?" fragte er lächelnd.
„Aber so was von!" antwortete sie strahlend.
„Danke!" sagte er nur, weil seine Stimme schon wieder brach.
Philip war die ganze Zeit schweigend auf seinem Stuhl gesessen, hatte sie nicht aus den Augen gelassen, hatte gebannt das Wortgefecht verfolgt.
Donnerwetter! dachte er. Mit ihr möchte ich mich nicht anlegen!
Es musste schön sein, so von einer Frau in Schutz genommen zu werden! So bedingungslos geliebt zu werden!
Aber er war es eben nicht, hätte es vielleicht sein können!
Wenn Felix nicht rechtzeitig die Kurve gekriegt hätte!
Aber um sie so besitzen zu können wie der andere, hätte er sie auch so lieben müssen!
Wäre er dazu in der Lage gewesen?
Konnte er so lieben wie Felix?
Er lächelte bei der Erinnerung an das Gespräch mit ihm. Er hatte ja noch 15 Jahre Zeit, um es herauszufinden!
Der Vorfall hatte natürlich für Aufmerksamkeit gesorgt, die Gäste erkannten Felix und Annika Vanderberg. Immer mehr Freunde von früher kamen an ihren Tisch, schlugen sie ab, freuten sich offensichtlich, die beiden wieder zu sehen.
Ein hübsches, dunkelhaariges Mädchen gesellte sich dazu, konnte seine Blicke nicht von Philip nehmen.
Er stand auf, führte sie lächelnd zur Tanzfläche. Annika sah ihm nach. Es wäre gut, wenn er ein Mädchen fände! Ein nettes Mädchen, für ihn alleine!
Felix sah ihren Blick, sah aber auch, dass ihr Interesse rein freundschaftlich war. „Corinne würde passen, oder nicht?" fragte er seine Süße.
„Aber so was von!" antwortete sie, stand auf und zog ihn auf die Tanzfläche. Sie drehten sich engumschlungen zu der langsamen Musik, verloren sich in Zeit und Raum.
Hier hatten sie oft zusammen getanzt, gelacht, geküsst! Aber das war lange her!
Oder nicht? Waren sie nicht erst gestern hier gewesen, hatten sich mit Freunden getroffen, hatten ein paar Drinks zu sich genommen, hatten sie sich nicht erst gestern hier in den Armen gehalten, betrunken vor Glück?
Doch! Es war erst gestern gewesen! bestimmte Annika.
Niemals ist das fünf Jahre her! war Felix sicher.
Gestern hatte ihre Nähe ihn atemlos gemacht!
Gestern hatte er sie hier so sehr begehrt!
Gestern hatte er sie hier geküsst, bis er Sterne sah!
Gestern hatte er ihr ins Ohr geflüstert: „Ich will dich! Ich brauche dich! Lass uns nach Hause fahren!"
Gestern!
Und heute waren sie wieder hier.
Waren verliebt, verknallt, liebten sich unendlich!
Und heute wollte er sie natürlich wieder.
Und heute brauchte er sie natürlich wieder.
Und heute wollte er natürlich wieder so schnell wie möglich mit ihr nach Hause fahren.
Aber lächelnd tanzte er weiter mit ihr, weil er wusste, wie sehr sie es liebte, mit ihm zu tanzen.
Lächelnd führte er sie zu ihrem Tisch zurück, lächelnd unterhielt er sich mit den Freunden, lächelnd sah er ihr zu, wie sie mit den Freunden lachte, sich einen Schlagabtausch nach dem anderen mit Worten lieferte, wie sie das Leben genoss.
Lächelnd lehnte er sich zurück und sah sie nur an.
Denn so sehr er auch brannte, so erregt er auch war, so sehr er mit ihr ins Bett wollte, es zählte nur eines: Dass sie glücklich war!
Heute – morgen- für immer!
Nur sie zählte!
Nur sie war wichtig!
Weil sie ihm hatte verzeihen können!
Hin und wieder sahen sie Philip.
Philip, der mit Corinne eng umschlungen tanzte.
Philip, der Corinne küsste.
Philip, der mit Corinne verschwand.
Philip, der mit Corinne zurückkam.
Philip, der mit Corinne lachte.
Philip, der mit Corinne verschwand und nicht mehr zurückkam.
Felix lächelte seine Frau an. „Den werden wir heute wohl nicht mehr sehen! Sie wohnt um die Ecke!"
„Woher du das weißt, möchte ich jetzt eigentlich nicht wissen!" antwortete sie und küsste ihn, um Erinnerungen an eine Corinne, die um die Ecke wohnte, auszulöschen.
Es war nach drei Uhr, als er Luc eine Nachricht schickte, dass sie nach Hause wollten.
Eine halbe Stunde später betraten sie engumschlungen ihr Schlafzimmer.
Er hatte lange durchgehalten, hatte ihre Lust am Leben genossen. Aber jetzt musste er ihre Lust an ihm haben! Spüren! Genießen!
Jetzt musste er sie haben! Genießen! Spüren!
Seine Frau!
Wahr und wahrhaftig war dieses wunderhübsche Wesen seine Frau!
Er verlor sich an ihren Körper, den er jahrelang so beleidigt hatte!
Den er auf so grausame Weise benutzt und missbraucht hatte!
Und doch war sie noch immer seine Frau!
Seine Geliebte!
Seine beste Freundin!
Sein Lachen, seine Tränen, sein Glück, sein Leben!
Seine Annika!
Seine Nicki!
Sein Baby!
Seine Süße!
„Ich liebe dich unendlich!" stöhnte er, als er in ihr kam.
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