Kim Namjoon

„Ja, Vater. Ich werde mich darum kümmern" der junge Blonde verbeugt sich kurz und verlässt dann das Büro, in welches Sonnenstrahlen durch die großen gläsernen Fenster fällt. Er hält die Formulare fest in der Hand und lächelt der Sekretärin im Vorraum zu, während er den modernen Fahrstuhl betritt, um mit diesem das Stockwerk zu wechseln.

Sein eigenes Büro befand sich lediglich ein Stockwerk tiefer, weshalb er die elendige Fahrstuhlmusik nicht sonderlich lange ertragen musste.

„Gibt es irgendetwas neues?" fragt er die junge Frau im Vorraum, während er sich in einem Spiegel flink die Krawatte richtet. Er wendet sich ihr zu und seine Blicke verraten volle Aufmerksamkeit. „Sie haben Post von den Mitgliedern der letzten Meetings erhalten. Die Vertreter aus Japan und Thailand. Die Chinesen lassen sich scheinbar noch etwas Zeit. Aus er der unteren Abteilungen kamen ein Beschwerdebrief und ein Gesprächsersuch. Außerdem hat Mr. Kim ihnen die Finanzübersicht zur Kontrolle zukommen lassen" die junge Frau lächelt und verbeugt sich leicht „Ich habe ihnen alles aus ihrem Schreibtisch gelegt" Namjoon nickt, doch ein Seufzen verlässt seine Lippen „Danke, Somi"

Genervt lässt der junge Mann die Papiere auf seinen Tisch und sich selbst in den großen Stuhl fallen. Er stützt die Ellenbogen auf der Arbeitsplatte ab und reibt sich die Schläfen. „Wozu mache ich mich auf den Weg zu ihm, wenn er mir doch immer alles bringen lässt." murrt er. Er hält sich gähnend die Hand vor den Mund und schließt für einen kurzen Moment die Augen. Er hebt die Arme in die Luft streckt sich einmal vollständig, bevor sein Finger den Weg zu einem kleinen orangene Knopf am Telefon finden. „Somi, kommen sie bitte mal zu mir" spricht er und verlässt diesen Knopf wieder. Er beginnt bereits, seine Papiere nach Wichtigkeit zu sortieren um zu entscheiden, mit welchen er nun anfangen wird. Er wendet jedoch seinen Blick von diesen, als seine Sekretärin den Raum betritt und ihn fragend ansieht. Namjoon greift automatisch nach seinem Portmornee und holt etwas Geld heraus. „Seien sie bitte so nett, und gehen nach unten. Gegenüber von unserem Gebäude ist ein Bäcker. Bringen sie mir von dort bitte einen großen schwarzen Kaffee mit, das Zeug aus der Firma bekommt doch keiner runter" die Sekretärin schmunzelt und nimmt das Geld entgegen. „Von dem Rest suchen sie sich bitte noch etwas aus. Es wird heute wahrscheinlich ein langer Abend werden" „Danke, Mr. Kim" sagt sie lächelnd und verlässt anschließend das Büro.

Müde reibt er sich die Augen, als neben ihm sein Telefon klingelt. Er legt seinen Stift zur Seite und hebt den Hörer ab. „Shinhan Financial, Stellvertretende Leitung Kim Namjoon" meldet er sich, beinahe wie auswendig gelernt. „Frau Kim Kyuri, Frau und Hausherrin meldet sich um ihren Ehemann zu sprechen" Namjoon schmunzelt und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. „Hausherrin also. Ich dachte immer, ich hab das sagen" gibt er scherzend zurück, doch Kyuris Stimme klingt ernst. „Das dachtest du! Die mächtigste Waffe der Frau, ist die Illusion. Wir lassen euch in dem Glauben, dass ihr das sagen habt und seid dabei nichts anderes als unsere kleinen süßen Marionetten des Alltags" Namjoon verdreht lachend die Augen. „Ich freue mich, über deinen Anruf" „Lässt dein Vater dich heute wieder länger arbeiten?" Namjoon seufzt und fährt sich mit seiner freien Hand durch das Haar. „Es tut mir leid, Kyuri" „Ach, mach dir keinen Kopf. Ist ja nicht so, dass ich es nicht kennen würde. Ich stelle dir etwas zu essen in den Kühlschrank" im Hintergrund kann Namjoon die Geräusche vernehmen und noch immer liegt ein Lächelnd auf seinen Lippen. „Danke, du bist ein Engel. Wie geht es euch?" Kyuri scheint etwas außer Atem zu sein, setzt sich jedoch erst, als sie im Wohnzimmer die Couch erreicht hat. Sie lächelt, während sie mit der Hand über ihren Bauch streicht. „Sie ist sehr aktiv. Sie bewegt sich viel und lässt mir kaum Ruhe" sagt sie und ihre Stimme klingt freudig. „Ich hoffe nur, dass sie nicht kommt während du weg bist.." Besorgnis schwankt in ihrer Stimme doch Namjoon beruhigt sie. „Keine Sorge. Ich habe bereits mit Vater gesprochen. Er stellt mich ab morgen frei, um bei dir sein zu können." „Das ist gut" Kyuri wirkt erleichtert und Namjoon rutscht mit seinem Stuhl wieder an den Schreibtisch heran. „Ich muss jetzt weiter arbeiten. Sonst komme ich nie nach Hause" sagt er scherzend und senkt dabei seinen Blick. „Okey. Ich werde aber wahrscheinlich nicht mehr wach sein, wenn du nach Hause kommst." „Ich weiß. Geh schlafen, wenn du müde bist. Ich liebe dich, Kyuri" „Ich dich auch, Namjoon"

Kurz nach Beendigung des Telefonates betritt Somi erneut das Büro, um Namjoon seinen bestellten Kaffee zu bringen. „Danke. Haben sie sich selbst auch etwas geholt?" fragt er und sieht sich prüfend an. „Somi nickt und legt ihm die Rechnung und das Restgeld auf den Tisch. „Vielen Dank, dafür" sagt sie mit einem kleinen Lächeln und verlässt dann wieder das Büro. Namjoon wirft einen Blick auf die Rechnung und schüttelt seufzend den Kopf. Somi hat sich lediglich einen kleinen Tee geholt. Er wusste, auf was das ganze hinausläuft. Er hatte erwartet, dass sie sich ebenfalls einen Kaffee holt, doch stattdessen hat sie das billigste aus der Liste gewählt. Er schmunzelt etwas und widmen sich erneut seinen Papieren.

„Somi, gehen sie nach Hause. Ich werde meinem Vater noch die Papiere in sein Büro bringen und dann hier alles verschließen. Gehen sie schonmal." Somi verbeugt sich tief und beginnt gähnend ihre Sachen zusammen zu sammeln. Auch er selbst, kann sich ein Gähnen nicht verkneifen. Es ist bereits kurz vor Mitternacht und in der Firma scheint niemand mehr zu sein. Er lässt erneut die Fahrstuhlmusik über sich ergehen, welche die ganze Nacht zu laufen scheint.

Einige Zeit später betritt Namjoon sein kleines Haus am Rand der Großstadt. Vorsichtig stellt er seine Schuhe zur Seite und hängt die Jacke an den Harken. Er ignoriert die Küche und den Gedanken an das leckere Essen im Kühlschrank, als er im Wohnzimmer den laufenden Fernseher bemerkt. Er schüttelt lachend den Kopf, als er seine schlafende Frau auf dem Sofa wiederfindet. „Kyuri.." flüstert er und streichelt ihr durch die Haare. Er gibt ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und als die junge Frau lächelnd ihre Augen öffnet, beginnt sich das Ehepaar in das gemeinsame Schlafzimmer.

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