Roter Schleier/nutzlose CIA


Furuya's Sicht:

Es war kalt und die Luft roch unangenehm nach verrottetem Fisch. Auf meinen Lippen schmeckte ich Salz und eine heftige Brise ließ mich zittern. Ohne zu zögern, riss mich Wodka aus dem ungemütlichen kleinen Kofferraum, in dem er mich zuvor verstaut hatte und zerrte mich mit vorgehaltener Waffe Richtung Wasser.

Ein einzelner Schuss vermischte sich mit den Schreien der Möwen, die über uns kreisten und mein Blick verschleierte sich etwas. Ein scharfer Schmerz, der zusätzlich eine Hitze ausstrahlte, breitete sich in der Höhe meines Magens aus.

Für eine Sekunde klärte sich mein Blick wieder, doch das einzige, was ich sah, war das Wasser, das näher zu kommen schien. Ich schloss die Augen. Meine Hände waren auf dem Rücken mit Kabelbindern zusammen gebunden.

Kaltes Wasser wollte meine Lungen füllen, doch ich hörte einfach auf zu atmen. Immer tiefer sank ich hinab und die Oberfläche und das Licht entfernten sich immer weiter.

Das kühle Nass um mich herum färbte sich rot und mein Körper war unglaublich schwer. Immer mal wieder schaffte ich es, die Augen kurz zu öffnen, bevor sie wieder zu fielen.

Ich durfte nicht einatmen. Doch meine Lungen verlangten nach Luft, nach Sauerstoff.

Akai's Sicht:

Dem Handy in meinen Händen dabei zusehen wie es sich auflade, fragte ich meine neue Weggefährtin wohin wir fuhren. Jedoch anstatt von Jess die Antwort zu bekommen war Kir, meine Fahrerin leider schneller.

„Bourbon wurde von Wodka mitgenommen. Ich glaube sie werden ihn töten."

Mäßig verwundert darüber, brachte ich nur ein kühles Zucken der Achseln zustande und lehnte mich im Sitz etwas weiter zurück.

„Nicht mehr mein Problem." War meine Antwort, woraufhin ich mit einem entgeisterten „Shuichi" konfrontiert wurde. Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf meine Lippen, als ich mir ihr Gesicht dabei vorstellte.

Jess's Sicht:

Ich wusste, dass er es nicht so meinte und doch entfuhr mir bei seiner Stimmlage ein entgeistertes „Shuichi".

Es war schön mit ihm wieder auf diese intime Art zu sprechen und so versuchte ich den künftigen Abschied zu vergessen. Wir hatten eine Aufgabe und Rei musste gerettet werden. Also versuchte ich, durch die Aufzeichnungen der Überwachungskameras herauszufinden, wo genau der Porsche lang gefahren war. Eine ungefähre Richtung hatte ich ja, dank Kir.

Auch ohne Analyse- und Wiedererkennungsoftware hätte ich den Porsche aus der Menge picken können, um seinen Fahrweg zu rekonstruieren, denn es gab keine Menge, in der sich dieses Vehikel verstecken konnte. Die Straße schienen wie ausgestorben. Schnell fand ich also heraus, dass sie zum Harfen gefahren waren und dort eine Last, die sich im hinteren Teil des Wagens befunden, dort abgeladen hatten. Den dank meines Programms zum Bildervergleich, konnte man erkennen, dass das Heck des Wagens, während der Fahrt zum Hafen etwas tiefer hing als in dem Moment, wo sie den Tunnel durchfuhren, der die verschiedenen Regionen unterirdisch (als Schnellstraße) verband.

Allein durch komplizierte Berechnungen und Informationen des Fahrzeugtyps konnte ich das fehlende Gewicht, dass auf einen Menschen schließen lassen könnte berechnen und mein Verdacht, das Rei bereits Tod im Wasser umher trieb, nahm immer mehr zu.

Die Sorge in meiner Stimme wohl erkennend, versuchte mich Akai mit seiner typischen Art wieder etwas aufzumuntern, doch als ich seine Stimme stocken hörte, das geraschelt von Kleidung vernahm und ich selbst nicht sah, als ich die Handykamera aktivierte.

Ohne es zu merken, musste ich meinen Atem angehalten haben, denn als ich jetzt seine Stimme wieder hörte, atmete ich erst einmal geräuschvoll ein und wieder aus.

Akai's Sicht:

Nachdem wir aus dem Wagen gestiegen waren, sahen wir uns am Hafenbecken um. Unweit von uns hatte sich das Wasser verfärbt und die Farbe gefiel mir gar nicht. Schnell streifte ich mir Mütze und Jacke ab. Schlüpfte kurzerhand aus meinen Schuhen, drückte Kir das Handy samt Ohrhörer in die Hand und sprang in die eisigen Fluten, dabei Jess Stimme noch in meinem Kopf, die meinen Namen empört wiedergab, weil ich diesen Idioten nicht retten wollte.

Kaltes Wasser umschloss meinen Körper und der Druck um mich herum baute sich rasch auf. Mit kräftigen Schwimmzügen versuchte ich dem roten Schleier aus Blut zu folgen und um die bleiche Gestalt zufassen zubekommen.

Luftblasen entwichen meinem Mund und umspielten meinen Körper, bevor sie weiter dem Licht, hinauf folgten.

Mühsam erreichte ich den halb bewusstlosen Furuya und schaffte es ihm, unter die Arme zu greifen. Mit kräftiger Beinarbeit, die jeden Muskel beanspruchte durchbrachen wir die Wasseroberfläche und kämpften uns an Land zurück.

Erschöpft ließ ich mich einfach von der Sonne trocknen und versuchte nicht an die Schwere der Verletzung, die mein Rivale erlitten hatte zu denken.

„Hondo!" War das einzige, was ich rausbrachte, während ich auf den blutenden Furuya zeigte.

Hidemi Hondo alias Kir, die bis dato nur rumgestanden hatte, warf mir nun achtlos mein Handy zu und versuchte den Verletzten zu versorgen.

Schon beinahe wütend, weil mein Herz bei dieser Achtlosigkeit beinahe stehen geblieben wäre, versuchte ich mir die Ohrhörer wieder in die Ohren zu stecken.

Erst als ich Jess Stimme wieder klar hören konnte, beruhigte sich mein gemüht, mein Herzschlag und meine schmerzenden Muskeln.

„Lass mich bitte nur 5 Minuten schlafen." Flüsterte ich und schloss die Augen, dabei hoffend, dass alles nur ein Missverständnis oder Albtraum war.

Jess's Sicht:

Er war ausgelaugt, so wie ich auch, doch ihr durfte nicht auflegen. Also summte ich leise vor mich hin, während der Krankenwagen zu den dreien unterwegs war, Jodie ein Fahrzeug bereitstellte und ich weiterhin sämtliche Überwachungskameras, um den Porsche zu verfolgen, natürlich mit ein klein wenig Hilfe vom Professor, Haibara, den Kindern (die nicht wussten warum), Shinichi, Ran (die durch eine kleine E-Mail von mir alles wusste. Cool Kid hätte ja schließlich den Scheiß auch alleine klären können, ohne alle Anwesenden mit hineinzuziehen) und mein liebster Kommissar Chiba (Beförderungen waren immer sicher, wenn man mit mir zusammenarbeitete).

Sicht Wodka:

Erst durch den Tunnel und querbeet durch die Gegend. Ich hatte das Gefühl, dass Gin versuchte Verfolger abzuschütteln, deren bloße Anwesenheit ich nicht einmal wahrnahm.

Doch ich vertraute meinem Partner. Er wusste, was er tat und ich konnte ihm blind folgen.

Also durchsuchte ich in aller Ruhe die Waffentasche, die auf der Rückbank gelegen hatte, da der Kofferraum voll gewesen war und nun auf meinem Schoß ihren neuen Platz fand.

Er hatte sicherlich schon einen Plan. Gin hatte schließlich immer einen Plan.

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