Vergangenheit
Am nächsten Tag konnte ich es kaum erwarten zur Arbeit zu gehen. Ich schlang die Pancakes von Kai so schnell herunter, dass er mich nur fragend ansah. Ich wollte ihm noch nichts von Tom und mir erzählen. Zum einen weil es noch frisch war und zum anderen, weil er immer noch nicht über Celine hinweg war, besonders nachdem sie ihn an dem Tag wo Kai Tom und mich beim knutschen erwischt hatte, gleich nochmal abserviert hatte und die ganze Trauer wieder über ihn hineinbrach.
Kai hatte sich mir anvertraut und seinen Tränen freien Lauf gelassen, ihn jetzt mit meinem Liebesleben zu überrollen, wäre nichts was eine wahre Freundin machen würde. Also gab ich ihm, nachdem er mich heute fragte, warum ich denn so gut gelaunt sei, nur ein schulterzuckendes: Einfach so., und verschwand mit einem Grinsen in meinem Zimmer, um mich frisch zumachen.
Gerade war ich aus der Dusche gekommen und trocknete meine Haare, als auf meinem Handy eine Nachricht aufploppte.
Tom: Guten Morgen, Darling. Ich freu mich sehr auf heute. Wann kann ich dich abholen?
Grinsend nahm ich mein Handy in die Hand und tippte eine schnelle Antwort:
Ich: Guten Morgen, Tiger. Ich freu mich auch sehr. Ich hab mit Luigi abgesprochen, dass ich um 11 gehen darf.
Tom: Tiger? ;)
Ich: Naja So wie du neulich über mich hergefallen bist, dachte ich eine Raubkatze als Spitzname passt ;)
Tom: Pass bloß auf Neulich war ich noch ein zahmes Kätzen. Vielleicht können wir das ja wiederholen und ich zeig dir mein wildes Ich ;)
Bei dieser Nachricht musste ich nur noch mehr grinsen und mir stieg das Blut in die Wangen.
Ich: Dann ist eine Wiederholung doch Pflicht ;)
Tom: Dein Wort ist mir Befehl.
Ich: So sehr ich dieses Gespräch auch fortführen will. Ich muss mich noch fertig machen und Luigi wird nicht glücklich sein, wenn ich den Laden nicht punkt 8 Uhr öffne. Ich schick dir noch die Adresse, damit du nachher nicht vor dem falschen Café stehst ;)
Tom: Bis Nachher, Darling.
Ich: Bis dann, Tiger.
Grinsend legte ich mein Handy wieder auf den Beistelltisch und zog mich für die Arbeit an. Ich bekam das Lächeln den ganzen Weg zum Café nicht mehr aus meinem Gesicht. Als ich aufschloss und meine Sachen abstellte, hörte ich schon den ersten Besucher hereinkommen.
Ich komme gleich!, rief ich nach vorn und stellte hastig meine Sachen in den Spint, schloss ihn ab und schaute noch ein letztes Mal ob meine Arbeitskleidung richtig saß. Mit gesenkten Kopf trat ich an den Tresen. Der Knoten der Schürze an meinem Hals hatte sich gelöst und ich versuchte ihn gerade noch einmal neu zu binden.
Was darf ich ihnen den bringen?, fragte ich ganz beiläufig und setzte mein professionelles Lächeln auf bevor ich hochguckte und wie eine Salzsäule erstarrte.
Ich brachte kein Wort mehr heraus und starrte die Person vor mir mit aufgerissen Augen an.
Hallo, Mira., sagte er streng und ließ seinen Blick an mir rauf und runter wandern und zog eine Grimasse.
DadWas-, flüsterte ich nur und brachte keinen vernünftigen Satz zustande.
Luigi hat mir erzählt, dass du bei ihm arbeitest. Deine Mutter und ich sind heute den letzten Tag in der Stadt und wir wollten unserer Tochter wenigstens Auf Wiedersehen sagen., erklärte er sich und fuhr sich dabei verlegen mit der Hand über den Nacken.
Ich hatte mich immer noch nicht bewegt und zwischendrin meinte ich sogar zu glauben den Atem angehalten zu haben, denn jetzt nahm ich einen tiefen Atemzug um wieder Luft in meine Lungen zu bekommen und mich dazu zu zwingen nicht wie angewurzelt stehen zu bleiben sondern mich wieder zu bewegen.
Um nicht in Panik zu verfallen suchte ich mir schnell etwas, womit ich mich beschäftigen konnte. Willst du einen Kaffee?, fragte ich und meine Stimme hörte sich an als hätte ich wochenlang kein Wort gesprochen.
Falls Dad endtäuscht von meiner Reaktion war, zeigte er es nicht, sondern setzte sich schweigend auf einen der Barhocker.
Schwarz?, fragte ich weiter.
Ja bitte., gab er genauso leise zurück.
Ich war gerade dabei die Kaffeebohnen aufzufüllen und die Maschine anzustellen, als die Eingangsklingel erneut schellte.
Guten Morgen, Liebes., begrüßte mich Mr Lee und schenkte mir ein Lächeln. Ich brachte, trotz meiner aufgewühlten Gefühle auch ein Lächeln zustande, welches sich aber eher wie eine Grimasse anfühlte und drehte mich wieder zur Kaffeemaschine.
Mr. Lee setzte sich an seinen Stammplatz und schien mein Unbehagen gar nicht wahrgenommen zu haben. Er schaute lächelnd aus dem Fenster und wartete geduldig auf seine übliche Bestellung. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Dad erst Mr. Lee und dann mich musterte, um herauszufinden, welche Art von Beziehung ich zu diesem alten Mann hatte.
Sofort machte ich mich daran auch Mr. Lee seinen Kaffee zuzubereiten und heute als kleinen Bonus noch einen Bagel hinzuzulegen.
Ich spürte die Blicke meines Dad in meinem Rücken und atmete noch einmal tief durch, bevor ich mich zu ihm umdrehte und seinen Kaffee vor ihn stellte.
Wie geht es Mom?, fragte ich, den Blick gesenkt. Ich konnte ihn nicht angucken, nicht nachdem er mich damals Allein daran zu denken versetzte mir einen Stich und ich musste hart schlucken. Ich konnte es ja wenigstes mit Small Talk versuchen.
Ihr geht es gut, sie vermisst dichso wie ich., gab er leise zurück. Nun war ich diejenige die ihren Kopf hochschnellen ließ, während er betreten in seiner Kaffeetasse rührte. Das mit dem Small Talk hatte sich erledigt, Dad kam gleich zur Sache.
Was?!, fragte ich. Etwas lauter als beabsichtigt.
Wir vermissen dich., wiederholte er und schaute mich diesmal dabei an.
Hinter meine Augen begann es zu brennen und ich kämpfte stark gegen das Bedürfnis an den Tränen einfach freien Lauf zu lassen.
Ich starrte ihn einfach nur an. Ich konnte das Bedauern und die Trauer in seinem Blick erkennen, doch das Recht auf mein Mitleid hatte er vor langer Zeit verloren.
Schnell drehte ich mich um, damit er nicht sah wie mir eine Träne die Wange herunterrollte. Schnell wischte ich sie weg und nahm nun den Kaffee und den Bagel, um sie zu Mr. Lee zu bringen.
Als ich an Dad vorbei ging, griff er nach meinem Arm.
Es tut uns leid was damals passiert ist., sagte er leise und in seinem Blick lag ehrliches Bedauern, doch was passiert war lässt sich nicht so leicht wieder kitten, jedenfalls nicht von meiner Seite aus.
Dad ich, ich schaute betreten zu Boden, unfähig auch nur einen Satz zustande zu bringen.
Ich weiß., wisperte Dad.
Ich kann das nicht einfach vergessen Dad Tut mir leid, aber ich muss jetzt arbeiten. Grüß Mom von mir., antwortete ich leise und schaute ihm ein letztes Mal in die Augen, bevor ich mich sanft aus seinem Griff löste und zu Mr. Lee hinüberging und ihm den Kaffee und den Bagel reichte.
Der Bagel geht aufs Haus., meinte ich mit einem kleinen Lächeln im Gesicht.
Vielen Dank, Liebens., bedankte er sich und lächelte zurück.
Als ich mich wieder umdrehte, sah ich nur noch wie die Tür zurück ins Schloss fiel und die Klingel ertönte. Dad war weg und ich wusste nicht ob ich ihn so bald wiedersehen werde.
Die Stunden vergingen nur langsam, zogen sich wie Kaugummi und es kamen immer mehr Leute ins Café. Ich versuchte die Begegnung mit Dad zu vergessen und mich auf den Tag mit Tom zu freuen doch leider gelang mir das nicht so gut wie ich gehofft hatte.
Kurz vor elf, tauschte ich mit einer Kollegin und zog mir die Schürze über den Kopf. Mit meiner Tasche im Schlepptau ging ich wieder in den vorderen Bereich des Ladens und bereitete zwei Kaffees vor, bevor ich aus der Tür trat und rechts von mir einen strahlenden Tom sah, welcher sofort auf mich zukam und mir einen Kuss auf sie Wange gab.
Du weißt gar nicht wie sehr ich mich auf dich gefreut habe., hauchte er mir ins Ohr und sein Atem hinterließ einen angenehmen Schauer auf meinem ganzen Körper.
Grinsend drückte ich ihm einen der beiden Kaffees in die Hand. Kaum war Tom in der Nähe, verbesserte sich meine Laune und ich dachte nicht mehr an das Gespräch mit meinem Vater.
Ich freu mich auch dich zu sehen. Ich hoffe der Kaffee schmeckt dir. Ich wusste nicht genau wie du ihn magst, deswegen habe ich ihn einfach so wie ich ihn trinke gemacht., begrüßte ich Tom zurück und er schaute auf den Becher. Dann nahm er einen Schluck und sein Gesicht erhellte sich.
Das ist der beste Kaffee, den ich je getrunken habe. Ich sollte hier öfter einen Kaffee trinken gehen., meinte Tom lächelnd und hielt mit seinen Arm hin, in den ich mich augenblicklich einhackte.
Also, was wollen wir zuerst machen?, fragte er neugierig und nahm noch einen Schluck Kaffee. Unsicher zuckte ich mit den Schultern: Ich weiß nicht. Wollen wir uns eine Pizza holen?
Gern. Das ist genau das was ich jetzt brauche., gab Tom lächelnd zurück und wir suchten uns einen Sitzplatz beim Italiener um die Ecke.
Wir saßen kaum, da kam auch schon ein hochgewachsener Mann, welcher uns grinsend begrüßte.
Mira, wir haben uns ja ewig nicht gesehen. Was macht die Arbeit?, fragte er in seinem italienischen Akzent.
Hi Massimo. Die Arbeit läuft gut. Ich hab die Hauptrolle bekommen., begrüßte ich den Italiener und lächelte zurück.
Herzlichen Glückwunsch. Das hast du dir verdient Lass mich raten, jetzt feierst du mit deinem Freund den Erfolg?, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen und schaute entzückt zwischen mir und Tom hin und her.
Ja so ähnlich., gab ich nur wage zurück. Tom, das ist Massimo. Ihm gehört das Restaurant. Massimo, das ist Tom. Wir spielen beide die Hauptrollen., stellte ich die beiden sich vor.
Tom schüttelte Massimo die Hand und nickte ihm lächelnd zu.
Sie haben in Mira eine tolle Freundin gefunden, glauben sie mir ich weiß wovon ich spreche., sagte Massimo nun an Tom gewandt. Der nickte nur und sah verwirrt zwischen mir und Massimo hin und her.
Dann lass ich euch zwei Turteltäubchen mal in Ruhe. Wollt ihr schon was trinken?, fragte Massimo noch schnell bevor er verschwand, nachdem wir unsere Getränke bei ihm bestellten.
Tom sah selbst nachdem unsere Getränke gebracht wurden noch verwirrt aus und sah mich fragend an.
Massimo ist ein Freund meines Bruders. James hat eine Zeit lang hier gearbeitet und auch ich hab ein paar Mal ausgeholfen als seine Bedienungen ausgefallen war. Sonst war da nie was., versicherte ich Tom, der sich bei meinen Worten sichtlich entspannte.
Das entlockte mir ein Kichern und er sah mich wieder unsicher an.
Glaubtest du echt, fing ich an, doch Tom unterbrach mich mit überraschtem Gesichtsausdruck.
Nein. Nein. Das hatte ich nicht im Kopf. Nur keine Ahnung irgendwie habt ihr sehr vertraut gewirkt und-, versuchte er sich zu erklären, doch ich unterbrach ihn, indem ich meine Hand auf seine legte.
Ich kenne Massimo seit ich hierher gezogen bin. Mach dir keinen Kopf., meinte ich liebevoll und schenkte Tom ein aufrichtiges Lächeln, welches er prompt erwiderte.
Nachdem auch unser Essen kam, stürzten wir uns hungrig auf die Pizzen.
So lecker., brachte Tom zwischen zwei Bissen hervor und grinste.
Es gibt keinen besseren., bestätigte ich seine Meinung und nahm noch einen Bissen.
OMG. Mira Haven?!, fragte eine weibliche Stimme hinter uns. Verdutzt drehte ich mich um. Vor mir stand niemand geringeres als Jenna Mills, eine Freundin aus der High School.
Oh man. Schön dich hier zu sehen. Wie geht es dir? Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen., begrüßte sie mich laut und kam an unseren Tisch gelaufen.
Hi, Jenna., sagte ich zerknirscht. Ich hatte keine Lust mit ihr zu reden. Wir waren Freunde, aber diese Beziehung hat sich in Grenzen gehalten, nachdem sie mir meinen damaligen Freund ausgespannt hatte.
Tom schien mein Unbehagen mitzubekommen und wendete sich an Jenna.
Hi. Jenna? Richtig?, fing er an und schaute nun zu ihr auf.
Ja genau. Und du bist?, fragte sie nun an Tom gewandt und warf ihm einen koketten Blick zu den er aber gar nicht zu sehen schien.
Ich bin Tom. Nett dich kennenzulernen, aber Mira und ich haben ein paar geschäftliche Sachen zu besprechen., versuchte er sie abzuwimmeln. Doch Jenna schien den Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstanden zu haben.
Achso. Echt?, antwortete sie nur und verstellte dabei ihre Stimme, dass sie mindesten drei Oktaven höher war.
Die Minute, welche Tom sie ablenkte half mir ungemein mich wieder zu fangen und nun ihn aus der schrägen Situation rauszuholen.
Ich räusperte mich und sofort drehte sich Jenna wieder zu mir um, als wäre sie gerade aus einem Traum erwacht.
Ach. Mira, stimmt. Dich hatte ich ja ganz vergessen. Sorry., meinte sie nur und schaute nun zwischen Tom und mir hin und her.
Ach. Wie geht es denn deinen Eltern. Ich hatte damals ein bisschen was von dem Drama mitbekommen. Ist alles wieder in Ordnung?
Bei dieser Frage versteifte ich mich und auch Tom schien das zu spüren.
Schon während der Schulzeit hatten meine Eltern und ich ausführliche Gespräche über meine Zukunft und schon damals haben sie mir in jeder freien Minute eintrichtern wollen, dass Schauspielern einfach nichts für mich war.
Schnell schluckte ich die Erinnerungen runter und wendete mich wieder an Jenna.
Ja. Alles gut., antwortete ich knapp. Sie schien es gar nicht wirklich interessiert zu haben, denn kaum hatte ich ihr geantwortet, schaute sie auf ihre Uhr.
Oh. So ein Mist. Ich muss los. Es war nett mit dir gequatscht zu haben., verabschiedete sie sich und war auf dem Weg nach draußen noch einen Blick zu uns, bevor sie mit der Hand ein Telefon formte und lautlos Ruf mich an. sagte.
Ich glaube kaum, dass das für mich bestimmt war., meinte ich sarkastisch und drehte mich zurück zu Tom.
Ach. Die kann mir gestohlen bleiben. Ich hab bereits das schönste Mädchen der Welt vor mir zu sitzen., winkte Tom ab und lächelte mich von einem zum anderen Ohr an. Ich erwiderte sein Grinsen und spürte wie mir die Röte in die Wangen stieg.
Wir aßen unsere Pizzen auf und Tom lud mich ein. Danach machten wir uns weiter auf den Weg zu Macys.
Ich hatte wieder meinen Arm bei Tom untergehakt und wie liefen den befüllten Gehweg entlang, als Tom sich räusperte und verlegen zu mir rüber schaute.
Darf ich dich was fragen?; fing er an.
Klar., gab ich lächelnd zurück.
Was meinte Jenna vorhin, als sie von deinen Eltern gesprochen hatte?, fragte er leise. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, aber diese Frage ließ die ganzen Erinnerungen wieder hervorquellen, weswegen ich kurz die Augen schließen musste und tief durchatmete.
Du musst es mir nicht erzählen Mira., versuchte er mich zu besänftigen.
Lächelnd schüttelte ich den Kopf bevor ich die Augen wieder öffnete und feststellte, dass wir angehalten hatten und Tom mich zur Seite genommen hat.
Ich glaube ich würde irgendwann daran zerbrechen, wenn ich nicht mit jemandem darüber sprechen., erklärte ich ihm und rang mit mir selbst, Tom meine Vergangenheit anzuvertrauen.
Hast du nicht Megan, Izzie und Kate?, hakte er nach. Wieder schüttelte ich den Kopf.
Sie wissen alle nur einen Teil der Geschichte. Selbst Kai, der mich damals aufgenommen hatte und mir ein Zuhause schenkte, kennt nicht die ganze Wahrheit., gab ich so leise wieder, dass ich Angst hatte, Tom verstand nicht was ich sagte.
Seine Hand auf meinem Rücken, welche nun beruhigende Kreise zog, bewies mir das Gegenteil.
Ich bin für dich da, Mira. Das weißt du, oder?, redete er beruhigend auf mich ein.
Ich nickte stumm und schaute betreten auf meine Schuhe. Wenn ich mich Tom anvertraute, hatte ich Angst, dass er mich mit anderen Augen sehen würde und zwischen uns lief es gerade so gut, dass ich seinen mitleidigen Blick nicht sehen wollte.
Versprichst du mir kein Mitleid mit mir zu haben? Ich habe die Sache zwar noch nicht ganz hinter mich gebracht, aber Mitleid ist das letzte was ich von jemandem will., sprach schnell, sodass sich meine Worte beim Sprechen überschlugen.
Tom nickte schnell und ich atmete einmal tief durch bevor ich anfing zu erzählen.
An meiner damaligen Schule war ich in einer Theater-AG. Wir haben uns immer nach den Stunden getroffen und unsere Texte zusammen geübt. Als wir dann unseren ersten Auftritt hatten, wusste ich, dass ich das später auch beruflich machen möchte und bin euphorisch zu meinen Eltern gegangen. Anfänglich meinten sie, dass das nur eine Phase wäre und ich mich schon noch für einen bodenständigeren Beruf entscheiden würde, ich blinzelte schnell meine Tränen weg, welche sich einen Weg nach draußen bahnen wollten, als ich mit 16 immer noch davon geschwärmt habe Schauspielerein zu werden, sind meine Eltern völlig durchgedreht. Sie haben mich auf Partys mit Bekannten zusammengestellt, welche alle entweder Anwälte oder Ärzte waren, doch ich wollte davon nie etwas hören. Dann ist James ausgezogen und meine Eltern haben mir die Schuld für alles gegeben. Ich hab es James eine ganze Weile übel genommen, dass er mich mit unseren Eltern allein gelassen hatte. Aber dennoch habe ich mich davon nicht unterkriegen lassen. Ich bin weiter zur Schauspiel-AG gegangen, habe meinen Abschluss gemacht und mich für Kurse an Hochschulen und Universitäten eingeschrieben. Alles hinter dem Rücken meiner Eltern., die Erinnerung an Damals tut immer noch weh, aber ich blieb stark und sackte nicht in Toms Armen zusammen.
Als sie davon erfuhren, haben sie mich angeschrien und gesagt, dass ich eine Schande für unsere ganze Familie sei. Ich habe ihnen die Stirn geboten und gemeint, dass ich das schaffe und dass ich sogar schon auf einer Uni angenommen worden war. Doch Mom und Dad haben mich nur entgeistert angeguckt und haben sich von mir abgewandt. Ich habe mehrere Male versucht, mit ihnen zu reden und sie in ihrer Meinung umzustimmen, doch letztendlich hab ich nur eine Ohrfeige von Dad kassiert.
Neben mir versteifte sich Tom, doch er sagte nichts und streichelte beruhigend über meinen Rücken.
Das war der Tag an dem ich erkannt hatte, dass ich die Meinung meiner Eltern nie werde ändern können. Als wäre mir durch den Schlag von Dad ein Licht aufgegangen
Ich habe nicht lange überlegt, meine Sachen gepackt und bin abgehauen. Wenn ich nicht gerade arbeite oder eine Rolle habe, gehe ich zu den Kursen für die ich mich damals eingeschrieben habe. Es läuft alles super. Ich bin glücklich, hab ein zu Hause, mein Bruder ist bei mir Aber als Dad dann heute früh in das Café kam, ist alles wieder hochgekommen. Der Schlag, die Brüllerei. Ich kann das alles nicht einfach vergessen und will es auch gar nicht., beendete ich meine Geschichte und schaute zu Tom hoch. Meine Sicht war von den Tränen, die ich jetzt nicht mehr zurückhalten konnte und wollte, ganz verschwommen und ich sah nur seine Umrisse. Er zog mich in eine enge Umarmung und streichelte mir mit der Hand über die Haare.
Mir tut es so leid, was dir passiert ist Mira. Ich wünschte ich hätte dich beschützen können., flüsterte er mir ins Ohr und sein warmer Atem auf meiner Haut, beruhigte mich wieder.
Ich hab gesagt, kein Mitleid., gab ich nur nasal zurück und löste mich leicht aus der Umarmung.
Ok., sagte Tom nur knapp und strich mir eine Träne von der Wange.
Wollen wir weiterlaufen? Schließlich ist der Tag noch nicht vorbei., fragte er nach einer Weile.
Ich nickte nur und trocknete den Rest der Tränen mit einem Taschentuch. Dankbar darüber, dass Tom nicht weiter darauf einging und mir einfach nur zuhörte, schenkte ich ihm einen Kuss auf die Wange.
Wofür war der denn?, fragte er verwundert.
Ich zuckte mit den Schultern bevor ich antwortete: Einfach weil du du bist.
Nach ein paar Minuten angenehmer Stille zwischen uns drehte ich mich noch einmal zu Tom.
Bitte versprich mir, dass du niemandem davon erzählst.
Natürlich nicht. Das bleibt unser ganz persönliches Geheimnis., antwortete er mit einem Lächeln, nahm meine Hand in seine und gemeinsam liefen wir weiter Richtung Macys.
Sooo, der nächste Teil ist da. Ich weiß noch nicht, wann ich wieder zum schreiben komme, da ich nächste Woche wieder zur Schule muss und mich dann in meinem Abschlussjahr befinde. Ich hoffe euch gefällt die Story bis hier hin.
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