Kälte
Blaze fror. Ihr ging es jetzt schon seit einigen Monaten so. Tagtäglich folgte Silver und ihr diese Präsenz. Sie wusste nicht, was es war und um ehrlich zu sein machte sie ihr Angst. Silver vermutete wahrscheinlich etwas. Aber er hatte schon lange aufgehört danach zu fragen. Zudem versuchte sie viele dieser Gefühle zu verstecken und fand, dass sie darin auch recht erfolgreich war. Aber vor allem musste sie stark sein, für Silver. Sie konnten sich nicht mit so etwas belanglosem, wie ihren Gefühlen, aufhalten.
So vergingen Wochen und Monate: Iblis aufspüren, ihn „besiegen“, kalte Präsenz im Nacken. Essen finden, zu den Überlebenden bringen, wieder kalte Präsenz im Nacken. Und so weiter und so weiter und so fort.
Doch heute war es anders. Blaze bemerkte, dass Silver besonders frustriert war. Es lag wahrscheinlich daran, dass Iblis die letzten Tage immer stärker wurde. Das machte sich nicht nur durch seine stärkeren Attacken bemerkbar sondern auch dadurch, dass er sich immer schneller wieder erholte. Sie hatten sich darauf geeinigt, dass sie getrennt nach ihm Ausschau halten würden um so schneller ein größeres Areal abdecken zu können. Zuerst missfiel ihr die Idee und sie hatte sich immer noch nicht richtig mit ihr anfreunden können. Am Ende hatte sie aber doch zugestimmt, da sie ihre Gründe nicht erklären wollte. Zudem hätten es die anderen sowieso nicht verstanden.
Eine grüne Schwalbe flog auf sie zu. Er sah beunruhigt aus. „Blaze“, rief er ihr zu, „wir haben Iblis gesichtet. Schnell, du und Silver seid die Stärksten aus unserer Truppe und wir können ihn nur eine gewisse Zeit beschäftigen“ „Schon auf dem Weg“, antwortete sie nur knapp. Die Schwalbe nickte und gab ihr die genauen Daten durch wo Iblis sich aufhielt bevor sie sich auf den Weg, durch die mit Lava überflutete Stadt ,machte Silver zu finden.
Als sie bei dem Feuermonster ankamen hatte sich schon ein Großteil der Truppe aus dem Staub gemacht. Der Kampf war erbitternd, Steine flogen durch die Luft, Silver tat sein bestes diese zurück zu schleudern und Blaze hielt ihm den Rücken frei indem sie Iblis Monster abwehrte und dafür sorgte, dass heran fliegende Steinsplitter ihren Freund nicht erreichten. Dass sie sich so im Hintergrund des Geschehens hielt lag zu einem daran, dass sie mit ihren Kräften nicht viel gegen Iblis an sich tun konnte und zum Anderem war wieder diese Präsenz da. Dieses ekelige Gefühl von Kälte, das sie in ihr auslöste machte sie krank und jetzt, da der Kampf vorbei war, konnte sie sie noch stärker war nehmen. Es war, als ob eiskalte Schattenhände versuchten, sich um ihr Herz zu legen und dies sorgte dafür, dass sich Blaze in dieser erstickend heißen Umgebung das Fell aufstellte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Auf Silvers Frage, wie sie Iblis komplett besiegen könnten, wusste sie auch keine Antwort. Die Präsenz war näher gekommen und stellte sich als ein … schwarz-grauer Igel mit grünen Augen und … ohne Mund heraus?
Blaze war nicht wohl. Der Igel hatte sie in ein uraltes Gebäude gebracht. Sie bekam gar nicht mit was er überhaupt sagte, so erstickend wirkte seine Aura. Besonders, weil er jetzt näher war als je zuvor. Seine grünen Augen bohrten sich tief in ihre Seele hinein und am liebsten wäre Blaze davon gerannt. Doch das konnte sie nicht, sie musste stark sein, für Silver.
Silver sagte etwas von einem blauen Igel und Blaze hörte auf. Sie musste sofort an das Abenteuer, das sie mit Sonic bestritten hatte, denken. Nun war sie doch aufmerksam und auch, wenn dieser andere Igel so erdrückend auf sie wirkte, genauso sorgte der Gedanke an Sonic, Cream und Amy dafür, dass Hoffnung in ihrem Herzen aufflammte.
Blaze kam in der Vergangenheit an. Sie hatte schon vergessen, wie schön Mobius mal war. Sie machte sich zwar Sorgen um Silver, von dem sie getrennt wurde. Aber, dass dieser andere Igel nicht da war und dass sie gegen Roboter, bei denen ihre Kräfte nicht fast nutzlos waren, kämpfen musste zauberte schon fast ein Lächeln auf ihre Lippen.
Als Blaze Silver wieder traf war sie unglaublich froh ihn zu sehen, sodass ihr Herz fast schon vor Freude hüpfte. Doch irgendwas beschäftigte ihn und sie war bereit ihm zuzuhören. Er fragte, ob es richtig war, das Wohl des Einzelnen, über das vieler zu stellen und Blaze versuchte so gut zu antworten wie sie es konnte. Sie war unglaublich froh Silver zu sehen und dennoch fühlte sie wieder den eisigen Blick des anderen Igels in ihrem Rücken. Diesmal schien es allerdings etwas anders zu sein, denn er war irgendwie nicht so sehr auf sie fokussiert. Nicht, dass die Katze davon gestört wäre.
Blaze wusste nun was zu tun war. Iblis konnte Silver nicht als Gefäß nutzen, weil seine telekinetischen Kräfte schon zu viel Raum brauchten. Sie nahm ihm die Emeralds aus der Hand und sie und Iblis verschmolzen miteinander. Silver bat sie erneut es nicht zu tun. "Tu es", bat sie ihn immer wieder. Doch am Ende tat sie es selbst und als sich ihr Körper langsam auflöste, sie noch ein letztes mal ihre Hand nach ihm ausstreckte, war sie zum einen traurig ihren besten Freund, mit dem sie so viele Abenteuer erlebt hatte, verlassen zu müssen, aber zum Anderen, war sie auch froh weg von Mephiles´s kalten Klauen zu sein und wieder zurück in ihrer Heimat Dimension zu sein die sie schon so lange vermisste.
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Danke an Lele, die allerbeste Freundin der Welt, fürs Beta-lesen
Das hier war tatsächlich mein längstes Kapitel, bis ich mein anderes Buch angefangen hatte.
Übrigens Fun fact in der Szene in der Blaze den "blauen Igel" erwähnt kann aus dem japanischen als "naiver Igel" übersetzt werden.
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