Vielleicht sollte ich ihm eine Chance geben???

„Did you run away?
Did you run away, I don't need to know
If you ran away
If you ran away, come back home
Just come home"

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Und manchmal brauchen
wir auch Mal eine zweite
Chance im Leben, weil wir
bei der ersten noch
nicht soweit
waren...
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Eine Schicksalshafte Erkenntnis lässt den träumenden Jungen brutal in die Wirklichkeit vorstoßen, währenddessen ein Regenbogen Lockenkopf ganz andere Pläne mit sich bringt...

Harry POV

Noch immer war der PVC-Boden von einzelnen nassen Partien bedeckt, wodurch der Lockenkopf mehrfach quietschend die hellgelbe Wand begrüßte. Es war aber nicht seine Sohlen der ungewöhnlich farblich gewählten Schuhwerkes, was solche Geräusche verursachte. Sondern sein zartes Stimmlein was tief aus seiner Kehle schrille Momente zuließ.

Schüttelnd gingen die Locken umher, wobei das grelle Grün seiner Augen die Umgebung fixierte. Tief ließ Harry die angestaute Luft entweichen, als er feststellte, wieder vollkommen allein zu sein. Naja nachdem Zaddy mit den igelartigen schwarzen Schopf und der Chaot, der kleine Bruder von Liam, ihn entwichen war, wurde es Still hier oben. Wohl war Harry immer noch der Meinung ein ganz wichtiges Detail nicht erkannt zu haben.
Doch das würde er Morgen in Angriff nehmen, denn jetzt war nur eins Wichtig. Seinen besten Freund, der wie der Bruder für das Fabelwesen, was alles durch die rosarote Brille sah, war, endlich die rechtmäßige Aufmerksamkeit zu zollen. Mittlerweile plagte ihn doch schon etwas das schlechte Gewissen, das introvertierte Fluchttier in den Vordergrund gestellt zu haben, aber eigentlich war das unbewusst eine Art Strategie von Harry gewesen.

So sehr er den Kopf auch immer durchsetzen musste, jede Wand für den Schädel erst erfunden werden wusste, die Hirnwendungen ratterten unentwegt, zu einem Gefühl was der Lockenkopf selten an die Oberfläche ließ, rannte er doch schon in Windeln jeden Abendteuer entgegen. Wenn es noch so klein war und sich nach mehreren Fallen des kleinkindlichen Hinterteils, als Stechmücke entpuppte.

Aber jetzt, da ruhte er endgültig vor der halb-gläsernen Tür, wo das leidige Geräusch seiner Füße endlich ein Ende fand und hatte keine Kontrolle mehr über sich selbst. Denn die Gliedmaßen, sie gaben das von sich, was sein polterndes Herz schon längst herausschrie. Zitternde Bewegungen, die sein Greifinstrument so störte, dass Harry den Griff der Tür kaum erfassen konnte. Genervt verrollte er die grünen Kulleraugen, die immer mehr Himmelblau herausstachen, intensivierte er doch das mittlere Bett genausten. „Ok Harold es ist alles gut hörst du? Das einzige was du zutun hast, ist hineinzugehen." Sein gesagtes, was den bebenden Mund verließ, klang sogar für ihn selbst so fremd, war es doch die Angst, die ihn schürte, denn Einzelheiten über Liams Zustand war ihn nicht zu Ohren gekommen.

Zaghaft tat Harry den ersten Schritt hinein, sah Starr zu den Klinikbett wo die große weiße Decke ihn alles wichtige verwertete. Schluckend lief er weiter, blieb in Takt mit seinen überdimensionalen Schritten, bis er etwas hörte. Es war rau und kratzig, aber ihm doch so bekannt. „H-Hey!"

Sicher hatte sich der Ton, seitdem letzten Jahren um einiges verändert. Das Kindliche, war verschwunden und nur das männliche Gebrumme, wie das eines Teddybären geblieben. Es war die Stimme. Das leichte Vibrieren seines Gehörganges, was er so vermisst hatte und dem er jetzt Grübchen strahlend etwas entgegen setzte „Hey!"

Ja es ging im gut in diesem Moment wusste der Lockenkopf es und es ließ ihn tausend Steine loswerden, die er seit Tagen mit sich rumschleppte und den flatternden bunten Schmetterlingen den Platz verwerten. Somit war der vorrangige Punkt auf seiner Strichliste endlich abgeharkt und Harry konnte sich unter erleichternden Tönen, die sein immer noch grinsenden Mund verließen. endlich niederlassen.

Doch der grünäugige war nicht irgendjemand, der sich normal auf den Stuhl direkt vor sich warf, nein er setzte sich falsch herum breitbeinig drauf, wobei die Lehne direkt vor ihm ruhte und seinem Kinn als perfekte Stütze diente.

Denn die Liste des Paradiesvogels war lang, sehr lang sogar und hatte noch nicht einmal die Mitte erreicht und das sollte auch Liam zu verstehen bekommen, den er jetzt wieder in intensiven Giftgrün taktierte, war die Farbe doch vorher eher Blau erschienen.

Was?"

Leicht flog die wilde Lockenpracht deutlich nach hinten. Ok das war jetzt doch zeitlicher als gedacht, das Liam ihn so genervt etwas entgegen schmetterte. Aber vielleicht war es auch so, das die markanten Knopfaugen erkannten, dass einer von ihnen, nicht die geringste Chance hatte und dieser jemand würde nicht Harry sein.

Das weißt du ganz genau" gab er deswegen ihn siegessicher zu verstehen, währenddessen die wippende Position dem Abstand so verringerte, das Liam wohl nur eine Möglichkeit bliebe, endlich den Mund aufzumachen.

Jetzt fang du nicht auch noch an!" Gefrustet fuhr sich der Haselnussbraun Haarige durch die so ungewöhnlichen strubbeligen Haaren, was wohl eher den langem Schlaf geschuldet war, als den Perfektionisten selbst. „Ich dachte wenigstens du würdest zu mir halten."

Harrys stehendes Grün vergrößerte sich enorm, wusste er doch sofort was sein bester Sandkastenfreund meinte. Von daher verstand er immer mehr die Szenerie am Aufzug, die sich vor nicht mehr als 10 Minuten, ein paar Meter weg von hier angespielt hatte. Nur wie es dazu kam, blieb ihn immer noch verborgen. Aber das war jetzt auch zweitrangig. Denn Liam sollte er endlich die Augen öffnen und das schien am besten zu funktionieren wenn er eine der Hauptpersonen mit ins Boot holte.
Wie findest du eigentlich Zayn?"

„Z-Zayn? Wer soll das sein?" nachdenklich kratze sich Liam an Hinterkopf, ließ die viel zu langen vorderen Strähnen unbewusst nach vorne fliegen. Wobei es wohl zu rattern begann, stach er doch mit der richtigen Erkenntnis knietief in den Boden. „Du meinst diesen Jungen? Sag bloß du glaubst auch diesen Schwachsinn Haz? Ich müsste doch wohl wissen wenn ich verlobt wäre."

Natürlich war er das nicht, das wusste wohl keiner besser als Harry selbst. Denn das Gespräch des kleinen überforderten schwarzhaarigen, mit der vorlauten dunkelblonden Krankenschwester, er hörte jede Silbe. Doch das Ganze aufklären, warum sollte man? Verlief es doch in genau die richtigen Bahnen, naja vielleicht fehlte doch noch ein klitzekleiner Anstoß von der Richtigen Person. „Das wird schon wieder Payno, du bist wohl etwas zu hart auf den Kopf gefallen" gab der Lockenkopf mutmachend von sich.

Doch Liams haselnussbrauner Schopf, er schien aus den Takt geraten zu sein. Skeptisch zogen die Teddyaugen ihre Kreise, bevor der mit weiteren Argumenten um sich warf und das konnte er schon immer am besten. Denn das letzte Wort gehörte schon immer ihn.
„Außerdem kenne ich wirklich jeden nur ihn nicht? Da ist doch etwas faul."

Mist! Das lief garnicht gut. Also Harry war wohl dankbar, das Liam anscheinend seine Schlagfertigkeit behalten hatte und außer ein paar körperliche Blessuren, wieder ganz der Alte war. Aber ein kleines bisschen Verwirrtheit dieser Intelligenzbestie, hätte ihm jetzt in die Karten gespielt.

Doch was nicht wahr, konnte ja noch werden. Siegessicher grinste er in sich hinein, während er sich flink von den kippelten Stuhl, auf den er saß befreite.
Dass er ihn damit lautstark hallend auf den Boden beförderte, war eine Sache, die man wohl hinnehmen musste, so war das eben, wenn man mit den Strahlemann befreundet war. Das mussten auch die dunklen Knopfaugen mittlerweile verstanden haben, die sich verstehen von ihm weg richteten, als sich Harry wie ein Seeotter breitbeinig übers Bett warf. Nur das euphorische Klatschen ließ er sich entgegen, waren doch die Gehörmuscheln, wo sich der Lockenkopf zielsicher hinüber beugte, viel interessanter.

Ach ist das so Li? Du tust ja gerade so, als wollte der Junge, der übrigens genau dein Beuteschema ist, dir etwas Böses."

Das rötliche Verfärben der ansonsten kalkweißen Wangen gab Harry Bestätigung genug. Denn auch wenn Zayns Schüchternheit das Erste war, was einen entgegenschlug, gab es da noch eine ganz andere Sache, die einen noch ein weiteres Mal  stehenbleiben ließ. Der Junge war heiß, verdammt heiß und das hatten die Teddyaugen auch schon längst begriffen, auch wenn er Harry etwas ganz anderes weiß machen wollte.

I-ich s-o ist das nicht" redete Liam sich stotternd heraus, was aber mit genauso viel Erfolg gekrönt war, wie als wenn er sich jetzt, ohne fremde Hilfe, aus dem Bett bewegen würde, nämlich garnicht, somit schlug er gleich nochmal zu.

Du weißt schon, dass du ihm dein Leben verdankst? So zierlich wie er ist, hat er dich vor dem heranrollenden Zug gerettet und damit sich selbst mit in Gefahr gebracht."  Die Melodramatik, die dem gesagten hinterher klang, sie war etwas übertrieben, aber anscheinend aktivierten sie genau die richtigen Knöpfe. Denn der vorlaute Mund des ältesten Tomlinson, stand noch nie so weit offen.

B-bitte was?" Harry triumphierte. Er hatte ihn, direkt gefangen im ausgebreiteten Netz, jetzt musst er nur noch zuschnappen, was er sich auch nicht ein zweites Mal sagen ließ. Zwar waren es seine eigenen Selbstgespräche die dazu führten, aber wenn vertraute man wohl mehr, als den eigenen verrückte Stimme im Kopf? Richtig, niemanden?

„Payno Zaddy ist ein ungeschliffener Rohdiamant. Lern ihn kennen und du wirst es erkennen und dich sofort neu in die Golden schimmernden Augen verlieben, sonst tut es jemand anders"  Es sollte ein Witz sein, doch als das Grübchen grinsende Gesicht, das ungewöhnliche überforderte traf. Da kam es zeitgleich von ihren Lippen. Der Name, der wohl schon die ganze Zeit in ihren Gedanken kreiste und die Karten endlich offen legte, die den Lockenkopf vorher so verborgen blieben. Doch jetzt sah er klar, sehr klar.
„Louis!!!"

Loueh? Der Chaot? Wie lange soll ich geschlafen haben, das mein kleiner Bruder mal etwas auf die Reihe bekommt?"
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Lou POV

Verdammter Mist!" Gefrustet war jeder kleine feine Gegenstand der seine. Den er mit den flinken Füßen erwischte und laut fluchend wegtrat. Das sich dabei die altbekannten 4 Buchstaben hier riefen und wie feine elektrische Stöße sein Hinterteil traktierten, hatte er wohl mehr als verdient. Doch was konnte der braune Wuschelkopf mit unvergleichbaren graublauen Augen schon dafür? Es war doch Zayn höchst persönlich, der die steinige Mauer seines Herzens Stück für Stück zum einstürzen brachte.

Liebe? Pah sowas gab es nur in Märchen und in schnulzigen Filmen die jeden Feiertag im Privatfernsehen liefen. Zwar prophezeite seine Mutter jedesmal, das der richtige Deckel nur auf ihn wartete, gefunden zu werden. Aber Louis tat dies mit seiner laut krächzenden Lache ab und setzte wieder seine undurchschaubare Miene auf, mit der er eh alles und jeden abschreckte.

Dabei war er doch eigentlich so anders. Doch seitdem Tod seines Vaters, die Eigenverantwortung des Familienbetriebs und der abgebrochene Kontakt mit seinem großem Bruder, auf den er schon immer aufsah, änderte sich alles. Er fühlte sich noch nie so alleine, obwohl er seine Familie konstant um sich hatte, schon merkwürdig, dabei hatte Zayn....

Zaddy..." seufzend fuhr sich Louis mit den steifen Händen über das halb erfrorene Gesicht, tobte doch zur der Eiseskälte auch noch der erste Wintersturm und ließ die glitzernden Straßenbeleuchtungen laut klimpern.

Dieser Junge, er wusste so wenig von ihm und vielleicht war es genau das was ihn faszinierte. Sein süßes Gestammel, wenn man ihn zu nahe kam, wie ein kleines Kätzchen was den Weg zurück nicht mehr fand. Doch die feurigen goldenen Augen, sie zeigten soviel mehr, denn in ihm schien ein wilder Tiger zu schmoren, den man erst herauslocken musste. Doch warum versteckte er sich? „Was ist bloß mit dir passiert du Hübscher?" gab er Gedankenverloren von sich, als ihm die Szenerie wieder in den Kopf stieg. Der Moment wo Louis ohne nachzudenken sein Selbstmitleid nach außen transvestierte, ohne zu wissen, was er ihn sein Gegenüber damit auslösen würde.

„Ich weiß nicht wie das ist Louis? Wirklich? Jetzt hör mich mal genau zu. Ich habe niemanden. Weder Mutter noch Vater, noch Geschwister. Ich bin komplett alleine und das beste was mir passieren konnte war Weihnachten bei Familie Tomlinson zu verbringen. Aber ich glaube du hast recht, ich versteh dich nicht."

„Ich bin so ein Idiot." Ja das war der kleine wuschelige Mensch wirklich und ihm war es auch schlichtweg egal, dies laut vor dem hellerleuchteten Gebäude woran er lehnte, laut auszusprechen und verwirrte Blicke zu kassieren. Man erntete eben, was man sähte und das tat Louis hiermit. Er hatte seine Chance gehabt und gnadenlos versagt. Der Moment wo er den geheimnisvollen schwarzhaarigen auf den Treppenabsatz am Weihnachtsmorgen erwischte, da hätte er einmal auf sein halb verkümmertes Herz hören sollen.

Denn alles was Zayn wirklich brauchte war Liebe und Geborgenheit und das fand er anscheinend bei Liam. Sicher man wurde bei Liam in jedermann Hinsicht fündig. Der Mann war rundherum perfekt. Alleine seine muskulöser Körper, die intensive dunklen Teddyaugen mit den treudoofen Blick und das Lächeln, was die Sonne an die Oberfläche treiben ließ, mal davon anzusehen, dass er die perfekte Größe mitbrachte in jedermann Hinsicht und finanziell ausgesorgt hatte.

Louis allerdings wusste oft nicht wie er den nächsten Monat überstehen sollte, wenn da nicht seine Mum wäre, die ihn immer mal wieder was zusteckte. Das Konzept der Wohnungsauflösung war überholt und brachte, wenn überhaupt nur noch ein Minimum ein. Wenn er dagegen seinen Traum verwirklichen würde? Aber war er bereit dazu? Das hieße doch, das letzte bisschen, was ihn von seinem Vater noch blieb, gnadenlos einzustampfen. Alles was er aufgebaut hatte, für was er stand, vergessen zu lassen.

Zitternd griff er in die linke Gesäßtasche wo er eine rot-weiße Schachtel herauszog. Den Gegenstand den er seit Wochen unangetastet ließ und jetzt nicht schnell genüg öffnen konnte. „Eigentlich wollte ich aufhören"

Ja eigentlich, doch der Moment ergriff ihn so tief, dass Louis nicht anders konnte und den intensiven duftenden Glimmstängel zu seinen zitternden Mund zu führen und anzuzünden. Entspannt seufzend zog er den Nikotindunst in seine Lungenflügel, die sich so extrem danach verzerrten, um diesen in nächsten Moment auch schon wieder kreisförmig durch die Nasenlöcher auszustoßen. Zu kurz war diese Art der Befriedigung und ihn zu beruhigen oder lag es es daran, was jetzt kommen sollte? Immer wieder wiederholte er den Tatvorgang, aber statt Euphorie machte sich Ernüchterung breit.

Doch Louis aufhalten, das konnte jetzt niemand, als er den restlichen Endstümmel wegschnickte und den gläsernen Haupteingang passierte. Zielstrebig lief er auf heißen Sohlen zu den silbrigen Aufzügen, wo gerade einer auf ihn zu warten schien. Auch wenn es ihm lieber gewesen wäre, noch etwas mehr Zeit zu haben, denn auch wenn er keinen Rückzieher machen würde, einfach würde das ganze nicht werden.

Aber was tat man nicht alles für den Menschen den man liebte? Ja er liebte Zayn, das war ihm jetzt klar. Flog ihm wie Schuppen von den Augen. Deswegen wollte der Chaot auch nur eins, das Beste für ihn. Der schwarzhaarige Schönling sollte glücklich werden und endlich wieder lachen lachen.

Ein Lachen zudem Louis die Kraft fehlte und nur noch ein klägliches Schmunzeln an die Oberfläche ließ, währenddessen er die den quietschenden Boden der Intensivstation zum zweiten Mal an diesem Tag passierte und energisch die halb-gläserne Tür des ihm so bekannten Patientenzimmern aufriss.

Hey Bruderherz! Wir müssen reden!"

Hallo zum verspäteten Update, wo es so langsam aber sicher zum Finale schreitet.
Was wird Lou seinen großen Bruder wohl mitteilen und was will überhaupt Zayn?
Erfahrt ihr! Im nächsten Part ❤️

Schönes Wochenende und bis zum nächsten mal!

Eure Manu <3

I got a fear, oh, in my blood
She was carried up into the clouds, high above
If you've bled, I bleed the same
If you're scared, I'm on my way"

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