Aufgabe 6
Aufgabe sechs drehte sich wieder um eine Charaktererstellung.
Die Aufgabe hatten wir ähnlich bereits schon (Aufgabe 2), dort habe ich euch Sonax vorgestellt. Dieses Mal jedoch wurden uns einige Dinge gelost, auf denen wir einen Charakter aufbauen sollten. Meine Glücksfee entschied sich für folgendes:
Anfangsbuchstabe C,
Haarfarbe grau,
Augenfarbe grün
Und Altersspanne 40-50
In meiner Geschichte gab es niemanden, der zufällig auf diese Beschreibung gepasst hätte, also dachte ich mir: Bekommt mein Sonax doch einen Onkel! (Hat super gepasst und wird mir für die Geschichte sehr hilfreich sein ^^)
Einen Einblick in seine Machenschaften bekommt ihr hier :)
Wendepunkt
Sonax stürmte in das Zimmer, das, seitdem er denken konnte, seinem Onkel Chedien gehörte. Für gewöhnlich besaß sein Onkel eine Abgeklärtheit, für die Sonax ihn oft beneidete, doch in diesem Moment herrschte in dem Zimmer eine Unruhe, die seine schlimmsten Befürchtungen bestätigte. Er hatte Gerüchte aufgeschnappt, die wie ein Lauffeuer durch das Schloss tosten!
Als Sonax die Tür impulsiv öffnete, krachte sie knallend gegen die Wand und sein Onkel drehte sich hektisch zu ihm um. Sein graues Haar war zerzaust und seine grünen Augen funkelten Sonax kampfeslustig an, bis er seinen Neffen erkannte und die Hände, die er zu Fäusten geballt vor sich gehalten hatte, lockerte.
„Dien! Ist es wahr?" Mit großen Schritten war Sonax an seiner Seite und griff ihn am Arm. „Stimmt es, was man auf den Gängen hört?"
Sein Onkel zuckte mit den Schultern und grinste ihn halbherzig an. „Wenn sie darüber reden, dass ich aufgeflogen bin - dann ja."
„Du hast uns die ganze Zeit unterwandert?" Sonax konnte es nicht fassen! Der Verräter, den sie die ganze Zeit über gesucht hatten, stand hier vor seiner Nase! Der Vertrauensbruch schmerzte tief und schlug in Wut um. „DU hast uns ALLE hintergangen?!"
Chedien befreite sich aus Sonax' Griff los und huschte zu dem kleinen Schrank, neben seinem Bett.
„Antworte mir!", verlangte Sonax und baute sich vor seinem Onkel auf. Auch wenn er jünger war, war er doch der besser Kämpfer. In der Not würde er sich gegen seinen Onkel durchsetzen können, das wussten sie beide.
Chedien stoppte in seiner Suche, sah Sonax an und seufzte schwer.
„Ich habe nicht viel Zeit", presste er hervor. „Ich weiß, dass ich dir vertrauen kann. Sprich mit Maiv. Sie wird dir erklären –"
„Du steckst mit Maiv unter einer Decke?" Innerhalb von Sekunden kollabierte sein gewohntes Weltbild. Sein Onkel war zusammen mit seiner Verlobten gegen seinen Vater abtrünnig geworden!
Fußgetrappel war auf den Gängen vor dem Zimmer zu hören. Hektisch stopfte Chedien einiges der Fläschchen und Kristalle in seine Tasche, die Sonax oft mit Staunen betrachtet hatte.
„Ich habe keine Zeit, um –"
„Du gehst nirgendwohin, bis du mir nicht gesagt hast, was los ist! Das ist Hochverrat!" Empört plusterte Sonax seine Wangen auf.
Chedien zog die Tasche über seinen Kopf, ehe er sich an Sonax wandte und ihm eine Faust auf seine Brust legte. Direkt an Stelle seines Herzens.
„Horche in dich. Du weißt, dass der König von Sinnen ist."
Sonax öffnete den Mund, doch ihm fiel keine passende Erwiderung ein. Stets war sein Onkel an seiner Seite gewesen, wenn sein Vater ihm die kalte Schulter gezeigt hatte. Nach langen Übungen, in denen er von seinem Kampfmeister grün und blau geschlagen worden war, war es Chedien gewesen, der ihn wieder aufgebaut hatte. Nicht nur sich, auch um Sonax' Brüder hatte er sich gekümmert. Chedien hatte ihn im Arm gehalten, als Sonax den ersten Liebeskummer gehabt hatte und er hatte sich oft gewünscht, dass Chedien sein Vater wäre.
Es war unmöglich, ihn zu verraten.
„Sei vorsichtig", murmelte Sonax, „und lass dich nicht erwischen."
„Danke." Er drückte Sonax einen Kuss auf die Stirn, ehe er das Fenster öffnete, sich hindurch hangelte und in die darunter stehenden Büsche fallen ließ.
Sonax eilte zum Fenster und sah hinaus. Von seinem Onkel war keine Spur mehr zu sehen, nur das Rascheln der Zweige in einiger Entfernung verrieten ihm, wo er war.
Ein halbes Dutzend Männer stürmte lautstark in das Zimmer, doch Sonax schenkte ihnen keine Beachtung.
„Wo ist er?", fragte Miza, der Hauptmann, kurzatmig. Sie waren den ganzen Weg in schwerer Rüstung hierher geeilt. Sonax war schneller angekommen, weil nur seine Leinenkleidung trug, das machte ihn schneller, als die bewaffneten Soldaten. Sonax ließ den Blick zum Horizont gleiten, an der gerade ihre gelbe Sonne Din unterging.
„Fort."
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