Kapitel 8
Als ich kurze Zeit später wieder hörte, wie sich die Schritte entfernten, traute ich mich, wieder aufzusehen und sah auf die Tür. Es war schon dunkel draußen, wodurch kein Licht mehr ins Zimmer schien und ich einen Moment brauchte, bis ich erkannte, das auf dem Boden etwas lag. Es war ein Zettel. Ich hatte Angst was da drauf stehen würde, aber die Neugierde überwog, weshalb ich vorsichtig aufstand und nach dem Zettel griff, bevor ich mich wieder im Bett verkroch und ihn auseinander faltete.
'Keine Angst Kleine. Du bist nicht allein.'
Ich fing an vor Angst zu zittern und mir stiegen Tränen in die Augen. Er war es wirklich gewesen. Paranoid sah ich mich noch einmal im Raum um, hatte Angst das er es irgendwie geschafft hatte hier rein zu kommen und nun vor meinem Bett stand, aber ich konnte nichts erkennen, was hier nicht hin gehörte.
„Wir sind wieder da. Mila, bist du oben?“ Ich zuckte unter der plötzlichen Stimme Charlottes zusammen. Schnell legte ich den Zettel unter mein Kissen, damit sie ihn nicht sah und sich Sorgen machte. Dann lief ich zur Tür, öffnete sie und rannte nach unten, wo meine Pflegeeltern gerade ihre Schuhe auszogen und Luna die ersten, freudigen Schritte auf die Treppe machte, als sie mich oben stehen sah.
„Ihr wart schnell.“ nuschelte ich, aber die beiden verstanden mich trotzdem und lächelten mich an. „Wir wollten dich nicht so lange alleine lassen.“ meinte Charlotte und kam die Treppe hoch, woraufhin auch Luna die weiteren Stufen hoch stieg und an meiner Hose zog, um mich dazu zu bewegen sie zu streicheln. Ich hockte mich mit einem leichten Lächeln zu der kleinsten in unserer Familie, und fing an sie hinter dem Ohr zu kraulen.
„Mila. Wir haben eben über etwas wichtiges geredet, und ich denke du solltest wissen um was es ging.“ Ich sah auf, wo jetzt auch Marcus auf der Treppe erschienen war. Schon an Charlottes Stimmlage wusste ich, das mir das Thema nicht gefallen würde.
„Wir wissen, du hast gesagt, dass du nicht zur Polizei gehen willst, und auch wenn wir den Grund nicht ganz verstehen, wollen wir deine Entscheidung akzeptieren.“ meinte Marcus, wurde dann aber stumm, als ich ihn ansah.
„Aber?“ fragte ich mit trockener Stimme und er und Charlotte sahen sich kurz an, ehe sie für ihn weiter sprach.
„So kann das nicht weiter gehen. Nicht auf längere Zeit. Wenn du nicht mit der Polizei reden willst ist das in Ordnung, aber bitte sag uns was du gesehen hast, damit wir mit den Informationen zur Polizei gehen können. Du möchtest doch sicher auch nicht das dieser Psychopath weiter durch die Gegend läuft, ungestraft für das, was er dir angetan hat.“
Während sie das sagte, bildete sich eine Gänsehaut auf meinen Armen und ich schüttelte mich. Es war auf einmal so kalt geworden. Zudem spürte ich, das auch meine Augen sich mit Tränen gefüllt hatten, welche jetzt drohten über meine Wangen zu laufen.
Ich wollte nicht antworten und schwieg einfach. Was sollte ich auch sagen? Egal was, es würde sie belasten, was ich nicht wollte, oder ich würde sie anlügen, was ich genauso wenig wollte.
„Mila, rede mit uns.“ Ich schwieg weiter und sah jetzt auf den Boden, damit meine Tränen bloß nicht auffielen. Ich hörte Schritte auf der Treppe. Sie näherten sich. Kurz nachdem sie bei mir angekommen waren und ein paar in grau-grün gestreiften Socken steckende Füße sich in mein Blickfeld schoben, legte sich eine Hand auf meine Schulter. Weder erschrak ich, von der plötzlichen Berührung, noch hatte es die beruhigende Wirkung, die es wohl haben sollte. Ich spürte rein gar nichts.
„Mila, wir wollen doch nur dein Bestes. Du kannst uns alles erzählen, wir sind für dich da.“
In mir stieg eine unglaubliche Wut auf. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und versuchte mich mit einer ruhigen Atmung zu beruhigen, was jedoch nicht so ganz klappen wollte. Besonders nicht als Charlotte die eben erst ausgesprochenen Worte wiederholte. In dem Moment platzte mir der Kragen.
„IHR VERSTEHT ES ABER AUCH NICHT ODER? ICH KANN ES EUCH NICHT ERZÄHLEN! NICHT JETZT, NICHT SPÄTER, NIEMALS! WAS ERWARTET IHR DENN ZU HÖREN? ER HAT MICH IN SEINEN KELLER GESPERRT, SO UNGEFÄHR 24 MAL VERGEWALTIGT, ACH NEIN, VIELLEICHT AUCH 25 MAL, TUT MIR LEID, ICH HAB ES NICHT MEHR GENAU IM KOPF! SOWAS IST ALLES NICHT PASSIERT! NICHT MAL IN ÄHNLICHER ART! ES GIBT NICHT MAL ETWAS, DASS ICH ERZÄHLEN KÖNNTE!“ Die beiden wirkten von meinem plötzlichen Ausbruch überrascht, aber ich war jetzt total erleichtert. Ich fühlte mich gut und so, als ob ein langer, schrecklich auf mir lagernder Druck, endlich abgefallen wäre.
„Mila, wir-“
„Nein! Lasst mich einfach!“ Ich drehte mich weg und ging, ohne den beiden einen Blick zu würdigen, in mein Zimmer. An die hinter mir geschlossene Tür lehnte ich mich dann an und schloss meine Augen.
„Mila!“, „MILA!“ Ich hatte Marcus noch nie schreien gehört. Er war sicher unglaublich sauer. Charlotte mit Sicherheit auch. Schnell zog ich mich an der Türklinke wieder hoch und schloss ab, bevor noch einer von ihnen in mein Zimmer kommen konnte. Dann sank ich wieder kraftlos an der Tür runter und schloss die Augen. Die ersten Tränen liefen langsam über meine Wange, aber es wurden schnell mehr, und während ich Marcus aufgebrachte Stimme von der anderen Seite der Tür hörte, zusammen mit Charlottes, welche versuchte ihn zu beruhigen, fing ich an meine Worte zu bereuen. Ich schloss meine Augen und dachte darüber nach was ich eben gesagt hatte. Es war falsch. Was ich gesagt hatte war falsch und nicht nett. Die Beiden wollten nur mein bestes, und ich verhielt mich so respektlos.
Ich wusste nicht wie lange ich geweint hatte, aber es schien mich erschöpft zu haben. So sehr, das ich irgendwann auf dem Boden einschlief und erst wieder wach wurde, als es schon hell draußen war und mir auf dem Boden langsam kalt wurde.
Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte mir, das es schon halb elf war, und ich beschloss mal duschen zu gehen. Langsam fühlte ich mich nicht mehr wohl in den verschwitzten Klamotten und mit den fettigen Haaren. Ich lief also zum Kleiderschrank und zog mir eine Jogginghose sowie ein T-Shirt raus, mit welchem ich dann aus meinem Zimmer raus und über den Flur bis hin ins Badezimmer tapste. Dort schloss ich mich ein, damit mich auch niemand stören könnte, und stieg unter die Dusche, welche mich für einen kurzen Moment entspannen und alles um mich herum vergessen lies.
Leider nur für einen kurzen Moment, denn als ich die Dusche ausschaltete und die Kabinentür öffnete, war ich wieder zurück in der harten, brutalen Realität. Ich griff nach dem Handtuch, welches ich mir vor die Tür auf den Boden gelegt hatte, trocknete mich ab und stieg dann aus der Kabine, um mich wieder anzuziehen, als es plötzlich wie wild an der Tür klopfte.
„Kamila? Kamila, bist du da drin?“ Ich zuckte zusammen und drehte mich zur Tür.
„Ja?“ fragte ich fast schon ängstlich, da ich die Stimme beim besten Willen nicht kannte. Sie war weiblich, aber Charlotte klang anders.
„Hier ist Alina. Ich wollte dich besuchen und die etwas überreichen.“ Ich kannte keine Alina. Ich erinnere mich auch nicht, irgendwann mal eine gekannt zu haben. Wer war dieses Mädchen? Und wie war sie hier rein gekommen? Hatte Charlotte sie reingelassen?
„Kamila?“
„Ähm, ja. Einen Moment.“ Ich schob meine ganzen Fragen bei Seite. Durchs rätseln werden sich die Fragen nicht beantworten. Schnell zog mich mir etwas über, um sie nicht noch länger warten zu lassen, und schnell die Tür öffnen zu können.
Fertig mit umziehen riss ich diese dann auf und blickte in das überraschte Gesicht einer jungen Frau, höchstens ein paar Jahre älter als ich, mit brustlangen, braunen Haaren und einen natürlichen Bräune, welches sich über ihren gesamten, nicht gerade bekleideten, Körper zog.
„Hi.“ meinte sie nur und lächelte mich freundlich an, was ich so gut es ging erwiderte. Ich kannte dieses Mädchen nicht.
„Ähm, hallo.“ meine Antwort kam zögerlich und selbst ich konnte hören, dass es eher wie eine Frage klang, aber Alina, wer auch immer das war, schien sich daran nicht zu stören.
„Du erinnerst dich nicht an mich, oder?“ fragte sie, wirkte aber nicht enttäuscht oder traurig deswegen. Im Gegenteil, sie wirkte belustigt.
„Tut mir Leid.“ murmelte ich nur, was sie in ihrer Frage bestätigte und sie auflachen ließ.
„Ist doch nicht schlimm. Wir hatten ja auch nie wirklich Kontakt. Ich war in deiner Parallelklasse. Mein Vater ist der Hausmeister und da ich deshalb gezwungen war in meinen Ferien in die Schule zu kommen, hat der Direx mich gleich dazu verdonnert im Namen der Schule nach dir zu sehen.“ erklärte sie kurz und zog mich am Handgelenk aus der Tür, in welcher ich die ganze Zeit gestanden hatte.
Sie war in meiner Parallelklasse? Ich erinnerte mich nicht daran sie auch nur einmal gesehen zu haben, und zudem sah sie auch irgendwie älter aus. Aber wahrscheinlich war sie nur stark geschminkt oder hatte eventuell mal eine Klasse wiederholt. Vielleicht irre ich mich auch einfach nur.
„Und, wie geht’s so?“ fragte sie, als ich die Tür zum Badezimmer wieder geschlossen hatte, und ihr gerade die Treppe nach unten folgte. Sie lief hier so sicher lang, als wenn sie schon tausend Mal hier langgegangen wäre. Aber ihre Frage gefiel mir. Sie fragte nicht ob ich über irgendwas reden wollte, ob ich schon bei der Polizei war oder was ich mir sonst schon alles anhören durfte. Sie fragte einfach nur die hier jetzt vor ihr stehende Mila, die mit den klitschnassen Haaren, den abgetragenen Klamotten und der ungesunden Blässe im Gesicht, wie es ihr jetzt gerade ging.
„Eigentlich ganz gut.“ antwortete ich kurz. Zum einen rechnete ich damit, dass sie sowieso nur gefragt hatte um ein Thema zu finden und nicht weil es sie interessiert, und zum anderen wusste ich auch einfach nicht, was ich sonst sagen sollte. Ich kannte sie ja nicht. Was sollte ich einer fremden Person schon auf diese Frage antworten?
„Cool, und so ausführlich.“ Sie lachte und auch wenn es auf der einen Seite so klang, als wenn sie wegen irgendwas sauer oder genervt wäre, war sie auch gleichzeitig so locker drauf, das ich schmunzeln musste. Ihre Anwesenheit entspannte mich irgendwie und ich kann mir sogar vorstellen, wenn sie nicht gerade nur so ein Midleidsding von wegen 'mal das psychisch instabile Mädchen besuchen' abzieht, wir uns ziemlich gut verstehen könnten. Auch wenn wir ziemlich unterschiedlich sind.
„Sonst nichts? Was machst du die ganze Zeit? Nur in deinem Zimmer sitzen? Langweilt dich das nicht irgendwann?“ Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich wusste nicht ob es mich langweilte, ob ich gerne etwas anderes machen wollen würde oder auch nur was ich machen wollen würde.
„Ich hab die letzten Wochen, Monate, nichts anderes gemacht. Ich denke ich habe mich an das herumsitzen gewöhnt.“ meinte ich und lachte leicht auf, was sie mir gleich tat.
Gemeinsam gingen wir die Treppe runter, wo Charlotte schon stand und uns aus der Küche zu sich winkte. Ich ließ ihr den Vortritt durch den Bogen in der Wand, und folgte ihr dann in die Küche.
„Mila, ich dachte du hast sicher Hunger, also habe ich ein paar Brote geschmiert.“ meinte sie und schob mir ein Brett mit lauter schön angerichteten Brotscheiben, belegt mit den verschiedensten Sachen, entgegen. „Dir kann ich natürlich auch was machen, Alina. Sag mir nur bescheid. Ich geh kurz runter in den Keller und kümmere mich um die Wäsche.“ Ohne auf eine Antwort zu warten lief sie aus der Küche und gleich darauf hörten wir sie die Treppe runter lief.
„Sie ist echt eine ziemlich lebhafte Frau.“ Alina lachte und stützte ihren Kopf auf der Hand auf, während sie mich beobachtete. Ich hingegen starrte auf das Essen. Charlotte hatte es mal wieder übertrieben. Es war viel zu viel und unmöglich zu schaffen. Zudem verdarb der Gedanke an meinen gestrigen Ausraster, wenn man es so nennen kann, auch ziemlich den Appetit.
„Willst du nichts essen?“ fragte Alina und ich sah zu ihr. Ich hatte schon gemerkt, dass sie die ganze Zeit auf das Essen stierte, aber ich dachte, ich hätte es mir nur eingebildet.
„Ich hab nicht so viel Hunger. Wenn du was abhaben möchtest, bediene dich einfach.“ Ich schob das Brett zwischen uns und sie grinste mich breit an, bevor sie dann auch schon nach dem ersten Brot griff.
„Wenn sie wieder hochkommt leg ich es wieder hin. Dann fällt nicht auf das du es nicht gegessen hast.“ meinte sie, schon mit vollem Mund und ich lachte leicht auf, während ich nickte.
„Aber du solltest auch etwas essen. Ich helfe dir ja, aber ein bisschen was im Magen zu haben ist nicht schlimm. Auch wenn man nur herum sitzt.“ Ich gab einen zustimmenden Laut von mir, auch wenn ich eigentlich gar nicht zustimmen wollte. Ich hatte keinen Hunger, also wollte ich auch nichts essen.
„Oder bist du Magersüchtig?“ Ich sah sie schockiert an und schüttelte schnell den Kopf, während ich, um das ganze zu unterstreichen nach einem Käsebrot griff und einen Bissen nahm. Alina lachte, was sie ziemlich oft zu tun schien, und drehte sich dann auf dem Barhocker, auf welchen wir saßen, so zu mir, dass wir uns gegenüber saßen.
„War nur eine Frage. Du bist ziemlich dünn, sagst das du keinen Hunger hast, hast aber gleichzeitig auch seit langem nichts gegessen.“ Während sie das sagte, griff sie nach der nächsten Scheibe, und biss ein großes Stück von dieser ab, nachdem sie fertig mit reden war.
Ich schien sie dabei ziemlich beobachtet zu haben, denn als sie die Scheibe aufgegessen hatte, grinste sie mich wieder breit an. „Ich bin auch eher Typ Staubsauger als Diät.“
Sie wollte gerade nach der dritten Scheibe greifen, als wir Charlotte wieder hochkommen hörten und sie ihre Hand schnell weg zog. In letzter Sekunde, schob sie das Brett noch vor mich und lehnte sich dann zurück, während ich meine erste, für Charlotte allerdings schon dritte Scheibe, aufaß.
„Alina, möchtest du auch etwas?“
„Nein, danke. Sie müssen sich nicht die Mühe machen, ich muss eh bald nach Hause. Es gibt Mittag.“ Charlotte gab sich damit zufrieden und verschwand wieder aus der Küche.
So komisch es auch war, wir kannten uns immerhin seit gerade mal einer halben Stunde, aber ich glaube ich würde ihre lockere, unbeschwerte Art schon vermissen.
„Ich muss ja gleich los, soll ich dir meine Handynummer geben? Dann können wir schreiben. Wir können uns ja noch mal sehen, Zeit ist jetzt ja erstmal mehr als genug.“ Ich wollte gerade zustimmen, als mir wieder das Problem mit dem kaputten Handy einfiel.
„Ich würde gerne, aber ich hab momentan kein Handy. Es ist kaputt gegangen. Ich könnte dir unser Festnetz geben, dann-“
„Warte! Ich hab zuhause noch ein altes Handy. Klar, wir kennen uns kaum und vielleicht ist das jetzt etwas komisch, aber du könntest das doch haben. Es funktioniert noch einwandfrei. Ist nur ein altes Modell und auf dem Bildschirm ist ein ziemlich großer Riss, aber dadurch ist es nicht eingeschränkt. Wäre doch besser als wenn es zuhause in meinem Schrank versauert.“ Ihr Vorschlag überraschte mich und ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie es wirklich ernst meinte, aber annehmen wollte ich es dennoch nicht.
„Das ist wirklich nicht nötig.“
„Ach komm schon. Du hättest ein Handy und ich wäre eins los. Das bietet sich doch an.“ Sie ließ auch nach weiteren, wirklich nicht besonders guten, Argumenten nicht locker und so endete es damit, das sie mir versprach, es heute Abend noch vorbei zu bringen. Sie wäre sowieso in der Nähe, meinte sie und verabschiedete sich dann.
Die Tür wieder geschlossen drehte ich mich um und wollte wieder nach oben in mein Zimmer, aber Charlotte hielt mich an der Treppe auf.
„Mila, wegen gestern, es tut mir Leid, und Marcus auch. Wir wollten dich zu nichts drängen, aber seit du wieder hier bist sitzt du nur in deinem Zimmer und redest so gut wie gar nicht mehr. Wir haben uns nur Sorgen gemacht und wollten dir Helfen.“ Ich sah auf meine Füße und wartete bis sie fertig war, bevor ich auf sah.
„Mir tut es auch Leid. Ich würde gerne mit euch darüber reden, ich kann es nur nicht. Vielleicht irgendwann anders.“ Sie war jetzt mit Sicherheit enttäuscht, weshalb ich wieder auf den Boden sah und mich an ihr vorbei schlängelte, um die Treppe hoch und in mein Zimmer zu kommen.
Vor diesem angekommen wollte ich gerade die Tür öffnen, als das Telefon anfing zu klingeln und ich Charlotte abheben hörte.
„Milic, Hallo.“ Ich blieb stehen um ein wenig zu lauschen. Vielleicht war da ja etwas wissenswertes bei. Und selbst wenn nicht, in meinem Zimmer gab es garantiert nichts interessanteres.
„Nein, nein hat sie nicht. Ja, tut uns Leid.“ Sie schwieg eine längere Zeit und ich dachte schon sie wäre gegangen, aber als ich kurz die Treppe runter lugte, sah ich sie am Fenster stehen und mit der Gardine zwischen den Fingern spielen.
„Natürlich. Ja, werde ich. Schon morgen? Ich denke nicht das sie morgen schon so weit ist. Ja, schon, aber wenn- Ja, in Ordnung. Auf Wiedersehen.“ Sie legte auf und ich hörte sie seufzten, bevor sie dann auf die Treppe zulief. Ich lief schnell in mein Zimmer, um nicht auch noch erwischt zu werden. Ich wüsste nicht was ich als Argument bringen könnte. Keine Minute später klopfte es dann aber schon an der Tür und Charlotte stand in dieser. „Ich habe eben mit der Polizei geredet. Sie möchten das du morgen zu einem Gespräch kommst.“ Mein Blick, welcher genauso wenig Überzeugung ausdrückte wie ich selbst, war zwar deutlich genug und drückte meinen Missfallen dem gegenüber aus, aber Charlotte schien sich davon nicht abbringen zu lassen.
„Wir sollen morgen um elf Uhr da sein. Wenn du möchtest können wir danach in ein Café gehen und das schöne Wetter genießen.“
„Ich möchte nicht da hin.“
„Das ist mir Egal. Wir gehen morgen zur Polizei, was oder wie viel du ihnen erzählst ist nicht meine Sache, aber wir gehen da hin.“ Ohne noch auf meine Antwort oder nur eine bloße Reaktion zu warten, drehte sie sich weg und ging aus meinem Zimmer. Sie war sauer, das mochte ich nicht.
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