Kapitel 7 band 4
Kapitel 7 Band 4
Die Jungs hatten die dicken Decken auf dem Boden ausgebreitet, sich darum gruppiert und das knisternde Feuer im Kamin sorgte für eine warme, gemütliche Atmosphäre. Emilia ließ sich zwischen ihnen nieder, das Licht des Feuers tanzte auf ihren Gesichtszügen. Sie lächelte und begann, die Jungs sanft zu berühren, ihre Fingerspitzen glitten über Schultern und Wangen, bevor sie jedem einen leichten Kuss gab.
„Ich danke euch", flüsterte sie mit einer Sanftheit in der Stimme, die sie selten zeigte. „Ihr gebt mir das Gefühl, zuhause zu sein - egal, wo wir sind. Solange ich bei euch bin, fühle ich mich angekommen."
Chaid grinste schelmisch, während er eine ihrer Haarsträhnen um seinen Finger wickelte. „Kleine Sonne, so etwas Süßes kannst du nicht einfach sagen, ohne dass ich mich noch mehr in dich verliebe."
Gray schüttelte lächelnd den Kopf und lehnte sich entspannt zurück. „Chaid, sie will dir nur schmeicheln, damit du nicht in die Kälte raus musst, um mehr Feuerholz zu holen."
„Oh, hör auf, Gray", murmelte Ash, der sich zu Emilia rüberbeugte und sanft über ihre Hand strich. „Emilia meint es ernst, auch wenn ihr hier alles ins Lächerliche ziehen müsst."
Alex, der sie ruhig beobachtet hatte, hob schließlich seine Hand, um eine ihrer Wangen zu streicheln. „Du bist zuhause bei uns, Emilia. Wir sorgen dafür, dass das so bleibt."
Emilia erwiderte seinen Blick, bevor sie sich ein wenig näher an ihn schmiegte. Doch dann drehte sie sich wieder zu den anderen, ein verspieltes Funkeln in ihren Augen. „Aber ihr sorgt euch ja sowieso viel zu sehr. Ich dachte schon, ihr habt euch gegen mich verschworen. Bei so viel Aufmerksamkeit fühlt sich das fast verdächtig an."
„Verdächtig?" wiederholte Jake trocken, während er seinen Arm hinter ihrem Kopf abstützte und sie fixierte. „Wenn wir nicht aufpassen würden, würdest du wahrscheinlich vergessen, dass draußen Herbst ist und man sich auf einer Reise nicht ständig verausgaben kann."
„Ach ja?" Emilia blinzelte unschuldig, bevor sie sich mit einem Hauch von Provokation in der Stimme an Jake wandte. „Und was, wenn ich mich absichtlich verausgabe? Wird mich dann der große, starke Teufel Jake retten?"
Jake verzog die Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln. „Vielleicht. Aber nur, wenn du mich nicht allzu sehr herausforderst."
Das Lachen der Jungs erfüllte den Raum, während Emilia sich näher an sie schmiegte. Die Wärme zwischen ihnen wurde von der Harmonie der Gruppe getragen, und sie genoss den Moment, bevor sie mit einer leichten Bewegung eine neue Position einnahm.
„Ihr seid wirklich unglaublich", murmelte sie mit einem spielerischen Lächeln. „Unglaublich... nervig manchmal, aber irgendwie auch genau das, was ich brauche."
Alex zog sie ein wenig fester an sich und flüsterte: „Das Gefühl ist absolut gegenseitig."
Die Gruppe war in einer Mischung aus Intimität und Leichtigkeit versunken, als Emilia die Jungs weiter neckte und selbst ein wenig mehr von der zarten Nähe suchte, die sie alle verband. Doch inmitten der Wärme und des Spiels lag ein unausgesprochener Raum für die Fragen, die Emilia in sich trug - und die sie bald stellen würde.
Emilia kuschelte sich näher an die Decken, ihre Augen auf die flackernden Flammen des Feuers gerichtet, die tanzenden Schatten in der Hütte schienen ihre Gedanken zu spiegeln. Die Jungs hatten sich bequem neben ihr niedergelassen, jeder bereit, ihren Worten zu lauschen. Ihre Stimme war leise, fast zögerlich, als sie begann.
„Wisst ihr... wenn ihr das Gefühl habt, dass ich euch mit meinen Fragen erdrücke, sagt es mir bitte. Ich weiß, dass ich manchmal zu neugierig bin." Sie lächelte schüchtern und spielte mit einer losen Haarsträhne. „Aber mein Interesse ist aufrichtig. Ich will euch verstehen, mehr wissen, um das Ganze wirklich zu begreifen. Manchmal habe ich selbst Zweifel - an mir, an meiner Rolle, an meinem Platz."
Die Jungs warfen sich Blicke zu, keiner unterbrach sie, aber Alex zog sie sanft näher, seine Hand beschützend auf ihrer Schulter.
„Ich glaube, das kommt daher, dass ich als Kind nicht viel Liebe bekommen habe. Vielleicht fehlt mir diese Basis... diese Selbstverständlichkeit, zu wissen, wo ich hingehöre." Sie hielt inne und lächelte bitter. „Ich war ein Kind unter vielen im Waisenhaus. Ein Ort, der sich 'Heim des Lebensbaums' nannte. Klingt poetisch, oder? Aber für uns Kinder war es oft einfach nur ein kalter, strenger Ort."
Chaid runzelte die Stirn, seine Stimme war weich, aber voller Ernsthaftigkeit. „Kleine Sonne, ich wusste nicht, dass du im Waisenhaus warst. Hat sich dort wirklich niemand um euch gekümmert?"
Emilia schüttelte den Kopf, ihre Stimme bekam einen traurigen Unterton. „Die Walküren-Kinder dort waren genauso verloren wie ich. Einige hatten ihre Flügel - wunderschöne, leuchtende Schwingen, die sie stolz trugen. Andere, Valkyrien oder Valkyr wie ich, hatten ihre tierische Gestalt. Aber ich fühlte mich immer... anders. Nicht genug Valkyrie. Nicht genug Bestie. Einfach... ich."
Jake, der bisher geschwiegen hatte, legte seinen Arm auf die Lehne neben ihr, sein Blick durchdringend. „Haben sie dich schlecht behandelt?"
„Nein, schlecht nicht. Es war eher... Gleichgültigkeit. Sie haben sich um uns gekümmert, aber auf eine distanzierte Weise. Es wurde besser als Arne und Marna dazu kamen, zwei Schwestern des Lebensbaums, als sie kamen- wurde es herzlicher.'' Ihre Stimme zitterte, während sie weitersprach. „Ich hatte oft das Gefühl, ein Außenseiter zu sein. Die anderen Kinder hatten ihre Cliquen, und ich... ich war meistens allein. Ich habe mir immer vorgestellt, wie es wäre, jemanden zu haben, der wirklich für mich da ist. Jemanden, der mich liebt."
Gray legte eine Hand auf ihre und drückte sie leicht. „Aber du bist hier. Und jetzt hast du uns."
Emilia nickte dankbar, ihre Augen wurden glasig. „Das weiß ich. Aber damals... damals war es schwer." Sie lächelte schwach, als sie sich an eine bestimmte Erinnerung erinnerte. „Es gab da diesen einen Valkyr-Jungen. Er war... hartnäckig, könnte man sagen. Er suchte ständig meine Nähe, wollte mit mir reden, hat mir sogar kleine Geschenke gemacht."
Die Jungs sahen sie mit wachsendem Interesse an, als ob sie jedes Wort auf die Goldwaage legten. Chaid war der Erste, der die Stille brach. Sein Grinsen war schelmisch und breit, als ob er sich bereits auf eine gute Geschichte freute. „Also, Emilia, wie hartnäckig reden wir hier?" fragte er mit einem Augenzwinkern. „War er der charmante Held, der keine Gelegenheit ausgelassen hat, dich zu beeindrucken? Oder eher der unbeholfene Typ, der ständig ins Fettnäpfchen getreten ist?"
Er lehnte sich nach vorne, seine Stimme neckend. „Und, hat er es geschafft, dein Herz zu erobern? Oder warst du zu sehr damit beschäftigt, ihn aus Schwierigkeiten zu retten?"
Jake zog eine Augenbraue hoch, seine Arme verschränkt. „Hat er dir wirklich kleine Geschenke gemacht? Was für welche?"
„Blumen? Schmuck? Vielleicht etwas selbst Gebasteltes?" fragte Gray trocken, doch seine Stimme verriet eine Spur Skepsis.
Alex legte das Kinn auf die Hand und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Und? Was ist aus diesem hartnäckigen Valkyr geworden?"
Emilia neigte den Kopf zur Seite und sah sie mit einem unschuldigen Lächeln an. „Oh, er war wirklich süß. Er hat mir einmal einen ganzen Korb voller frischer Fische gebracht, weil er dachte, das wäre romantisch. Hab ihm zum dank sogar einen Kuss auf die Wange gegeben.''
Die Jungs verstummten.
„Fische? Ein Kuss?'' wiederholte Chaid schließlich, ein wenig ungläubig. „Das ist... originell."
Jake schnaubte und verschränkte die Arme noch fester. „Ein ganzer Korb? Klingt nach einem prahlerischen Idioten."
Gray nickte zustimmend. „Definitiv ein bisschen zu aufdringlich."
Emilia biss sich auf die Lippe, um nicht zu grinsen. „Er hat sogar ein Lied für mich gesungen. Es war... wunderschön."
„Ein Lied?" fragte Alex langsam, sein Ton misstrauisch. „Welche Art von Lied?"
Emilia hob die Schultern. „Ein Liebeslied. Es ging um Sterne und... um mich. Er hat gesagt, dass ich die Sonne seines Lebens bin." Sie hielt eine dramatische Pause und fügte dann hinzu: „Und dass er alles tun würde, um mich zu beschützen."
Die Jungs schauten sich an, und eine gewisse Spannung lag in der Luft. Alex warf Jake einen Blick zu, der eindeutig sagte: „Das klingt bekannt, oder?" Gray murmelte etwas, das wie „Klingt wie ein Schleimer" klang, und Ash sah so aus, als wolle er lachen, wagte es aber nicht.
„Wie ist die Geschichte ausgegangen?" fragte Chaid schließlich mit einem Stirnrunzeln. „Hast du ihn abblitzen lassen?"
Emilia lächelte unschuldig. „Oh, ich habe ihm gesagt, dass er keine Chance hat - weil ich schon andere Jungs hatte, die mich beschützt haben."
Die Jungs starrten sie an. Dann sprach Alex endlich aus, was alle dachten: „Das war gelogen, oder?"
Emilia grinste breit. „Natürlich. Es gibt keinen Valkyr-Jungen mit Fischen und Liedern. Aber ihr habt so süß reagiert."
Chaid klappte dramatisch die Kinnlade herunter. „Kleine Sonne, das ist Verrat. Wir haben uns schon auf einen Rivalen vorbereitet."
Jake verdrehte die Augen. „Ich wusste, dass da was faul ist."
„Nichtsdestotrotz", fügte Gray hinzu, „der Typ mit den Fischen hätte sowieso keine Chance gehabt."
Emilia konnte sich vor Lachen nicht mehr halten, während die Jungs sie gespielt empört anstarrten. Doch trotz ihrer Beschwerden konnten sie nicht verhindern, dass ein Lächeln auf ihren Gesichtern erschien - selbst wenn Chaid am lautesten protestierte.
Emilia schüttelte lachend den Kopf. „Nein. Damals war ich so naiv. Ich habe überhaupt nicht verstanden, was er von mir wollte. Ich dachte, er ist einfach nur nett. Aber jetzt, wo ich zurückdenke... er hat wirklich versucht, mich zu umwerben." Sie hielt inne und lachte leise. „Ich war so unwissend, so... weltfremd. Ich meine, ich hatte keine Ahnung, was das alles bedeutete. Wenn er mir heute begegnen würde, würde ich wahrscheinlich im Boden versinken vor Scham."
Ash schmunzelte und rückte ein Stück näher. „Vielleicht warst du naiv, aber das macht dich nicht weniger wertvoll, Emilia. Ehrlich gesagt, finde ich es süß."
Jake grinste, seine Stimme neckend. „Und wenn wir ihm jetzt begegnen würden? Sollten wir ihn warnen, dass er sich lieber nicht mehr an dich heranmachen sollte?"
Emilia lachte, obwohl sie ein wenig errötete. „Das wäre nicht nötig. Ich denke, er hat längst jemand anderen gefunden. Aber es ist... interessant, darüber nachzudenken, wie blind ich damals war."
Alex zog sie sanft näher, seine Stimme war ruhig und tief. „Du warst ein Kind, Emilia. Es war nicht deine Aufgabe, diese Dinge zu verstehen. Und jetzt? Jetzt hast du uns. Und wir werden nicht zulassen, dass du dich jemals wieder wie ein Außenseiter fühlst."
Also gar so jung war ich nicht- aber das behilt Emilia lieber für sich.
Emilia legte ihren Kopf gegen Alex' Schulter, während sie die Hände der anderen Jungs spürte, die ihre Nähe suchten. „Danke", flüsterte sie. „Danke, dass ihr mir das Gefühl gebt, angekommen zu sein."
Emilia verschränkte die Arme und lehnte sich lächelnd zurück, ihre kastanienbraunen Augen funkelten vor neckischem Humor. „Ich muss euch etwas gestehen," begann sie, ihre Stimme trug diesen unverkennbar verspielten Ton. „Dank euch weiß ich jetzt, wie man mit Annäherungsversuchen umgeht - selbst mit den... intensivsten."
Chaid hob sofort eine Augenbraue, sein Grinsen blitzte auf. „Oh? Heißt das, wir haben dir etwas beigebracht? Ich wusste doch, dass ich ein hervorragender Lehrer bin."
„Sicher," konterte Emilia trocken und schenkte ihm ein schelmisches Lächeln. „Wenn du mir beigebracht hast, wie man charmante Anmachsprüche ignoriert."
Gray schüttelte amüsiert den Kopf. „Das klingt ganz nach dir, Chaid. Und was ist mit uns anderen? Haben wir nichts dazu beigetragen?"
Emilia schmunzelte und warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. „Oh, ihr habt mir auch einiges beigebracht. Zum Beispiel, wie man ernst bleibt, während jemand -" Sie sah zu Ash hinüber, „- einen völlig trockenen, aber trotzdem eindeutig zweideutigen Kommentar macht."
Alex lehnte sich mit einem leichten Schmunzeln zurück. „Und was habe ich dir beigebracht?" fragte er, seine Stimme ruhig, aber mit einem Hauch von Neugier.
Emilia zögerte einen Moment, bevor sie ihn mit einem schiefen Lächeln ansah. „Wie man gleichzeitig genervt und fasziniert sein kann."
Die Jungs brachen in Gelächter aus, und Jake schüttelte nur den Kopf. „Du hast eindeutig zu viel Zeit mit uns verbracht."
„Oh, das hab ich," erwiderte Emilia mit einem leisen Lachen. „Und ich bereue keinen Moment davon." Emilia lehnte sich zurück an Alex Seite. An die wohlige Sicherheit welcher er ihr gab.
..
Etwas später hob Emilia plötzlich ihren Kopf von Alex' Schulter, ihre kastanienbraunen Augen suchten den Blick der Jungs. „Eine Sache beschäftigt mich schon länger." Sie zögerte kurz, bevor sie weitersprach. „Warum habt ihr mich diesmal ausgewählt, um mit euch zu kämpfen, und nicht versucht, mich fernzuhalten?"
Die Jungs warfen sich Blicke zu, als ob sie sich stumm absprachen, wer die Frage beantworten würde. Es war Alex, der schließlich das Schweigen brach. „Weil du uns gezeigt hast, dass du es kannst, Emilia. Du hast mehr Stärke bewiesen, als wir je erwartet hätten - nicht nur körperlich, sondern auch mental."
Ash nickte zustimmend. „Und weil wir es leid sind, dich zu unterschätzen. Wir dachten, wir würden dich beschützen, indem wir dich fernhalten. Aber in Wirklichkeit haben wir dir damit nur mehr Schaden zugefügt."
„Es war eine dumme Entscheidung, dich je auszuschließen", fügte Gray hinzu, seine Stimme sanft. „Du bist nicht nur stark, Emilia, du bist... unser Anker. Ohne dich fühlt sich alles leer an."
Emilia blickte überrascht zu Jake, der mit verschränkten Armen dastand und sie eindringlich ansah. „Es war nie eine Frage von 'auswählen'. Du bist Teil von uns. Ob du kämpfst oder nicht - du gehörst hierher."
Ihre Augen wurden feucht, und sie versuchte, ihre Emotionen zu unterdrücken, während sie die Wahrheit in ihren Worten fühlte. „Danke", flüsterte sie schließlich. „Ich... ich wusste nicht, dass ihr so denkt."
Chaid grinste breit und zog sie spielerisch an sich. „Also hör auf, solche Fragen zu stellen, Kleine Sonne. Du bist unser Herzstück, ob du willst oder nicht."
Die Stimmung wurde leichter, und Emilia fühlte sich nicht mehr nur akzeptiert, sondern wirklich als gleichwertiger Teil der Gruppe.
Emilia ließ ihren Blick über die Jungs gleiten, während sie eine Strähne ihres Haares um ihren Finger wickelte, eine Mischung aus Nachdenklichkeit und Zärtlichkeit in ihrem Gesicht. „Ich fühle mich wirklich geliebt", begann sie leise, ihre Stimme sanft, aber mit einer Spur Unsicherheit. „Ich habe so viel Glück mit euch. Ihr seid alles für mich. Aber... manchmal frage ich mich, ob das, was wir haben, überhaupt gesund ist."
Die Jungs blickten sie überrascht an, doch sie lächelte leicht, um ihre Worte zu entschärfen. „Versteht mich nicht falsch - ich meine das nicht negativ. Es ist nur... ich war nie in jemand anderen verliebt. Ich kenne keine andere Art von Liebe. Vielleicht sollte ich das nicht denken, aber... sollte Liebe so weh tun und gleichzeitig so glücklich machen?" Sie lachte leise, aber ihre Augen spiegelten eine tiefe Ernsthaftigkeit wider.
„Ich meine, unsere Liebe ist voller Leidenschaft, voller Wärme. Aber da ist auch diese Angst, dass sie irgendwann enden könnte. Dass ich sie verlieren könnte." Sie legte eine Hand auf ihre Brust, als wollte sie das Gefühl greifen, das dort brodelte. „Ihr gebt mir das Gefühl, als ob unsere Liebe endlos ist. Zeitlos. Und das ist wunderschön. Aber genau das macht es manchmal so beängstigend."
Sie sah Alex direkt in die Augen, dann ließ ihr Blick zu Jake und den anderen wandern. „Ich will nicht... keine Ahnung, ich will nicht so denken. Aber manchmal fühlt es sich an, als ob ich von der Intensität dieser Gefühle erdrückt werde. Und gleichzeitig will ich nichts anderes als genau das. Euch. Unsere Liebe."
Ihre Stimme wurde weicher, fast flüsternd. „Ist das normal? Ist das Liebe? So schön und gleichzeitig so zerbrechlich?" Sie lachte nervös und rieb sich den Nacken. „Vielleicht denke ich zu viel nach. Aber ich will nur verstehen, was das alles bedeutet."
Die Jungs schwiegen für einen Moment, ließen Emilias Worte sacken. Es war Alex, der zuerst sprach. Seine Stimme war ruhig, aber fest, während er seinen Arm um Emilia legte, um sie näher zu ziehen. „Emilia, wir waren auch noch nie in jemand anderen verliebt. Noch nie."
Jake nickte, sein Blick tief und nachdenklich, während er sie ansah. „Aber wir hätten es können. Es gab Gelegenheiten, weißt du? Viele wünschen sich so eine Liebe und Leidenschaft, wie wir sie teilen. Aber... so etwas entsteht nicht von selbst. Es war ein langer Weg hierher, und es war nicht immer leicht."
Alex ergänzte mit sanfter Stimme: „Unsere Liebe wurde sorgsam gepflegt, Emilia. Sie hat sich über viele Jahrzehnte entwickelt. Am Anfang war es kompliziert - für dich für uns. Es war nicht immer Akzeptanz. Unsere Gefühle füreinander waren stark, ja. Aber dann waren da auch noch die anderen Todsünden, die Essenzen. Und es war... heikel."
Jake nahm den Faden auf, seine Stimme tief und nachdenklich. „Wir hatten nicht immer so eine polygame Beziehung. Die Beziehung zwischen uns Sünden untereinander war anfangs schwer. Wir wussten nicht, wie wir uns betrachten sollten. Brüder? Freunde? Rivalen? Es war chaotisch. Und dann kamst du. Ari. Oder besser gesagt, du, Emilia und deine vorherigen Leben. Du bist unsere Ankerin, und trotzdem... du hattest keine Erinnerungen an Ari. Aber die Gefühle für jeden von uns, die waren da."
Emilia schluckte, ihre Augen glänzten vor Emotionen, während sie lauschte. Sie wollte etwas sagen, doch Jake sprach weiter, und sie wusste, dass sie ihn nicht unterbrechen sollte. „Es war verdammt schwer. Du hattest dich immer wieder in uns verliebt, jedes Mal neu, in jedem Leben. Aber du wolltest keinen von uns verletzen, keinen enttäuschen. Du wolltest uns nicht betrügen - aber du konntest dich auch nicht festlegen." Jake lachte leise, ein bitterer Ton in seiner Stimme. „Weil du alle von uns geliebt hast. Immerhin tragen wir alle Teile -Wesenszüge von... Chuck in uns. Und zu ihm hast du dich immer hingezogen gefühlt. Aber das hat dich zerrissen."
Alex legte eine Hand auf Emilias, als wollte er sie beruhigen. „Es hat uns auch zerrissen, Emilia. Wir konnten nichts tun, um es dir leichter zu machen. Manchmal warst du nur bei einem von uns und hast ein Leben mit ihm geteilt. Aber wir wussten, dass du dich nach uns allen gesehnt hast. Und es hat wehgetan, weil wir nicht wussten, wie wir dir helfen können."
Chaid, der bisher geschwiegen hatte, sprach mit einem sanften Lächeln. „Weißt du, Kleine Sonne, am Anfang war alles verdammt kompliziert. Wir haben uns gegenseitig nicht verstanden. Aber mit der Zeit... wir haben uns verändert. Irgendwann wurde unsere Beziehung von einer Liebe geprägt, die stärker war als alles, was wir kannten."
Jake seufzte, seine Stimme wurde leiser, aber nicht weniger bestimmt. „Ich liebe Ash. Ich liebe Chaid. Ich liebe Alex. Und Gray. Ich liebe jeden einzelnen der anderen Sünden mittlerweile." Er lächelte schief. „Wir konnten uns das früher nicht eingestehen, aber... wir könnten ohne einander nicht leben. Es war ein langer Weg bis hierhin. Ein harter Weg. Aber das Wichtigste war immer, dich nicht zu verlieren, Emilia."
Ash nahm den Faden auf, seine Stimme warm und sanft, während er Emilias Wange streichelte. „Wir haben dich nie an uns gebunden, Emilia. Wir wollten dich nie einsperren. Wenn du es nicht gewollt hättest, wärst du frei gewesen. Wir haben dir Raum und Freiheit gegeben. Wenn du dich in jemand anderen verliebt hättest... hätten wir das akzeptiert."
Emilia wollte widersprechen, doch Ash hielt sie sanft zurück. „Aber weißt du, was passiert ist? Du hast dich nie in jemanden anderen verliebt. Egal wie viel Raum wir dir gaben, egal, wie weit wir dich gehen ließen - du bist immer wieder zu uns zurückgekehrt. Weil das, was wir haben, einzigartig ist. Es ist leidenschaftlich, intensiver als alles, was du in dieser Welt finden könntest. Und das ist etwas, das wir niemals als selbstverständlich ansehen."
Emilia fühlte, wie ihre Augen brannten, ihre Brust sich zusammenzog. „Ihr seid... unglaublich. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich... danke euch." Ihre Stimme zitterte, und sie schmiegte sich näher an Alex, dann griff sie nach Ashs Hand, bevor sie auch Jake Gray und Chaid ansah. „Ich... ich bin so glücklich, dass ich euch habe."
Chaid grinste, um die Stimmung aufzulockern. „Ach, Emilia, wenn du weiter so kitschig bist, weine ich gleich mit dir." Sein Kommentar brachte sie zum Lachen, und die Jungs stimmten ein, die ernste Atmosphäre löste sich ein wenig. Doch die tiefe Bedeutung ihrer Worte blieb wie ein stilles Versprechen zwischen ihnen allen bestehen.
Emilia fühlte, wie ihr Herz in Flammen stand, jeder Zweifel, jede Unsicherheit löste sich in diesem Moment in Luft auf. Sie konnte die Liebe, die sie umgab, förmlich greifen - so rein, so tief, so unverkennbar, dass sie nichts zurückhalten konnte.
Ohne Vorwarnung stürzte sie sich auf Jake, ihre Lippen trafen auf seine mit einer Intensität, die von purer Leidenschaft sprach. Jake war überrascht, aber er erwiderte den Kuss mit ebenso viel Hingabe, seine Hände glitten sanft über ihren Rücken, um sie näher an sich zu ziehen. Als ihre Lippen sich lösten, blieb ein Funkeln in seinen Augen zurück, das sie nur noch mehr ermutigte.
Noch bevor jemand reagieren konnte, drehte sie sich zu Alex um. Mit einer sanften, fast zerbrechlichen Berührung legte sie ihre Hände an sein Gesicht und zog ihn zu sich. Der Kuss, den sie ihm schenkte, war tief und gefühlvoll, als wolle sie ihm all ihre Liebe mitteilen, ohne ein einziges Wort zu sagen. Alex schloss die Augen und ließ sich vollkommen auf sie ein, seine Hände umfassten ihre Taille, während sein Herz im selben Takt wie ihres schlug.
Einer nach dem anderen küsste sie Chaid, Ash und Gray - jeder Kuss trug eine andere Bedeutung, eine andere Intensität. Mit Chaid war es verspielt, fast neckend, aber mit einem Funken Leidenschaft, der das Feuer zwischen ihnen entfachte. Ash empfing ihren Kuss mit einer zärtlichen Wärme, seine Finger strichen sanft über ihre Wange, während er den Moment mit geschlossenen Augen genoss. Gray schließlich spürte eine Sanftheit in ihrem Kuss, die ihn fast sprachlos machte - es war, als hätte sie all ihre Dankbarkeit für seine Fürsorge in diese eine Geste gelegt.
Jeder einzelne Kuss war ein Versprechen, eine Bestätigung dessen, was sie fühlte. Emilia verlor sich in diesen Augenblicken, in der Nähe, die sie mit jedem von ihnen teilte. Die Jungs sahen sich gegenseitig an, ohne Worte, aber mit dem Wissen, dass sie alle dieselbe Liebe für Emilia teilten - und sie für jeden von ihnen.
Die Luft im Raum war schwer von Leidenschaft und Zuneigung, und Emilia fühlte sich vollkommen angekommen. Sie sah in die Runde, ihre Augen glitzerten vor Glück, während ihre Stimme zitternd, aber voller Entschlossenheit erklang: „Ich liebe euch ... jeden einzelnen von euch."
Die Atmosphäre im Raum war voller Intimität, die Hände fanden zueinander, die Klamotten fielen langsam und zögernd, wie Blätter im Herbstwind. Emilias Körper war in Flammen, ein unkontrollierbares Zittern lief durch sie hindurch, als sie sich der überwältigenden Leidenschaft hingeben wollte. Ihre Augen schlossen sich, ihr Atem war flach und sie spürte die Nähe der Jungs, die sie gleichzeitig beruhigte und erregte.
Doch plötzlich zuckten ihre Ohren nach oben, ihre Augen rissen auf. In einem Bruchteil einer Sekunde war die Leidenschaft einem instinktiven Schutz gewichen. Sie fuhr auf, ihre Hände schützend vor der Brust verschränkt, ihre Augen weit und wachsam.
„Ich höre Schritte ... es kommt jemand," flüsterte sie mit einer Stimme, die vor Angst zitterte. Ihr Blick huschte zur Tür, und sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug, diesmal jedoch vor Anspannung.
Die Jungs reagierten sofort, wie durch einen unsichtbaren Befehl. Alex richtete sich auf und bewegte sich unauffällig zur Seite, wo seine Waffe in Reichweite lag. Jake stand wie ein Fels in der Brandung und musterte die Tür mit finsterer Entschlossenheit. Chaid hob eine Hand, um Emilia zu beruhigen, während Ash sich bewegungslos hielt, seine Augen wachsam und auf jedes Detail fixiert.
Gray rückte an Emilias Seite, seine Fingerspitzen sacht auf ihrer Schulter, während er leise murmelte: „Bleib ruhig, wir sind hier. Es wird dir nichts passieren."
Die Luft im Raum war elektrisiert, jede Bewegung schien langsamer zu werden, als sie alle lauschten. Die Schritte näherten sich, schwer und behäbig, und doch mit einem merkwürdig unregelmäßigen Rhythmus. Eine kalte Brise schlich sich durch die Ritzen der Hütte, als die Spannung immer weiter stieg.
Die Spannung im Raum ließ langsam nach, als die Schritte vor der Tür schließlich innehielten. Ein sanftes Kratzen ertönte, gefolgt von einem leisen Wimmern, das wie von einem verletzten Gefährten klang.
„Es ist nur ein Gefährte," murmelte Chaid erleichtert und machte sich daran, die Tür zu öffnen. „Vielleicht hungrig oder verirrt."
Jake war weniger begeistert. „Wir sollten trotzdem vorsichtig sein. Das hier ist nicht gerade ein belebter Ort."
Emilia stand nah bei Alex, ihre Sinne angespannt. Doch als die Tür sich öffnete und der vermeintliche Gefährte ins Licht trat, schien die Bedrohung verflogen. Es war eine schmale, Pfotenhafte Kreatur mit schimmerndem, aschgrauem Fell und großen, gelb leuchtenden Augen. Es sah erschöpft aus, seine Bewegungen waren schleppend, und es ließ ein klägliches Geräusch ertönen, das Mitleid hervorrief.
„Ach, schau nur," sagte Ash mit einem sanften Lächeln. „Es sieht aus, als ob es dringend Hilfe braucht."
„Vielleicht hat es sich verirrt oder wurde verletzt," fügte Gray hinzu, der einen Schritt auf das Wesen zumachte.
Doch während die Jungs sich langsam näherten, war es Saphira, die die Ruhe durchbrach. Die kleine Gefährtin fauchte plötzlich, ihr Körper sträubte sich, und ein bedrohliches Knurren drang aus ihrer Kehle. Orvan, der ruhig am Rand des Raumes verweilte, richtete sich auf und schlug mit den Flügeln, ein leises, warnendes Summen von sich gebend.
„Saphira, was hast du denn?" fragte Emilia verwirrt, doch ihre eigene Unsicherheit wuchs. Etwas an dem Gefährten vor ihnen fühlte sich ... falsch an.
Die Jungs hielten inne und warfen sich skeptische Blicke zu. „Was ist denn jetzt los?" fragte Jake, sein Tonfall gereizt.
Doch es war Emilia, die plötzlich den kalten Stich der Erkenntnis verspürte. Die Aura des Wesens war nicht die eines hilfesuchenden Gefährten - sie war finster und pulsierte mit einer unangenehmen Energie, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ihre Instinkte schrieen förmlich.
„Saphira!" rief Emilia plötzlich, ihre Stimme laut und fest. „Fass!"
Wie ein Blitz schoss Saphira nach vorne. Ihre schimmernde Gestalt verwandelte sich in reine Wildheit, als sie auf den fremden Gefährten losging. Der Raum explodierte in Bewegung.
Die Jungs wichen überrascht zurück, ihre Reflexe zu spät, um das Wesen zu verteidigen. Orvan erhob sich mit einem tiefen, bedrohlichen Fauchen und flog in die Luft, bereit, Saphira zu unterstützen.
Der vermeintliche Gefährte zeigte nun sein wahres Gesicht. Es wich Saphira aus, bewegte sich mit einer Geschicklichkeit und Geschwindigkeit, die alles andere als normal war. Ein groteskes Zischen entkam seiner Kehle, als sein Körper begann, sich leicht zu verformen. Die Illusion des hilflosen Gefährten zerbröckelte, und für einen Augenblick konnte Emilia die Umrisse von etwas Dunklem und bedrohlichem erkennen.
„Was zur Hölle ist das?" rief Chaid, während Jake seine Haltung straffte, bereit, das Ding anzugreifen, falls es nötig war.
Doch Saphira ließ sich nicht beirren. Mit einem weiteren Sprung packte sie das Wesen und riss es zu Boden, ihre Zähne blitzten, als sie es festhielt. Ein tiefes Knurren vibrierte durch den Raum, während das Ding unter ihrem Griff zappelte.
„Das ist kein echter Gefährte!" rief Emilia, ihr Atem heftig. „Das ist ... etwas anderes!"
Die Jungs waren sprachlos, ihre Augen auf die verzerrte Gestalt fixiert, die sich nun unter Saphiras Griff zu winden begann. Orvan landete mit einem schweren Schlag auf dem Boden, seine leuchtenden Augen fest auf das Ding gerichtet, als würde er die Luft selbst durchbohren.
„Emilia," begann Alex vorsichtig, „wie hast du ...?"
„Ich weiß es nicht!" rief sie, ihre Stimme zitterte, doch sie hielt die Augen fest auf das Wesen gerichtet. „Aber ich spüre es - es war falsch, von Anfang an!"
Die Luft im Raum wurde schwer, und ein tiefer, verzerrter Ton entkam der Kreatur, die sich unter Saphiras Griff immer noch wand. Es war, als würde es lachen - ein hässliches, kaltes Lachen, das die Haare in ihrem Nacken aufstellte.
Als Sedrick sich zurück in seine wahre Gestalt verwandelte, schleuderte er eine pulsierende Welle schwarzer, verfluchter Energie direkt auf Saphira. Der Schlag traf sie mit voller Wucht, ließ sie aufschreien und schwer verletzt gegen die Wand prallen. Die dunklen Ströme hinterließen zischende Spuren auf ihrem silbernen Fell, während sie bebend zu Boden sank. „Jetzt musste ich das an einem Gefährten verschwenden," zischte Sedrick verärgert, seine Stimme voller abfälligem Spott, als er Saphira mit einem letzten Blick von oben herab musterte.
Das Unheil brach wie ein Donner über sie herein. Sedrick hatte sich vollständig in seiner wahren Gestalt offenbart. Eine groteske, sich wandelnde Kreatur, die zwischen massiver Stärke und trügerischer Kleinheit wechselte. Seine Worte waren kalt und durchtrieben.
„Wäre ja auch zu einfach gewesen," zischte Sedrick mit einem gehässigen Grinsen. „Immer diese Gefährten - wie nervtötend. Es war riskant, zu glauben, dass du, Emilia, nicht erkennen würdest, was ich bin. Aber ich muss sagen, du enttäuschst nicht." Seine Augen glitzerten in einem unheilvollen Licht, während er einen spöttischen Blick auf Saphira warf.
Emilia zitterte vor Zorn. Ihr Blick wanderte zu Saphira, die schwer blutend am Boden lag. Orvan stand schützend an ihrer Seite, doch seine Augen zeigten die gleiche Sorge, die Emilia fühlte. Saphiras Wimmern durchdrang die eisige Stille.
„Du verdammtes Miststück!" fauchte Jake, seine Stimme vor Wut zitternd. „Du wagst es, hier aufzutauchen und uns anzugreifen? Du widerlicher Bastard, ich werde dich in Stücke reißen und dafür sorgen, dass du niemals wieder auf die Beine kommst!" Seine Aura begann zu toben, eine dunkle, bedrohliche Präsenz erfüllte den Raum, als er auf Sedrick zuging.
Doch Emilia war schneller. Mit einem erschütternden Knurren verwandelte sie sich in ihre Bestiengestalt. Ihre Augen glühten vor Zorn, ihr Körper war eine kraftvolle Erscheinung aus Muskeln und Pelz, und ihre Klauen blitzten im schwachen Licht der Hütte. Sie stürzte sich mit unbändiger Wut auf Sedrick, bereit, ihn zu zerfleischen.
Sedrick lachte nur, sein Spott brannte wie Gift. „Oh, Emilia," sagte er spöttisch und wich einem ihrer Schläge mit Leichtigkeit aus. „So leidenschaftlich, so wütend. Diese wilde Seite steht dir wirklich gut." Er verwandelte sich blitzartig in eine kleinere Gestalt und wich ihren Angriffen aus, nur um sich wieder aufzublähen und sie mit einer enormen Kraft zurückzudrängen.
Sedrick tauchte wie aus dem Nichts hinter Emilia auf, seine Bewegungen geschmeidig und lautlos wie die eines Jägers. Bevor sie reagieren konnte, packte er ihren Schwanz mit einem festen Griff und zog ihn spielerisch, als wäre es das Normalste der Welt.
„Hey! Lass das!" rief Emilia empört, während sie vor Überraschung aufjauchzte und versuchte, sich loszureißen. Ihre Augen blitzten vor Zorn, doch Sedrick schien das nur zu amüsieren.
„So eine temperamentvolle Reaktion," murmelte er mit einem unverschämten Lächeln, während er ihrem Angriff geschickt auswich. „Hast du dich je gefragt, wie es wohl wäre, mit jemandem wie mir zu tanzen?" Seine Stimme war ein raues Flüstern, das sie förmlich herausforderte. „Du bist faszinierend, Emilia. Und so verdammt vorhersehbar."
Emilia kniff die Augen zusammen, ihre Wut und ihr Stolz brodelten unter der Oberfläche. „Du bist ein widerlicher Idiot, Sedrick! Hör sofort auf, mich zu belästigen, oder du wirst es bereuen!"
Doch bevor sie selbst handeln konnte, krachte eine kräftige Faust mit voller Wucht in Sedricks Gesicht, die ihn rückwärts taumeln ließ. Jake war mit finsterem Blick vorgetreten, seine Haltung strahlte Bedrohlichkeit aus. „Noch ein Finger an ihr, und ich breche dir mehr als nur deine Nase."
Sedrick richtete sich langsam auf, sein Gesicht verzog sich vor Schmerz, doch sein Grinsen war unverändert. „Immer so beschützend, Zorn," sagte er mit gespielter Leichtigkeit, während er sich den blutenden Mund wischte. „Das macht das Spiel doch erst richtig interessant."
„Spiel?" zischte Jake, seine Stimme bedrohlich tief. „Das hier ist kein Spiel, Sedrick. Und wenn du das nicht bald begreifst, wirst du es auf die harte Tour lernen." Jake brodelte vor intensiven Zorn der er freisetzte.
„Du elendes Stück Dreck!" schrie Jake, seine Aura explodierte förmlich vor Zorn. Er stürzte sich auf Sedrick, seine Faust mit einer gewaltigen Energie umhüllt, die den Raum erzittern ließ. „Ich werde dich in den Abgrund schicken, aus dem du gekrochen bist!" Sein Schlag traf den Boden, als Sedrick erneut auswich, doch die Energie des Aufpralls riss den Holzboden auseinander.
Alex trat vor, seine Stimme kalt und schneidend. „Du bist nichts weiter als ein jämmerlicher Parasit, der sich an anderen nährt, Sedrick. Ich hoffe, du genießt deinen letzten Atemzug." Mit präzisen Bewegungen schleuderte er eine Energiebarriere, die Sedricks Bewegung einschränken sollte.
„Du wagst es, uns zu bedrohen?" rief Ash, seine Augen glühten wie geschmolzene Lava. „Du wirst nicht lebend aus dieser Hütte gehen, das verspreche ich dir."
Gray blieb zunächst ruhig, doch sein Blick war tödlich. „Du bist so voller Dreck, dass selbst das Miasma dich meiden würde," murmelte er und ließ eine Welle aus Wasser auf Sedrick zuschnellen, die ihn beinahe traf.
Sedrick wich geschickt den Angriffen der Jungs aus, seine Bewegungen ein Tanz aus Schatten und Chaos. Doch Emilia ließ nicht locker. Sie griff erneut an, ihre Klauen trafen beinahe sein Gesicht, doch er verwandelte sich in eine winzige Gestalt und schlüpfte aus ihrem Griff.
„Oh, Emilia," flüsterte Sedrick, während er wieder zu seiner vollen Größe anwuchs. „Deine Wut macht dich so herrlich unberechenbar. Ich frage mich, wie weit ich dich treiben kann."
„Halt die Klappe!" schrie Emilia und sprang erneut auf ihn zu. Doch dieses Mal war es Jake, der die Führung übernahm. Seine Präsenz war überwältigend, seine Wut ungezähmt.
„Ich schwöre bei allem, was heilig ist, ich werde dich vernichten!" schrie Jake, als er eine gewaltige Welle purer Energie auf Sedrick schleuderte. Der Raum explodierte beinahe unter der Kraft des Angriffs.
Sedrick wurde zurückgeschleudert, seine Gestalt begann zu flackern. Doch er lachte weiterhin, sein spöttisches Grinsen unverändert. „Beeindruckend," murmelte er. „Aber ihr seid noch nicht bereit für das, was kommt."
Gerade als Sedrick erneut zu sprechen begann, brüllte Orvan plötzlich auf. Mit einem majestätischen Sprung griff er Sedrick an, seine Flügel ausgebreitet, seine Krallen auf das Ziel fixiert. Saphira, schwer verletzt, stieß ein leises Fauchen aus, als ob sie ihn anfeuerte.
Sedrick hob beschwichtigend die Hände, trat jedoch grinsend einen Schritt zurück. „Na gut, na gut. Ich wollte doch nur ein wenig Spaß haben." Sein Blick glitt erneut zu Emilia, die mit hoch erhobenem Kopf zwischen den Jungs stand.
Sedrick wich zurück, nun zum ersten Mal mit einem Hauch von Unsicherheit in den Augen. „Das war genug für heute," zischte er und verschwand in einer Wolke aus Schatten, bevor ihn jemand aufhalten konnte.
„Bis zum nächsten Tanz, Emilia."
Dann verschwand er in den Schatten, und die Anspannung ließ nach. Jake wandte sich zu Emilia um, seine Augen noch immer hart, aber voller Sorge. „Alles in Ordnung?"
Emilia nickte, atmete tief durch und richtete ihre Kleidung. „Ja, danke. Aber das nächste Mal, Jake, lass mich ihm zuerst zeigen, was passiert, wenn man eine Valkyrie am Schwanz packt.''
.....Emilia eilte zurück in die zerstörte Hütte..
Sie fiel voller entsetzten auf die Knie neben Saphira, ihre Bestiengestalt schwand, während sie mit bebenden Händen die Wunden ihrer Gefährtin berührte. „Halt durch, Saphira," flüsterte sie, ihre Augen voller Tränen. „Ich lasse dich nicht im Stich."
Die Jungs versammelten sich um sie, ihre Wut immer noch nicht vollständig abgeklungen. Jake kniete sich neben sie und legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Wir kümmern uns um sie," sagte er leise, seine Stimme fest. „Und wir sorgen dafür, dass Sedrick dafür bezahlt."
Die Atmosphäre war schwer, doch es war klar, dass dies erst der Anfang war.
Emilia kniete neben Saphira, ihre Hände zitterten, während Tränen ihre Wangen hinunterliefen. Die kleine Vierpfote lag regungslos da, ihr Atem war flach, und der schwarze Dunst, der über ihrem Körper waberte, ließ Emilia beinahe verzweifeln. "Alex, bitte! Du musst sie heilen!" Ihre Stimme war ein Flehen, ein Schmerz, der allen Anwesenden durch Mark und Bein ging.
Alex beugte sich über Saphira, legte seine Hände auf ihre blutige Flanke und schloss die Augen. Sein Mana leuchtete sanft auf, aber nichts geschah. Der schwarze Dunst pulsierte nur noch stärker, als wolle er Alex' Heilung verhöhnen.
„Warum klappt es nicht?" fragte Emilia mit einem erschütterten Zittern in ihrer Stimme, ihre Augen flehend auf Alex gerichtet. Sie griff nach seinen Händen und flüsterte: „Ich helfe dir. Wir schaffen das zusammen." Emilia konzentrierte sich mit aller Kraft und ließ ihre Mana-Ströme mit seinen synchronisieren, genauso wie Alex und Ash es ihr gelehrt hatten. Doch der schwarze Dunst wich nicht. Die Heilung blieb wirkungslos.
„Nein! Das darf nicht sein!" Emilia rang um Luft, und ein ersticktes Schluchzen entkam ihr. „Es ist meine Schuld... ich hätte sie nicht auf ihn losgehen lassen sollen." Ihre Hände umklammerten ihre Brust, als ob der Schmerz sie überwältigen würde. Die Jungs standen um sie herum, ihre Gesichter ernst, doch keiner fand die richtigen Worte.
Ash beugte sich schließlich zu ihr hinunter, legte ihr eine Hand beruhigend auf die Schulter und reichte ihr eine kleine, silbrig glänzende Phiole. „Nimm das, Emilia. Das ist alles, was wir noch von der Silberlilie haben." Seine Stimme war sanft, aber fest. „Es war für den Notfall gedacht. Und jetzt ist es ein Notfall."
Emilias Augen weiteten sich, als sie die Tinktur sah. „Die Silberlilie? Aber... das ist das Letzte, was wir haben! Was, wenn..."
„Emilia," sagte Ash eindringlich, „heile sie. Keiner von uns würde dir das verwehren."
Sie sah zu den anderen Jungs, die nickten, ihre Zustimmung in ihren Blicken klar ersichtlich. Emilia griff mit zitternden Händen nach der Phiole und wollte sie Saphira über die Wunde gießen, doch Alex hielt sie sanft auf. „Nein, Emilia. Sie muss es trinken."
„Aber wie? Sie kann nicht... sie ist zu schwach..." Emilias Stimme brach, doch Ash drückte ihre Schulter etwas fester, sein Blick beruhigend. „Du weißt, wie es geht."
Mit einem Nicken der Entschlossenheit verwandelte sich Emilia in ihre kleine Vierpfoten-Gestalt. Ihre leuchtenden Augen blickten besorgt auf Saphira, während sie die Tinktur behutsam in ihre Schnauze fließen ließ. Die Jungs halfen ihr, Saphiras Kopf zu stützen, während sie schluckte.
Ein Moment des Bangens folgte, bevor der schwarze Nebel sich aufzulösen begann. Er zog sich zurück wie ein Schatten, der vom Licht vertrieben wurde, und schließlich war er ganz verschwunden. Doch Saphira blieb reglos. Ihre Wunden waren geschlossen, doch ihr kleiner Körper bebte, und ein schmerzerfülltes Wimmern entkam ihr.
„Alex, warum geht es ihr immer noch so schlecht?" Emilias Stimme zitterte, ihre Augen suchten verzweifelt nach einer Antwort.
Alex kniete sich wieder zu Saphira, seine Miene voller Sorgen. „Ich weiß es nicht, Emilia. Ich bin kein Gefährten-Arzt." Er sah Saphira genau an und fuhr fort: „Ihre Wunden sind verheilt, aber sie hat einen Schaden davongetragen, den die Tinktur nicht heilen konnte. Vielleicht war die verfluchte Energie zu stark... oder..." Er hielt inne, bevor er leise murmelte: „Vielleicht war sie schon geschwächt. Sie war schon einmal mit verfluchter Energie in Berührung gekommen, und obwohl wir sie damals geheilt haben... vielleicht war noch ein Restbestand in ihrem Körper. Der erneute Kontakt könnte es wieder aktiviert haben."
„Das ist doch nur Spekulation!" rief Emilia verzweifelt. „Das hilft ihr nicht!"
Ash, der immer noch neben ihr kniete, legte beruhigend seine Hand auf ihre. „Emilia, wir haben alles getan, was wir konnten. Jetzt muss sie selbst kämpfen. Wir werden nicht von ihrer Seite weichen."
Emilia schluchzte, ihre Finger gruben sich in Saphiras weiches Fell. „Saphira, bitte... bitte halte durch." Die anderen Jungs knieten sich ebenfalls zu ihr, einer nach dem anderen legte ihre Hände auf Saphira oder auf Emilia, um ihre Entschlossenheit zu stärken.
„Wir werden sie nicht verlieren," sagte Alex leise, aber bestimmt. „Egal, was es kostet."
Die Tage vergingen, und der Zustand von Saphira blieb unverändert. Ihre Wunden waren verheilt, doch ihre Energie war schwach, ihr Atem flach, und sie wirkte wie in einem ständigen Kampf mit sich selbst. Die Gruppe setzte ihre Reise fort, doch Emilias ständige Sorge um ihren Gefährten zerrte unermüdlich an ihren Kräften.
Schließlich konnte sie nicht mehr weitergehen. Ihre Beine gaben nach, und sie ließ sich erschöpft auf einen kalten, nassen Stein sinken, der vom schmelzenden Schnee der vergangenen Tage durchnässt war. Ihre Schultern zitterten, und ein leises Schluchzen entkam ihr, als sie ihr Gesicht in den Händen vergrub. „Es muss doch etwas geben... irgendetwas... was wir tun können..." Ihre Worte waren fast erstickt vor Verzweiflung.
Die Jungs, die einige Schritte vor ihr waren, hielten inne. Sie hatten Emilias Niedergeschlagenheit die ganze Zeit gespürt, doch sie hofften, dass die Bewegung und die Ablenkung der Reise sie stabilisieren würden. Nun sahen sie sich an, besorgt und unsicher, wie sie ihr helfen sollten.
Alex kniete sich als Erster zu ihr, seine Hände legten sich beruhigend auf ihre Schultern. „Emilia..." Seine Stimme war sanft, doch voller Besorgnis. „Wir finden einen Weg. Ich verspreche es dir. Aber du musst jetzt durchhalten. Für Saphira. Sie braucht dich."
Jake stand stumm daneben, seine Hände zu Fäusten geballt. „Das hier... ist alles meine Schuld," murmelte er. „Ich hätte diesen Bastard zerschmettern sollen, bevor er überhaupt die Chance hatte, sie zu verletzen."
„Hör auf, dir selbst die Schuld zu geben," sagte Ash ruhig, während er sich zu Emilia beugte und ihr einen warmen Mantel über die Schultern legte. „Keiner von uns konnte wissen, was passieren würde. Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, wie wir sie retten können."
Gray, der neben Saphira kniete und sanft ihr Fell streichelte, sah zu Emilia auf. „Emilia... du hast schon einmal das Unmögliche geschafft. Wir alle haben es gesehen. Vielleicht... vielleicht liegt die Antwort wieder bei dir."
„Aber ich habe alles versucht!" rief Emilia, ihre Augen glitzerten vor Tränen. „Es hat nichts funktioniert. Ich... ich habe sie im Stich gelassen." Ihre Worte brachen, als sie erneut zu schluchzen begann.
Chaid trat näher und hockte sich vor sie. „Hör auf, dir selbst Vorwürfe zu machen, Kleine Sonne. Wir sind hier. Du bist nicht allein, und wir werden das gemeinsam schaffen. Es gibt immer eine Lösung. Und wir werden sie finden." Seine Worte waren fest, doch seine Augen spiegelten die gleiche Sorge wider wie die der anderen.
Emilia hob ihren Blick, noch immer zitternd, doch sie konnte die Wärme und Entschlossenheit in ihren Gesichtern erkennen. Sie fühlte sich von ihrer Verzweiflung erdrückt, doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie nicht aufgeben durfte. Nicht für Saphira. Nicht für sich selbst.
„Ich... ich werde nicht aufgeben," flüsterte sie schließlich, ihre Stimme brüchig, aber bestimmt. „Wir finden einen Weg. Irgendwie..."
Ash hob eine Hand, um die Diskussion zu beruhigen, und sagte ernst: „Wenn ihr bereit wärt, einen Umweg zu machen, könnte ich uns zu einem magischen Gefährtenkurator führen. Er ist in der Nähe, und ich denke, wir brauchen ihn jetzt. Saphira braucht mehr, als wir ihr geben können."
Die Jungs tauschten besorgte Blicke aus. Alex seufzte, rieb sich die Stirn und murmelte: „Ich habe auch schon daran gedacht, aber ... Emilia ist gerade empfindlich. Er könnte ... wie soll ich sagen ... etwas zu viel für sie sein."
Jake schüttelte entschieden den Kopf und warf Alex einen ernsten Blick zu. „Nein, Alex. Er ist genau der Richtige. Nicht nur wegen seiner Kompetenz als magischer Gefährtenkurator. Er ist eine starke Führungspersönlichkeit, und genau so jemanden brauchen wir gerade. Natürlich neben mir," fügte Jake trocken hinzu, mit einem Hauch von Stolz in seiner Stimme.
Chaid grinste schief. „Das klingt fast so, als würdest du ihn bewundern, Jake."
„Bewundern?" Jake hob eine Braue. „Eher respektieren. Auch wenn er manchmal ein unverschämter Bastard ist. Aber sein Wissen ist unübertroffen."
Emilia, die der Diskussion ungeduldig zuhörte, runzelte die Stirn. „Worum geht es hier eigentlich? Wer ist das, über den ihr da sprecht? Und warum hört sich das alles so ernst an?"
Die Jungs schwiegen einen Moment, bevor Ash das Wort ergriff. Seine Stimme war ruhig, aber deutlich: „Er ist eine weitere Sünde, Emilia. Die Völlerei."
Emilia riss die Augen auf, überrascht von der Offenheit seiner Antwort. „Eine weitere Sünde? Aber warum klingt es, als wärt ihr ... vorsichtig mit ihm?"
Chaid schnaubte und lehnte sich gegen einen Baumstamm. „Vorsichtig ist ein gutes Wort, kleine Sonne. Sagen wir einfach, er ist ... eine Herausforderung. Nicht unbedingt jemand, den man ohne Vorbereitung trifft."
Jake nickte langsam. „Aber er ist auch unser bester Ansprechpartner. Vor allem jetzt. Seine Fähigkeiten und sein Wissen könnten Saphira retten."
Emilia sah jeden von ihnen an, ihre Verwirrung wuchs. „Aber ... warum fühle ich mich, als ob ich auf etwas vorbereitet werden muss? Was genau ist so besonders an ihm?"
Ash legte eine Hand auf Emilias Schulter und versuchte, sie zu beruhigen. „Du musst dir keine Sorgen machen, Emilia. Er wird dir nicht schaden. Aber er ist jemand, der keine Angst davor hat, Dinge direkt zu sagen. Es könnte ... ungewohnt sein. Aber ich verspreche dir, wir sind bei dir."
Emilia nickte langsam, ihre Gedanken rasten. Sie wollte Saphira retten, egal was es kostete. „Also gut. Wo finden wir ihn?"
„Nicht weit von hier," antwortete Ash. „Ein Tagesmarsch vielleicht. Wenn wir uns beeilen, könnten wir ihn morgen erreichen."
Die Jungs nickten zustimmend. Alex warf Emilia einen aufmunternden Blick zu. „Es wird alles gut, Emilia. Wir machen das zusammen. Und wenn irgendjemand Probleme macht ..." Er ließ den Satz unvollendet, aber sein ernster Ton ließ keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit.
Jake schnaubte trocken. „Glaub mir, Alex. Wenn jemand Probleme macht, wird das eher er sein."
Emilia schluckte nervös, wusste aber, dass sie keine Wahl hatten. Saphira brauchte Hilfe - und wenn das bedeutete, sich dieser neuen Herausforderung zu stellen, dann würde sie es tun.
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