Kapitel 20 Bd.4
7. Zärtlichkeiten und Enthüllungen
Emilia wachte früh am Morgen auf, das Sonnenlicht fiel sanft durch die Vorhänge ihres Zimmers. Neben ihr lagen Ash und Alex, die anscheinend noch in ihren Träumen gefangen waren. Vorsichtig setzte sie sich auf und begann, sich leise anzukleiden, um die beiden nicht zu wecken. Doch Alex, immer aufmerksam, öffnete ein Auge. „Na, kleine Sonnenaufgeherin, wohin des Wegs so früh?"
„Ich habe heute ein Date mit Jake," antwortete Emilia lächelnd, während sie sich die Haare kämmte. Ash, nun auch wach, grinste verschmitzt und stützte sich auf seinen Ellbogen. „Ein Date mit dem großen Teufel persönlich, hm? Hoffentlich kommst du lebend zurück. Oder vielleicht... nicht ganz lebendig?" Seine Stimme triefte vor gespieltem Eifersuchtston. „Ach, ihr seid unmöglich," sagte Emilia und warf ihnen einen verspielten Blick zu. „Vielleicht sollte ich euch beiden auch mal einen freien Tag gönnen, damit ihr aufhört, so eifersüchtig zu sein." „Wir? Eifersüchtig? Niemals," sagte Alex, aber sein Schmunzeln verriet etwas anderes.
Emilia winkte ab, schnappte sich ihre Tasche und küsste beide leicht auf die Stirn. „Passt auf euch auf, Jungs. Bis später." Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer und klopfte kurz darauf an die Tür von Jake und Chaid. Chaid öffnete die Tür, wie immer ein Bild von Charme und Selbstbewusstsein. „Oh, Emilia, du machst mir frühmorgens die Ehre? Ich bin gerührt. Kommst du, um mir den Tag zu versüßen?"
Er lehnte lässig gegen die Tür und warf ihr ein verschmitztes Lächeln zu. „Dein Tag ist morgen, Chaid," sagte Emilia und schob ihn sanft zur Seite. „Ich bin hier, um Jake abzuholen."
Chaid hob die Hände in gespielter Kapitulation. „Aber natürlich, wie könnte ich das vergessen. Dein großer Tag mit dem großen Teufel."
Jake trat gerade aus dem Badezimmer, ein Handtuch über die Schultern gelegt. „Emilia? Holst du mich etwa ab? Ich dachte, wir treffen uns erst heute Abend fürs Kolosseum."
„Nein, Schatz," sagte Emilia und verschränkte die Arme. „Der ganze Tag ist für dich reserviert. Also komm, bist du fertig?" Jake hob eine Augenbraue und grinste leicht. „Das ganze Paket, hm? Na gut, gib mir fünf Minuten."
Kurz darauf saßen die beiden in einem gemütlichen Straßencafé. Jake bestellte ein deftiges Frühstück, während Emilia sich für etwas Leichteres entschied. Die Luft war frisch, und das geschäftige Treiben von Eversum umgab sie wie ein lebendiger Teppich aus Geräuschen und Farben.
„Ich muss sagen, du hast wirklich Talent, mich zu überraschen," sagte Jake zwischen zwei Bissen. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so früh starten."
„Ich wollte, dass du den ganzen Tag genießt," erwiderte Emilia. „Außerdem habe ich gehört, dass das Kolosseum schnell ausverkauft ist. Wir müssen unbedingt Tickets kaufen."
Jake lehnte sich zurück und musterte sie mit einem weichen Blick. „Du denkst wirklich an alles, hm?"
„Natürlich. Ich will, dass du dich entspannst und einfach den Tag genießt," sagte Emilia, während sie sich eine Haarsträhne zurückstrich. Ihr Lächeln war warm und ehrlich, was Jake kurz innehalten ließ.
Nachdem sie gefrühstückt hatten, gingen sie gemeinsam in Richtung des Kolosseums. Die Sonne stand hoch am Himmel, und das Gebäude ragte majestätisch vor ihnen auf. Die Schlangen waren bereits lang, aber Emilia ließ sich davon nicht abschrecken. Während Jake die Tickets kaufte, nutzte sie die Gelegenheit, die beeindruckende Architektur zu bewundern. „Es ist riesig," murmelte sie, als Jake mit den Eintrittskarten zurückkam.
„Ja, und heute Abend wird es noch beeindruckender sein," sagte Jake. „Aber was machen wir bis dahin?"
„Lass uns einfach die Stadt erkunden," schlug Emilia vor. „Ich habe nichts Spezielles geplant, nur Zeit mit dir. Jedoch vielleicht ist ein Sprung in Richtung Schamanen-Gilde drinnen.'' -Natürlich in Gedanken an ihre Taschen.
Jake lächelte. „Dann lass uns die Stadt unsicher machen." Sie schlenderten durch die Straßen, hielten an kleinen Ständen, wo Emilia neugierig verschiedene Waren betrachtete. Jake beobachtete sie dabei mit einem leichten Schmunzeln.
„Du bist wie ein Kind im Süßwarenladen," bemerkte er. „Und du bist wie ein mürrischer Wachhund," konterte sie neckend. Jake schüttelte den Kopf und lachte leise. „Ich bin nicht mürrisch. Ich passe nur auf, dass du nicht verloren gehst." „Ach, ich bleibe ganz brav an deiner Seite," versprach Emilia mit einem schelmischen Grinsen und hakte sich bei ihm unter. Der Tag war entspannt, voller kleiner Momente, in denen sie einfach die Gesellschaft des anderen genossen. Emilia ließ Jake hier und da von ihrer Energie anstecken, während er dafür sorgte, dass sie nichts verpasste.
Am frühen Nachmittag machten sie eine kurze Pause auf einer Bank, und Emilia sah Jake an. „Weißt du, ich bin wirklich froh, dass ich heute mit dir verbringen darf." Jake sah sie an, sein Blick weicher als sonst. „Und ich bin froh, dass du mich überrascht hast." Der Moment schien kurz stillzustehen, bevor Jake aufstand und ihr eine Hand reichte. „Na los, der Tag ist noch lang." Jake und Emilia saßen auf einer kleinen Bank in der Nähe eines Parks, die Nachmittagssonne schien warm auf sie herab. Emilia drehte sich leicht zu ihm und legte ihren Kopf schief, ein Lächeln auf den Lippen.
„Jake," begann sie zögerlich, „wann hast du das erste Mal gemerkt, dass ich wichtig für dich bin?"
Jake lehnte sich zurück, die Arme auf der Rückenlehne der Bank ausgestreckt, während er über die Frage nachdachte. „Das ist nicht so einfach zu beantworten," sagte er schließlich. „Vielleicht war es, als du das erste Mal ohne zu zögern deine Hand ausgestreckt hast, um uns zu helfen, obwohl du uns kaum kanntest. Du warst... mutig. Und ehrlich gesagt, hat mich das beeindruckt."
Emilia lächelte sanft. „Ich hätte nie gedacht, dass du so fühlst. Aber danke, dass du es mir sagst."
Später, als sie durch eine belebte Straße schlenderten, wagte Emilia die nächste Frage. „Jake, hattest du jemals das Gefühl, dass deine Essenz dich kontrolliert?"
Jake hielt kurz inne, bevor er antwortete. „Ja," gab er zu. „Es gab Zeiten, da hat der Zorn in mir alles überlagert. Es ist wie eine Welle, die dich mitreißt, bevor du überhaupt weißt, was passiert. Aber..." Er sah sie mit einem Hauch von Weichheit in seinen roten Augen an. „Seit du bei uns bist, hat sich das verändert. Es ist leichter geworden, die Kontrolle zu behalten." „Jetzt verstehe ich dich ein bisschen besser," sagte Emilia leise und drückte kurz seine Hand. Während sie durch eine Seitenstraße gingen, in der die Geräusche der Stadt gedämpfter waren, fragte Emilia: „Jake, würdest du dir wünschen, dass wir eines Tages alle gemeinsam an einem Ort bleiben?" Jake blieb stehen und sah sie an, sein Blick ernst. „Ja," sagte er schlicht.
„Ich denke, das wäre das Beste für uns alle. Es würde uns Stabilität geben - und ich denke, du würdest es lieben, ein Zuhause zu haben, in dem du dich sicher fühlen kannst." Emilia lächelte. „Ich würde es wirklich lieben. Und ich glaube, es wäre für uns alle gut." Später, als sie in einem kleinen Café saßen und Jake seinen Kaffee umrührte, stellte Emilia ihre nächste Frage mit einem frechen Grinsen. „Wenn du mit einem der anderen Jungs tauschen könntest, wer wäre es - und warum?"
Jake hob eine Augenbraue. „Das ist eine gefährliche Frage." „Na los," drängte Emilia. „Ich bin neugierig."
Jake lehnte sich zurück und dachte kurz nach. „Vielleicht Alex. Nicht, weil ich mit ihm tauschen möchte, sondern weil er eine unglaubliche Ruhe hat, die ich bewundere. Aber ehrlich gesagt, ich bin ziemlich zufrieden mit mir selbst."
Emilia lachte leise. „Natürlich bist du das. Aber danke, dass du ehrlich warst."
Während sie später an einem kleinen Brunnen standen, schaute Emilia Jake direkt an. „Was liebst du am meisten an mir?"
Jake hielt ihrem Blick stand und lächelte leicht.
„Das ist einfach. Ich liebe deine Stärke, Emilia.
Du kämpfst immer weiter, egal was passiert, und das inspiriert mich. Und..." Er neigte sich näher zu ihr. „Ich liebe es, wie du es immer wieder schaffst, mich zu überraschen." Emilia errötete leicht, aber ihr Lächeln wurde breiter. „Jetzt hast du mich überrascht." Am Ende des Tages, als sie in Richtung Kolosseum gingen, fragte Emilia unvermittelt:
„Gab es jemals einen Moment, in dem du mich nicht leiden konntest?" Jake hielt inne und dachte nach. „Ja," sagte er schließlich und sah sie mit einem schiefen Grinsen an. „Einmal. Als du uns alle weggestoßen hast, damals, als du dachtest, du müsstest alleine kämpfen."
Emilia senkte den Blick, doch Jake legte eine Hand unter ihr Kinn und hob es sanft an. „Aber ich habe dich nie aufgegeben, Emilia. Und ich werde es auch nie tun." Die Fragen gaben ihrem Tag eine emotionale Tiefe, die sie beide nicht erwartet hatten. Emilia fühlte sich Jake näher als je zuvor, während Jake bemerkte, wie viel Emilia ihm bedeutete.
Als sie das Kolosseum erreichten, waren beide bereit, den Abend gemeinsam zu genießen - nicht nur als Gefährten, sondern als zwei Seelen, die einander mehr und mehr vertrauten.
.....
Jake und Emilia saßen in der ersten Reihe, die Menge tobte um sie herum. Die Atmosphäre des Kolosseums war elektrisierend, ein Meer aus Dämonen, das vor Aufregung brodelte. Die Arena selbst war riesig, der Boden mit sandigem Staub bedeckt und von magischen Glyphen umrahmt, die jede Art von Kampf ermöglichten. Über ihnen schwebten schimmernde Projektionen, die die Kämpfe für die hinteren Reihen vergrößert zeigten.
Die ersten Kämpfe begannen. Ein muskulöser Dämon mit blauen Schuppen trat gegen eine flinke Kämpferin mit Dolchen an. Ihre Bewegungen waren präzise, ihre Klingen schienen in der Luft zu tanzen. Jake beobachtete konzentriert, während Emilia fasziniert war. Die Kämpferin gewann, indem sie den Gegner geschickt entwaffnete und ihn mit einem magischen Netz fixierte. „Beeindruckend," murmelte Emilia, als die Menge jubelte. Jake nickte.
„Aber sie hat ihn leben lassen. Sie versteht, dass Ehre im Kampf nicht bedeutet, bis zum Tod zu kämpfen."
Der nächste Kampf war ein Duell zwischen zwei Magiern. Der eine schleuderte Feuerbälle, während der andere mit Wasserbarrieren konterte. Die Arena leuchtete in Blau und Rot, und der Kampf endete, als der Wasser-Magier seinen Gegner mit einer massiven Welle aus dem Ring schleuderte. Emilia klatschte begeistert. „Das war großartig!"
Jake grinste. „Magiekämpfe sind immer ein Spektakel, aber sie sind oft schneller vorbei als körperliche Duelle."
Ein weiteres Highlight war ein brutaler Nahkampf zwischen einem mächtigen Oger und einem Schattenwandler. Der Schattenwandler tauchte immer wieder aus dem Nichts auf und versetzte dem Oger blitzschnelle Schläge, bis dieser erschöpft zusammenbrach. Emilia hielt die Luft an, als der Schattenwandler den letzten Schlag setzte. „Das war grausam," flüsterte sie.
„In der Arena geht es nicht nur um Stärke, sondern auch um Taktik," sagte Jake ruhig. „Und manchmal ist Taktik gnadenlos."
Die Menge verstummte plötzlich, als der Ansager in die Mitte der Arena trat. Seine Stimme hallte magisch verstärkt durch das Kolosseum.
„Und jetzt... der Höhepunkt des heutigen Tages!
Die lebende Legende, unbarmherzig und unbesiegt... Taurus Rex!"
Die Menge brach in frenetischen Jubel aus, und Emilia spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Ihre Augen wanderten zur Arena, wo ein junger Kämpfer mit selbstbewusstem Schritt eintrat. Sein orangefarbenes Haar leuchtete im Licht der magischen Glyphen, und seine goldenen Apfelsin farbene Augen funkelten vor Entschlossenheit. Ein silbernes Nasenpiercing glitzerte, während er die Menge mit einem spöttischen Lächeln musterte. Seine Aura war überwältigend, und Emilia spürte ein Kribbeln in ihrer Brust - ihr Mal reagierte auf ihn.
Jake starrte kühl auf die Arena. „Ich fass es nicht," murmelte er, seine Augen fest auf den Kämpfer gerichtet. „Was?" fragte Emilia verwirrt, doch Jake antwortete nicht.
Taurus Rex stand nun seinem Gegner gegenüber - einem massigen, prahlenden Dämon mit einer donnernden Stimme, der große Worte schwang und das Publikum auf seine Seite zog. Der Kampf begann, und es war ein Spektakel aus purer Gewalt. Der Gegner war stark, aber Taurus Rex bewegte sich mit unglaublicher Präzision. Jeder Schlag war gezielt, jeder Tritt hatte eine verheerende Wirkung.
Die Spannung in der Arena war greifbar. Der Gegner schien für einen Moment die Oberhand zu gewinnen, aber ein plötzlicher Konter des Taurus-Kämpfers brachte ihn zu Fall. Das Publikum tobte, als Rex seinen Gegner zu Boden drückte.
Der Besiegte, der zuvor so großspurig gewesen war, begann plötzlich zu betteln. „Bitte, verschone mich! Ich war töricht, ich flehe dich an!"
Taurus Rex stand über ihm, seine goldenen Augen funkelten kalt. „Du wolltest einen Kampf auf Leben und Tod. Nun, dann halte dein Wort." Ohne zu zögern, setzte er den letzten Schlag und beendete das Leben seines Gegners.
Emilia schauderte und wandte sich entsetzt an Jake. „Wieso hat er das getan? Er war doch bereits geschlagen!"
Jake sah sie mit kühler Ruhe an. „Sein Gegner hat den Kampf auf Leben und Tod gefordert. Er musste so handeln. Denkst du, sein Gegner hätte ihm Gnade gezeigt, wenn die Rollen vertauscht wären?"
„Aber..." Emilia sah noch immer geschockt aus.
„Das hätte er nicht tun müssen. Er hätte es anders lösen können."
Jake legte eine Hand auf ihre Schulter. „Es war eine spezielle Situation, die zwei Blickwinkel erfordert. Wäre sein Gegner weniger arrogant gewesen oder hätte nicht um Leben und Tod gekämpft, hätte er vielleicht anders gehandelt."
Emilia sah ihn misstrauisch an. „Und woher weißt du das? Kannst du etwa in seinen Kopf sehen?"
Jake grinste leicht. „Nun, rein zufällig ist das da unten die Todsünde der Unnachsicht. Ich denke, ich kann es ganz gut einschätzen."
Emilia starrte ihn an. „Was? Wirklich? Das ist die Todsünde? Dann sollten wir zu ihm gehen, oder?"
Jake schnaubte und lehnte sich zurück.
„Glaub mir, er hat unsere Anwesenheit längst gespürt. Er weiß, dass wir hier sind. Ich weiß nicht, was er hier bezweckt, aber ich werde mein Date wegen ihm nicht beenden."
Er sah Emilia mit einem schiefen Lächeln an.
„Lass uns den Abend genießen, Emilia. Er läuft schon nicht davon."
Als sie die Arena verließen, spürte Emilia die kühle Nachtluft auf ihrer Haut. Die Energie des Kampfes hing noch immer in der Luft, aber sie war sichtlich unruhig. Ihr Blick wanderte immer wieder zu Jake, der mit verschränkten Armen neben ihr ging.
„Jake, bist du sicher, dass er das war?" fragte sie schließlich. „Vielleicht irrst du dich."
Jake schüttelte den Kopf, ohne zu zögern. „Er war es." „Aber woher willst du das wissen?" hakte Emilia nach. „Bist du ihm in diesem Leben schon begegnet?" Ein leichtes Schmunzeln huschte über Jakes Lippen, doch er schüttelte erneut den Kopf. „Nein, noch nicht. Aber ich weiß es einfach. Emilia, als du ihn gesehen hast - was hast du gefühlt?"
Emilia hielt inne und dachte nach. „Ich weiß nicht... Es war irgendwie seltsam. Es war... eine starke Faszination. Als würde ich ihn... kennen. Es fühlte sich vertraut an, aber auch ein bisschen beängstigend." Jake nickte. „Genau. Dieses Gefühl, das du beschreibst, ist es. Wenn ich eine der anderen Todsünden treffe, bewegt sich etwas in mir. Es ist wie ein tiefes Vertrauen, gemischt mit Interesse - fast, als wäre da eine unsichtbare Verbindung. Es ist schwer zu erklären, aber ich weiß dann einfach, welche Sünde ich vor mir habe. Uns allen geht es so." Emilia sah ihn mit großen Augen an. „Also war das bei mir auch so..."
Jake blickte sie an, seine Miene wurde ernster. „Und dein Mal hat reagiert, oder? Es war nicht nur ein Gefühl, Emilia. Dein Mal spiegelt unsere Verbindungen wider. Es erkennt uns, genauso wie wir uns gegenseitig erkennen."
Emilia legte instinktiv eine Hand auf ihre Brust, wo das Mal leicht gekribbelt hatte, als sie Taurus Rex in der Arena gesehen hatte. „Ja, es hat reagiert. Aber nur ganz kurz."
Jake blieb stehen und drehte sich zu ihr.
„Das reicht, um es zu wissen. Du bist der Schlüssel zu uns allen, Emilia. Und er da unten... er ist die Todsünde der Unnachsicht."
Emilia runzelte die Stirn. „Was bedeutet das genau? Unnachsicht? Was macht seine Sünde aus?"
Jake seufzte leise, seine Stimme wurde nachdenklich. „Unnachsicht ist... schwer zu erklären. Es bedeutet, dass er unerbittlich ist. Sei es in seinen Überzeugungen, seinen Handlungen oder seinen Urteilen. Er gibt nicht nach, egal, was passiert.
Das klingt vielleicht hart, aber es ist auch seine Stärke. Er ist wie ein unbeweglicher Fels - standhaft, unbeirrbar."
Emilia nickte langsam, ihre Gedanken schweiften zurück zu dem Kampf in der Arena. „Und das erklärt, warum er so... kalt gewirkt hat. Er hat keine Gnade gezeigt."
„Gnade ist für ihn keine Schwäche, aber auch keine Pflicht," erklärte Jake weiter. „Er handelt nach seinen eigenen Maßstäben, und wenn sein Gegner um einen Kampf auf Leben und Tod bittet, dann wird er diesen Kampf bis zum Ende führen. Es geht nicht um Grausamkeit, sondern um Konsequenz. Das ist die Essenz seiner Sünde."
Emilia schluckte. „Das ist... schwer zu begreifen. Aber irgendwie... verstehe ich es."
Jake legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Es wird klarer werden, wenn du ihn triffst. Er wird dich nicht ignorieren können, das weiß ich."
Sie gingen eine Weile schweigend weiter, bis Emilia schließlich fragte: „Und was denkst du, warum er hier ist? Was will er?"
Jake blickte geradeaus, seine Augen verengt.
„Das werden wir herausfinden. Aber heute nicht.
Ich habe mein Date mit dir noch nicht beendet." Sein Tonfall wurde weicher, und ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Lass uns ins Gasthaus zurückgehen."
Als sie das Gasthaus erreichten, ließ Emilia die Tür hinter sich ins Schloss fallen, und Jake streckte sich auf dem Bett aus. Er wirkte entspannt, aber neugierig, als Emilia hektisch in ihrer Tasche kramte, welche sie wieder aus der Gilde geholt hatte. Schließlich zog sie eine kleine Schachtel hervor, ihre Augen funkelten vor Aufregung. „Jake, das ist für dich," sagte sie mit einem sanften Lächeln und reichte ihm die Schachtel. Jake hob eine Augenbraue und nahm sie entgegen. „Was hast du jetzt wieder ausgeheckt?" fragte er mit spielerischer Skepsis, doch ein Hauch von Neugier schwang in seiner Stimme mit.
Als er die Schachtel öffnete, blitzte ein schlichtes, aber edles Schmuckstück darin auf: eine Halskette mit einem Ring daran. Jake nahm sie heraus, und sein Blick fiel auf die Gravur. Es war eine stilisierte Faust, ein Symbol seiner Stärke, zusammen mit seinem Namen, fein in den Ring eingearbeitet.
Er starrte den Ring einen Moment lang an, bevor er leise sagte: „Eine Faust... Du hast dir wirklich Gedanken gemacht."
Emilia nickte eifrig. „Natürlich. Die Faust steht für deine Stärke, Jake - nicht nur körperlich, sondern auch mental. Du bist für uns alle ein Fels in der Brandung. Ich wollte, dass der Ring das zeigt."
Jake hielt die Kette hoch, das Licht spiegelte sich auf der Gravur. Er legte die Kette an, schob sie unter sein Hemd und sah Emilia mit einem weichen Lächeln an. „Es ist perfekt. Du bist perfekt."
„Wirklich?" fragte Emilia leise, ihre Wangen leicht gerötet. Jake zog sie sanft zu sich herunter, setzte sie auf seinen Schoß und ließ seine Hände auf ihre Taille gleiten. „Wirklich," flüsterte er. „Du hast den Tag perfekt gemacht, Emilia. Danke."
Seine Stimme war ruhig, ehrlich, und Emilia spürte, wie ihr Herz ein wenig schneller schlug. Sie legte ihre Stirn gegen seine und murmelte: „Du hast mir auch einen perfekten Tag geschenkt, Jake. Es war wunderbar." Jake drückte einen sanften Kuss auf ihre Stirn, bevor er schmunzelte. „Und jetzt gehört die Kette mir. Wirst du mir morgen fehlen?"
Emilia lächelte schelmisch. „Vielleicht... aber der morgige Tag gehört Chaid. Du wirst es überleben müssen." Jake lachte leise, drückte sie noch einmal an sich und ließ den Abend in diesem Moment voller Ruhe und Zuneigung ausklingen.
Und natürlich hatte Emilia mittlerweile den vollständigen Inhalt ihrer Taschen aus der Schamanengilde zurück, mit all den Wertvollen Inhalten - heil geblieben und wieder an ihrer Seite, als wären sie nie verloren gewesen.
Jake und Emilia ließen sich auf das weiche Bett fallen, ihre Körper eng aneinander geschmiegt. Der Abend im Kolosseum hatte sie beide aufgeladen - Emilia mit neuen Eindrücken und Emotionen, Jake mit einem Gefühl von Nähe und Schutz für sie. Ihre Küsse wurden intensiver, ihre Berührungen suchten Halt und Wärme.
Jake schob sanft eine Hand in Emilias Haar, seine Finger glitten durch die weichen Strähnen. „Du bist unglaublich, weißt du das?" flüsterte er, seine Stimme leise und rau. Emilia lächelte gegen seine Lippen, ihre Hände glitten über seine Brust, fühlten seine Stärke und suchten nach mehr. „Und du bist... unwiderstehlich," antwortete sie, ihre Stimme sanft, aber voller Leidenschaft.
Gerade als ihre Intimität einen Höhepunkt erreichte, öffnete sich die Tür, und Chaid schritt mit der ihm eigenen Lässigkeit ins Zimmer. Jake drehte den Kopf, stöhnte leise, während Emilia überrascht aufsah. Chaid war bereits dabei, seine Kleidung abzustreifen, und seine Augen glitzerten schelmisch.
„Du gehörst morgen ganz mir," sagte er mit einer Aufregung in der Stimme, die ihn wie ein ungeduldiges Kind wirken ließ, das sein Geschenk früher auspacken wollte. Doch seine Hände suchten bereits nach Emilias Taille, und er ließ seine Finger sanft über ihre Seiten gleiten.
Jake seufzte, sein Ton halb genervt, halb amüsiert. „Emilia ist jetzt gerade noch bei mir, Chaid. Sie gehört nicht dir allein."
Chaid grinste breit und ließ sich ohne zu zögern zu den beiden ins Bett fallen. „Ich dachte, Teilen macht euch Spaß," neckte er und begann, Emilia zärtlich am Hals zu küssen.
Emilia, die sich zuerst ein wenig überrumpelt fühlte, legte eine Hand an Chaids Wange und eine an Jakes Brust, um beide zur Ruhe zu bringen. Mit einem sanften, aber bestimmten Kuss erstickte sie jegliche Einwände. Ihre Lippen fanden erst Jakes, dann Chaids, und sie flüsterte leise: „Hört auf zu streiten. Ihr gehört beide zu mir, und ich will euch beide glücklich machen."
Die Atmosphäre veränderte sich. Jake entspannte sich, sein Blick wurde weicher, während er Emilia ansah, und er legte eine Hand an ihre Hüfte. Chaid, der sonst immer scherzte, zeigte eine seltene Verletzlichkeit, als er Emilias Gesicht streichelte. „Du bist wirklich zu gut zu uns," murmelte er und zog sie enger an sich.
Die drei verschmolzen miteinander, suchten und fanden Trost und Leidenschaft in einer Nacht, die nur ihnen gehörte. Sie gaben sich hin, spürten die Nähe und die Verbindung, die sie alle verband. Jeder Kuss, jede Berührung war ein Ausdruck der Zuneigung und der Bindung, die sie teilten.
Die Nacht wurde zu einem Tanz aus Liebe und Leidenschaft, und als sie schließlich erschöpft beieinanderlagen, spürten sie alle die unerschütterliche Stärke ihres Bandes. In dieser Nähe gab es keine Unsicherheit, keine Zweifel - nur Vertrauen und das Gefühl, genau dort zu sein, wo sie hingehörten.
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Die ersten Sonnenstrahlen durchbrachen die Vorhänge des Zimmers, und Emilia spürte einen warmen, zarten Kuss auf ihrer Stirn. Ihre Augenlider flatterten, und sie öffnete langsam die Augen, um Chaids Gesicht direkt vor sich zu sehen. Sein schelmisches Lächeln, das sie so gut kannte, begrüßte sie. „Guten Morgen, meine kleine Sonne," flüsterte er und drückte einen weiteren sanften Kuss auf ihre Nase.
„Chaid...?" murmelte sie schläfrig, während er sie mit seinen Lippen weiter weckte - ein Kuss auf die Stirn, dann auf ihre Wange, schließlich auf ihre Lippen. Seine Berührungen waren so leicht wie eine Feder, und doch lag darin eine so durchdringende Zärtlichkeit, dass sie ganz wach wurde.
„Ich dachte, ich mache dir den perfekten Start in den Tag," flüsterte er, bevor er ihr mit einer eleganten Bewegung das Tablett präsentierte, das er neben das Bett gestellt hatte. „Frühstück im Bett für die schönste Frau in diesem Gasthaus - nein, in ganz Eversum."
Auf dem Tablett befanden sich frisches Brot, Butter, kleine Schälchen mit Marmelade, saftige Früchte und ein Tee, der zart duftete. Emilia setzte sich auf, ihre Haare zerzaust, und lachte leise. „Du bist wirklich unglaublich."
Jake, der still neben ihnen lag, beobachtete die Szene mit verschränkten Armen und einem leicht amüsierten Blick. „Chaid, du weißt, dass du die Latte jetzt ziemlich hoch legst. Wenn sie uns eines Tages vergleicht, werden wir alle verlieren."
Chaid grinste und lehnte sich zu Jake, legte eine Hand auf dessen Brust. „Liebling, niemand kann mich jemals vergleichen. Ich bin einzigartig - und das weißt du." Seine Stimme war ein Hauch von Verführung, doch sein Blick blieb voller Zärtlichkeit. Jake schüttelte den Kopf, schmunzelte aber.
Nach dem Frühstück, das Chaid mit so viel Liebe vorbereitet hatte, griff er plötzlich in seine Jackentasche und zog eine kleine, sorgfältig eingewickelte Schachtel hervor. „Bevor unser Tag beginnt, habe ich noch etwas für dich, Emilia," sagte er mit einem verschmitzten Lächeln, das aber eine Spur Nervosität verbarg.
„Ein Geschenk?" fragte Emilia überrascht und griff nach der Schachtel. „Chaid, das ist doch nicht nötig!"
„Ach, meine kleine Sonne," sagte Chaid und zwinkerte ihr zu, „es gibt so viele Dinge, die nicht nötig sind, aber ich mache sie trotzdem - vor allem, wenn es darum geht, dir ein Lächeln zu schenken."
Emilia öffnete die Schachtel, und darin lag ein wunderschönes, filigranes Armband, eine Sonne mit kleinen, in warmem Gold eingefassten Edelsteinen, die wie Sonnenstrahlen glitzerten. „Es hat mich an dich erinnert," sagte Chaid, seine Stimme leise und weich. „Du bist unsere Sonne, Emilia, und ich wollte, dass du das weißt."
Emilia war sichtlich gerührt. „Chaid... das ist so schön. Ich liebe es!" Sie fiel ihm um den Hals und drückte ihn fest. „Danke."
Jake, der bisher still zugesehen hatte, schnaubte leicht, aber sein Lächeln verriet, dass er von Chaids Geste beeindruckt war. „Du bist wirklich ein Überflieger, Chaid. Legst die Latte für uns alle ein bisschen zu hoch."
Chaid grinste. „Na ja, man muss eben wissen, wie man Eindruck macht, Jake."
Später, als sie in den Himmelsgärten ankamen, nutzte Emilia die perfekte Gelegenheit, um Chaid ihr Geschenk zu überreichen. Sie führte ihn zu einer der ruhigeren Plattformen, die inmitten eines schwebenden Blumengartens lag. Das Licht der magischen Laternen, die um sie herum schwebten, schuf eine intime und ruhige Atmosphäre.
„Chaid, ich habe heute auch etwas für dich," begann Emilia und zog eine kleine, schlichte Schachtel aus ihrer Tasche. „Du bist immer für mich da, mit deinem Lächeln, deinem Witz und deiner Zuneigung. Und ich wollte dir etwas schenken, das dich daran erinnert, wie viel du mir bedeutest."
Chaid hob neugierig eine Augenbraue und nahm die Schachtel entgegen. Als er sie öffnete, fand er darin die Kette mit dem schlichten Ring, der seine Initialen und eine Flamme in Form eines Herzens trug - ein Symbol seiner verspielten und verführerischen Art. „Emilia..." sagte Chaid leise, seine Finger strichen über die Gravur. „Das ist... wunderschön. Perfekt." „Du bist perfekt," sagte Emilia und legte die Kette sanft um seinen Hals. „Und ich will, dass du das immer weißt." Chaid grinste breit, aber seine Augen hatten einen weichen Glanz, der verriet, wie sehr ihn das Geschenk berührte. „Weißt du, ich dachte, ich hätte heute die Herzen erobert, aber du hast mich gerade besiegt, Emilia."
Er zog sie näher zu sich, nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie leidenschaftlich, während die Plattform sanft unter ihnen schwebte.
Während sie durch die Himmelsgärten spazierten und die magischen Blumen bestaunten, die in schimmernden Farben leuchteten, sah Emilia Chaid nachdenklich an. „Chaid, ich muss dich etwas fragen." Er drehte sich zu ihr um, die Hände lässig in den Taschen, aber sein Blick war aufmerksam. „Alles, was du willst, meine Sonne."
„Hattest du jemals Angst, dass deine Essenz dich vollständig kontrolliert?" fragte sie leise. „Dass die Wollust stärker wird als du selbst?"
Chaid hielt inne und sah sie für einen Moment an, bevor er leise antwortete: „Ja, Emilia. Es gab Zeiten, da dachte ich, ich würde daran zerbrechen. Meine Essenz ist mächtig, verführerisch, und sie kann zerstörerisch sein. Aber..." Er lächelte sie an, diesmal ohne seinen üblichen Charme, sondern mit ehrlicher Wärme. „Seit du in meinem Leben bist, ist es anders. Du gibst mir etwas, wofür es sich lohnt, die Kontrolle zu behalten." Emilia griff nach seiner Hand und drückte sie. „Ich werde immer hier sein, um dich daran zu erinnern."
Etwas später, als sie auf einer der schwebenden Plattformen saßen und den Blick auf die untergehende Sonne genossen, drehte sich Emilia zu Chaid und grinste. „Wenn du mit einem der anderen Jungs tauschen könntest, wer wäre es - und warum?" Chaid lachte laut und legte einen Arm um sie. „Was ist das denn für eine Frage, Amy? Willst du Streit zwischen uns entfachen?"
„Nein, ich will nur deine Antwort wissen," sagte sie, die Augen vor Neugier funkelnd.
Er dachte einen Moment nach, dann zwinkerte er. „Vielleicht Alex. Nur um zu sehen, wie es ist, so kontrolliert und perfekt zu sein. Aber keine Sorge, nach einem Tag würde ich freiwillig zurückwechseln. Alex ist großartig, aber ich liebe es, ich selbst zu sein." Emilia kicherte. „Ich glaube, du würdest ihn wahnsinnig machen." Später, als die Laternen um sie herum heller leuchteten und Chaid sie eng an sich zog, flüsterte Emilia: „Was liebst du am meisten an mir?" Chaid sah sie einen Moment an, sein Blick glitt über ihr Gesicht, als wolle er jede Einzelheit einprägen. „Alles, Sonnenschein. Dein Lächeln, deine Stärke, deine Unsicherheit, deine Liebe. Aber am meisten liebe ich, wie du es schaffst, dass ich mich... vollständig fühle. Du siehst mich, Emilia. Und das macht dich für mich unersetzlich."
Emilia fühlte, wie ihre Wangen heiß wurden, und sie legte ihre Stirn an seine. „Du bist unglaublich, weißt du das?" Als sie zurück im Gasthaus waren, zog Chaid sie in sein Zimmer, das er mit Kerzen und weichen Decken vorbereitet hatte. „Ich wollte, dass unser Tag genauso endet, wie er angefangen hat - mit uns beiden, Emilia."
Er nahm ihre Hand und zog sie sanft auf das Bett, seine Berührungen zärtlich und doch verführerisch. Seine Lippen fanden ihren Weg zu ihrem Hals, und seine Finger strichen über ihre Haare. „Du bist alles, was ich je gewollt habe," flüsterte er gegen ihre Haut. Emilia erwiderte seine Berührungen, ihre Finger glitten über seine Brust, und sie zog ihn näher. „Dann lass uns diesen Moment unvergesslich machen, Chaid." Ihre Körper verschmolzen, die Leidenschaft zwischen ihnen war wie ein Feuer, das die Dunkelheit der Nacht erhellte. Es war nicht nur eine körperliche Verbindung, sondern auch eine tiefe emotionale - ein Beweis ihrer unerschütterlichen Bindung.
Nachdem ihre Körper zur Ruhe gekommen waren, zog Chaid Emilia näher an sich und sah ihr mit einem verschmitzten Lächeln ins Gesicht. Seine grünen Augen funkelten verspielt, und er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Emilia, wie leidenschaftlich und feurig du heute warst. Du bist einfach... unwiderstehlich."
Emilia schmiegte sich an ihn, noch etwas außer Atem, und lächelte. „Du bist auch nicht gerade zurückhaltend, Chaid. Aber danke für das Kompliment." Chaid grinste und setzte sich auf, seine Neugier sichtbar. „Weißt du, meine Kleine Sonne... du hast mir heute so einige Fragen gestellt. Was wäre, wenn ich jetzt auch eine hätte?"
Emilia hob eine Augenbraue und sah ihn skeptisch an. „Oh Chaid, was wird das jetzt für eine Frage sein, die du in so einem Moment stellen musst?" Sie lachte leise, doch in ihrem Blick lag eine Spur von Vorsicht.
Er lehnte sich zu ihr vor, sein Atem warm an ihrem Ohr. Seine Stimme war ein sinnliches Flüstern. „Deine sexuellen Vorlieben. Gibt es etwas, was du ausprobieren willst? Oder fühlst du dich rundum beglückt?"
Emilia zog scharf die Luft ein und wurde rot bis zu den Ohren. „Chaid!" Sie schlug ihm sanft auf die Brust, konnte das nervöse Lachen aber nicht unterdrücken. „Ernsthaft? Jetzt?"
„Oh ja, meine Liebe, ernsthaft." Seine Augen funkelten vor Neugier. „Kleine Sonne, ich frage nicht, um dich zu ärgern. Ich frage, weil ich sicherstellen will, dass du vollkommen glücklich bist - auch in solchen Momenten." Seine Stimme wurde weicher, aber seine Augen blieben auf sie gerichtet, unnachgiebig.
Emilia schluckte und spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Sie wollte den Blickkontakt vermeiden, doch Chaid hob ihr Kinn sanft mit einem Finger an. „Amy... was ist es? Sag es mir."
Sie presste die Lippen aufeinander, bevor sie schließlich mit leiser Stimme flüsterte: „Ich... ich mag es ja sanft und gefühlvoll, wie wir es meistens haben... aber..." Chaid hob eine Augenbraue, sein Interesse geweckt. „Aber?"
„Manchmal," begann sie zögernd und wurde immer röter, „manchmal will ich... ich will, dass es rau ist. Hart. Ich will dominiert werden, Chaid. Ich... ich will, dass du mich zwingst, meine Arme über den Kopf hältst, dass ich einfach..." Ihre Stimme wurde zu einem kaum hörbaren Flüstern, und sie sah ihn verlegen an. „Ich will, dass du mich nimmst. Ohne Zögern, ohne Zurückhaltung."
Chaid erstarrte für einen Moment, bevor ein tiefes, zufriedenes Lächeln seine Lippen umspielte. Seine Augen wurden dunkler, und er beugte sich zu ihr hinunter, seine Hände fingen ihre Wangen ein.
„Oh, meine Kleine Sonne... du bist ja ein richtiges Feuerwerk, wenn man dich erst zum Reden bringt."
Emilia schlug ihm sanft auf die Brust. „Du hast gefragt! Jetzt hör auf, mich zu ärgern."
„Ärgern? Oh, Emilia, das hier ist keine Lästerei.
Das ist das reinste Vergnügen." Er küsste sie tief und zog sie in seine Arme. Seine Hände fuhren über ihren Rücken, hinauf zu ihren Armen, und er hielt sie sanft, aber bestimmt fest. „Du weißt, dass ich dir jeden Wunsch erfüllen will, oder? Auch diesen."
Emilia atmete scharf ein, und ihre Wangen glühten. Doch in ihrem Blick lag keine Unsicherheit mehr, sondern ein wachsendes Verlangen. „Dann tu es," flüsterte sie, ihre Stimme bebend vor Vorfreude. „Zeig mir, wie ernst du es meinst."
Chaid grinste breit, doch sein Lächeln war jetzt mehr als nur verspielt - es war purer, unverfälschter Hunger. „Wie du willst, meine Kleine Sonne. Aber ich warne dich... wenn du dieses Feuer entfachst, gibt es kein Zurück."
Und mit diesen Worten ließ er den Raum mit einer neuen, rauen Leidenschaft erfüllen, die die Nacht noch einmal zum Glühen brachte.
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