Unser Verderben - Hobbits sind echt zum Kotzen
Völlig planlos schlugen die Freundinnen sich durch den Wald. Eigentlich hätte es nicht so schwer sein sollen einen Kampf zu finden, doch jedes Mal, wenn sie dem einen Kampflärm nah waren, kam er auf einmal aus einer anderen Richtung. Deshalb irrten sie durch den Wald wie zwei betrunkene und stolperten über diverse Hindernisse auf dem Boden.
„Ich will nicht mehr. Meine Füße sterben und ich hab das Gefühl, dass wir im Kreis laufen", jammerte Econa.
Thalia schüttelte den Kopf. „Du bist so ein...". Sie unterbrach sich und riss Econa mit sich zu Boden,
„Was zur...?". Erst als sie die Orks sah, die knapp neben ihnen vorbei stürmten, realisierte das braunhaarige Mädchen, was gerade passiert war.
Zum Glück für die Freundinnen bemerkte man sie nicht, obwohl sie nicht gerade unauffällig hinter einem Baum kauerten. Erst als sie die Orks nichtmehr hören konnten, wagten die Freundinnen sich aus ihrer Deckung.
„Super... und wie sollen wir jetzt die Anderen finden?", wollte Econa genervt wissen.
„Das hättest du vielleicht vorher bedenken sollen", gab Thalia nur schulterzuckend von sich. Econa boxte ihre Freundin nicht gerade sanft. „Aua, hey!", beschwerte sich das Mödchen mit den gefärbten Haaren.
„Ich hab sie gefunden!", ertönte plötzlich Gimlis Stimme.
Die Freundinnen fuhren synchron herum. Auf der Anhöhe über ihnen zwischen den Bäumen stand der Zwerg mit gezückter Axt und blickte auf die Mädchen herab. Nur wenige Augenblicke später tauchten Aragorn und Legolas neben ihm auf.
„Welch ein Glück", bemerkte der Mensch, während die drei auf die Freundinnen zugingen.
„Höre ich da Erleichterung?". Irgendwie musste Econa einfach grinsen. Die Mittelerdler hatten sich doch tatsächlich sorgen um die Freundinnen gemacht. Jedoch kassierte sie sich einen Ellenbogenstoß in die Rippen von Thalia. Die Braunhaarige unterdrückte einen Fluch, da die drei Mittelerdler gerade vor ihnen zu Stehen kamen.
„Die Hobbits sind weg. Frodo und Sam haben den See überquert, Merry und Pippin wurden von den Orks verschleppt", klärte Aragorn die Freundinnen auf.
„Und Boromir?", hakte Thalia nach, auch wenn sie die Antwort schon kannte.
Der zukünftige König von Gondor blickte zu Boden. „Er ist tot", sagte er mit belegter Stimme.
„Und jetzt?", wollte Econa wissen.
„Wir werden Orks jagen. Frodo und Sam sind außerhalb unserer Reichweite", informierte Legolas sie.
Die Freundinnen nickten. Aragorn sah dies Wohl als Zeichen, dass alles geklärt war und lief ohne Vorwarnung los. Gimli und Legolas folgten ihm ohne zu zögern.
„Hobbits sind echt zum Kotzen. Ganz Mittelerde ist grad zum Kotzen", grummelte Econa, als sie und Thalia sich daran machten, die drei Mittelerdler einzuholen.
„Was du nicht sagst", stimmte ihre beste Freundin ihr zu.
Als wäre das Gerenne nicht schon genug, begann es auch noch ohne irgendwelche Vorwarnungen zu schütten.
„Diese Welt hasst uns", bemerkte Econa und ihre Laune sank noch tiefer.
„Kommt ihr?", rief Aragorn, der 20 Meter weiter im Regen stand, ihnen ungeduldig zu.
Seufzend verließen die Freundinnen den Schutz der Bäume, der den Großteil des Wassers abgehalten hatte. Drei Schritte weiter und sie waren durchnässt bis auf die Haut.
Der Regen hielt nicht lange an und endete so abrupt, wie er begonnen hatte.
„Na super, jetzt ist meine Kleidung wieder dreckig und ich kann sie nirgends sauber machen". Thalia fluchte leise.
Econa sagte erst gar nichts, sondern versuchte den Anschluss nicht zu verlieren. Es machte es noch schlimmer für die Braunhaarige, dass Gimli fast gleichauf mit Aragorn und Legolas lief. Dabei hatte der Zwerg so einiges zu tragen.
Zum Glück trocknete der Boden wieder relativ schnell und die Freundinnen kamen schneller hinterher, da sie nichtmehr alle fünf Meter im Schlamm ausrutschten.
„Ich kann langsam nichtmehr", keuchte Thalia, nachdem sie gefühlt Stunden unterwegs waren und blickte hilfesuchend zu Econa. Ihre Freundin starrte jedoch nur konzentriert auf den Boden vor ihren Füßen und nahm das Geschehen um sich herum fast gar nicht mehr wahr. Also wandte das Mädchen mit den bunten Haaren sich Aragorn und Legolas zu, die die Truppe ihrer Meinung nach viel zu munter anführten. Sogar Gimli wirkte inzwischen so, als wolle er lieber auf der Stelle stehen bleiben und erstmal ein paar Tage lang durchschlafen. „Können wir nichtmal ne Pause machen?", rief Thalia ihren zwei Führern zu.
Erstmal zeigten die Beiden keine Reaktion. Nach ein paar hundert Metern - Thalia hatte inzwischen dauernd weiter gefragt und auf die Nervtötend-Karte gesetzt - wurden sie schließlich langsamer und blieben schlussendlich stehen.
„Aber nicht lange, wir dürfen die Spur nicht verlieren", mahnte Aragorn. Dann trat er zu Legolas, der etwas entfernt stand und den Horizont beobachtete, und redete mit dem Elben.
Erleichtert ließ Thalia sich auf den Boden sinken.
„Lia, du weißt doch, dass man sich nach dem Laufen nicht hinsetzten soll. Das ist nicht gut für deinen Kreislauf", rief Econa ihrer Freundin in Erinnerung, während sie neben ihr auf und ab lief.
„Ich scheiß auf meinen Kreislauf. Wenn ich noch einen einzigen Schritt tue, dann sterbe ich". Um ihre Aussage zu unterstreichen, legte Thalia sich hin und streckte Arme und Beine von sich.
Kopfschüttelnd blieb Econa stehen und blickte auf ihre beste Freundin herab. Da diese sich nichtmehr rührte, sah sich die Braunhaarige die Gegend etwas an. Zu sehen gab es eigentlich nicht viel, außer Gras, zwischen dem sich ab und zu ein paar Hügelchen erhoben und oder riesige Steinbrocken rumlagen. Keine Zivilisation war weit und breit zu sehen.
„Wir gehen weiter!", rief Aragorn den Freundinnen und Gimli zu. Der Zwerg hatte sich ebenfalls auf den Boden gesetzt und sah wieder halbwegs lebendig aus.
„Achtet hier den keiner auf seinen Kreislauf?", murmelte Econa verzweifelnd.
„Aber es wird bald dunkel", protestierte Thalia und setzte sich auf. Jedoch war dieser Aspekt Aragorn und Legolas egal. Murrend rappelte das Mädchen mit den gefärbten Haaren sich auf und lief den Anderen hinterher. Ihre Anführer hatten definitiv ein zu munteres Tempo drauf.
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