Nessie gibt es wirklich und ist verdammt böse...
Der Weg führte sie ein gutes Stück zurück, dann mussten sie abbiegen und errichten bald - nach einem langen steinigen weg und einer Treppe - ein Tal mit einem großen See, in dem der Eingang zu den Minen lag.
„Zwergentüren sind unsichtbar und gut verborgen. Nur ihr Erbauer kann sie sehen", erklärte Gimli stolz.
„Warum überrascht mich das nicht", kommentierte Legolas, der neben dem Zwerg lief.
Gimli machte beleidigt „Hmpf" und zog ein grimmiges Gesicht.
„Wenn diese Türen doch eh schon unsichtbar sind, wozu sind sie dann noch verborgen?", fragt Econa leise ihre beste Freundin.
„Woher soll ich das denn wissen? Seh ich aus wie ein Zwerg?", gab diese zurück.
Die Freundinnen setzten sich auf einen Stein, während die Anderen sich auf die Suche nach der Tür machten. Als der Mond durch die Wolken brach, während ihrem Ausflug zu diesem Tal war es nacht geworden, begann die Steinwand vor ihnen zu leuchten. Ein Torbogen zeichnete sich auf dem Felsen ab. Gandalf stellte sich vor der gefundenen Tür hin und redete auf sie ein.
Die Hobbits Merry und Pippin wirkten etwas frustriert, den sie schmissen Steinchen in den See.
„Die armen Tierchen im See", meinte Thalia.
Aragorn trat zu den Hobbits und hielt sie davon ab, weitere Steine im Wasser zu versenken. „Schreckt das Wasser lieber nicht auf", mahnte er sie.
Ihrer Beschäftigung beraubt, setzten sich die Hobbits zu den Freundinnen auf einen Stein und schauten Gandalf zu, wie er mit der Steinwand redete.
„Was ist das elbische Wort für Freund?", wollte Frodo irgendwann wissen.
Gandalf ging anscheinend ein Licht auf, denn seine Miene erhellte sich augenblicklich. „Mellon!", rief er vor Erkenntnis lächelnd. Mit einer kleinen Verzögerung begann das Steintor sich zu öffnen.
„Das ist ja nich viel epischer als im Film", staunte Econa leise.
„Im Film?". Legolas warf ihr kurz einen Fragenden Blick zu. Elben haben wirklich gute Ohren.
„Komm Eco, die Anderen werden nicht auf uns warten". Thalia stand auf und zog ihre beste Freundin mit sich. Sie hatte nicht sonderlich Lust länger hier draußen zu bleiben. Noch vor den Einheimischen betraten die Freundinnen den dunklen Tunnel und warteten auf den Rest.
„Mann, ich hasse enge Gänge", jammerte Econa, die vor allem mit der dunklen Art dieser Gänge nichts anfangen konnte. Nur wenn es um das Bergwerk in ihrem Dorf ging, da hatte sie keine Probleme. Das kannte sie immerhin von klein auf.
„Nur keine Panik, ich bin ja da". Beruhigend legte Thalia ihrer Freundin die Hand auf die Schulter.
Plötzlich ertönte Geschrei von draußen. Econa schrie erschrocken auf und ließ sich gegen die Wand hinter sich sinken. „Das ist zu viel für mich", murmelte sie.
Thalia blickte nach draußen zu dem See, da sie im ersten Moment verwirrt war, was denn da draußen los war. Ihr blick fiel auf das Seemonster, dass gerade einen Frodo-Snack zu sich nehmen wollte. Dies ließen die Gefährten aber nicht zu und stellten sich dem Ungeheuer. Als das Ungeheuer zurückgeschlagen war, stürmten sie wieder vereint in den Tunnel.
„Weg hier!", rief Aragorn den Freundinnen zu, die noch halb im Eingang standen. Das Seemonster wollte nämlich noch einen Versuch unternehmen, etwas zu Essen zu finden und näherte sich dem Eingang. Die Freundinnen ließen sich nicht zwei mal auffordern und stürzten den Gefährten hinterher. Gerade nich rechtzeitig, bevor der Eingang hinter ihnen zusammenbrach und den Gang in Dunkelheit tauchte.
„Nessie gibt es wirklich", bemerkte Econa, die sich von dem Schrecken wieder erholt hatte, trocken.
Gandalf ließ derweil seinem Zauberstab ein Licht aufgehen und erhellte so die Dunkelheit ein wenig.
„Was ist Nessie?", wollte Pippin wissen.
„Ein Seemonster, das Monster vom Loch Ness. Kurz Nessie genannt", erklärte Thalia.
„Aha. Und was ist das?".
Thalia seufzte und verzichtete auf eine weitere Erklärung. „Vergiss das einfach", sagte sie stattdessen. Sie schnappte sich Econa und schloss zu den Anderen auf.
Der Hobbit zuckte nur mit den Schultern und gesellte sich zu Merry.
Schweigend folgten die Gefährten Gandalf, der sie durch die Weiten Morias führte. Sie passierten mehrere dunkle Kreuzungen, doch Bogen bei keiner ab. Der Zauberer lief stur geradeaus. Zwei mal hielten sie an um zu schlafen, wobei Aragorn, Legolas und zum Teil auch Boromir sowie Gandalf nicht wirklich schliefen. Die Freundinnen ließen sich von einer gehörigen Portion schlaf jedoch nicht abhalten, genauso wenig wie die Hobbits und Gimli. Am dritten Tag - die Freundinnen gingen jedenfalls davon aus, dass es der dritte war, da sie zwei mal nach ewigem Gelaufe halt gemacht hatten zum Schlafen - setzte Gandalf sich auf einen Stein und gab offen zu, dass sie sich verlaufen hatten. Kein Wunder, dass sie so lange unterwegs waren.
„Na toll, hätten wir ein Navi dabei gehabt, hätten wir uns nie verlaufen", beschwerte sich Econa und roch an ihrem Pulli. „Uah, und der gute Elbengeruch ist auch abhanden gekommen".
Thalia legte ihrer Freundin die Hand auf die Schulter. „Ich fühle mit dir".
„Und das schlimmste ist, dass der Gips riecht wie ein Abwasserkanal. Ekelhaft", zeterte die Braunhaarige weiter.
Thalia seufzte. „Wenn wir hier draußen sind, gibt es bestimmt irgendwo Parfüm für dich", versprach sie ihrer besten Freundin.
Econa zog den Ärmel ihres Pullis wieder über den blauen Gips, sodass er fast nichtmehr zu sehen war. „Wie lebt es sich denn so in dem Umhang?", erkundigte sie sich dann bei Thalia.
„Er ist bequem und hält schön warm", erläuterte das Mädchen die Vorhänge ihres Umhanges.
„Hach, ich hätte mir auch einen Umhang mitnehmen sollen, ist schon etwas kühl hier nur im Pullover", bereute Econa.
„Ach, wir treiben dir bestimmt auch nich einen Umhang auf wenn wir hier raus kommen", stellte Thalia ein weiteres Versprechen auf.
„Und neue Kleidung mit dazu", grummelte Gimli.
„Was ist denn an unseren Klamotten auszusetzen?", wollte Econa angriffslustig wissen.
„Alles", kam es von dem Zwerg.
„Ah, hier geht es lang", rief Gandalf gerade fröhlich und hielt somit einen Streit zwischen Eona und Gimli auf. Der Zauberer erhob sich und lief in den nächstbesten dunklen Gang hinein. Die restlichen Gefährten folgten ihm misstrauisch.
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