Matsch... wie sehr wir Déjà-vus doch lieben
„Ich hasse Regen. Und Erde. Aber vor allem beides zusammen", schimpfte Thalia. Sie und Econa lagen am Ufer eines Flusses im Matsch. Einen halben Meter neben ihnen befand sich eine Brücke. Das Schicksal meinte es wohl nicht sehr gut mit ihnen.
„Und ich hasse Steine", stöhnte Econa. „Ich glaube, ich hab einen im Rücken".
„Oh, ich glaube, da kommt jemand". Schnell rappelte Thalia sich auf und richtete ihre verschlammte Kleidung. Tatsächlich erklangen aus der nicht all zu weiten Ferne Hufgeklapper und leise Stimmen.
„Echt jetzt? Ich bin doch voller Matsch", beschwerte sich Econa und blickte auf ihren leicht braun gewordenen Pulli. Sie hatte nicht sonderlich Lust darauf, jemandem zu begegnen, während sie über und über mit Schlamm bedeckt war.
Die Stimmen und das Hufgeklapper verstummten ganz in ihrer Nähe. Also eigentlich genau vor ihnen.
„Jetzt steh schon auf", zischte Thalia ihrer besten Freundin zu, die ja immer noch auf dem Boden lag.
Econa verdrehte die Augen und kämpfte sich auf die Beine. „Oh shit...", murmelte sie. Vor den Freundinnen stand nämlich niemand geringeres als Legolas und sein Elbengefolge.
„Ihr?". Legolas blickte ungläubig von seinem Pferd auf die Beiden herab.
„Oh... Ähm... Hi?", stammelte Econa unsicher und hob die Hand. Thalia schlug sie wieder runter. „Weißt du zufällig, wo wir sind?", fragte sie die Elben, nach einem kurzen Blick zu Econa. Nach Meinung des Mädchens mit den schwarz-blau-lilanen Haaren sollte Econa schon seit Jahren an ihrer Begrüßung arbeiten.
„Ihr. Wir sind kurz vor Imladris", klärte Legolas sie auf.
„Hä? Wieso wir?", kam es verwirrt von Econa, die gerade keine klaren Gedanken zu fassen schien.
„Könnt ihr uns mitnehmen? Wir haben keine Ahnung, wie wie irgendwo hin kommen", bat Thalia die Elben, Econas Aussage ignorierend.
Legolas dachte kurz nach, dann nickte er. „Wieso auch nicht".
Thalia zog Econa mit sich zu den Elben, die ihren Weg fortsetzten. „Müssen wir jetzt auch noch laufen oder was". Die Elben überhörten diese Aussage geflissentlich.
Nicht sehr viel später erreichten sie den Eingang von Imladris.
„Wow, es sieht noch genau so aus, wie vor zwei Jahren", bemerkte Econa, ohne groß nachzudenken.
„Vor zwei Jahren? Das letzte mal wurdet ihr vor 80 Jahren gesehen", wunderte sich Legolas.
„Hm... es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen".
„Gestern warst du noch zu Hause", bemerkte Thalia trocken. Manchmal fragte sie sich, wieso sie sich überhaupt mit Econa ab gab, denn nicht selten setzte die Denkfähigkeit ihrer besten Freundin für einige Zeit aus. Und solche Kinder gehen auf's Gymnasium.
„Wir verlassen euch jetzt. Auf Wiedersehen", verabschiedete sich Legolas und ging mit seinem Elbengefolge davon.
„Oh Mann, dieser Himmel", schwärmte Econa.
„Jetzt komm mal wieder runter. Lass uns lieber Bruchtal erkunden gehen".
„Ja, das wollte ich schon immer mal tun. Warte... hatten wir das nicht auch beim letzten Mal gemacht?".
„Hey, das ist schon 80 Jahre her, es kann sich viel verändert haben", meinte Thalia schulterzuckend.
„Aus dem Weg!", rief eine tiefe, männliche Stimme, noch bevor sich die Freundinnen bewegen konnen. Die Beiden sprangen zur Seite.
„Ihr seid der Empfang?", fragte eine andere skeptisch.
„Wie... Was?". Verwirrt blickte Econa zu den Neuankömmlingen. Die meisten waren kleiner als die Freundinnen, Zwerge also.
„Nein, wir warten auch. Der Service der Elben ist echt nachlässig", erklärte Thalia den eben angekommenen Zwergen. Jetzt war es an denen, verwirrt zu sein.
„Ihr seid keine Elben?", hakte einer von ihnen überrascht nach.
„Nö, nur zur Hälfte irgend wie". Davon ging Econa aus, denn als sie die Gemeinschaft begleiteten, waren sie angeblich Halbelben gewesen oder sowas in der Art.
„Wenn Ihr uns folgen würdet, wir geleiten Euch nach drinnen". Eine Gruppe Elben war aufgetaucht, um die Zwerge zu führen. Die Zwerge nickten und folgten den Elben. Wieder wurden die Freundinnen zurück gelassen.
„Komm, dann gehen wir halt alleine".
Arm in Arm liefen Econa und Thalia los, um Bruchtal zu erkunden. Sie kamen an eindrucksvollen Statuen, Brunnen, Gebäuden und Statuen vorbei, die sie staunend betrachteten. Zu guter letzt setzten sich die beiden Freundinnen im großen Hof auf eine Bank und blickten in den Sonnenuntergang.
„Willkommen, Thalia und Econa", erklang plötzlich eine elbische, elrondische Stimme hinter den zwei. Econa zuckte zusammen und fiel vor Schreck fast von der Bank. Thalia sprang erschrocken auf und hätte fast etwas auf den Elbenlord von Imladris geworfen, hätte sie etwas in der Hand gehabt.
„Wir haben nicht damit gerechnet, euch wieder zu sehen", bemerkte Elrond freundlich.
„Halleluja. Wir auch nicht", stimmte Thalia ihm zu.
„Warte mal, der kennt uns?", fragte Econa skeptisch. Denn persönlich waren die Freundinnen dem Herrn von Bruchtal nie begegnet.
„Würde ich euch nicht kennen, wärt ihr jetzt nicht hier", erklärte der Elbenlord.
„Können wir denn hier bleiben?", wollte Thalia wissen.
„Sicher, aber achtet darauf, unsere Versammlung morgen (nicht) zu stören", wies Elrond sie noch freundlich darauf hin und ging dann wieder. Econa und Thalia folgten ihm.
„Können wir auch irgendwo schlafen?", fragte Econa.
Elrond bog um eine Ecke und blieb dann stehen. „Hier, dieser Raum dürften zu euch passen". Dieses mal ging der Elb endgültig und die Freundinnen folgten ihm nichtmehr.
„Dann wollen wir mal". Die beiden Mädchen betraten ein großes, geräumiges Zimmer, in dem ein großes Doppelbett, sowie ein Schrank standen und das einen Blick auf den Platz besaß, auf dem Morgen wohl der Ringrat stattfinden würde - wenn man den Worten von Elrond glauben schenken konnte. Thalia blickte zu ihrer besten Freundin, die es sich gerade auf dem Bett gemütlich machte und das Grinsen der schwarz-blau-lila-haarigen erwiderte.
-~-
Bei der Sache mit der Versammlung weiß ich tatsächlich nichtmehr, ob ich das nicht einfach nur vergessen, oder es absichtlich weggelassen habe. Da ich mir beides zutrauen kann, hab ich es einfach in Klammern dazu geschrieben. Sucht euch aus, was euch besser gefällt.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top