Kaum ist die Party vorbei, geht es weiter - Mittelerde ist echt langweilig

Die Party war gut besucht und nicht wenige betranken sich mit Bier und weiß Gott was für anderen alkoholhaltigen Getränken. Legolas und Gimli starteten sogar ein reichlich bejubeltes Wetttrinken.
Thalia gab sich damit zufrieden einen Krug Bier in der Hand zu halten und gelegentlich daran zu nippen, sowie die vielen Menschen um sich herum zu beobachten. Das war nämlich eine ziemlich interessante Tätigkeit, die nicht selten amüsant war. Währenddessen lehnte sie an einem Pfosten hinter den zwei Wetttrinkenden Mittelerdlern. „Trink Gimli, du wirst den Elben schlagen!", rief das Mädchen mit den gefärbten Haaren dem Zwerg einmal aufmunternd zu. Auch wenn sie wusste, dass dem nicht so war, wollte sie den Zwergen motivieren. Vielleicht half das ja.
Das tat es jedoch nicht. Nach einem ordentlichen Berg Bierkrüge bemerkte Legolas ein eigenartiges Kribbeln in seinen Fingerspitzen. Gimli lachten den Zwergen herzlich aus und lästerte über dessen Unverträglichkeit mit Alkohol. Wobei der Zwerg aber nach einem weiteren Bierchen selbst umkippte und selig zu schnarchen anfing.
„Oh, dahin sind meine Lufteuros", murmelte Thalia wenig überrascht und trank einen Schluck.
Nachdem die Nacht schon weit fortgeschritten war, löste sich die Partygesellschaft langsam auf und Thalia gesellte sich zu der noch immer ohnmächtigen Econa. Es dauerte nicht lange, bis Thalia einschlief und erst am späten Morgen mal wieder durch ein heftiges Gerüttel wach wurde.
„Oh man, ich verpass aber auch alles ohne Echo", jammerte das blau-lila-schwarzhaarige Mädchen nach ein paar Minuten in denn sie sich verwirrt gefragt hatte, wie spät es eigentlich war.
„Wir brechen auf", informierte ihr Wecker Aragorn Thalia.
„Aha", machte die nur und streckte sich ausgiebig. Nach dieser Nacht könnte sie eine ausgiebige Schulter- und Nackenmassage vertragen. Nach einem besorgten Blick zu Econa - die war nämlich schon den dritten Tag am schlafen - verließ sie den Raum und fand sich in der Halle von König Theoden wieder. Die Spuren der Party in der vergangenen Nacht waren alle beseitigt worden.
Wenige Zeit später stand Legolas mit Econa in den Armen neben Thalia. „Wieso trägst du sie eigentlich seit gestern mit dir rum?", erkundigte Thalia sich.
„Irgendjemand muss es tun", war die einfache Antwort.
Sie verließen die Halle und stießen zu den Anderen dazu, die neben den bereitgestellten Pferden warteten. Nachdem sie aufgesetzt hatten, schlossen sie sich dem riesigen Reiterzug an, der aus der Stadt hinaus führte zum Sammelplatz der Rohanischen Truppen.
Der Weg dorthin war super langweilig und eintönig. Ausnahmsweise wurden sie mal nicht von Orks überfallen. Außer der ewigen Graslandschaft und dem ein oder anderen Dorf gab es rein gar nichts zu sehen.
Irgendwie hatte Thalia etwas spannenderen erwartet. Das musste doch daran liegen, dass Econa einfach einen Stein auf den Kopf bekommen hatte. Das Mädchen mit den bunt gefärbten Haaren nahm sich vor, mal ein ernstes Wörtchen mit ihrer besten Freundin zu reden, wenn diese wieder zurechnungsfähig sein würde.
Der Truppensammelplatz wirkte eher wie ein großes Zeltlager - gut, es war eigentlich nichts anderes - aber man bekam halt irgendwie nicht das Gefühl, sich in einer Armee zu befinden. Jedenfalls hatte Thalia dieses Gefühl nicht.
Am späten Nachmittag kam die Truppe dort an. Die Freundinnen wurden bei den Pferden abgeladen und sollten dort vorerst warten. Thalia legte Econa so gut es ging auf einen Heuballen - „Mann bist du schwer", beschwerte sie sich dabei - und setzte sich dann an den Ballen gelehnt auf den Boden.
Da Econas Hand an der Seite herunter hing, machte sich Thalia daran, Hand und Arm ein bisschen mit Matsch zu verzieren. „Jetzt wirst du wenigstens mal ein bisschen braun", sagte sie grinsend.
Irgendwann, als es schon fast ganz dunkel war, knisterte es hinter dem Mädchen mit den blau-schwarz-lilanen-Haaren und jemand sagte leisem „Aua".
Erschrocken drehte sich Thalia um und starrte Econa an, die gerade wieder in ihre liegende Position zurück sank. „Echo!", rief Thalia überglücklich und umarmte ihre braunhaarige Freundin stürmisch.
„Geh runter von mir du Rollmops. Luft", beschwerte sich diese schwach. Als Thalia es dann wieder aus ihrer Umarmung entließ, blickte das Mädchen sich erstmal verwirrt um. „Wo sind wir?", wollte sie wissen.
„Dundingens, dieser Platz, wo Theoden seine Truppen versammelt um Gondor zu helfen", erklärte Thalia.
„Alles klar. Und wie sind wir hier her gekommen?", hakte die Braunhaarige weiter nach.
„Geritten, wie denn sonst?".
„Naja, fliegen ginge sicher schneller", bemerkte Econa.
„Der Stein hat dich wohl ziemlich hart getroffen, Menschen können nicht fliegen. Ebensowenig Zwerge oder Elben", kam es von Gimli. Der Zwerg hatte sich den Freundinnen unbemerkt genähert.
„Ah!". Econa schrie erschrocken auf und fuhr hoch. Dies bewirkte, dass sie fast von dem Heuballen fiel, hätte Thalia sie nicht aufgefangen. Dem Mädchen wurde schwindelig.
„Ganz ruhig Echo, das ist nur Gimli".
„Was macht der denn hier?". Econa blinzelte den Zwergen verwirrt an.
„Der lebt hier".
„Der soll weg gehen!".
„Der gehts nirgends hin. Du bist etwas neben der Spur, leg dich wieder hin", empfahl Thalia.
Econa ließ sich zurückfallen, schloss die Augen und massierte sich die Schläfen. Ihr Kopf tat ganz schön weh.

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