Die Brücke von Khazad-dúm. Wie geht es jetzt weiter?
Die Gefährten rannten über die Steinbrücke, unter der ein tiefer Abgrund lauerte. Der Balrog, der in Moria sein Unwesen trieb, hatte sich hinter ihnen am Ende der Brücke aufgebaut.
Am Ende des ersten Drittels der Brücke blieb Gandalf stehen und wandte sich dem Ungetüm zu. „Du kannst nicht vorbei!", rief er dem Feuermonster entgegen und stampfte mit seinen Zauberstab auf den Boden.
Die Freundinnen spürten, wie der Boden unter ihnen leicht vibrierte. Welch ein Glück, dass sie die Brücke verlassen hatten und wieder auf sicherem Grund standen.
Der Balrog gab sich damit nicht zu frieden. Er brüllte, trat auf die Brücke hinaus und schlug mit seiner Feuerpeitsche um sich. Der Steinweg unter ihm knackte jedoch bedrohlich.
„Oh oh", murmelte Thalia, wagte aber nicht mehr zu sagen.
Es kam, wie es kommen sollte. Die Brücke brach ein unter den schweren Schritten des Balrog und so fielen Stein und Monster in die Tiefe. Ein allgemeines Aufatmen erklang unter den Gefährten und Gandalf wollte gerade den Rest der Brücke hinter sich lassen, als auf einmal die Feuerpeitsche aus der Tiefe heraufschoss und Gandalf von den Beinen fegte. Der Zauberer konnte sich gerade so noch an der Bruchstelle festklammer. „Flieht!", rief er den warteten am Ende der Brücke zu, bevor er ebenfalls in die Tiefe stürzte. Der Balrog hatte ihn mitgerissen.
„Nein, Gandalf!", schrie Frodo und wollte auf die Brücke hinaus rennen, doch Boromir hielt ihn zurück.
Unter einem neuerlichen Pfeilhagel flohen die Gefährten aus der Mine.
Erst einmal draußen angekommen, blieben sie wieder stehen. Die Hobbits trauerten über den Verlust von Gandalf. Legolas kümmerte sich um Econa, die ihren in Mitleidenschaft gezogenen Pullover betrauerte. Als der Elb das Kleidungsstück aufschneiden wollte, um besser an die Wunde zu kommen, schrie Econa ihn förmlich an. „Oh nein, das ist mein Lieblingspulli! Niemand, wirklich niemand tut ihm etwas an! Der Ork, der das getan hat, wird sterben. Ich werde ihn finden, das schwöre ich!", wütete das braunhaarige Mädchen. Legolas versuchte sie davon zu überzeugen, dass es sein musste, doch davon wollte Econa nichts hören. Auch Thalias Zureden half nichts. Also legte Legolas den verband irgendwie über dem Pulli an. Ob das besser war, war eine andere Sache.
„Du alter Dickkopf", sagte Thalia kopfschüttelnd zu ihrer besten Freundin.
„Ich mag ihn halt", verteidigte Econa sich.
Aragorn rief zum Aufbruch. Ziemlich demotiviert machten sich die Gefährten auf den Weg nach Lothlorien, ihrem nächsten Ziel. Gegen Abend erreichten sie ihr Ziel.
„Völlig anders als der Düsterwald", flüsterte Econa ihrer besten Freundin zu. Legolas, der sie gehört hatte, blickte kurz zu ihr.
„Stimmt, die Atmosphäre ist ganz anders", stimmte Thalia ihrer Freundin zu.
Das hätten die beiden Freundinnen wohl nicht gesagt, wenn sie im Kopf behalten hätten, dass die Elben ihnen hier bald Pfeile vor die Nase halten würden. Damit ließen sie auch nicht lange auf sich warten. Gimli gefiel das überhaupt nicht.
Aragorn und Legolas unterhielten sich mit einem blonden Elben, Haldir. Nach dem Gespräch - das natürlich auf elbisch geführt wurde, sodass keiner etwas verstand - befahl dieser seinen Elbenfreunden die Bogen zu senken. Jedoch wurden die Elben nicht gastfreundlicher. Eher widerwillig eskortierten sie Hobbits, Zwerg, Elb und Menschen durch den Wald zu ihrer Herrin Galadriel.
Die Herrin Loriens schien die Gefährten schon zu erwarten und redete mit ihr über die Reise. Eher hielt sie einen Vortrag, der gleichzeitig auch ein Ratschlag war - jedenfalls wirkte es für die Freundinnen so. Erst bekam jeder einen Umhang, dann verteilte sie Geschenke. Für Econa und Thalia hatte sie jedoch kein Geschenk, sondern nur einen weiteren Ratschlag: „Passt auf euch auf", sowie ein Freundliches Lächeln. „Das sollte behandelt werden", sagte sie dann noch zu Econa, bevor sie förmlich davon schwebte.
„Sie hat recht", bemerkte Aragorn neben den Freundinnen. Beide zuckten zusammen.
„Aber nur, wenn meinem Pulli nichts passiert", forderte Econa und hielt am Wohlergehen ihres liebsten Kleidungsstückes fest.
„Aber sicher".
„Na schön. Kann er dann auch wieder hergerichtet werden?".
„Sicher".
Das reichte Econa, um Aragorn und Legolas zu begleiten.
Thalia wollte sie lieber in Ruhe lassen und setzte sich deshalb unter einen dieser imposanten Wege, die in die Bäume hinauf führten. Als es stockdunkel war, setzte ein trauriger und zugleich schöner Gesang ein.
„Das Trauerlied für Gandalf", murmelte Thalia gerührt. Ungewollt lösten sich ein paar Tränen aus ihren Augen. In echt war der Gesang viel schöner als wie im Film. Aber irgendwie machte das Lied Thalia auch schläfrig und so schlief sie bald ein.
Am nächsten Morgen fand Thalia sich immer noch unter dem Baumpfad liegend wieder. Sie wusste nicht, was sie geweckt hatte, doch sie war sicher, das sie etwas geweckt hatte, sonst wäre sie nie gegen Sonnenaufgang aufgewacht. Doch wo sie schonmal wach war machte das Mädchen mit den bunt gefärbten Haaren sich auf die Suche nach den Anderen.
Ein lautes Schnarchen führte sie zu ihrem Ziel. Das war sicherlich Gimli, da war Thalia sich sicher.
„Lia, da bist du ja!". Erfreut kam Econa angelaufen und drückte ihre beste Freundin an sich.
„Du hast neue Kleidung", stellte Thalia fest und musterte das Elbenoberteil, das man ihrer besten Freundin gegeben hatte.
„Ja, mein Pulli war doch ziemlich verdreckt. Aber sie haben ihn wieder hinbekommen. Weiß der Himmel, was die für ein Waschmittel verwenden. Meine Mutter würde denen das glatt abkaufen. Ich hab jetzt ein Bündel, das ist mein Pulli drinnen und Essen. Viel Essen. Ich glaube, du hast auch Essen bekommen". Die Worte sprudelten nur so aus Econas Mund hervor und das braunhaarige Mädchen wollte gar nichtmehr aufhören.
„Ganz ruhig Echo, wir haben uns nur die Nacht lang nicht gesehen". Thalia schob ihre Freundin lachend von sich.
„Es kam mir ewig vor. Jedenfalls haben Leggy und Aragorn eine Elbin aufgetrieben, die meine Schulter wieder geflickt hat. Wir mussten sogar den Ärmel von diesem Oberteil hier zerstören, weil der Gips zu dick war", erzählte Econa grinsend und zeigte Thalia ihren Arm. Der Ärmel des Oberteils war direkt über dem blauen Gips abgeschnitten worden. Thalia konnte nicht anders, als mit ihrer besten Freundin darüber zu lachen.
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