Auf nach Isengard - diese faulen Hobbits!
Ein nicht gerade sanftes Rütteln weckte Thalia aus ihrem wirklich erholsamen Schlaf. Als das Mädchen die Augen aufschlug, erblickte es Gimli, der neben ihm kniete. Als der Zwerg bemerkte, dass das Mädchen mit den bunten Haaren wach war, ließ er von seiner Schulter ab.
„Was ist mit deiner Freundin passiert?", fragte Aragorn, der an der Höhlenwand lehnte.
Sofort flog Thalias Blick zu der besten Freundin. Sie fühlte sich ein bisschen schlecht, weil sie bis jetzt noch garnicht an das braunhaarige Mädchen gedacht hatte.
Legolas saß neben Econa und betrachtete ihren Kopf. Die Feine Blutspur in ihrem Haar am Hinterkopf hatte Thalia vorher noch garnicht bemerkt.
„Irgendwas hat sie getroffen. Sie war jedenfalls auf einmal nichtmehr bei Bewusstsein", erzählte Thalia.
„Ich vermute, es war dieser Stein", murmelte Legolas und nahm einen leicht rot gefärbten Stein in die Hand.
„Oh Gott, Echo!", rief Thalia erschrocken aus. Wieso war sie nur vorher nich nicht auf die Idee gekommen nachzuschauen, was Econa eigentlich getroffen hatte.
„Komm, wir sollten sie lieber alleine lassen". Gimli half ihr auf und begleitete sie aus der Höhle nach draußen. Wenig später standen sie vor der äußeren Mauer.
„Das sieht ja echt übel aus", bemerkte Thalia. Mal abgesehen von der teilweise gesprengte Mauer sah es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen - oder eher ein paar Bomben. „Sicher, dass die das wieder aufgebaut bekommen?", fragte sie skeptisch. Keiner gab ihr darauf eine Antwort. Nachdem es einige Augenblicke gewartet hatte, setzte sich das Mädchen mit den bunten Haaren auf einen vertrauenswürdig aussehenden Stein.
Hufgeklapper riss Thalia aus ihren Gedanken, die um nichts kreisten. Aragorn, Legolas, Theoden, Gandalf und Eomer kamen angeritten und hatten auch ein Pferd für Gimli dabei. Gandalf und Eomer, diese beiden hatte Thalia doch glatt vergessen.
„Oh, geht es schon weiter?", fragte die schwarz-blau-lilahaarige. Sie wäre lieber noch ein bisschen sitzengeblieben, denn dir Umgebung entspannte sie irgendwie.
„Der Krieg wartet nicht", antwortete Gandalf. Er war wohl der Auffassung, Thalia würde die Bedeutung dieser Antwort schon erkennen. Das tat diese zwar auch, aber eine klare Antwort wäre ihr lieber gewesen.
Irgendwo in der Festung trieb man noch ein Pferd für Thalia auf und dann ging es auch schon los. Zum Glück gab man ihr diesmal ein anderes als das von der Hinreise. Mit dem anderen Pferd währe das Mädchen noch durchgedreht.
Thalia folgte den Anderen, wobei sie eher dem Pferd vertraute, wenn es um den Weg ging. Außerdem hielt sie sich dicht bei Legolas, da dieser Econa dabei hatte. Gimli wurde auf ein Pony verfrachtet. So ein Pony wäre Thalia auch lieber gewesen. Das hatte sie zu Anfang auch gesagt, doch niemand hatte sich die Mühe gemacht, diesem Wunsch nachzugehen. Wie Econa schon vor ein paar Tagen hilfreich festgestellt hatte, bei einem Pony war der Fallweg wesentlich kleiner. Leise vor sich hin schimpfend bildete der Zwerg den Schluss der Gruppe auf dem Weg nach Isengard.
Der Wald, den die Entbäume vor der Festung gebildet hatten, war echt gruselig. Vor allem, da Gandalf ihnen riet, auf dem Weg zu bleiben. Zwischen den Bäumen war es ziemlich dunkel und es drangen unheimliche Geräusche zu ihnen heraus. Als sie wieder aus dem Gruselwald draußen waren, verlief der Weg deutlich ruhiger und viel entspannter. Schon bald erreichten die übrig gebliebenen Gefährten und ihre neu gewonnenen Rohan-Freunde Isengard.
Die Landschaft um den hohen, schwarzen Turm war ziemlich kahl und außerdem noch überflutet. Hier waren keine Bomben im Spiel gewesen, sondern eher ein ordentliches Gewitter.
„Das ist ja mal ne heftige Überschwemmung", bemerkte Thalia nach einem Blick auf die Wassermassen, die den Pferden bis zu den Knien reichten. Gimlis Pony reichte es sogar bis an den Bauch und der Zwerg fluchte über nasse Füße.
Am Rande Isengards trafen die Gefährten und die zwei Rohaner auf die zwei Hobbits Merry und Pippin - somit waren die Gefährten fast wieder vollständig. Die Hobbits hatten sich auf einer niedrigen Mauer gemütlich gemacht, rauchten und futterten fröhlich.
„Rauchen ist ungesund", wies Thalia die Beiden auf die Gefahren hin. Doch die zwei taten ihren Hinweis nur mit einem Schulterzucken ab. „Naja, ist ja nur eure Gesundheit und euer Leben".
Merry und Pippin wurden aufgesammelt und weiter ging es zum Turm, um ein kleines Pläuschchen mit Saruman zu halten. Während dem netten Gespräch war Thalia ziemlich abgelenkt. Sie fragte sich nämlich, wie Legolas es hinbekam Econa vor sich auf dem Pferd zu halten ohne runter zu fallen. Bei ihr selbst wäre die Freundin sicher schon längst verloren gegangen - oder eben Thalia selbst. Dann fragte sie sich auch noch, warum der Elb Econa überhaupt dabei hatte. Doch ein Platschen und ein darauf folgendes Knarren hielt das Mädchen mit den bunten Haaren davon ab, tiefer in diesen Gedankengang einzutauchen.
„Dem Himmel sei Dank", murmelte Thalia und war froh gerade nicht hingesehen zu haben. Es war nämlich schon ekelhaft, wie Saruman da von seinem Turm fiel und am Ende aufgespießt wurde. Kein schöner Tot, selbst für einen Bösewicht. Zum Glück konnte man nichtsmehr sehen, bis auf den Fakt, dass sich das Wassers langsam rot färbte.
Das Gespräch war damit zwangsläufig beendet und es ging weiter. Und zwar nach Edoras um eine fette Party auf den Sieg zu schmeißen.
Thalia stellte auf dem Weg fest, dass sie doch ganz schön viel verpasst hatte, obwohl sie doch nur kurz in Gedanken abgeschweift war. Zum Beispiel war sie Geschichte mit der Glaskugel völlig an ihr vorbei gegangen, sowie der komplette Inhalt des Gesprächs. „Das ist so mies, da kann ich Echo ja gar nichts erzählen", murmelte sie ein bisschen niedergeschlagen.
Zurück in der Hauptstadt Rohans organisierte man eine Party in der Halle des Königs, die am selben Abend noch begann. Es sollte viel gegessen, getrunken und, am wichtigsten, gefeiert werden. Eine Menge Leute erschienen, die sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen wollten.
Thalia überlegte erst, ob sie sich dazu gesellen sollte, denn ohne Econa machte es sicherlich keinen Spaß. Doch wenn Econa wach gewesen wäre, während sie sicher zu dieser Party gegangen und irgendetwas musste sie ihrer besten Freundin doch unter die Nase reiben, was diese verpasst hatte.
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